Volltext Seite (XML)
' ^0. , WMWMWDM v«r „<krzi«»Ir,tsch« v,lt»sro»t" «gt«KU Uzftid auß«r Som,- undoiftlaz». Dor Vk«t» wr dt» »4 mm bnU« L»I»»«l.«nzU««»,«N« Im Mml»tlo«b»zl«t IN 10 igomUknanz^,«, »ud Slill.nntlut« Bodürftlitt' >4), auowürl, »4 Nr dl« l>0 mm br«U« Lolontl. N«dIam,,«U, »0, ,u«w«rl, 100, Nr bl, 00 mm bnll, omU. Lolomlz^l, «5, aurwilrl« 04 R,lt»pl«n«li. P»ftsch«k-N»nt», VUpzlg Nr. ires». »«m«Int«-»Ir»-N«nto > vu«, S«41«n, Nr. LS. A»t«t^,. «,»,«»« Nr bl« «m vachmlll« «rlchtlorob« Nummer bl, oormINo^ » Uhr bl d« Lam»o«l4SfN- N«ll«n. SN« »«wbbr Nr bl« »«Nahm« t«r «««Nm mn »mistrlit«»«« r»,« lowl« an »«-lmmlir. SKI, wird ,l-l «n«b«n, m«b nISl Nr bl, NIÄobUt b«r durch Fmispr^« »uNntbmm 0n«lam. — Air NdckL«d« «. o«rlmn> «!»z«I<>nd!rr Schriftstück« ddrrmmmt dl, Schrift» l^luna b«ln« vtranlworiun,. — Unlndr«bunam d«, S« lchift,b«rl,»m bmründm KU»«U»I,rstch«. B«I gahlunp^ orrzuz und Kontur, „Um RabaN, al, nicht o,r«t»bar«. Yanbt,«sch1ft»ft«ll«u In: vu«, LSbnIH, Schnmb«, und Schwarzenberq. « tnlhollend die «miltche« ««kanulWachu»,,» der Amlshauplmannschatt und des Dezlrksoerbands Schwarzenberg, der Amtsgericht« in Au« (Lößnitz), Schneeberg. Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt, der Sladlräte in Grünhain. Lößnitz, Neustadtel und Schneeberg, der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ls werden außerdem vervssenlllchtr Bekanntmachungen der Sladlräi« zu Au« und Schwarzenberg. Verlag L. M. Gärtner, Aue, Sachfen. zs,ms»r«ch«l ««« 51 und »1. UftnN l«ml «u«) 440, Schn,«»«rg 10, Sch«ar,m»«r, 551«. vra-lanschrlft- »aMfnund «u^achsm. Nr. 11l. Donnerstag, den 12. Mai 1S32. 85. Jahrg. GorgulossplanteANenlatausÄtndenburg Aufsehen erregende Behauptungen des PrSstdentenmörders. Part», 11. Mai. Heute erklärte Gorguloff dem Un tersuchungsrichter, baß er die Absicht gehabt habe, entweder Doumer oder Hindenburg oder Masaryk, den Prä sidenten der Tschechoslowakei, zu ermorden. Das Visum für Berlin sei ihm verweigert worden. In Frankreich habe sich ihm jedoch die günstigste Gelegenheit geboten. Ueberdies habe er früher beabsichtigt, den Pariser Sowjetgesandten Dowga- lewski zu erschießen. Als Lenin noch lebte, habe er sich ständig mit dem Gedanken getragen, die Welt von diesem Mann« zu befreien. Das Verhör des PrSstdentenmörders war im übri gen nicht sehr aufschlußreich. Gorguloff behauptet noch im mer, ohne Anstiftung und ohne Mitwisser oder Helfer gehan delt zu haben. Amtliche Anzeigen. Die Steinlieferungeu für fünf Baustellen im Schwarz, «affertal in den Fluren Wittigsthal, Dreitenhof, Antonsthal und Schwarzenberg sollen in Losen oder Teilbeträgen vergeben werden. Insgesamt rd. 785 obw Fugenmauersteine, 220 qm Schichtenmauerstetne, 1375 qm Böschungspflastersteine, 140 cbm Konkretmauersteine. Verdingungsunterlagen, solange vorrätig, gegen post, geldfreie Einsendung von 50 Rpf. bei der staatl. Baudienst, stelle in Schwarzenberg, obere Schloßstraße 17. Angebote mit Aufschrift: „Granitsteinlieferungen" ver- siegelt und postgeldfrei bis zur Angebotseröffnung am Mon tag, dem 23. Mai 1932, vorm. 11k Uhr an die staatl. Bau dienststelle «inzureichen. Zuschlagsfrist 10 Tage. Lieferung nach Abruf. Bis 5. Juni nicht beantwortete Angebote gelter als abgelehnt. Staatl. Baudienststelle Schwarzenberg. Das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurse- Uber das Vermögen der handelsgerichtlich eingetragenen offe- nen Handelsgesellschaft in Firma August Zschiedrich in Beier, seid ist infolge der Bestätigung des im Dergleichstermine von 4. Mai 1932 angenommenen Vergleichs durch Beschluß vom gleichen Tage aufgehoben worden. K. D. 6/3L Amtsgericht Schwarzenberg, den 11. Mai 1932. Der Kanzler auf -em Wege nach rechts? Der -ritte Tag -er Aussprache im Reichstag. Nach dem Sturme am Dienstag verliefen die gestrigen 14 Stunden währenden Reichstagsverhandlungen in bemer- kenswerter Ruhe. Mit wenigen Ausnahmen haben wohl alle Abgeordneten das Gefühl, daß bei der schwierigen außenpoli tischen Lage Deutschlands, die gestern im Mittelpunkt der Debatte stand, häuslicher Streit möglichst vermieden werden soll. Von den Reden dürfte die des Kanzlers das größt« Auf sehen erregen. Sie hinterließ den Eindruck der völligen Ab kehr von den bisherigen außenpolitischen Methoden, und es ist nur zu hoffen, daß es sich dabei um eine innere Umkehr der umgarnen. , War es schon außergewöhnlich, wenn Dr. Brüning nach, drücklich auf den Ernst der Auseinandersetzungen hinwies, welche in der Abrüstungsfrage noch bevorstehen, so wirkten seine Auslassungen über die Reparationsfrage direkt sensa tionell. Der Optimist von früher ist fast zum Fatalisten ge worden, der seine einzige Hoffnung „auf die reißenden Fort schritte der Weltkrise setzt, die vielleicht schließlich die Regie- rungen zur Vernunft bringen werde". Dieser Wille zum äußersten Widerstande ist zweifellos eine Folge des Anwach sens der Rechtsopposition bei den letzten Mahlen. Die Mah nung des Kanzlers, in den letzten fünf Minuten des Kampfes nicht weich zu werden, setzt freilich durchgreifende Wirtschaft- liche Maßnahmen und eine grundlegende Wandlung der in nerpolitischen Haltung der Reaierung voraus. * Gewisse Stellen seiner Rede deuteten darauf hin, daß Dr. Brüning ernstlich die Annäherung an die Rechte sucht. So wenn er dem nationalsozialistischen Abgeordneten Strasser Komplimente machte und nachträglich dem Minister Groener wegen dessen unmöglichen Auftretens in der Dienstagsitzung einen Rüffel erteilte, indem er von dem „schweren politischen Fehler" sprach, „der darin liege, daß man fünf Minuten vor dem Ziel die Ruhe verliere". Wird die Rechtsopposition be- reit sein, dem Kanzler noch einmal eine Bewährungsfrist zu geben? Dag wird wohl mit davon abhängen, ob er offene oder geheim« Zugeständnisse in der Frage der Ausnahmegesetz, gebung gegen die NSDAP, macht. Ohne solche wird er ver mutlich nichts erreichen. G» * 5 * Die Aussprache. Berlin, 11. Mai. Auf der Tagesordnung der heutigen Sitzung des Reichstags steht die dritte Beratung des Schuldentilgungsgesetzes. Abg. Reinhardt (Natsoz.) nennt das Gesetz stümperhaft und widerlich. (Präsident Löbe ersucht den Redner, sich in seinen Ausdrücken zu mäßigen.) Wer diesem Gesetz zustimmt, der stimme damit für eine Terfasfungswidrigkeit. Die Be gründung der Vorlage enthalte grobe Fehler und Unwahr heiten. Der Reichsfinanzminister habe den MUnzumlauf um 400 Millionen erhöht und damit eine neue Silberinflation geschaffen, ohne daß dadurch neue Werte geschaffen wurden. Diese Finanzpolitik beruhe auf Unwahrheit und Schwindel. (Beif. b. d. Nat. — Präsident Löbe ruft den Redner wegen seiner letzten Ausdrücke zur Ordnung.) Reichsjustizminister Joel wendet sich gegen die Aus- führungen des Abg. Reinhardt, daß die. Reichsregierung ver- fassungswidrig verfahren sei, als sie die Ermächtigung zur Uebernahme von Garantien und Aufnahme von Krediten auf Grund der Notverordnung erwirkte. Grundsätzlich ist davon auszugehen, daß auf Grund des Artikels 48 der Reichsverfas- sung der Reichspräsident all« Maßnahmen treffen kann, die durch ein einfache» Reichsgesetz getroffen werden dürfen. Dar- über besteht in der staatsrechtlichen Literatur kein Streit. (Abg. Reinhardt fNatsoz.j: Das ist nicht richtig. Abg. Frick: Nur als vorübergehende Maßnahme!) Auch ich - stehe auf dem Standpunkt, daß Maßnahmen auf Grund des Artikels 48 an sich einen vorübergehenden Charakter haben. Das schließt aber nicht aus und das hat auch der Staatsgerichtshof wiederholt ausgesprochen, daß die Maßnahmen von einer recht langen Dauer sein können. (Lachen b. d. Natioz.) Die ganze Rechts- entwicklung im Hinblick auf Artikel 48 ist noch nicht abge schlossen, sondern in Fluß befindlich. (Zuruf der Natsoz.: Das werden wir uns merken!) Das ist kein Wunder, solange der Reichstag nicht in der Lage ist, das in der Verfassung vor- Sie ^och dem-M zur Auf- lösung!) Minister Joel bestreitet weiter, daß das Etatsrech des Reichstages durch die Maßnahmen der Regierung'verletzt worden sei. Die dritte Beratung des Gesetzes ist damit beendet. Die Abstimmung wird vom Präsidenten Löbe zurückgestellt bis zu den weiteren Abstimmungen. Hierauf wird die allgemeine politische Aussprache fort gesetzt. Der Reichskanzler über Abrüstung nn- Reparationen. Reichskanzler Dr. Brüning führt aus: Ich will mich bei meinen Ausführungen zur Außenpolitik heute auf zwei Fragen, auf die Abrüstungskonferenz und auf die Reparationsfrage beschränken. Ich weiß, daß starke Kritik geübt wird an dem Tempo der Verhandlungen der Abrüstungskonferenz in Genf. Aber der Wille zu wirklicher Abrüstung tritt jetzt vielfach stärker in die Erscheinung. Ins besondere habe ich meinen Anregungen bei den Vertretern der verschiedenen Großmächte in dieser Hinsicht eine beachtliche Annäherung an unsere Auffassung seststellcn können. Ab rüstung, Reparationen und Weltkrisen können nicht vonein» ander getrennt werden und sind so wichtia, daß von ihnen aller Voraussetzung nach das Schicksal der Welt für lange Zeit bestimmt werden wird. Es ist falsch, wenn man die Dinge so darstcllt, als ob in Europa erst jetzt mit der Durchführung der Abrüstung begon- nen würde. Begonnen hat man damit, und zwar in beispiellos drasti- schien Formen, vor 12 Iabren. als man Deutschland und seine ehemaligen Verbündeten zwecks Einleitung der allgemeinen Abrüstung zur Entwaffnung zwang. Nur ist man bei diesem Anfang stehen geblieben, ohne daraus die unbedingt notwendigen selbstverständlichen Folgerungen zu ziehen. (Leih. Zust.) Europa 'st heute trotz Entwaffnung Deutschlands und seiner ehemaligen Verbündeten der höchst gerüstete Kontinent, der seine Rüstungsausgaben fortdauernd ge steigert hat. Aus dieser Lage ergeben sich die deutschen Abrüstungs forderungen von selbst. Was wir wollen ist die allgemeine Abrüstung und die Wiederherstellung der Gleichberechtigung. Mögen die Regierungen in ihrer amtlichen Politik endlich die Wege finden und die Brücken betreten, die von Volk zu Volk bereits heute vielfach geschlagen sind. Darüber muß man sich klar sein, daß ein Scheitern der Konferenz von den weittragendsten politischen Folgen auch auf anderen politischen Gebieten sein müßte und sich unmittelbar auch auf die Wirtschaftslage in Verhängnis- voller Weise auswirken würde. In den einzelnen Ländern hat die Krise ihren verhängnis vollen Fortgang genommen. Man muß jetzt auch da zu Ent scheidungen kommen. Wie lang« wollen die Regierungen ihre Entschlüsse hinausschiebcn, wenn die Warnungen, daß es zu spät werden könnte, nicht zur Wirklichkeit werden sollen? Die Blicke der Welt sind jetzt auf Lausanne gerichtet. Die Auffassung der Reichsregierung ist in der Welt bekannt. Seit Februar hat sich nichts an ihr. geändert. I 4 * Diese Auffassung hat auch in den Gläubigerlandern in breitem Maße an Boden gewonnen. Eine völlige Streichung der politischen Schulden ist di« wichtigste Voraussetzung für die Rettung au» der jetzigen Not und für einen neuen Aufstieg. Die Trennung zwischen Schuldner- und Gläubigerländern mui aus der internationalen Politik verschwinden. Erst dann ist der Weg für Zusammenarbeit zwischen den Völkern frei, uni wenn ave politische« Schulden aestrichen sind, wird jedes Land reicher sei« als vorher. Freilich ist das «och lange hoffen abrk d-ch, datz Deutschland «ach eini gen Jahre« die Zahlungen wieder auf- nimmt oder mindesten« Noch eine Restzahlung, eine Abschlagszahlung leistet. Wer das envartet. bedenkt wicht, daß Voraussetzungen: von denen künftig« Zahlun gen abbänoia wären, in Wirklichkeit gar nicht mehr vor handen, sa oar nicht mehr vorstellbar sind. Noch vor wenigen Tagen hat ein amerikanischer Politiker es klar ausgesprochen, e« >"ei unmöglich, die Schuld in Gold zu bezahlen, sülanae 70 Prozent des Weltgoldvorrats im Besitz Frankreichs und der Vereinigten Staaten sind. Ebenso deutlich spricht die Umwälzung in den Handelsbilanzen. Während die deutsche Handels- bilanz bisher stets vaisiv mar, ist in den letzten beiden Jahren eine enorme Aktivierung der deutschen Handelsbilanz erzwun- acn worden. Umgekehrt ist in Frankreich eine Passivität der Handelsbilanz von 2 Milliarden Mark an Stelle der früheren Aktivität getreten. In den Vereinigten Staaten ist heute eins aanr "erina'naige AkUvitä' vorhanden. W-lche Sander werden aber in Zukunft bereit sein, die deutschen Ausfuhrgüter in dem notwendigen Ausmaß anfrunebmen? Ueberall sehe ich nur das Geaenteil einer solchen Bereitwillig keit. Eine wesentliche Fo>" der bisherigen Entwicklung ist die Erschütterunades Kredits. Diese Absperrung rich- t"l fick in erster Linie immer wieder aegen Deutschland. Ich siebe nicht an, einzuaesiehen, dak Deutschland selbst eine Neaelung des Devi-enverkehrs einaesübrt bat. Das ist aber nick't zur Regelung der Handelsbeffeburmen geschehen, sonderns au? Drängen unserer Gläubiger. Wenn diese D"visenreaclung aut dem einen oder anderen Warenmarkt eine Einschränkung der Einluhr zur Folge hat, so war das dach eine drinaende Notwendigst. Wir haben versucht, dies« Makreael so schonend wie möglich zu nestelten, ohne irgendein Land d-Gei zu benachteiliaen oder zu bevorzuaen. Aus der anderen Seite ist die deutsche Reichsregierung aber ebenso entscht"^« die deutsche Währung unter allen Umständen zu halten. Im wohlverstandenen eigenen Interesse sollten die fremden Länder sich mit uns solidarisch fühlen, wenn wir alles ver suchen. um die deutsche Währung aufrechtzuerhalten. Nur gewaltsame Anstrengungen der durch Wirtschafts- nteressen verbundenen Staaten können die Voraussetzung fül die Wiederherstellung normaler Zustände schaffen. Deutschland ist bereit, sobald die von mir erwähnten Voraussetzungen vorliegen, den Abbau aller Handelshemmnisss einzulssten und sich darüber hinaus Vereinbarungen übel einen schrittweisen Abbau der Zollmauern anzuschließen. Es gibt eine Hoffnung für alle Länder: Daß di« Krik« in de« nächsten Wochen und Monaten auf der ganzen Welt so ungeheuer rapide Fortschritte machen wird, daß ein Warten auch nur um Wochen und Monate die Welt in ein« Lage bringt, aus der dann vielleicht kein Ausweg mehr zu finden ist. lLärm bei den Komm.) Keine Wirtschaftsform wird von diesen Konsequenzen verschont sein. Ls konimt darauf an, ohne Aebertreibung in den nächsten Wochen jedem Bürger in jedem Staate die Gefahr ein- zuhämmern, vor der die Welt steht. Mit einer Patentmedizin ist weder in Deutschland noch anderswo etwas zu bessern. Wenn das deutsche Volk di»