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v«»»aSvr«IS, LlertcNSbrllch frei in» Hau» S2 zwetnwnaltt» 21.8« I Aneetgeuprei-i Die elngespalteiie PetUeette 8 u». Mr Familien» und BereinSanzeiaen. Stellen- und Mietaesuche 4.8« X. Die Petit »ReName-ieUe in, redak» wonatltch »I s», auSschlieblich je 4 A« Zuschlag für vlai und Iimt lSA. Stnzel» I iionellen Tel!, ss mm breit 28 Für Inserat» mit besonderer PlazierungSvorlchritt auf obige Prette 28 Prozent Zuschlag, 0ffecl-ugel>iihrc für Nummer 1 Die Süchsifch« «ollszeimng ericheuu wdchentlich sechsmal. I Selbstabholer 2 bet Uebersendung durch dt« Post autzerdem Portozuschiag. Im Falle höherer Gewalt «der beim Ausbleiben der Papierlieferungen usw. erlischt jede Verpflichtung auf Erfüllung von Rnzotgen-Austrägen und Leistung von Schadenersatz. Sprechstimde der KedaMon t S—S Uhr nachm. 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In Ungarn wurden bisher 74 Abgeordnete der Regierungs- Partei und Ü der Oppositionspartei gewählt, viele Kreise stehen noch aus. Der Abtransport der amerikanischen Rhetnlandtruppen soll bis zum 1. Juli getroffen werden. Erzbischof Dr. von Hauch Bamberg, nahm an dem Jubi läum der katholischen Arbeiterverein« in Nürnberg teil. Dienstag vormittag hatte der Reichstag eine eigen» Sttzlmg anberaumt, auf der die endgültige Uebergabe OberschleslrnS als einzige Tagesordnung stand. Die Fahnen auf sämtlichen Re» gierungögebäuden sollten auf Halbmast gesetzt werde«. Die französische Sisenbahnnote ist der deutsche» Botschaft tn Paris überreicht worben. Sie verlangt die Beseitigung vieler Eisenbahnrampen, die angeblich militärischen Zwecken dleneie, und Ausbau oder Einstellung gewisser westdeutscher Eisenbahnstrecken. Da dle Leitung der Opelwerke dl« Forderungen der Ange- stelltenschast ablehnte, hat sich diese der Streikbewegung Mainz- Wiesbaden angeschlossen. Die ober» und unterharzer Bergarbeiter sind wegen Ver weigerung der Erhöhung der Schtchtlöhne von 27.59 Mark auf 49 Mark in den Streik getreten. Zentrum und Genua! Aus dem Reichstage wird uns geschrieben: In der großen Genua-Debatte im Reichstag hat die Auf fassungen der Zentrumsfraktion gegenüber Genua der Führer und Vorsitzende der Fraktion, der Abgeordnete Marx, um Ausdruck gebracht. Wir stellen mit Genugtuung fest, daß iese Auffassungen sich vollkommen decken mit den Meinungen, die wir an dieser Stelle gegenüber dem Ziel und der Bedeutung der Konferenz von Genua zum Ausdruck gebracht haben. Es ist ja für unS schon als Christen eine selbstverständliche Sache, daß wir alle Gelegenheiten begrüßen müssen, die einen wahren Frieden unter den Völkern herbeizuführen geeignet sind. Man mag über die Konferenz von Genua sagen, was man will, man wird nicht abstreiten können, das schon allein die Tatsache von großer Bedeutung ist, daß eS gelang, die Vertreter aller kriegführenden Völker mit samt den Abgesandten der anderen europäischen Mächte zu einem persönlichen Meinungs- und Ge dankenaustausch zusammenzubringen. Man darf daran erinnern, daß auch der Papst sich auf diesen Boden stellte. Den Bemühungen des neuen Papstes, Genua zu einem Erfolg zu führen, hat mit vollem Recht und unter starker Zustimmung der Abgeordneten nicht nur der eigenen Fraktion, sondern auch weit darüber hin aus der Abgeordnete Marx rückhaltlose Anerkennung gezollt. Der Papst hat nach Genua nicht nur seine eigenen Vertreter gesandt, sondern auch in osfiziellen Kundgebungen, die historischa Dokumente bleiben, die Friedensgedanken, die die Menschheit bewegen, aufgezeigt, und zu ihrer Förderung aufgernfen. Schon bei dieser Gelegenheit hat der Papst darauf hingewiesen, baß die enge und persönliche Fühlungnahme der Vertreter der Nationen unbedingt von Vorteil sein muß. DaS Resultat der Konferenz von Genua zu überschätzen, liegt uns ebenso fern, wie wir es andererseits ablehnen, von einem Mißerfolg, einem Fiasko, zu sprechen. Die Tatsache bleibt unter allen Umständen bestehen — und ihr gab der Abgeordnete kraftvollen Ausdruck —, daß diese Konferenz ein Schritt a»f dem Wege des Friedens bedeutet, daß sie um deswillen auf das freudigste zu begrüßen wäre. Seit Kriegszeit ist daS das erste Mal gewesen, daß Deutsch land formell als Gleichberechtigter an den Verhandlungstisch geladen wurde. Wenn auch im Laufe der Konferenz Versuche gemacht wurden, Deutschland und Rußland als Gleichberechtigte auSzuschalten, so kann daS nichts an dieser Tatsache ändern. Was als Folgewirkung von Genua kommen muß, wenn über haupt Genua segeubringend für die Völker wirken soll, das ist die Demobilisierung der Geister, die Abrüstung der öffentlichen Meinungen in den einzelnen Ländern! Es ist sehr wichtig, daß es in Genua möglich geworden ist, uns mit den Vertretern der Gegner zwanglos auszusprechen, in persönlichen Mcinungsaus- tausch mit ihnen zu kommen, über unsere Auffassung zur Lage uns anzusprechen und die im Auslande auch heute noch zweifellos bestehenden Jrrtümer und Vorurteile auszuräumen. Ob und wie weit daS gelungen ist, wird sich ja erst späterhin zeigen müssen. Al- Tatsächliches bringen wir aus Genua de» Rapallo- Vertrag mit den Russen mit. Ueber diesen Vertrag herrscht im Parteilager wie auch in der öffentlichen Meinung des deutschen Volkes weniger Meinungsverschledenheiten, als über den Zeit punkt seinen Abschlusses. Daneben treten naturgemäß Bedenken finanzieller und wirtschaftlicher, aber auch kultureller Natur auf. Nach der finanziellen und wirtschaftlichen Seite hält das Zentrum diesen Rapallo-Vertrag durchaus für ersprießlich. Seine Zweck mäßigkeit wird sich erst noch durch den Gang der Dinge erweisen müssvm Der Schritt an sich kann geiviß nicht al« unbedenklich angesehen werden. Aber er hat sich als ein Ersolg erwiesen und dieser Erfolg ist aus der Seite der deutschen Delegation geblieben. Wenn das Wort richtig ist, daß in der Politik der Erfolg entscheidet, dann kann diesem Vertrag die Billigung nicht versagt werden. Für die deutsche» Interessen war es schon immer eine unbe dingte Notwendigkeit, daß wir mit dem Osten wieder in nähere Fühlung komme». Man darf bei dieser Gelegenheit daran er innern, das; ein so hervorragender Benrteiler der dentschen poli tischen Notwendigkeiten, wie es der greise Zentrumssührer Dr. Spahn ist, bislang nicht eine einzige Gelegenheit versäumt hat, um die Regierung nachdrücklich zu ersuchen, mit Rußland in Verbindung zu kommen. Dr. Spahn hat auch immer die Auf fassung vertreten, daß mit Rußland bet der ersten sich bietenden Gelegenheit ein sinanzieller und wirtschaftlicher Vertrag abge schlossen werden soll. Nun wollen wir gewiß nicht verkennen, daß aus diesem Vertrag für Deutschland sich auch recht empfindliche Gefahren ergeben können. Es ist absolut nicht die Befürchtung von dev Hand zu weisen, daß die Russen versuchen werden, trotz ihrer Berlin» 80. Mai. Bei großem Andrang nn Saal und auf den Tribünen wurde am Montag der Reichskanzlerrede im Deut schen Reichstage entgegengesehen. Als einziger Punkt steht auf der Tagesordnung Die Erklärung der Reichsregierung Reichskanzler Dr. Wirth verweist anfangs auf feine Mitteilungen, Genua betreffend, die er im Auswärtigen Ausschuß machte. Üeber die Pariser Verhandlungen, die augenblicklich ge pflogen werde», könnten im Plenum zurzeit weitere Mitteilungen noch nicht geinacht werden. Die Konferenz von Genua habe vor allem dem Gedanke» der Solidarität der Völker gegolten. Was ist nun, so fragte der Krauzlec, aus der Idee von Genua geworden und was sollte Genua sein? England war der Ausgangspunkt dieser Idee. Der Gedanke einer Weltkonserenz war groß und kühn und vielleicht zu groß, als daß er sich sofort hätte verwirklichen lasten. Nicht einmal der gesamte Umfang der europäischen Krisis konnte in den Rahmen des Genueser Pro gramms ausgenommen werden. Der Kanzler ging dann mehr auf das Wesen der europäischen Krisis ein. Er erklärte, die Kon ferenz von Genua, wenn man auch ihre ursprüngliche Aufgabe er heblich überschätzt habe, sei doch) als ein unbedingter Fortschritt anzusehen. Die Reparationsfrage wurde zwar offiziell nicht be sprochen, aber bei allen inoffiziellen Besprechungen, denen ja der Hauptwerk dieser ganzen Konferenz beizulegen ist, trat doch die Ueberzeugung zutage, daß die Reparationsfrage eigentlich die europäische Frage sei. Trotzdem das Programm reduziert worden ist, müssen wie all denen dankbar sein, die mit zäher Energie den Gedanken, d;e Völker zusammenzuführen, über die Wochen der Genuakonfcrenz hinausgetragen haben. sBeifall.) ES ist gewiß kein ungewöhu- licher Vorgang, wenn ich Englands Führer für dieses Durchhalten der Konferenz nicht im Namen des deutschen Volkes allein, fon. dcrn aller Völker, di« in Bedrängnis sind, den Dank ausspreche. (Lebhafter Beifall.) Wir dürfen die Konferenz von Genua nicht überschätzen, aber wir müssen uns vor der bei uns herrvortretenden Unter- schätzung hüten. Trotz aller Sabotageversuche hat die Geniua» konfereirz einen großen Fortschritt gebracht. Der größte Fort schritt liegt schon darin, daß wir zum ersten Male auf einer Kon ferenz der Regierungen als Gleichberechtigte erschienen sind. (Lachen rechts.) Ich weiß nicht, wie man be ider Feststellung die. ser wichtigen Tatsache lachen kann. (Zustimmung bei der Mehr heit.) In vielen nichtoffiziellen Unterredungen mit führenden Staatsmännern ist auch das Neparationsproblcm erörtert wor den. Die offiziellen Entschließungen, die das Ergebnis der Geuna- konferenz bittren, werden für uns die Leit- und Richtlinien der Politik bilden. Wir baden in Genua den französischen Vorstoß abgewehrt, der uns in die Rolle der kleinen Staaten drängen sollte. ES hatte sich aber eine Union der einladenden Mächte gebildet, die ohne uns mit Rußland Verhandelte und uns dadurch zwang, selbständig unsere Fragen mit Rußland zu vereinigen. Der Napallovertrag war nicht ei» Irrtum der deutschen Politik, sondern er ist oin ehrliches, aufrichtiges Friedenswerk, das gegen keinen anderen Staat leine Spitze richtet. (Sehr richtig!) Der Vertrag ist ledig- lich die Fortsetzung der bereits am 6. Mai 1921 zwischen Deutsch- land und Rußland getroffenen Vereinbarungen. In Genua wurde Deutschland von den Verhandlungen ausgeschlossen, die von den einladenden Mächten mit Rußland geführt würben auf der Grundlage des Londoner Memorandums. Nach diesem Memo randum sollte auch Rußland den Artikel 116 des Versailler Ver trages gegen Deutschland anweirden. Deutschland war also ge nötigt. eine andere Regelung mi tRußland zu finden. Lloyd George hat in einer Rede den Napallovertrag einen Irrtum und einen Fehler Deutschland» genannt, aber hin zugefügt. daß die in Deutschland und Rußland erzeugte Stim mung dazu führen muhte. Der Rapallovertrag rei nigt die Atmosphäre zwischen zwei Völkern. Es ist geradezu eine Aufregung über diesen Vertrag bi- nach Deutsch land hinein entstanden. Wer den Napallovertrag durchlieft, mutz gestehen, das) e» ein ehrliches, aufrichtige» FriedenSwrrk ist. ES ist in gewissem Sinn« »t» »»»bildlich«, tzriedenSvertrag, gegebenen Zusage, bestimmte bolschewistische Einflüsse bet UNS geltend zu machen. Hier wird es die Pflicht der Regierung, der Parteien, wie überhaupt der ganzen deutschen össentlichen Meinung sei», dafür zu sorgen, daß solche Gefahren nicht erst aufkommen können, und daß dort, wo das trotzdem der Fall ist, ihnen mit Nachdruck und von vornherein wirksam begegnet wird. Die Zentrumssraktion des deutschen Reichstages und, wie wir annehmen dürfen, alle Angehörigen unserer Partei, werden daher den Vertragsabschluß nur billigen können, nicht allein, weil er als erste aktive außenpolitische Tat der Reichsregierung zu werten ist, sondern auch deshalb, weil er in wirtschaftlicher Beziehung für Deutschland zweifellos Nutzen verspricht. TaS fundamentale und entscheidende Moment aber ist der Wunsch, endlich einmal einen entscheidenden Schritt zu»; Frieden zu tun. Die Reichsregierung hat gezeigt, wie man mit Völkern, mit denen man in kriegerischer Fehde lag, wieder zu einer Ver söhnung und zu aufbaueuder Arbeit kommen kann. Tie Zen trumsfraktion und die Zentrumspartei stehe» hinter solchen Be mühungen, für die auch nach anderer Seite hin nur weiter wirkender Erfolg zu wünschen ist. Urweijtändlich ist die Deutung dieses Vertrages als eines kriegerischen. Die sechs Paragraphen dieses NapallovertrageS ent halten keinerlei politische Bestimmungen oder Abmachungen, auS denen irgendwelche Dritte eine Gefahr oder eine Schmälerung ihrer Rechte herleiten lönnen. D;e Wiederaufnahme der dlplomatijchen Beziehungen ist auch lediglich die formelle Bestätigung der bereits seit dem 6. Mai 1921 bestehenden wirtschaftlichen Beziehungen. Der Vertrag war in seinen Gtundzügen längst vor Genna scstgestcllt worden. Deutschlaitd wollte kurz vor Genua jedes Sonderabkommen ver meiden, in Genua fand cs sich von den Verhandlungen mit Ruß land ausgeschlossen. Das Londoner Memorandum enthält eine ausdrückliche Bekräftigung deö Artikels 110. (Hört, hört!) Lloyd George hat die Welt gewarnt, die beiden Völker, das deutsche und das russische, weiter zur Verzweiflung zu treiben, da sonst unge ahnte Konsegucnzen aus einer derartigen Verständigung entstehen könnten. Wir werden den Napallovertrag in seiner Gesamtheit dem Reichstage zur Beurteilung unterbreiten. Nach dem Abschluß dieses Vertrages wurde unsere VerinittlungStäljgkeit zwischen Rußland und den übrigen Staaten oft und dankbar in Anspruch genommen. Der Gottessrieden — In Genua ist das gesamte russische Probleni nicht zum Ab- schluß gekommen, aber nicht durch unsere Schuld. Wir sind, wenn es gewünscht wird, bereit, unsere Vermittlerrolle weiter zu spie len. Der Gedanke des Gottesfriedens hat noch keine jeste Ge stalt gewonnen. In der vorgeschlagencn Form wäre er für uns auch sehr schmerzlich gewesen, denn ein Frieden, der eine Sank- tioiispolitik gegen Deutschland zuläßt, ist kein Friede». Es wirr die Welt eben noch nicht reif dafür, noch nicht reif für den Gedan ken in seiner reinsten Fassung, daß ein wirtschaftlicher Aufbau Europas mit Gewalt nicht möglich sei. Es ist eine Dreuga De: kleiner Farm, die zustandegekommeii ist, eine Trenga Tel. durch die die Ostgreuzcn der neu enlitandcncn Staaten zunächst für einige Monate einen BeharrungSzustand erfahren. Es in wenig, was dabei herausgckommen ist. Trotzdem ist cs ein kleiner Schritt vorwärts auf dem Wege zur Befriedung Europas. Wir wollen diesem Gedanken gern dienen und wollen unserseits auch helfen, wenn es möglich ist, den Gedanken einer festeren Gestaltung ent. gegenzusührcn. Aber, wenn das geschehen soll, so müssen wir in der Hauptfrage, die uns alle beherrscht, in der Neparationsnage. die mit der Friedensfrage eng zusammenhängt, von der unglück seligen Politik unS abwenden können, der Politik auf Dermin (Sehr richtig! bei der Mehrheit), die daS Damoklesschwerl ständig über Deutschland schweben läßt. Eine solche Politik aus Dermin mit der ständigen Drohung auf Gewalt ist der Tod jedes Gottes« friedenS. (Lebhaftes Bravo! auf allen Seiten des Hauses.) Die Steigerung der Spannung, die sich vor dem 81. Mai bemerkbar »rächte, war offenbar nur eine beabsichtigte künstliche Mache. Jetzt handelt es sich darum, die Ziele der europäischen Politik mit den Besprechungen in Paris zu verbinden, aber eine Sanktionspolitik bedeutet die Verneinung des Geistes von Genua. Ich darf znsammenfassen: Die Ergebnisse der Konferenz von Genua sind nicht allein allzu zahlreich und in den Lösungen klein und bescheiden. DaS wollen wir nicht verkenne», aber in der gro ßen Katastrophe, die über Europa hereingebrochen ist, ist auch ein kleiner Schritt vorwärts bedeutsam. So bitten wir Sie nun, auch Ihrerseits dei; Vertrag von Rapallo als einen Fnedensver- trag zu würdigen und unsere Fühlungnahnre mit den leitenden Staatsmännern der Welt, mit Publizisten, Politikern aller Na tionen, mit denen wir zuscnnmcngekommcn sind, ebenfalls als einen Fortschritt zu würdigen. So bitten wir Sie ferner, in das Reich deS Fortschritts auch den kleinen Schritt einvcrleiben zu wollen, den wir durch unsere Arbeit getan haben, die darauf ge richtet war, den Osten und Westen einander näher zu bringen, uitd schließlich richten wir die Bitte an das hohe HauS, unsere Politik zu unterstützen, damit die Hoffnung auf Befriedung Eu ropas sich erfilllen kann und damit auch die Hoffnung auf einen glücklichen Frieden für das deutsche Volk. (Lebhafte Zustimmung bei der Mcchrheit.) In der Aussprache bedauerte Abg. Müller-Franken (Soz.) die gehässige Art, mit der Barthou gegen Deutschland ausgetreten sei. Die Sozialdemokraten hielten an der Forderuitg fest: Nie wieder Krieg! Al>g. Marx (Zentr.): Das höhnische Lachen der Rechte» bei Feststellung des Reichskanzlers, daß Gemca einen Fortschritt bedeute, ändert nichts an der Tatsache, daß ohne die KoalilionS- politik dies Ergebnis nicht erreicht worden wäre. Wir schließest un» dem Danke des Reichskanzler» Mt die italienische Regierung Der Aanzler erstattet Bericht