Volltext Seite (XML)
WÄ-LriWer WM »Sk. Mittwoch, den 5. September 1900. 50. Jahrgang Den 7. September, Nachm. 3 Nhr 2- 349/00. lt. »«/ : er- cf. Z0. n. 205. von »aus. folgen werden, da an der Spitze die ante in China ohne ihrer Politik haben. Kaiserin von China hören und beruhigt S Säfte che ige len chal. ptbr. am ment «ait Be- sfnru ltzrrs : des allet. über men, Otto iahr- iesen, rdorf Lrnst über c in seine 25. men- l- t- m m richten aus den europäischen Hauptstädten, daß Ruß land beschlossen habe, Peking zu verlassen, haben in Shanghai Erstaunen hervorgerufen. Die Meldung sei, als sie zuerst aus chinesischer Quelle vorlag, von den ausländischen Beamten nicht geglaubt worden. Jeder Schritt der Operation seitens Rußlands sei ja augenscheinlich mit Rücksicht auf dauernden Zustand geschehen. 1,50 3,00 5,40 4,Sll ltkrms Q. Erscheint jeden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger pro Quartal Mk. 1,40, durch die Post Mk. 1,50 frei in's Haus. Inserate nehmen außer der Expedition auch die Austräger auf dem Lande entgegen, auch befördern die Annoncen- Expeditionen solche zu Originalpreisen. Sonstige Meldungen. London, 3. September. Der „Standard" meldet aus Tienrsin, die Kaiserin habe sich unter den Schutz des Gouverneurs von Schansi gestellt. Sie soll 51 Missionare haben ermorden lassen, welche im Damen von Taijuenfu Zuflucht nahmen. Die englischen Truppen in Peking kampiren im kaiserlichen Wagen park, in dem sie die Staatswagen und Sänften und eine Quantität Silber beschlagnahmten. General Gaselee nahm das Verbot des Plünderns zurück, gleich wie die anderen Generäle, bestand aber auf der methodischen Ausführung derselben und Verwendung der Beute zu gemeinsamen Zwecken. Shanghai, 3. September. Meldung des Reuter- schen Bureaus. Zwei französische Priester sind in Kiautschou aus dem tiefen Innern eingetroffen, aus dem ganzen Wege eskortirt von chinesischen Soldaten, welche von Juan-ßi-kai gestellt worden sind. Die Priester behaupten, Duan-ßi-kai habe jenseits Kiautschou 20000 Mann stehen, welche augenscheinlich daselbst aufgestellt seien, um einem etwaigen Versuch Deutsch lands, sein Gebiet zu erweitern, sich zu widersetzen. Frankfurt a. M., 3. Sept. Die „Franks. Ztg." veröffentlicht ein Telegramm ihres Specialcorrespon» deuten in Shanghai, worin es heißt, gegen Ruhestörungen in Hankau seien alle Vorkehrungen getroffen worden. Die Kriegsmacht im Hafen von Shanghai betrage zur Zeit 27 Schiffe mit 7340 Mannschaften und 302 Geschützen. Deutschland habe dort 3 Kriegsschiffe mit 1041 Mann und 4.; Geschützen. Das größte Schiff im Hafen sei der deutsche Kreuzer „Fürst Bismarck". Frankfurt a. M., 3. Sept W e der „Franks. Ztg." aus Shanghai gemeldet wird, wird die „Batavia" auf Wunsch des Consularcorps von Shanghai sich nach Wusung begeben und dort deutsche Truppen landen, welche die Engländer und Franzosen in der Aufrecht erhaltung der Ordnung unterstützen sollen Zur polttifche« Lage. Zwischen Lihungtschang und den Vertretern Chinas in Europa und Washington fand in den letzten acht Tagen ein reger Depeschenwechsel, betreffend die den Mächten anzub'etenden Sicherheiten, statt. Man kam überein, fol gende Neuerungen zu empfehlen, welche, so hoffen die chinesischen Diplomaten, auch eine segensreiche wirthschnkt- 13. Stück. Gesetz, Abänderungen des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 betr.; Bekanntmachung, den Text des Einkommensteuergesetzes in der vom 1. Januar 1901 ab gültigen Fassung betr.: Ausführungsverordnung zum Einkommensteuergesetze vom 24. Juli 1900 Instruktion zum Einkommensteuergesetze. Hohenstein-Ernstthal, am 3. September 1900. Der Stadtrath. I. V. W. Zeitzig. ug ken- darf erzu czten e in esten >lin" den Ans Peking. London, 3. September. Das Reutersche Bureau meldet aus Peking vom 28. August: Eine englische Abtheilung, bestehend aus drei Schwadronen Lanzers, 2 Geschützen, 2 Maschinengeschützen und 300 Mam Infanterie, hat heute früh im kaiserlichen Jagdpar eine Erkundigung vorgenommen und ist dabei auf den Feind gestoßen, der in den Dorfschaften innerhalb des Parkes lag. Der Feind bestand theilweise aus Boxern und war bewaffnet mit Gewehren, Speeren und Schwertern. Die Artillerie feuerte auf den Feind, der sich zmückzog. Nachdem 5 Ortschaften verbrannt waren, ging die britische Abtheilung wieder zurück. Der Verlust des Feindes beziffert sich auf 30 Tobte. Die Engländer hatten einige Leichtverwundete. Der Feind wurde auf 1000 Mann geschätzt. Wien,. 3. September. Das Wiener k. k. Tesi- Korr.-Bur. theilt nachstehende, von dem österreichisch ungarischen Kreuzer „Kaiserin und Königin Maria Theresia" eingetroffene Meldung mit: Der kaiserliche Palast in Peking ist von Truppen aller Nationen, darunter ein Zug der österreichisch-ungarischen Abtheilung, besetzt. Die österreich-ungarische Kriegs flagge ist gehißt worden. Am 28. August fand der Durchzug von Abtheilungen aller Nationen durch den Palast statt, der die Einnahme darstellt. Die österreichisch ¬ kommen an der Wohnung des Strumpsfabrikanten Herma«« Kogel in Tirschheim verschiedene ge pfändete Gegenstände, von welchen ein specielles Verzeichniß am hiesigen Amtsbrette aushängt, zur Ver steigerung. Der Gerichtsvollzieher keim KSttigiiche« Amtsgericht Hohe«stei«-Gr«stthal. Sekr. Kurth. alle Mächte mit Deutschland Wiederherstellung des status iguo Theilung des Landes zum Ziele Auch würde der Kaiser und die von dem Erlaß der Regierung nach Peking zurückkehren. Hm. In Rußland selbst natürlich hat die Nach richt von der Räumung Pekings die größte Begeisterung hervorgerufen. Russische Zeitungen äußern sich sehr optimistisch zunächst darüber, daß auch die übrigen Mächte dem Beispiel Rußlands Hohenstein-Ernstthal, Okerlimgmitz, Gersdorf, Lugau, Hermsdorf, Kernsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf, Nußdorf, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Erlbach, Kirchberg, Pleißa, Reichenbach, Callenberg, Tirschheim, Kuhschnappel, Grumbach, St. Egydien, Hüttengrund u. s. w für den Berwattnngsvezirk -es Stadtrathes M Hohenstein-Ernstthal Organ aller Genreinöe-Verrraltttrrgen der rrnrliegerröen Ovtschcrfben Das zur Heri«g'schen Concursmasse gehörige, in Gersdorf bei Zwickau gelegene «enrrdantr Häckervigrundftück gelangt am 6. September 1WC, Borm. IC Uhr, im Königl. Amtsgerichte Hohenstein-Ernstthal zur Versteigerung. Der Concnrsverwalter. belassen, zuzustimmen. Der Mangel an logischer Folgerichtigkeit einer solchen Politik ist, wie gesagt, vielleicht mehr der der Presse übermittelten Fassung der Absichten Amerikas als dieser Politik selbst zur Last zu legen; aus jener Fassung aber läßt sich kaum eine andere Auslegung herausdeuten. Wir schließen hieran ein Telegramm der „Frkf. Ztg.", in welchem dieser aus Newyork gemeldet wird: „Sun" erklärt, Amerika habe den russischen Vor schlag nicht angenommen. Amerika strebe das harmonische Zusammenwirken aller Mächte an derart, daß die Alliirten in Peking verbleiben. Sofern indessen eine Macht Trup pen zurückziehe, werde Amerika folgen Der Standpunkt Japans sei identisch mit dem Amerikas, Die Londoner Blätter stimmen darin überein daß die Mittheilung, Rußland sei entschlossen, ebne Rück sicht aus die Entschlüsse der anderen Mächte seine Trup pen zurückzuziehen, eine sehr ernste Krisis heraufbeschwöre. Alle Blätter sind der Ansicht, daß der Entschluß Ruß lands mit den in der russischen Note vom 25. August bezeichneten Zielen der russischen Politik in keiner Weise in Einklang zu bringen sei „Daily News" führt aus: Die Einigkeit unter den Mächten werde durch den Ent schluß einer Macht, seine Truppen zurückzuberufen, nicht gefördert werden. „Daily Chronsile" bemerkt: Das Ver halten Rußlands zerstöre nicht nur die Einmüthigkeit der Mächte, sondern mache auch die ganze Lage der Verbün Bekanntmachung. Nr. 37 des Reichsgesetzblattes und das 12. und 13. Stück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen vom Jahre 1900 sind eingegangen und liegen an Rathsstelle, Zimmer Nr. 1, zur Einsichtnahme aus. Der Inhalt ist folgender: s) des Reichsgesetzblattes: Nr. 37. Verordnung, betreffend Einfuhrbeschränkungen wegen Gefahr der Einschleppung der San Jose Schildlaus. b) des Gesetz- und Verordnungsblattes: 12. Stück. Verordnung zur weiteren Ausführung des Gesetzes, die Befugniß zur Ausnahme von Pro tocollen pp. betr.; Verordnung, die Reichskasstnscheinc von 1882 zu 50 Mk. betr.; Bekannt machung, die Ausführung des Reichsstempelgesetzes vom 14. Juni 1900 betr.; Gesetz, die Er gänzung und Aenderung des Königlichen Hausgesetzes vom 30. Dezember 1837 und des Nach trags vom 20. August 1879 betr.; Gesetz über Familienanwartschaften; Gesetz, die Abänderung einer Bestimmung des Organisationsgesetzes vom 21. April 1873 betr.; Verordnung, die Er richtung einer fünften Kreishauptmannschast und die Ausführung des Gesetzes vom 9. Juli 1900 betr.; Verordnung, die Nickelzwanzigpfennigstücke betr.; Gesetz über die Verwaltungsrechtspflege; Gesetz, einige weitere Abänderungen des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 betr.; Ge setz, die Zuständigkeit des Oberverwaltungsgerichts bei Streitigkeiten über die Besteuerung der Wanderlager betr.; Verordnung, die Ausführung des Allgemeinen Berggesetzes in der Fassung vom 18. März 1887 und 20. Juni 1898 pp. betr.; Verordnung, die Außerkurssetzung der Reichsgoldmünzen zu fünf Mark betr.; Verordnung zur weiteren Ausführung des Gesetzes, die Befugniß zur Ausnahme von Protokollen pp. betr.: Verordnung, die Enteignung von Grund eigenthum zum Baue einer Eisenbahnbrücke in der Linie Hainsberg-Kipsdorf betr. dcwn zur Zielscheibe de- Spsücs der Chinesin, welche bei einer triumphirenden Rückkehr der Kaiserin-Wittwe unvermeidlich zu dem Schluffe gelangen müßten, daß sie die verhaßten Fremden vertrieben haben. „Standard" betont, die russische Note stelle England vor ein lait seoompli. welches in einer Weise geschaffen sei. die nicht gerade höflch gegen die übrigen Mächte zu nennen scn Wtnn man Peking der altgewohnten Korruption und dem im Niedergange befindlichen Despotismus wieder preisgebe, so könne das nur denjenigen passen, welche nicht den Wunsch hätten. China während der nächsten Jahre in glücklichen und seit geordneten Verhältnissen zu sehen. Lord Salisbury werde nicht verfehlen, in Berlin wie in Washington seine Einwände gegen eine solche Politik des Rückzuges darzulegen England wünsche, daß nichts gethan werde, was das Concert der Mächte auf lösen könnte Wenn es einer Verschiebung der Lösung der chinesischen Frage auf unbestimmte Zeit zustimme, so könne dies nur in der Voraussetzung geschehen daß, wenn es zur Lösung d'eser Frage komme dies nicht hinter dem Rücken Englands erfolgen werde Stach einer Meldung der „Kölnischen Zeitung" aus Berlin beauftragten sämmtliche Mächte ihre Pekinger Gesandten, ihre Meinung darüber zu äußern, ob die Räumung Pekings rathsam sei oder nicht. Erst nach dem Eingangs dieser Antworten soll über die Frage der Zurückziehung der Truppen aus Peking entschieden werden. Welchen Eindruck die Kunde von dem neuerlichen Vorschlag Rußlands in Shanghai'er Kreisen hinter lassen, geht aus nachstehenden Meldungen hervor: London, 3. Sept. Dem Reuterschen Bureau wird aus Shanghai von heute gemeldet, die Nach- Die chinesischen Wirren. Die ganze Chinapolitik steht jetzt im Zeichen des russischen Vorschlags, Peking zu räumen. Die gestern abgedruckte Note der russischen Regierung enthält die Versicherung, daß Rußland nach wie vor nicht die Absicht habe, in China Gebiet zu erwerben, kündigt aber an, daß die russische Regierung ihre Gesandtschaft angewiesen habe, Peking zu verlassen, und daß ebenso die russischen Truppen nach Tientsin zurückgezogen werden würden. Es ist also weniger ein Vorschlag an die Mächte, bemerkt hierzu das „CH. T.", als die Ankündigung der Thatsache und der unabänderlichen Absicht, daß Rußland für sein Theil Peking räumen werde, ohne Rücksicht darauf, was die übrigen Regierungen zu thun gedenken. Die Antwort Amerikas beginnt mit der Feststellung, daß alle Mächte die Absicht, chinesisches Geltet zu erwerben, weit von sich gewiesen hätten. Damit ist in einem sehr wichtigen Punkte des internationalen Programms in China die Einigkeit der Betheiligten aufs neue dokumentarisch dargethan. Dagegen geht aus der amerikanischen Antwort auf die Ankündigung der Räumung Pekings durch die russischen Diplomaten und Truppen hervor, daß die amerikanische Anschauung grundsätzlich von der Rußlands beträchtlich abweicht. Die Vereinigten Staaten stimmen nämlich der sofortigen Räumung, wie Rußland sie beabsichtigt, nicht nur nicht zu, sondern erklären, daß nach ihrer Ansicht die gemeinschaftliche Besetzung der Hauptstadt sortdauern müsse, bis die chinesische Regierung Wiederhergestell und imstande sei, neue Verträge abzuschlicßen, die eine Wiederherstellung des Schutzes für die Zukunft ver bürgen. Erst bei Beginn von Fnedensverhandlungen mit einer in Peking wieder hergestellten Regierung möchte also Amerika in der Theorie seine Truppen zurückziehen, während Rußland entschlossen ist, dieses sofort zu thun. Die Verwirklichung dieser seiner An sicht aber knüpft Amerika an die B dingung, daß alle Mächte sich auf Grund eines internationalen Ueber- einkommens auf den amerikanischen Standpunkt ver einigen; kommt ein solches Uebereinkommen nicht zu stande, so will auch Amerika den Befehlshaber seiner Truppen in Peking anweisen, sich zurückzuziehen, aber erst, „nachdem er sich mit den übrigen Befeblshabern über den Zeitpunkt der Räumung und sein weiteres Verhalten verständigt habe". Ergiebt sich damit in der Theorie eine Verschiedenartigkeit der Politik Amerikas und Rußlands, so kommt doch die amerika nische Praxis auf eine Uebereinstimmung mit Rußland hinaus, denn wenn wir die in dem vorliegenden deutschen Wortlaut keineswegs klare Antwort Amerikas richtig deuten, so wird nunmehr Amerika — auch Frankreich soll diesem Verfahren bereits zugestimmt haben — dem Beispiel Rußlands folgen und seine Truppen ebenfalls zurückziehen, weil sich eine Macht — Rußland nämlich — weigert, dem amerikanischen Vorschläge, die Verbündeten Truppen bis zur Wieder herstellung einer chinesischen Regierung in Peking zu London, 3. Sept. Der Correspondent der „Times" in Shanghai sagt, es sei offenbar, daß die Rückkehr der Kaiserin - Wittwe und des Hofes nach Peking nöthig sei, um abschließende Verhandlungen zu ermöglichen. Es sei jedoch absolut sicher, daß ein allgemeiner Rückzug der Truppen, dem large sich hinziehende Verhandlungen, Vergleiche und Jntriguen folgen werden, mit dem völligen Aufgeben der Rechte der Civilisation in China gleichbedeutend wäre. Chinesen, ja sogar chinesische Beamte sprachen sich offen dahin aus, daß, wenn die Führer der reaktionären Bewegung nicht die schwersten Strafen treffen würde, eine Reorganisirung und Reformirung unmöglich sein würde. ungarische Abtheilung ist im Palast des Militär- gonnerneurs einquartirt. Dieser ist als Beschützer der Aufständischen ans Veranlassung des österreichisch- ungarischen Gesandrschaftsattachees verhaftet und an die Japaner ausgeliefert worden. In Peking und der Umgegend der Stadt befinden sich weder chinesisches Militär noch Boxer. Berlin, 3. September. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Nach telegraphischen Meldungen aus Peking hat der spanische Geschäftsträger Cologan als Doyen des dortigen diplomatischen Korps in der bei der Beisetzungsseier v. Kettelers gehaltenen Ansprache den Legationssekretär v. Below gebeten, dem Kaiser das Beileid des gesammten diplomatischen Korps zur Er mordung von Kettelers zu übermitteln. Anzeiger für US e. II. seu. del, legen