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nabend» »stunden i 5 Uhr. , Zügen: ichm. 3b i. 10. 23, ,n Bor« , Aon--- littwoäs ffnet von gs 2-6 ichsntag» Sonn- u. r, Nach« tadt, bei !, bei 1 »rg. w. 12 12 rnig ab), oßbothrn ächönbnrM TagelAtt Erscheint täglich mit Ausnahme der Tage nach Sonn- und Festtagen. Beiträge sind erwünscht und werden eventuell honorirt. Annahme von Inseraten für die nächster scheinende Nummer bis Mittags 12 Uhr des vorhergehenden Tages. und Waldenburger Anzeiger. Der Abonnementspreis beträgt vierteljähr lich 1 Mk. 5« Pf. Alle Postanstalten, die Expedition und die Colporteure dieses Blattes nehmen Be stellungen an. Einzelne Nummern 8 Pf. Inserate pro Zeile 10 Pf., unter Eingesandt 20 Pf. Amtsblatt für den Stadtrath zu Waldenburg. 189. Donnerstag, den 18. August 1881. urg. 10. 57, n. 12.18 . 35 uad Mbl. tusikchor, icßcils en, zu isen er- hme. Kers )Pf-, ahren enden MS k ver streust tung thekeu pothe- Glau- >111 fiehlt theke. »e Beleb- sdalcnt "t zurück Idenburg n. in Gülden' llinann in Hoffman» a Manns' ot in Leip' ' richts-Pri!' r Dresden. > Dresden, ob in Stob Stroisch in > und Druck Barriere ver hiesigen niederen Mühlgrabenbrücke gewaltsam ausgebrochen und in den Mühlgraben geworfen worden. Indem vor derartigen ferneren Rohheiten hierdurch öffentlich gewarnt wird, sichert der Unterzeichnete Jedem eine Belohnung zu, welcher diese Frevler zur Anzeige bringt, daß sie gerichtlich bestraft werden können. Herrschaft Remse, den 16. August 1881. Der Gutsvorstand. W. Huth. Der Schuhmacher und Gartenhausbesitzer Friedrich Louis Zobel in Uhlmannsdorf ist heute für Jacob, Adam und Michael Koblitz aus Thiergarten als Abwesenheitsvormund in Pflicht genommen worden. Waldenburg, den 11. August 1881. Königliches Amtsgericht. Baumbach. Warnung. In letzter Zeit sind mehrfach die Sandsteindeckplatten an der steinernen ^Waldenburg, 17. August 1881. Die Ursache der Judenkrawalle in Pommern. In der letzten Zeit haben in einzelnen Städten Pommerns mehrfach Excesss gegen die dortige jüdische Bevölkerung stattgefunden. Jüdische Fortschrittsblätter waren natürlich sofort bei der Hand, diese Excesse der Henrici'schen antisemitischen Agitation in die Schuhe zu schieben. Man darf aber nicht vergessen, daß, wo kein Zündstoff vorhanden ist, auch der Funke nicht zünden kann. Und auch in Pommern fehl! es nicht an diesem Zündstoff. Zunächst bekümmert sich der Pommer nicht im geringsten um die Ausübung des jüdischen Religions- cultus. Auch der Nationalitätshab ist in Pommern etwas durchaus Unbekanntes, unv auch nach dieser Seile hin würde es keiner Agitation gelingen, sich Eingang zu verschaffen. Was den Pommern fuchst, ist einmal, daß sich Fremde über ihn stellen, seine Obrigkeit bilden wollen. Respect hat der Pommer einmal nur vor christlichen Standespersonen, niemals vor einem Juden, mag er noch so reich sein oder in Amt und Würden über ihm stehen. Ein jüdischer Richter würde einem Pommern weder Vertrauen noch Sympathie oder gar Respect einflößen, und man sollte es ja vermei den, an pommerschen Gerichtshöfen jüdische Richter anzustellen. Edelmann,Bürger und Bauer sind in die sem Punkte gleich starrköpfig, und kein Mensch in der Welt ist im Stande, diesen Cbarakterzug zu beseitigen. Die weisen Leute meinen zwar, daß sich jeder Staats bürger dem Gesetz, welches die Gleichberechtigung aller Staatsbürger anerkenne, unterwerfen müsse, also auch der Pommer; aber sie vergessen dabei, daß man auch die Charaktereigenthüwlichkeit eines Volksstammes schonen muß, wenn man aus dem Gesetz keine verhaßte Zuchtrulhe machen will. Der Pommer, der durch das Urtheil eines jüdischen Rich ters seinen Prozeß verloren hat, den er naa> seiner Ansicht gewinnen mußte — wie es ja die Ansicht der meisten Prozeßführenden ist — wird zu einem erklärten Judenfeinde und läßt die ganze Nation entgelten, was seiner Meinung nach der eine an ihm gesündigt hat. Zum Andern pfuschen die Juden in Pommern jetzt mehr als je ins Handwerk. Zwar halten sich dieselben von der praktischen Ausübung des Hand- "^rks noch eben so fern wie früher, aber sie machen die Products desselben zum Handelsartikel und ent ziehen ihm den goldenen Boden, den es in früherer Zeit gehabt hat. Wenn man bedenkt, daß jüdische Garderobenhändler als Macherlohn für einen Ueber- zieher, wie es thatsächlich der Fall ist, 1 Mk. 75 Pf., für eine Weste 25 Pf. bezahlen, so wird man Mit leid haben müssen mit den Leuten, welche auf diesen Hungerlohn angewiesen sind. Bei der Schuh- und Stiefelfabrikation und in anderen Zweigen des er- werbsthätigen Lebens ist es ebenso, und da wäre es denn ungleich besser, wenn die Zeitungen, welche die Pommern als eine plünderungsbefliffene rohe Bande hinstellen und sie als solche sogar dem Aus lands denunciren, ihren jüdischen Mitbürgern den Rath geben möchten, von Dingen abzulassen, die sie in den Augen ihrer christlichen Mitbürger ver haßt machen. Zum Dritten kommen hierzu noch die verschiedenen, zum größten Theil von den Juden getriebenen Gü terschlächtereien, die sich in der letzten Zeit als eine wahre Landplage in Pommern eingenistet haben. Das sind jedenfalls die eigentlichen Ursachen der beklagenswerthen Ereignisse in jüngster Zeit. Suche man möglichst der jüdischen Herumlungerei und Uebervortheilungssucht, die sich leider zum Schaden der Allgemeinheit in Deutschland immer breiter mchht, energisch entgegenzutreten, dann wird man am besten die erwähnten bedauerlichen Ereignisse ver hindern. "Waldenburg, 17. August 1881. Politische Rundschau. Deutsches Reich. Dee Kaiser besuchte am 16. d. mittags den Reichskanzler, bei welchem er längere Zeit verblieb. Wie die „Nat.-Ztg." berichtet, hatte sich Prof. Wagner vor Kurzem auf directe Einladung des Reichskanzlers nach Kissingen begeben. „Es heißt, daß Prof. Wagner jetzt eine besondere xoiZoua Arata beim Fürsten Bismarck sei. Der Reichs kanzler holt jetzt von verschiedenen Seiten Gutachten über die Frage der Einführung des Tabaksmonopols ein, über welche er auch mit Prof. Wagner con- ferirt hat." In Schievelbein, wo die Judenhetze stattfand, ist am 12. d. eine Compagnie Infanterie aus Köslin eingetroffen. Eine Stunde später wurden 23 Gefangene, einer der „Hauplheker," ein ange sehener 60jähriger Bürger mit weißem Haar voran, mit Stricken verbunden von Soldaten nach dem Bahnhof escortirt, um nach Köslin übergeführt zu werden. In Stettin haben am Montag Abend Ruhe störungen stattgefunden. Eine Menge von etwa 800 Personen durchzog unter „Hepp Hepp"-Rufen oie Straßen. Die Polizei schritt ein, verhinderte Exzesse und Eigenthumsbeschädigungen und nahm 40 Verhaftungen vor. Oesterreich. Am 14. und 15. d. sprach Ür. Herbst an zwei Orten vor seinen Wählern. Ungefähr 100 Wahl männer waren erschienen. Or. Herbsts Reden fielen trocken und schmucklos aus, ohne Schwung. Aber der Inhalt derselben war bedeutsam. Am Auf fälligsten erscheint in beiden Reden, daß vr. Herbst bezüglich wichtiger politischer Fragen eine Schwen kung vollzogen hat, namentlich betreffs der Occupa- tionspolitik, ferner hat in Sachen der Wehrkraft des Reiches, sowie betreffend den Ausgleich mit Ungarn Or. Herbst die frühere Opposition aufgegeben und sich auf den Standpunkt der vollzogenen Talhsache ge stellt. Sehr markant betonte er den deutsch-natio nalen Standpunkt; Niemand sei ein besserer Oester reicher und ein besserer Deutscher als er. Die Deutschen müßten mannhaft ihre Nationalität ver treten und bekennen gleich den übrigen Stämmen des Reiches. Dies war die schwungvollste Stelle in beiden Reden. Merkwürdig zurückhaltend war der Redner gegen die Regierung. Er geißelte die czechisch-klerikale Majorität, dabei Seitenhiebe aus Deutschlands innere Politik führend, wo ebenfalls heterogene Elemente Compromisse schließen, um die Wünsche der Regierung durchzubringen. Aber er war relativ schonend gegen das Kabinet Taaffe, viel leicht nur Zwecks Vermeidung der Co.'fiscation seiner Rede. Bemerkenswerth ist ferner, daß Herbst die unbedingte Opposition ablshnte. Eine weitere Ver schiebung der Machtverhältnisse müßten die Deutschen bekämpfen, aber keineswegs jeden Antrag unbesehen verwerfen, blos weil er von Gegnern komme. Der Redner vertheidigte noch das bisherige Verhalten der Verfassungspartei und entwickelte deren künftiges Programm, welches bezüglich der inneren Politik vorwiegend wirthschafllich nach außen „praktische Schutzpolitik" umfaßt. Die Politik der Enthaltsamkeit befürwortet Or. Herbst nur, wenn die Verfassung ver letzt würde; dann allerdings müßten die Deutschen dem Parlament fernbleiben. Sehr nachdrücklich er mahnte Or. Herbst zur Einigkeit aller Deutschen Oesterreichs, indeß scheint nach den heutigen Zeitungs stimmen dieser Appell nicht ganz wirksam, denn einzelne deutschliberale Blätter, darunter die „Wiener Allgemeine Zeitung", sind mit Herbst's Reden nicht vollkommen einverstanden. Dänemark. Aus Kopenhagen wird der „Kölner Ztg." vom 13. Aug. geschrieben: Als heute im Folkething die Finanzgesetzvorlage zur Lesung kam, griffen die Sprecher der Linken das Ministerium aufs heftigste an, weil es nicht sofort abgedankt habe, nachdem die Wahlen abermals überwiegend oppositionell ausge fallen seien. Der Ministerpräsident Estrup erwiderte darauf in aller Ruhe: „Unsere Verfassung läßt eine parlamentarische Regierung nicht zu; der Minister ist verpflichtet, auf dem Posten zu bleiben, um die Gleichberechtigung des Landsthing den Ansprüchen des Folkething gegenüber zu behaupten. Daß das Folkething das Landsthing nicht als gleichberech tigt anerkennen und allein als Volksvertretung gelten will, ist eben die Ursache des fortwährend gewährten Zwistes." Frankreich. Die Rede, welche Gambetta in Belleville ge halten hat, füllt nun volle zwölf Spalten der „Rö- publique Fran^aise;" an Worten hat es der Redner also nicht fehlen lassen. Gambetta spricht viel über sich und weiß durch die persönliche Färbung dem Ganzen einen gewissen gemüthlichen Ton zu geben, und er redet wie ein richtiger Belleviller zu Belle- villern redet. Wie gewöhnlich begann der Agitator mit einer Selbstvertheidigung, die zur Ruhmredigkeit die Unterlage bildet; dann folgt die Lobrede auf die Genossen und ihre Thaten in der Deputirten- kammer; Metz und Sedan blitzen dazwischen. Es folgt die Anpreisung der Reformen, welche die nächste Kammer vornehmen soll: man muß „etwas stark an die Thür des Senats klopfen;" die Kirche