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Allgemeiner Anzeiger Amtsblatt für die Ortsbehörde und den Gemein-erat zu Bretnig Lokal-Anzeiger für die Ortschaften Bretnig, Hauswalde, Großröhrsdorf, Frankenthal und Umgegend Rabatt nach Uebereinkunft. Neösklion, Druck unü Verlag von N. Schurig, Dretnig. 7. Jahrgang Nr. 33 Sonnabend, den 24. April 1897. — Aus dem Zirkus Krembser inDres-iter Weise „wegzuschaffen". Die beiden Brü-> Beinbrüchen auch eine Zerreißung der Seh- Oertliches und Sächsisches den ablaufendes Wasser, das zu einer Wasser ¬ der Heinze haben früher gemeinschaftlich wie- Breinig, den 24. April 1897. für den 2. Musterungsbezirk Crostwitz und Häusler wurdrg zur Lecke gestellt werden kön Freitag den 28. Mai in Königsbrück für den er sich dadurch noch mit der Chemnitzer Blut Emilie geb. Lorenz, 13 T. alt. entgehen bei Seite O st r i tz dem bei derholt Diebstähle ausgeführt, was schließlich der jüngere Otto Heinze verraten hat. Die Jungen haben dann wohl gefürchtet, in eine Erziehungsanstalt gebracht zu werden, und Chemnitz durch die am Freitag erfolgte Beer digung des beklagenswerten Opfers zum vor läufigen Abschluß gelangt. Es handelt sich jetzt vor allem darum, festzustellen, was der vertierte Mordbube nach dem Morde angege ben hat, um dadurch die Beweise von dec Herrn Ernst Rammer anzumelden. Bretnig, am 23. April 1897. hat der Max Heinze geglaubt, dem zu können, wenn er seinen Bruder schafft. — Der grausige Lustmord in bei Zittau ist nun ebenfalls gleich tag ab. , , — Auf Anordnung des Kgl. Kriegs- Ministeriums findet in diesem Jahre eine Vor musterung des vorhandenen Pferdebestandes und zwar für die Musterungsbezirke der Aus hebungsbezirke Kanienz 1 und 2 in folgender Reihenfolge statt: Freitag den 21. Alai in Pulsnitz für den 4. Musterungsbezirk Puls nitz, mit Ausnahme von Großröhrsdorf, Bretnig und Hauswalde, Sonnabend den 22. Mai in Pulsnitz für die Gemeinden Groß röhrsdorf, Bretnig und Hauswalde des 4. Musterungsbezirkes Pulsnitz, Montag, den 24. Mai in Kamenz für den 1. Muster- welchen heute nähere Angaben vorliezen. Der Thäter ist der am 6. Juli 1884 geborene Max Heinze, Schüler der einfachen Bürger ¬ macht er doch den Eindruck eines Blödsinnigen, denn er bejaht alle Fragen, wenn sie ihm in Amtsgericht Chemnitz gebracht. — Der um die Landwirtschaft in hohem Maße verdiente Geheime Oekonomierat Stei ger ist in Meißen gestorben. — Die vor kurzem in Zwickau beim Fensterputzen abgestürzte jugendliche Aufwär- terin, welche sich außer schweren Arm- und nen. Haben wir doch gerade in der letzten Zeit die traurige Pflicht erfüllen müssen, un ¬ entwachsen, Thaten begehen, die an Raffiniert heit und Gemeinheit denen ausgefeimter Zucht- ungsbezirk Kamenz, Dienstag den 25. Mai in Elstra für den 3. Musterungsbezirk Elstra, Mittwoch den 26. Mai d. I. in Crostwitz 2 Uhr hält der Verband für Brandschäden-! Unterstützung in Lichtenberg seinen Verbands- sere Leser über mehrere jugendliche Verbrechen zu unterrichten, welche sich in unserem engeren Vaterlande ereignet und in denen sich die menschliche Bestie in ihrer ganzen Scheußlich keit zeigt. Kurz berichteten wir bereits über einen in Riesa versuchten Brudermord, über nerven zuzog, ist jetzt gestorben. — Eine heftige Explosion erfolgte in der Die unterzeichnete Behörde nimmt Veranlassung, auf die Gefahren der Ansteckung und Verschleppung von Krankheiten hinzuweisen, welchen sich dritte Personen dadurch aussetzen, daß sie Kleidungsstücke, Wäsche und Betten solcher Personen, die an ansteckenden Krankheiten (insbesondere Cholera, Typhus, Pocken, Diphteritis, Scharlach, Masern und Lungenschwindsucht) erkrankt waren, oder selbst in dieser Richtung verdächtige Gegenstände annehmen oder kaufen und deshalb hiervor eindringlichst zu warnen. Werden die betreffenden Gegenstände nicht einfach vernichtet, so nnrd empfohlen, sie auszukochen oder durchzudämpfen und dann nach Besprengung mit 50chiger Karbolsäurelös ung 24 Stunden lang der frischen Luft auszusetzen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 14. April 1897. von Erdmannsvorff. that belast-m würde. Dem Untersuchungsrich ter kostet es daher sehr viel Mühe, oen wah ren Sachverhalt zu ermitteln. Bittner ist bereits von Bautzen nach Ostritz transportiert worden, um dort zahlreichen Zeugen gegen über gestellt zu werden. — Des Mordes an Inserate, die 4gespaltene Korguszeile 10 Pfg., sowie Bestellungen auf den Allge- aemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expedition die Herren F: A. Schöne Nr. 61 hier bube dann auf sein Opfer los gesprungen, hat es am Halse gepackt und gewürgt, nach der Elbe zu gedrängt, um es in dieselbe zu stoßen und so verschwinden zu lassen. In den Weiden am Ziegelteiche beschäftigt gewe sene Frauen sind indessen auf den Vorgang aufmerksam geworden und ihnen dürfte es zu danken sein, daß das Verbrechen nicht voll ständig gelungen ist. Der Max Heinze hat dann die Flucht ergriffen, wurde aber spät abends noch verhaftet. Nach der polizeilichen Inhaftnahme soll der Bube unumwunden erklärt haben, daß er schon seit Wochen die feste Absicht gehabt habe, seinen Bruder in erzähl- Jnserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag 11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag 1/.11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. getragen: Franziska schäftsgehilfen Emil 319 e, 2 M. 1 T. Der Gemeindevor stand. Koch. die sich bei seiner Üeberführung nach Bautzen auf dem Bahnhofe in Ostritz abspielte. Die ziemlich resolute Frau des dortigen Bahnhofs- Restaurateurs Gräßer richtete an den Mörder die Frage, weshalb er das unschuldige Kind in so grausamer Weise hingeschlachtet habe, worauf nur das eine Wort als Antwort er folgte: „Hunger!" — Von dem Scheusal, das die kleine Anna Frida Sonntag in Chem nitz am Freitag vorvoriger Woche in so gräß licher Weise hinschlachtete, fehlt noch alle und jede Spur. Alle gegenteilige Gerüchte ent behren der Begründung. — Die Untersuchung gegen den Mörder daß der angebliche Bittner auch jene Mord- that ausgesührt hat. Ihm selbst ist der Chemnitzer Mord noch nicht vorgehalten wor den. Auf die Frage, ob er Chemnitz kenne, antwortete er: „Jawohl, das ist eine große Fabrikstadt". Trotz der logischen Antworten alt. — Wilhelmine Ehefrau d. Fleischers Bruno Röntzsch Nr. 241 d, 3S I. 2 M. der 6jährigen Frieda Sonntag verdächtig; wurde am Sonnabend nachmittags ein bei Wittgendorf verhafteter Mensch nach dem 5. Musterungsbezirk Königsbrück. — Eine Arbeiterzählung findet, wie all jährlich, auch in diesem Jahre am 1- Mai statt und werden zur Ausführung derselben den hierbei in Frage kommenden Gewerbe unternehmern demnächst von den Polizeibehör den Zählformulare zugesandt werden. — Die Ziehung der 5. Klasse der 131. kömgl. sächs. Landeslotterie beginnt am 3. und endigt am 22. Mai d. I. Die Erneuerung der Lose hat bis zum 24. April zu erfolgen. — Mit dem am 1. Mai in Wirksam keit tretenden Sommerfahrplan der Kgl. Sächs. Staatsbahnen treten auf der Linie Kamenz- Arnsoorf nur zwei Veränderungen ein und zwar verkehrt der Frühzug von da ab 6,25 (bisher 6,36) und der Nachmittagzug 3,36 (bisher 3,39) von Großröhrsdorf nach Arns dorf. — Am Mittwoch nachts gegen 10 Uhr entstand in Großröhrsdorf hinter der früher Br. Schöne'schen Fabrik ein unbedeu- temier Reisigbrand, welcher glücklicherweise noch re«lzemg, ohne weiteren Schaden anzurichten, erdrückt werden konnte. " unverhoffte Festfreude hat jder Kommerzienrat Elchebach in Nadebera sei nen Arbeitern dadurch bereitet daß er die Summe von 20,000 Mark zur'Verteilung am Sonnabend vor Ostern schenkte. — Die neuesten Durchgangswagen III Klasse auf den sächsischen Staatsbahnen zeigen wieder mancherlei Verbesserungen und bieten das Möglichste an Bequemlichkeit für die Rei fenden. An der Wand zwischen den Sitzen sind Tische angebracht, die sich durch einen einfachen Handgriff, aufklappen oder wieder beseitigen lassen. Auck ein Brett mit erhöh tem Rand, auf dem Flaschen und Gläser einen sicheren Platz finden, ist vorhanden. Bekanntmachung. In Gemäßheit von 8 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 werden alle in hiesigem Orte zur Einkommensteuer beitragspflichtigen Personen, denen das Ergebnis der in diesem Jahre stattgefundenen Einschätzung bis jetzt noch nicht bekannt gegeben, hiermit aufgefordert, sich wegen Mitteilung desselben beim hiesigen Ortssteuer-Einnehmer eingetragen: Alma Johanna, T. d. Färbers Friedrich Moritz Emil Kunath Nr. 154. — Gustav Alfred, S. d. Maurers Friedrich Gustav Leuteritz Nr. 44. — Minna Emma, T. d. Buchhalters Gustav Alwin Forke Nr. 259 b. — Friedrich Max, S.d. Fabrikarbei ters Friedrich August Wehnert Nr. 52. — Frieda Linda, T. d. Fabrikarbeiters Karl Robert Zieschang Nr. 77 d. — Johannes Fritz, S. d. Kirchners Bernh. Alwin Hennig Nr. 281. — Außerehel. ZwillingSgeb. 2 Mädchen, welche alsbald verstorben sind. Die Anordnung des Aufgebots haben bean tragt : Franz Neudecker, Kutscher Nr. 270 k ! und Emilie Martha Kühne Nr. 68 d. — Friedrich Emil Eisold, Fabrikarbeiter Nr. 69 b und Minna Martha Schurig Nr. 69 b. Sterberegister. Als gestorben wurden ein- Frieda, T. d. Ge- Martin Schurig Nr. unzen angestellt, eigens um sich auf das Ver brechen vorzubereiten. Am Mittwoch hat er nun seinen Bruder Otto aufgefordert, mit ihm nach dem Zregelteich zu gehen, um dort uno bez. in der Elbe zu angeln. Hinterrücks hat dort der Bengel den Revolver auf seinen, diesem Sinne vorgelegt werden, auch wenn Bruder abgefeuert und das 6 ww starke Ge schoß (Spitzkugel) ist letzterem in den Rücken eingedrungen. Auf das Geschrei istderMord- Der Allgemeine Anzeiger erscheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend Abonnementspreis inkl des allwöchentlich beigegebenen „Illustrierten Unterhaltungsblattes" - , - vierteljährig ab Schalter 1 Mark, der frerer Zusendung durch Boten ins Haus 1 Mark und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen 20 Pfennige, durch die Post 1 Mark exkl. Bestellgeld. Rabatt nach Uebereinkunft. Breting, oen ^4. Aprre Pantomime benutzt worden war, unter- Bretnig. Sonntag den 2. Mai nachm. schlemmte vor einigen Tagen infolge Stau- — . ------ ' ung angrenzendes Erdreich derart, daß dasselbe einrollte. Dabei versank leider ein Arbeiter, der dadurch seinen Tod fand. — Der Transport-Direktor Winkler, welcher seiner Zeit wegen Gefährdung des kaiserlichen Sonderzuges in Löbau verurteilt, dann aber begnadigt worden war, erhielt in den letzten Tagen von Se. Majestät dem Kai ser ein Paar mit Brillanten (^7 und Krone) geschmückte Manschettenknöpfe. Das kostbare Geschenk wurde dem Genannten durch den Generaldirektor der Staatsbahnen ausgehän- „ - der 13jährigen Emma Schmidt aus Blumberg schule dortselbst. Nachdem der Bube bereits, erstreckt sich jetzt auch auf den Mord im Wochen lang das entsetzliche Verbrechen erwo-, Zeisigwalde bei Chemnitz. Nach den vorge gen und sich darauf vorbereitet, ist er bei nommenen Erhebungen und Zeugenvernehm- dessen Ausführung ganz planmäßig und in ungen kann es fast als ausgeschlossen gelten, raffinierter Weise zu Werke gegangen. Von seinem Vater gestohlenen Gelde hat er sich einen Revolver gekauft und damit Schießüb- Falken st einer Gardinenweberei und Blei cherer. An dem Gebäude wurden schwere Be schädigungen verursacht und zwei Arbeiter er heblich verletzt. Kirchennachrichten von Hauswalde. Dom. Quasim.: Abendmahl, Beichte 8 Uhr vorm. — Nachm. 2 Uhr: Missionsstunde. Getauft: Emil Alfred, S- des E- R- Gebler, Wirtschaftsbes. in B- — Anna Marie Frida, T. des M. B. Koch, E. und Maurers in H. — Gustav Martin, S. des R. G> Herelschneider, E. und Tagearb. in H. Getraut: Friedrich Emil Gebauer, Bandw. in B-, mit Emma Auguste verw. Zschied rich geb. Thomas in B. — Friedrich Bern hard Richter, Maschinenheizer in Groß röhrsdorf, mit Martha Hedwig Marschner in H. — Hugo Johannes Fritzsche, ständ. Lehrer in Leipzig, mit Olga Camilla verw. Menzel geb. Petzold in B. Beerdigt: Johann Friedrich August Nitzsche, Leinweber in B., 72 I. 28 T. alt. — Emil Paul, S. des F. A. Zeiler, T. und Maurers in B, 1 I. 14 T. alt. — Ein unehel. S. in B., 2 I. 6 M. 14 T. alt. Kirchennachrichten von Frankenthal. Getauft: Lisbeth Elsa, des Cigarrenarb. Heinrich in Bretnig T. — Ferdinand Er win, des Gutsbesitzers Gäbler in Bretnig S. — Ernst Oswin, des Fabrikarb. Lehner in Frankenthal S. — Anna Martha, der Dienstmagd Zenker in Bretnig T. Dom. Quasimodogeniti: Vorm. 8 Uhr: Beichte und Kommunion, l/zS Uhr: Hauptgottes- dienst, nachm. i/zL Uhr: Gcttesdienst. Kirchennachrichten von Großröhrsdorf. Geburtsregister. An Geburten wurden digt. . . — In geradezu furchtbarer Weise neh-I Schuld des Verruchten zu einer vollständigen men die jugendlichen Verbrechen überhand. > Kette zusammenzuschließen. Charakteristisch Längst ist es nicht mehr die Großstadt allein,! für seine Gedankenthätigkeit war eine Episode, die Elemente züchtet, welche, kaum der Schule