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Momer« Tageblatt Vas „Zfchopauer Tageblatt und Anzeiger" «rfcheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 RM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von ollen Postanftalton angenommen. und Anzeiger Anieid»npr«ise: Die 4ö mm breite Millimeterzeil« 7 Pf.; die 40 mm breite Millimeterzeil« im Lextteil 25 Pf.; Nachlaßstaffel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Vas „Zschopauer Löget leit und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen de» Landrats zu Zlöha und der Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmt« Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachung«» des Zinanzamte» Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank, Zschopau; Ltadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42LS4 — Nus 71» Zeitung für die Ort«: Börnichen, Ditterrdors, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstem, Lchlöbcheu/Lrzgeb.» Waldkirchen/Lrzgeb., Weibbach, Wilischthas, Witzschdorf. Nr. 77 Dienstag. 1. April 1841 188. Jahrgang Siekrankenanslallenvonoelhelerneulbombardierl Ein Krankenhaus durch VoMresser zerstört / Zahlreiche Tote oder Verletzte / Tiesangriss aus einen Flugplatz in Südengland/Vombenangrisse gegen Hasenanlagen von Falmouth Berlin, 1. April (HS.-Melöung). Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die Luftwaffe versenkte bei bewaffneter Aufklärung im Seegebiet um England aus einem Geleitzug heraus ein Handelsschiff von 1000 VRT. und beschädigte ein anderes großes Handelsschiss schwer. Bei Tiesangriss von Kampsslugzcugen ans einen Flug platz in Südengland wurden vier Hallen schwer getrosfcn und gerieten in Brand. Weitere Vombenangrisse richteten sich gegen die Hafen- anlaaen von Falmonth. Bei Luftkämpfe» über dem Kanal wurden zwei britische Flugzeuge abgeschosse«. Fernkampfartillerie des Heeres beschoß in den Nach- mittagsstunden kriegswichtige Ziele in Dover mit beobach teter Wirkung. Während der Nacht grisseu Verbände der Lustwasse die Hasenaulagen von Hull und Great Barmonth erfolgreich an. Ausgedehnte Brände verursachten schwere Zerstörungen. Im Hafen von Great Narmouth geriet ein Schiss in Brand. In Nordasrika bekämpften deutsche Sturzkampsflieger- verbände mit guter Wirkung Feldbefestigungen «nd An sammlungen britischer Panzerkräste mit Bomben schweren Kalibers. Der Feind warf in der letzten Nacht mit schwächeren Kräften Spreng- nnd Brandbomben in West- und Nordwest- dentschland. In einer mittleren Stadt Norbwestdentschlands entstand stärkerer Gebändeschaden. Bei Bielefeld wurde» die Krankenanstalten von Bethel zum zweiten Male inner halb weniger Wochen bombardiert. Ei« Volltreffer zer störte hier ei« Krankenhaus. Dabei wnrden zahlreiche Per sonen getötet oder verletzt. Borpostcnboote schossen zwei, Flakartillerie eines der an» greifenden Flugzeuge ab. I» der Zeit vom 16. bis »1. März verlor der Feind SS Flugzeuge und 11 SPerrballonc. Während der gleichen Zeit gerieten 24 eigene Flugzeuge in Verlust. Heldenhafter widerstand der Italiener zwischen Keren und Asmara Erfolgreiche Aktionen der Luftwaffe an allen Fronten. Nom, 1. April (HS.-Meldung). Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front wurden im Abschnitt der 11. Armee Vorstöße von örtlicher Bedeutung im Keime erstickt. Verbände unserer Luftwaffe habe» Munitionslager bom bardiert und gegnerische Truppen mit Splitterbomben belegt. In Nordafrika hat einer unserer Vombenverbände, be gleitet von deutschen Jägern, feindliche Flugzeugstützpunkte »nd militärische Anlage« bombardiert «nd dabei zwei Flug zeuge am Boden zerstört und große Brände hervorgerusen. Die deutschen Jäger haben in Luftkämpfen ein Hurricane- Flugzeng abgeschossen. Britische Flugzeuge haben einen Einslug auf Misnrata unternommen. Es gab einige Verwundete nnd geringfügigen Sachschaden. In Ostafrika dauert der Kampf im Rordabschuitt zwischen Keren und Asmara erbittert an. Trotz des gesteigerten Ein satzes von Truppen und motorisierten Einheiten seitens des Gegners leisten unsere Truppen heldenhaften Widerstand. Einer unserer Bomberverbände hat den Flugplatz von Giggiga angegriffen. Im Luftkampf mit feindlichen Jägern wurde ei« Glosten-Alugzeug abgeschossen. Andere von un seren Flugzeugen haben britische Kraftfahrzeug? erfolgreich bombardiert. Alle Deutschen werden wir hangen Verstärke deutschfeindliche Ausschreilungen in Zngoslawien Die Ausschreitungen aufgehetzter Elemente, die in Belgrad ihren Ausgangspunkt hatten, haben sich nach Berichten Volks deutscher Flüchtlinge auf ganz Serbien und Slowenien aus gedehnt. Jeder Deutschsprechenve wird von den Serben nieder geschlagen, deutsche Geschäfte werden zerstört und geplündert und deutsche Bauernhöfe angezündet. Besonders die Volks deutschen im Banat und in der Batschka sind maßlosen Ver- folgungen durch serbische Elemente ausgesetzt, die von den ört lichen Behörden in dem Terror unterstützt werden. Im ganzen Lande werden immer mehr Stratzenkund- gebungen organisiert, bei denen meist englische, oft auch polnischeFahnen mttgeführt und Hetzlieder gesungen werden. Die Demonstranten durchziehen mit den Rufen: „Alle Deutschen werden wir aufhängen, es wird dazu viel zuwenig Bäume geben", die Städte und Ortschaften. DruWes Dors angeziindet Gemeine Tat serbischer Terroristen. Wie von der ungarisch-jugoslawischen Grenze gemeldet wird, ist ein deutsches Dorf in der Baranja, — einem Landstrich zwischen Drau und Donau mit zahlreichen Volksdeutschen Siedlungen — von serbischen Demon stranten angezündet und völlig eingeäschert worden. Deutsche ihres Lebens nicht mehr sicher Der Intendant und der Kapellmeister des Linzer Landestheaters, die aus Jugoslawien zurückgekehrt sind, waren sowohl in Marburg wie in Cilli Zeugen von Demon strationen, die von Sokoln organisiert waren nnd zu wüsten Angriffen auf Deutsche ausarteten. Wer Deutsch sprach oder vt-bächtig war, Deutscher zu sein, war seines Lebens nicht mehr sicher. Die beiden Zurückgekehrtcn selbst konnten sich schließlich nur mit Mühe in ein Hotel retten, wo sie in polizeilichen Gewahrsam genommen und am nächsten Tage über die Grenze abgeschoben wurden. Ausschreitungen gegen Nattener in Belgrad Das italienische Blatt „Giornale d'Jtalia" meidet im Zusammenhang mit den achsenfeindlichen Demonstrationen in Jugoslawien folgende Einzelheiten: Der Geschäftssitz der italienischen Kraftwagenfirma Fiat wurde gestürmt und zerstört. Die größten Zerstörungen ereigne ten sich aber im italienischen Reisebüro nnd in der italienischen Bücherei. Bei dem italienischen Reisebüro wnrden die kost baren Auslagen, Kunstgegenstände und Bücher, zerschlagen und »ersetzt. Bei einer gegen die italienische Gesandtschaft gerichteten Demonstration wurde daS Gesandtschaftsgebäude mit Steinen beworfen. Vor der nahe gelegenen englischen Gesandtschaft versammelten sich die Demonstranten von neuem, wo von einem der britischen Militärattaches in Uniform zahllose eng lische Fähnchen verteilt wurden. Die Verteilung habe den ganzen Tag hindurch ungehalten. Aooleoell-Elilawünsche aus der Tttellelle Die Belgrader Zeitung „Vreme" veröffentlicht ein Glück wunschtelegramm, welches der amerikanische Präsident Roosevelt an König Peter II. sandte, in großer Auf machung auf der ersten Seite. Belgrader Polizeipräsidium oou vMeren besetzt In einem Londoner Eigenbericht des schwedischen Blattes „Aftonbladet" heißt es, daß das P o l i z e i p r ä s i d i um in Belgrad von 80 Offizieren der serbischen Luftwaffe be setzt wurde. Verschiedene höhere Polizeibeamte, die deutsch- jreundlicher Sympathie verdächtig waren, wurden verhaftet. Belgrad oeglunt sich zu leereu Stefani meldet aus Belgrad: Die Stadt beginnt sich infolge der ernsten inneren Lage zu leeren. Die Züge nnd von Italie nern, Deutschen, Ungarn und Bulgaren überfüllt. Die Kroaten und Dalmatiner strömen nach ihren Heimatbezirken zurück. Bel grad steht noch ganz unter dem Eindruck der vergangenen Tage und bietet ein klägliches Bild. Die schweren Zwischenfälle, die sich ereignet haben, haben sich infolge der inneren Unstimmigkeit und vor allem infolge der klaren Stellungnahme des kroatischen Bolles gegenüber dem in Belgrad von den Militärs und den Geistlichen der orthodoxen Kirche geschaffenen Regime wieder holt. Viele Serben, die es aus Interesse oder aus Sympathie mit den Engländern halten, tragen ostentativ ein Abzeichen mit den englischen Farben. 1500 Montenegriner, die zu den Wassen einberufen wurden, sind in ein Konzentrationslager in Smeoe- reyka Palank eingeschlossen worden, andere haben die Flucht ernrifsen und halten sich in den montenegrinischen Bergen ver steckt. Die Zeitung Matscheks „Hroatski Dnevnik" wird in Belgrad nicht mehr verkauft. In Villach traf der erste Flüchtlingstransport ein. Es han delt sich um Reichsdeutsche aus Laibach. Drohungen gegen die deutschen Journalisten In Belgrad. Pretzburg, 1. April. (HS.-Meldung.) Der „Grenzbote" meldet aus Budapest, daß ein dortiger Versuch, mit einem deutschen Zeitungsvertreter in Belgrad eine telefonische Verbindung zu erlangen, keinen Erfolg gehabt habe. Hingegen sei es gelungen, eine amtliche jugo slawische Pressestelle zu erhalten. Als man dort nach dem Schicksal des deutschen Pressevertreters fragte, erteilte ein Beamter in serbischer Sprache die Antwort: „Diese Hunde werden bald Gras im Maul haben". Flüchtlinge dcuts r und magyarischer Volkszugehörigkeit in ungarischer Grcnzorten eingetroffcn. — Bon serbischen Gendarmen verfolgt. Budapest, 1. April. (HS.-Meldung.) Wie aus der Grenzstation Gyekenyes verlautet, sind dort wie auch in anderen ungarischen Grenzorten von serbischen Gendarmen verfolgte Flüchtlinge deutscher und magyarischer Volkszugehörigkeit in Ungarn eingetroffen. Italienische Maßnahmen gegen verdächtige NSA-Journalisten. Rnndsunkscndcerlaubnis wegen fortgesetzter feindseliger Ein stellung entzogen. Die italienischen Behörden haben dem bereits seit einiger Zeit verdächtigen Amerikaner Cicil Brown von der Colum bia Broadcasting System wegen seiner fortgesetzten feind seligen Einstellung ab 1. iÄpril weitere journalistische Nund- funksendunoen verboten. Mll aus Griechenland Griechenland befindet sich nunmehr seit Monaten mit Italien im Krieg. Die Entwicklung zu diesem kriegerischen Konflikt war nicht zuletzt auf den tiefverwurzelten Haß zurückzuführen, den das Volk der Hellenen seit jeher gegen das italienische Volk, sehr zum Schaden der eigenen Nation, zur Schau trägt. Bei dieser Sachlage braucht es den unbe fangenen Beobachter keineswegs zu wundern, daß die grie chische Armee in dieser Auseinandersetzung Anfangserfolge gegen die in strategisch ungünstigen Positionen operieren den Italiener erzielen konnte. Sie riefen in Griechenland begeisterte Volkskundgebungen hervor, was insofern nicht ganz verständlich ist, als die griechische Armee gegen einen zahlenmäßig bei weitem unterlegenen Gegner, dazu noch auf eigenem, also bestens bekannten Boden focht. An die Stelle dieser amtlich in jeder Weise geförderten Sieges freude ist in der Zwischenzeit eine beträchtliche Resignation getreten, die vom griechischen Standpunkt aus auch sehr verständlich ist. Die von England erhoffte Hilfe besteht praktisch nur aus dem Garantieversprechen und einigen tausend Söldnern, dis durch ihr anmaßendes Auftreten in der Etappe Land und Leute verärgern. Hinzu kommt die Ueberle^..g, daß auch eine Landung größerer englischer Kontingente ein Danaiden-Geschenk ist, denn Deutschland würde eingedenk des Führerwortes: Wir schlagen die Engländer, wo wir sie tref fen, dann zu antworten wissen. Das Ergebnis einer solchen Intervention kann in keinem Fall zweifelhaft sein. Hinzu kommen aber Ernährungs- und Finanzschwierigkeiten, die umso ernster sind, als die Ernährungsbasis Griechenlands von jeher sehr schmal war und eine verstärkte Blockade des Landes somit katastrophale Folgen haben müßte. Aber auch innerpolitisch ist die Lage nicht so einheitlich wie die Regierung es glauben lassen möchte. Angesichts des letzten Endes doch aussichtslosen Kampfes gegen die Achse findet die offene Parteinahme der Regierung für England in weiten Kreisen der Bevölkerung Kritik und Ablehnung, die nicht zuletzt dadurch bedingt sind, daß man Griechenland bereits als Kriegsschauplatz sieht. Diese Stimmung ist be sonders unter den Bauern zu beobachten, die von jeher starke Sympathien zu Deutschland zur Schau trugen. Ge rade die Bauernschaft nämlich vertritt die Auffassung, daß sich die Regierung durch ihr« sture Haltung Sym pathien verscherzt und dadurch unter dem Deckmantel einer nationalen Opposition eine Katastrophenpolitik betreibt. Di« Folge davon sind Gehorsamsverweigerungen und eine still« Opposition gegen die Regierungsmaßnahmen. Es wäre falsch, diese Erscheinung zu verallgemeinern, immerhin sind sie doch für die Stimmung des Landes symptomatisch und verdienen verzeichnet zu werden. In die ser Situation kommt der Regierung die neue Entwicklung in Jugoslawien natürlich sehr gelegen. Aber auch hier wird bald die Ernüchterung folgen. Entweder versteht es di« Regierung, den Chauvinismus dieser kleinen Offizierscltqu« in die Schranken zu verweisen und damit wieder gesetzmäßig« Zustände herbeizuführen oder aber es tritt eine Entwick lung ein, von der bei den bekannten volksmäßigen Gegen sätzen zwischen Serben, Kroaten und Slowenen weder Jugo slawien noch Griechenland profitieren können. Ein offene, Konflikt nämlich würde alle die Parteien auf den Plan rufen, die territoriale oder sonstige Forderungen seit Jahr zehnten haben. Die kommenden Tage werden zeigen, ok Klugheit und Diplomatie oder aber instinktloser Haß uni: grenzenlose Unvernunft den Sieg davontragen. <K-en und Dill in Athen «z» Der britische Außenminister Eden und der Chef deS Empire-Generalstabes Sir John Dill trafen in Athe» rin, wo sie ihre Beratungen mit der griechischen Regierung wirdrr- aufnahmen. DanlMatfmllas an dieRMsregieruns Der japanische Außenminister Matsuoka sandte beim Ver laßen des Reichsgebietes an den Reichsminister des Auswär tigen von Ribbentrop folgendes Telegramm: „An der Reichsgrenze denke ich noch einmal in den in meinem Leben nie zu oergesienden Aufenthalt in Berlin zurück, wo mir von allen Seiten so warme Freundichali rntgegengebracht wurde, die nicht nur mir, sondern auch meinem Vaterlande galt. Tief becmdrocki von dem großartigen Empfang, möchte tch vor allem Ihnen, Herr Reichsautzenmtniller. meinen herzlichsten Dank iagen. Ich bin sicher daß di» Unterredungen, die wir m intimster und freundschaftlichster Atmosphäre aesvhrt haben, zu der weiteren Befestigung der beiderieistgen Beziehungen und der Herbeiführung der neuen Ordnung in Europa und in Ostasten sehr viel bettragen werden. Ich bitte Sie. Herr Reichsaußrn- ministrr, mein» Ichwrr wirdrrzogebenden Gefühl« de« Danke» dem Führer »nd Reichskanzler des Deutfchen Reiches zu über mitteln. Matsuoka beim König und Kaiser. Feierliche Kranzniederlegungen. — Neue herzliche Freund schaftskundgebungen der römische» Bevölkerung. Rom, 1. April (HS.-Meldung). Der japanische Außenminister Matsuoka hat am Diens tag kurz nach 10 Uhr die Billa Madama verlaffen «nd sich «ch dem Königspalast im Ouirinal begeben, wo er sich in die Ehrenliste einzeichnete. Eine zahlreiche Menge, die aus den» Platz «nd de« Zufahrtsstraßen zum Ouirinal Spalier bil dete, bereitet« d«m japanischen Gast vo« neuem herzlich« Kundgebungev