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Ottendorfer Zeitung Lokal-Anzeiger für Ottendorf-Okrilla und Umgegend Mit Gemskrd« - Giro - den Beilagen »Neu« Illustrierte*, «Mode und Heim* und »Der K»d»lk* bchriftleitung, Druck und Verlag Hermann Rühle, Ottendorf-Okrilla. M AzchkM amtlichen Bekanntmachungen zu Ottendorf-Okrilla. MterhMW- Diese Zeitung veröffentlicht die de» Gemeinderate» 8 vi« Dritsna' «rsch«Uü V1«»» * ta>, Donne»t«g »n» Sonnabend. * Dee B«»,,, »Peet, »Kd mü V»,Nm - jeden Monat» tetannt gegeben. » 2« Fall« hdherer Sevalt »d. sonst. - » «gendwelchee Störungen de» Betriebe« der M 8 Leitung, b. Lieferant«, ,d. d. Beförderung»- 8 8 StnrichtungeN) hat der Beited«r belnen An» »» sprach auf Lieferung »der Nachlieferung der » » gritnng »d. «»»gahlung d. Bepig,preise». 8 Postscheck-Konto Leipzig Nr. 2S148. Nummer 60 Freitag, den 20. Mai M2 Jahrgang Amtlicher Teil. Geffentl. Sitzung der Gemeindeverordneten Freitag, den 20. dfs. Mts., abends 8 Uhr im Sitzungszimmer des Rathauses. Tagesordnung ist am Amtsbrett im Rathause ange schlagen. Httendorl-Hkriss-, am 19. Mai 1932. Der Vorsteher. Aerlliches und Sächsisches. Mtendorf-Vkrilla, am H. Mai >932. — Das schöne Fest der Silber-Hochzeit kann am Frei tag Herr Max Kluge und Gemahlin,-; Radeburgerstraße, be gehen. Wir entbieten auch anDieser Stellendem Jubelpaar unsere herzlichsten Glückwünsche^ MWDWW? Gewerbesteuer für das Rechnungsjahr 1SZ2 Das Gesamtministerium veröffentlicht im Sächsischen Ge setzblatt folgende Verordnung: Die Gewerbesteuer für das Rechnungsjahr 1932 wird — wie die Gewerbesteuer für das Rechnungsjahr 1931 — um 20 o. H. gesenkt und mit dem gesenkten Betrag erhoben. Für die Zuschlags steuer der Gemeinden (Bezirksverbände) ist die gesenkte Ge werbesteuer als veranlagte Gewerbesteuer im Sinne des 8 30 des Gewerbesteuergesetzes maßgebend. — Der 8 30 des Gewerbesteuergesetzes lautet: Die Gemeinden können eine Zuschlagsteuer nach Hundertsätzen der für den Staat veran lagten Gewerbesteuer erheben. Die Hundektsätze müssen für alle Betriebe gleich sein. Die Zuschlagsteuer zur Gewerbe steuer muß in derselben Höhe erhoben werden wie die Zu schlagsteuer zur Grundsteuer. Die Zuschlagsteuer darf nicht Mehr als 150 o. H. der Staatssteuer betragen. Falls eine Gemeinde nichts anderes beschließt, wird die Zuschlagsteuer in gleicher Höhe wie die Staatssteuer erhoben. Die Steuer- Erklärung für die Staatssteuer ^ilt gleichzeitig für die Zu- sSlagsteuer der Gemeinden.«Wird die Veranlagung zur Ctaatssteuer infolge eines Rechtsmittelverfahrens oder im Wege der Neuveranlagung oder Berichtigung geändert, so rieht diese Aenderung von selbst die entsprechende Aenderung der Zuschlagsteuer nach sich. Das Gleiche gilt für den Erlaß, die Stundung und die Niederschlagung der Stüatssteuer. keine Schulgeldermäßigung Das Volksbildungsministerium hat auf eine Eingabe der vereinigten Elternausschüsse der höheren Schulen in Plauen i. V., in der um Herabsetzung der Schulgelder ersucht worden war, geantwortet, die Regierung habe sich nach reif licher Prüfung nicht entschließen können, eine Schulgeldher absetzung vorzunehmen, da die finanzielle Lage des Staates seit Erlaß der Sparverordnung vom 21. September 1931 Nicht nur keine Entspannung,sondern vielmehr eine weiter« Verschlechterung erfahren habe. Dresden. Abgelehnter Schiedsspruch. Der Beirat der Baugewerkschaft Dresden des Deutschen Vauge- werksbundes nahm Stellung zu dem am Freitag für das sächsische Baugewerbe gefällten Schiedsspruch, der bekanntlich fine Lohnsenkung um rund 16 Prozent vorsieht. Der Schieds spruch wurde einstimmig abgelehnt. Dresden. Ein schwerer Straßenbahnzu sammenstoß ereignete sich vor dem Hauptbahnhof, wo sogenannter Hechtwagen der Linie 11 auf einen halten den Straßenbahnzug der Linie 1 fuh.'.-Em Teil der auf der Hinteren Plattform des Anhängers stehenden Fahrgäste wurde durch den Anprall auf die Straße geschleudert; insgesamt Meldeten sich dreizehn Personen als verletzt. Der Führer des Hechtwagens gab an, daß die Bremsen nicht einwandfrei gearbeitet hätten. Dresden. Erneut verhaftet. Der im Prozeß ge gen den Pelzfabrikanten Richter freigesprochene Regierungs- amtmann Schaale vom Polizeipräsidium ist erneut verhaftet worden, da die inzwischen weitergeführte Untersuchung schwer Wstendes Material erbrachte. — Bei dem Prozeß gegen Achter handelte es sich um Betrügereien bei der Lieferung Petzmaterial an die Polizeiverwaltung. Dresden. Doppelter Zusammenstoß. An der Tcks Ammon- und Carolastraße ereignete sich ein Zusam menstoß zwischen einem Mit zwei Personen besetzten Kraft- M und einem Straßenbahnwagen. Die Beifahrerin des Motorradfahrers wurde derart verletzt, daß sie ins Kran kenhaus gebracht werden mußte. Ler Wagen des Ueberfall- kommandos, das zur Unsallstelle ausrückte, stieß am Wiener Wtz gegen einen Straßenbahnwagen, ohne daß Personen- °°er nennenswerter Sachschaden entstanden wäre. Tharandt. Tödlich verunglückt. Auf der Straße nach Grumbach rannte der 21 Jahre alte Motorradfahrer Rost aus Braunsdorf mit seinem Fahrzeug so unglücklich gegen einen Baum, daß er auf der Stelle getötet wurde. Auch sein Mitfahrer wurde erheblich verletzt. Meliorationen in der Lausitz Bautzen. Die von der Cntwässerungsgenossenschaft Ra dibor und Umgebung seit dem vergangenen Herbst in den Fluren, Brohna, Radibor, Kronförstchen und Dahlawitz vor genommenen Entwässerungsarbeiten sind jetzt zu einem ge wissen Abschluß gelangt. Entwässert wurde eine Fläche von 130 Hektar, wobei sich eine Wasserlaufregulierung in einer Länge von 1,7 Kilometer nötig machte. Die Arbeiten wur den als Notstandsarbeiten durckaeführt. Chemnitz. Lm Büro des Städtischen Gaswerkes in der Nicolaistraße fand man den dort tätigen Beamten Hain mit der gleichfalls dort beschäftigten Angestellten Ebert tot auf. Es liegt Gasvergiftung vor; Wiederbelebungsversuche waren erfolglos. Hain war verheiratet. Jahnsdorf (Erzgeb.).« Der an der hiesigen Volksschule tätige 36 Jahre alte Lehrer G. R. und eine an der gleichen Schule beschäftigte 29 Jahre alte Lehrerin wurden in Stamm bach bei Kulmbach mit Schußwunden aufgefunden. R. ist tot, während die Lehrerin schwerverletzt ins Münchberger Krankenhaus gebracht wurde. Aus hinterlassenen Briefen geht hervor, daß beide beschlossen hatten, gemeinsam aus dem Leben zu scheiden. R. war verheiratet. Verdau. Schwerer Verkehrsunfall. In Langenbernsdorf geriet eine schwere, mit Ziegeln beladene Zugmaschine mit Anhänger ins Rutschen und stürzte in den Dorfbach. Dabei ist der Führer, der Ziegeleibesitzer Schind ler aus Neukirchen, tödlich verunglückt, während der Bei fahrer noch im letzten Augenblick abspringen konnte. Zwickau. Kind verbrannt. In Abwesenheit der Mutter machte sich der dreijährige Heinz Resch in Reinsdorf- Wilhelmshöhe mit Streichhölzern zu schaffen und setzte sein Bett in Brand. Der Junge erlitt, bevor ihm Rettung gebracht werden konnte, so schwere Brandwunden, baß er kurz darauf im Krankenhaus starb. Plauen. Ein Hundertjähriger. Der frühere Mühlendirektor Theodor Lange konnte seinen hundertsten Geburtstag feiern. Dem noch sehr rüstigen Jubilar ließ der Rat der Stadt ein Glückwunschschreiben zugehen. Größere Waldbrände Dresden. In der Dresdener Heide, an der Ullersdorfer Straße, entstand, wahrscheinlich durch grobe Fahrlässigkeit, ein Waldbrand, der an dem dichten Unterholz und der trocke nen Grasdecke reiche Nahrung fand. Etwa acht Hektar 20- bis 30jähriger Fichtenbestano standen in kurzer Zeit in Flammen: eine hohe Rauchsäule war weithin sichtbar. Dis Dresdener Berufsfeuerwehr, die Freiwilligen Feuerwehren von Bühlau, Erkmannsdorf, Weißer Hirsch, Weißig, Rade berg, Ullersdorf, Klotzsche und Langebrück bekämpften mit Beamten der Landespolizei, dem Forstpersonal und privaten Helfern den Brand. Nach fünfstündigem angestrengtem Ar beiten war die Hauptgefahr beseitigt. Lausa-Weixdorf. Wahrscheinlich durch Funtenflug aus einer Lokomotive entstand zwischen dem Hakenweg und dem Bahndamm ein Waldbrand, durch den ungefähr 2000 Qua dratmeter zwanzigjähriger Kiefernbestand vernichtet wurden. Altenberg. Ebenfalls durch Fahrlässigkeit von Ausflüg- lern fing im Rehefelder Staatsforstrevier die Grasdecke Feuer, von dem nach und nach 5000 Quadratmeter Wald ergriffen und vernichtet wurden. Die Feuerwehren, unter stützt von Wanderern, erstickten den Brand durch Aufwerfen von Erde. Colditz. In einem dichten Fichtenbestand des Ebersba cher Winkels im Coldcher Forst gerieten, wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit von Wanderern, etwa 25 000 Quadratmeter Waldbestand auf einer Breite von etwa einem Kilometer in Brand. Die Feuerwehren der umliegenden Ortschaften ver hinderten eine weitere Ausdehnung des Feuers. Plessa. Ein gefährlicher Walobrand wütete in dem Gebiet zwischen Plessa und Grünewalde. In den Seewaldwiesen war ein Wiesenbrand entstanden. Durch den starken Ostwind wurden die Flammen in den Wald der Oberförsterei Elsterwerda, an der Förderbrücke der Plessaer Braunkohlengrube vorbei, in die Nähe der Straße Döllingen -Gorden getrieben. Ein großer Teil des Forstes der Mit teldeutschen Stahlwerke Lauchhammer im Grünewalder Lauch wurde vernichtet. Den zahlreichen Wehren und der Einwohnerschaft gelang es, dem Feuer nach stundenlanger Arbeit Einhalt zu gebieten. Der Waldbrand hatte eine Aus dehnung von sechs Kilometer erreicht. Erfaßt wurden sechs Jagen des fiskalischen Forstes und etwa 250 Morgen Watd- getande der Mitteldeutschen Stahlwerke. Die Flammen haben sich in den Moorboden eiNgefressen. Es sind deshalb noch Tag und Nächt Wachen Notig. Man Nimmt an, daß der Brand durch die Fahrlässigkeit eines Spaziergängers ent standen ist. Eingesandt. Das am vergangenen Pfingstsonntag im Gasthof zum Hirsch von der hiesigen Ortsgruppe der N.S.D.A.P. ver anstaltete Konzert, das von der Patzig-Kapelle durchgeführt wurde, erfreute sich trotz des herrlichen Pfingstwetters und des großen Reiseverkehr, eines guten Besuches. Es kann die unwiderlegbare Behauptung aufgestellt werden, daß nur zwei Faktors diesen Besuch erzwangen und zwar: Erstens, das immer mehr im Volk erwachende Gefühl der Zugehörigkeit zur nationalsozialistischen Bewegung und zweitens, der Bedarf gute, klassische und volkstümliche Musik zu hören, die des Deutschen Lebensbedarf ist. i Die Musikvorträge erfolgten auch tatsächlich in einer Weise, die keinerlei Kritik zuläßt und bestimmt in allen Besuchern eine Erinnerung an die alten Zeiten wachrief. Gleichzeitig aber eine nimmerversiegende Hoffnung für das kommende 3. Reich festigte, indem dann eine saubere StaatS- führung in Frage kommt, wozu natürlich auch die Hebung von Sitte und Moral des deutschen Volkes gehört. Hier spielt die gute deutsche Musik den ersten Trumpf und die Negermusik mit ihren sinnlosen Texten und blödsinnigen Auf bauschungen, wird zur Freude der kunstliebenden und treuen, deutschen Volksgenossen verschwunden sein. j Wie bekannt wirkt diese beliebte Patzig-Kapelle auch ^morgen Freitag, abend in der öffentlichen Ver sammlung der N.S.D.A.P. im Gasthof z. Hirsch mit, was sicherlich in vielen Einwohnern wieder eine Freude ^erregen wird. Interesse aber wird erregen die Rede deS Referenten Pg. Cuno Meyer, Mitglied des Landtage», der über das Thema „Neue Notverordnung und SPD." spricht. Die hiesige Einwohnerschaft hatte schon einmal Ge legenheit, diesen Redner hier zu hören und wird bestimmt auch das morgige Thema wieder in einer aufklärenden Weise zum Vortrag kommen, wie man dies von einem Cuno Meyer kennt und gewöhnt ist und die Teilnehmer werden morgen abend auf Grund der Tatsachen und Wahrheit die sie zu Gehör bekommen, mit einer Befriedigung nach Hause gehen, die alle momentane Not vergeßen und einen baldigen Wandel in den Geschicken des treuen Vaterlandes erhoffen läßt. Wer also die Wahrheit von der Lüge unterscheiden will, muß Parteigenosse Cuno Meyer gehört haben. Ganz besonder» interessant muß es aber für die Einwohner sein, die gestern abend den im recht und ehrlich denkenden deutschen Volk übel bekannten Or. Schäfer, der bekannlich aus der N.S.D.A.P. ausgeschloffen wurde, hörte. Im Uebrigen muß es als eine starke Zumutung der hiesigen Einwohnerschaft gegenüber an gesprochen werden, wenn es sich die Führer der SPD. er lauben, ihr einen Redner vorzusetzen, der durch seine Machen schaften aus einer Bewegung, wie die N.S.D.A.P., die nur das Reine, Ehrliche und Saubere erstrebt, ausgeschloffen werden muß, weil er sich an deren Zielen vergriffen hat und er logischerweise ebenfalls wie die übrigen Führer der S.P.D. dem Volk immer nur mit Lügen und Verleumdungen auf- tischen kann. Es ist wahrlich an der Zeit, daß es die Volksgenoffen, die noch Anhänger der S.P.D. sind es sich ganz energisch verbitten, daß ihnen aus anderen Parteien ausgeschloffene Redner vorgesetzt werden und nicht Männer, die sich seit Jahren als Führer der S.P.D. bezeichnen, die dem verführten und verratenen Volk gegenüber Rechenschaft abzulegen haben, über ihre Leistungen und über das, was sie für das hungernde Volk bis heute getan haben. Offenbar getrauen sich diese Herren aber nicht mehr, wie im Anfang ihrer Machtstellung vor das abrechnende Volk und deshalb sind solche Leute vom Schlag Schäfer, gerade noch gut genug, die Lügengewebe der S.P.D. weiterzuspinnen. Drum Volksgenosse, wenn Du die ehrliche, offene Wahrheit hören willst, gehe in Dich, höre Dir morgen abend Cuno Meyer an, bilde dir dann selbst ein Urteil über Wahrheit und Lüge, stelle Dein zukünftiges Handeln nnd Deine Ein stellung zum Vaterland, an dem Du wie alle übrigen Deutschen blutsmäßig hängst und mit ihm verbunden ist, alsdann danach ein. Turnen - Spiel - Sport im /x Turnverein Jahn e.O. / X (Deutsche Turnerschaft). Sonntag, den 22. Mai 1932. Abfahrt der Knaben (6. 7. 8. Schuljahr) zur Halbtags- Radpartie früh 7 Uhr ab alte Post.