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ovcm^' s ma"" UMÜU SAW Kl WUltteten Montag, den 23. November 1925, abaads 7 Ul^r. Adorf, den 19. November 1925. Deo Stadtvacordaetenvsrfteher. Tagesordnung: .. 1) Einstellung von Hilfskräften bei der Sparkasse betr. 2) Wahl von 2 Stadtver- Metcn und 2 Stellvertretern sowie eines Beisitzers in den Ausschutz für das Wohnungs- betr. 3s Wahl von 3 Vertretern der Elternschaft in den Schulausschuß betr. 4) Neue Ruhelohnordnung für die städtischen Arbeiter betr. 5) Aenderung der Gemeindeoerfassung betr. 6) Kenntnisnahmen und Verschiedenes. H«eauf geheime Sitzung. Zollfrei eingeführtes ' , Gefrierfleisch zum Preise von SO Pfennig das Pfd. ist zu haben bei den Herren Fleischermeistern Oeigennrüllev, 2ahoiag, Koob, Krautz, Vlactin, Markneukirchnerstrahe, SEtz, Thotz und bei Frau Sütz. Adorf, den 20. November 1925. Dev Gtadtvat. Dclegiertensystems mit der deutschen Gesetzes-, setzten Gebiet noch eintreten: Die Aufhebung des Wirkung ab 1. Dezember; Die Wiederherstellung nung zu bringen. Für das deutsche Interesse tst dieser polnische Vorfall nicht so bedeutungslos, wie es bei nur oberflächlichem Hinschauen erscheinen mag. Schließ lich besteht doch die Gefahr, daß auch bei der Bildung von einem nur einfachen Beamtenministerium der pol nische Chauvinismus mit seinem schrankenlosen Deut schenhaß wieder Trumps wird. Jedenfalls wird Deutsch land gut tun, seine weiteren Entschließungen in den deutsch-polnischen Wirtschastsverhandlungen von der weiteren Entwicklung dieser Dinge abhängig zu machen. Zu dem ernsten Geist, der über Bußtag und Totensonntag lagert, gehört auch die feierliche Ueber- führung der sterblichen Ueberreste des berühmten deut schen Kampffliegers Freiherrn von Richthofen aus Frankreich nach Deutschland. Am Freitag findet auf dem Znvalidenfriedhof in Berlin die feierliche Beisetzung dieses deutschen Helden in der deutschen Hei materde statt. * * ! Vor dem Schlußakt. Die Zustimmung der Ministerpräsidenten — Aus- fnhrungsbestimmungen -er Nheinlandkommission. Am Donnerstag vormittag tagten über die Ver träge von Locarno die Ministerpräsidenten der Länder. Den Hauptgegenstand ihrer Beratungen, die selbst redend vertraulich waren, bildeten die Polizeifragen auf Grund des letzten Notenwechsels. Es verlautet in unterrichteten Kreisen, daß die Ministerpräsi denten der Länder namentlich auf Grund der Aus führungsbestimmungen der Rheinlandkommission zu den „Rückwirkungen" nun auch ihre Zustimmung zn dem Locarnoer Vertragswerk gegeben haben. Um 5 Uhr befaßte sich dann noch einmal ein Kabinettsrat unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten mit dieser Frage. Ministerialdirektor Dr. Gaus hat hierzu einen Gesetzentwurf ausgearbeitet, der aus zwei Paragraphen besteht. Der eine fordert in aller Kürze die Zustimmung des Reichstags zu -er Unterzeichnung der Locarno-Verträge und zur Uebernahme der dar aus sich ergebenden Verpflichtungen. Der zweite Paragraph sucht nm die Zustimmung des Reichstages zur Anmeldung in den Völkerbund nach. Der Ent wurf ist nach Ansicht der Regierung nicht verfaflungs- ändernd. Die Beratungen wurden wesentlich beeinflußt durch die inzwischen erschienen Ausführungs- bestimungen der Nheinlandkommission zur letzten Note über die „Rückwirkungen". Diese Ausführungsbestimmungen sind tatsächlich geeignet, viele Befürchtungen im besetzten Gebiet zu zerstreuen und durch die geschaffenen Erleichterungen eine gewiße Befriedigung auszulösen. So werden neben den be reits in der Note bekannten Erleichterungen im be- Was gibt es Aeues? "7. Kabrnettsrat unter Vorsitz des Reichspräsidenten dl? Ole Ministerpräsidenten der Länder berieten über ° Beschlüsse über Locarno. — Die Rheinlandkommission hat zu den angekündigten Auswirkungen" Ausführungsbestimmungen erlassen, die wesentliche Erleichterungen für das besetzte Ge- " in sich schließen. im Englands Unterhaus hat bereits mit überwältigen- Mehrhelt das Vertragswerk von Locarno angenommen, d ^7- Deutschlands erfolgreichster Fliegerheld, Manfred doi^^hofen, ist heute in deutscher Erde auf dem Jn- "denfriedhof in Berlin beigesetzt worden. — Zwischen Deutschland und Spanien ist ein Handels- ^wrium auf sechs Monate abgeschlossen worden. in...—, Die polnische Kabinettskrise ist immer noch nicht Otgt. Graf Skrzynski hat kein Kabinett zusammengebracht. Sie letzte Woche. . An den Schluß des christlichen Kirchenjahres sind bedeutsame ernste Feste, bestimmt zu innerer » >NMlung und Einkehr, gesetzt: Bußtag und To- ^5sonn tag. Dieser ernste Ton der Sammlung tz.,. Einkehr lagert zur Stunde auch über der deutschen j^ik, Haid am Anfang der Woche, die .sich sch oen Totensonntag anschließt, ihre endgültige Ent- tz^wung über das vielumstrittene Vertragswert von ^rno wird treffen müssen. Hw seicht wird dem Deutschen Reichstag und mit ".er Deutschen Neichsregierung diese Entscheidung ehrlich nicht fallen, obwohl man jetzt, nachdem die M - on großen Parteien sich mit ziemlicher Deut- h^lt and Offenheit über den Fall Locarno geäußert nicht daran wird zweifeln dürfen, daß trotz Ausscheidens der Deutschnationalen aus der Regie- der Reichstag doch eine Mehrheit für Locarno "gen wird. Aber das eine kann man wohl E"-. eine freudige Zustimmung ist es bei keiner besonders jetzt, nachdem England, Frankreich Belgien klaren Wein eingeschänkt haben über das Wesen der in Locarno feierlichst versproche- „Rückwirkungen". Es ist nicht zu viel gesagt, ? sestgestellt wird, daß in allen Parteilagern, auch Irenen, die aus rein taktischen Gründen für eine li^omgte Annahme des Locarnoer Vertragswertes V: eine gewisse Enttäuschung über das mit so viel angekündigte „Entgegenkommen" unserer frü- Kriegsgegner herrscht. Allerdings haben die Milderungen der Rheinlandkommission noch manche gerungen für das besetzte Gebiet gebracht, die aus mallen Note der Botschafterkonferenz nicht ohne zu ersehen waren. Wenn schließlich doch der sich bereit findet, die Verträge von Locarno !dj.o"heißen, so dürfte viel dabei die Erwartung mit- ki^n, daß das Wort „Locarno sei nur der Änfang neuen Entwicklung der Dinge", sich nicht als trügerisch erweisen wird, wie die Hoffnung das Ausmaß der versprochenen Rückwirkungen. England, das bereits das Locarnoer Verträgs- parlamentarisch vollzogen hat, bekundete offen- !>k ^ne größere Freude über diese Abmachungen, wie dfr Deutschland beim besten Willen aufzubringen in ^..^age ist. Im englischen Unterhause wurde die ^i^derung des Vertrages mit 375 gegen nur 13 kst x^en gebilligt. Chamberlain hielt hierbei, offen- deutsche Oeffentlichkeit bestimmt, eine sehr KsgAute Rede, die mit großer Kunstfertigkeit alles x ^rug, was namentlich geeignet ist, Deutsch- . ?.on Vertrag von Locarno schmackhaft zu machen. Rik dem übrigen Gebiete der europäischen Po- '^.pprfte die eigenartige polnische Kabinettskrise - einen nicht ganz untergeordneten Staud- M l"."ohmen. Der wahre Grund dieser polni- Ne d; -gierungskrise ist nicht mehr und nicht weniger Europa beispielslos dastehende polnische A?st "uf Politischem wie wirtschaftlichem Gebiete, auch die eigentliche Ursache sein, warum ichwer fallt, diese Regierungskrise wieder in Ord Verwaltungs- und Justizhoheit. Gewiße Strafsachen, die bisher von den Militär behörden entschieden wurden, werden grundsätzlich der deutschen Gerichtsbarkeit übertragen. Vereinfachung der Personalausweise. Die Aufsicht über die Presse wird der Rhein- landkoMwission übertragen. Bei Entscheidungen wirkt ein deutsches Mitglied mit. Die vorherige Anmeldung von politischen Ver- fammlnngeu bleibt nur auf die Garnisonstädte be schränkt. Postzeasnr und drahtlose Telegraphie tNund- fvvkj find freigegeben. Die alliierten Behörden haben weiter die Ab sicht, die Gnadenmaßnahmen zn treffen, welche -urch die erwartete gegenseitige Befriedung gerechtfertigt find. Manfred v. Richihosen. Der deutsch« Held in deutscher Heimaterde. Am Freitag werden auf dem altberühmten Jnva- lidensriedhof in Berlin die sterblichen Ueberreste des! gefeierten deutschen Helden aus der großen Kriegszeit, des deutschen Kampffliegers Freiherrn von Richt hosen, in deutscher Erde beigesetzt werden. Die; Leiche dieses deutschen Helden, der am 21. April 1918 siel, nachdem 80 gegnerische Flieger durch ihn allein gestürzt worden waren, ruhte bisher auf einem kleinen Soldatenfriedhof in der Nähe von Albert in Frank reich. Nachdem die französischen Behörden die Exhu mierung und Ueberführung der Leiche von Richthofens gestattet hatten, überschritt der Trauerzug am Buß tag die deutsche Grenze bei Kehl. Es war bis nach Berlin eine Trauerparade des gefallenen deutschen Helden würdig. Der jüngere Bruder Richthofens, der Vorsitzende des Familien- verbandes der Richthofen, hatte die Ausgrabungen in Albert geleitet und die Leiche bis nach Kehl geführt. Hier wurde sie von Vertretern des Karlsruher Flreger- buudes übernommen. Schon aus der Fahrt von Kehl nach Karlsruhe kam die starke Anteilnahme des ba dischen Volkes auf allen Stationen, die der Zug passierte, zum Ausdruck. Auf der Station Appenweier wurde der Eisen bahnwagen mit Tannenreis ausgeschmückt. Auf dem Bahnhof Freiburg sand eine Trauerfeier zu Ehren des Gefallenen statt, an der zahlreiche vaterländische Vereine teilnahmen. Oberst v. Beguelin hielt eine Gedächtnisrede. Daraus erfolgten Kranzniederlegun gen. Die ehemaligen Karlsruher Frontflieger und Kameraden Richthofens, die aus Freiburg eingetroffen waren, stellten von Appenweier an die Ehrenwache am Sarge, die im weiteren Verlaufe der Fahrt von anveren Fliegerorganisationen abgelöst wurde. Auf der gan zen Strecke an den herrlichen Bergen des Schwarzwal des entlang, erwiesen ehemalige Flieger, Militärver eine und vaterländische Verbände dem toten Helden die letzte Ehre. Am Sarge wurden immer neue Kränze niedergelegt. Kurze stimmungsvolle Feiern fanden aus den Bahnhöfen in Sichern, Bühl, Oos und Rastatt statt. Als der Zug in Karlsruhe eiutraf, hatte sich auf dem Bahnhof eine riesige Menschenmenge einge funden. Alle Militärvereine und vaterländische Ver bände waren vollzählig erschienen. Nachdem die Ka pelle einen Choral gespielt hatte, hielt Oberregierungs rat Bauer im Namen des Volksbundes für Kriegs- gräberfürsorge eine kurze Gedächtnisrede, an die sich zahlreiche Kranzniederlegungen anschlossen. Auch aus dem Bahnhof in Heidelberg hatten sich viele Men schen eingesunden, darunter die Vertreter der studen tischen Korporationen. Nach einer kurzen Trauerfeier erfolgten wieder zahlreiche Kranzniederlegungen. Wäh rend der Feier kreiste ein Flugzeug der Badischen Luft verkehrsgesellschaft, das mit 12 Trauerwimpeln ge schmückt war, über dem Bahnhof. In Frankfurt hielt die Hauptgedächtnisrede Professor Wachsmuth von der Frankfurter Universität. Bis zur Beisetzung des Helden in dem von dem Reichswehrministerium gestifteten Ehrengrab auf dem Jnvalidenfriedhof in Berlin werden junge Ritter des Ordens Pour le merite, ehemalige Kame raden des Toten, die Ehrenwache halten. Gottesdienst und Trauerparade von Formationen der dritten Di vision des Reichsheeres werden der Trauerfeier Stil und Würde geben, wie es einem Richthofen gebührt. Richthofens Name und mit ihm das Bild des deutschen Kampffliegers haben durch sein Leben und durch seinen Tod unsterb lichen Ruhm erworben. Wie die Abertausende deut scher Soldaten starb er für Kaiser und Reich, getreu seinem Fahneneide, den er mit seinem Blut besiegeln . Av. 270 Sonnabend, den 24. November 4S2S Jah-S St A-orfer s GrenzSote Im Falle höh«« Gewalt (Krieg oder sonstig« Störung des Betriebes) hat d« Bezieh« keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung d« Zeitung oder auf Rückgabe des Bezugspreises. Der Adorf« Grenzbot« gelangt jeden Wochent. nach«, zur Ausgabe, für den nächsten Tag vorda- tiert.—Anzeigen nach Tarif.—Postscheck-Konto 87869 Leipzig. — Fernruf Nr. 14. Eegr. 1835 Sonntag- rlnr tlluftetoeto AnterhaltungSbotlagr Druck und Verlag: Otto Meyer, Adorf (Vogtl.), Bergstraße 14. — Verantwortlicher Schriftleiter: Otto Meyer, Adorf (Vogü.) „ TMhMu.AWiW! MÄdors tBvgtls, M Elster, Bad Nrambmh, Arnsgrün, Breitenfeld, Bergen, Freiberg, Lbrr- u. Mergettengrtin, Sermsgrün, Zagelsburg, Lenbetha, Mühlhausen Mbersceuth, Remtengrün, Schönberg, Eiebenbrunn, SM Mhlbmb v. das übr. obere Bgtl. Die« Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt mannschaft Oelsnitz i. Vogü., des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft und de» Stadtrates zu Adorf im Vogtland