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Dresdner Nachrichten : 21.07.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187007214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18700721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18700721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1870
-
Monat
1870-07
- Tag 1870-07-21
-
Monat
1870-07
-
Jahr
1870
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.07.1870
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>W Miir- k>cii>- ''avernä n: stellende, gsprit und Brennerei, bental. I»! ' llubsGen '.ick'len. besorgt da- I Indols » Rilinch.» »»g «„.Hl en oder zrvei iür ^ bis ietben. I. N ickrr, druck, wirr «u, ise'.>lr. .!. IN leick't >ede ckellung «verde» mn 'öl pr.D.ii. . 1 n..7 Rz> Für daner t wild zme: aranlirr nckre, >»>>«>», III raffe G itzN- »1 I'sten 'pstn !>. e Klone» 7 ist an I oder U v l'N, ii. tev sttlictitiger rdiensle ppe» rechts. III I , »Stute nad liebt l'iui Petersvin: cknilten're :ite von B'... 'igst zu kl! !d unter t. Pohchavp ienvogel ' 'Beloana: - atz N, Ii nch. .'iintiie ' '» u Sckne- ioilS'ache in- 'ä'ten sbon 't Stell!»!, .'fertige» Au an nnrer S». > b. Bl »ie eebrten Ku» d»I>e »reise '„«!»»» Lage» '»>« zu alten eise» bis au» »de, m Reuniarkh Möschwitz. ecken öebiauck) für n l-aben lm »echt. rimg lgen PiKsen en. Aavee» l l» vcr Pr»' «Irsch,in».' rt«Iich ,r«d 7 u»». Knsrrat, »erd«n aug«i>«mmk,i: tl^Atendt O.Tonn« t«>» »l, Mttta,» 12 Ubr: «n»ten-ra»r 1>. »n,«1g In dies sind«»,ine «rl»>-reich« verdreltung Nuslag«: I-.VVO Ezemulare. Tagcbllitt siir Niltklhaltung u»d Geschäftsverkehr. FSs««mnrfk «tert.ljilhrNchroRB» d«l »»«ntgeldlichertt», feruug k,'« Haa». Durch di« Königs P»E »l'N.ljiihrl »ln,»In« Num»«W I Ngr. Anferatenpreis« Für d«n Raum «i»^ g«>palt«n,n A,U«: l Ngr. Uni«r ,,-loA«suudt^ di, A«il, 2 Sig» Druck und Eigeutlium dcr Herausgeber: i^ltpsch Sc Ncichardl. — Verantwortlicher Rcbacteur: Julius Nklchardk chr. LE. Fünfzehnter Jahrgang. Mitredacteur- Theodor Drobtsch. Donnerstag, den 21. Juli 1870. Dresden, den 21 Juli. Die Herzogin von Genua ist vorgestern Abend nebst ,!,rem Geinahl und Gefolge aus der Leipziger Bahn hier an gelonnnen. Die hohe Frau tomnit aus dem Bade Schwalbach und hat den Rückweg nach Italien über Dresden nehmeil müsse», weil der Eisenbahnverkehr nach Duden der Truppen l>uoegll»gttt halber stockt, tl. Berliner Brie >'e. GS isi schlcr »»möglich, den «'»tbuslaSmiiS zu schildern. welchen beute tie Gröffnung beb Reichstags im weihe» Saale dcö kdiilgl. Lcbl-osicd uut die sich ! >cranichliehentc erste Liiumg des Bcichtltagr« bei alle» tcueu »liegt bat. die Tbeilnebiuer oder Fcugc» ticier grostc» Alte waren. bin doch uun io man.1'cd liebe Bial tie 7 Etagen ter Galerie, tie unceFonliialislc» rcierbirt ist, lniiausgeleucht, aber eine» solchen Beifallssturm babe ich au diese» Bauten jub Nock' nie brechen bdrcn. Btan muh seinem Grundsatz, >» aiicn Lage» dcö Lebens der Tugenden bechsle, die Beioniicnbcit, a wabren. recht treu bleib-.n, um nicht in Superlativen zu hrechen — aber es waren m'ti geschichtlich bochbetlnitiame Mo mente. einmal als .Ndnig Wilbclm die Tbronlcte verlas und an >t» Stellen der Beifall und Furus, kaum beendet, sieb zu innner starker anschlvcltciitcl Gnergie erneuerte vnd danti, alS iin Äcichotag Gras Biö>nai»k die Mlttbeilung «lachte, dah Frauk liiebnunmebr wirklich ten.tdrieg erklärt babe und alö siel'l'icra» l n Hurrabrus, ein elektrisch bewegtes und bewegendes Händcklat- 'chcn sel'loh, wie cs der Saal dcS HenciiballscS noch nie erlebt bat. ?cr Erbfsmillg dcS ülcichstags ivaren Gottesdienste vorausge angcii; die -Natbollke» batten de» ibrige» raiel' beciidigt, der General Vogel von Falkeiislcin, einige latboliiche Schlesier nnd e.ndcre bewegten sich schon von G H Mn ans de» BalguetS des übeihen SaaicS; gegen Ubr strömten die vrotestanlischc» BUlglietcr in bellen Hauie» zu de» geöffnete» Tbffrcn bcrcin. 'bald süllte sieb der Saal »>>t der Generalität, tannitcr auch tcr alte Papa Wränge!. sowie der General Moltk', der sieb mit dem Abgeordneten Stnmm vom A'icderrbci» lcbbait unter- dielt. Der große Dcbwciger und der 'Abgeordnete Stumm! iritzelte cs neben' mir. GS kamen die Minister und Gebestne- räche, alle in Unisorm, die Hoscharaen und wer von den Abge ordneten eine Uniform, sei es als aktiver, sei es alö Landwcbr Offizier, sei es alsIobanniter zu tragen batte - bellte erschien or i» derselben. Gs war ein farbenprächtiges Ailv. kaö in tie- !cr Grrcgung beständig wechselnd einen bvchintcrcssantcn 'An l ick nach dem Andern gcwäbrtc. ^n der Diplomaten-Loge »obnte das gesammte diplomatische Eorps der Feierlichkeit bei, ,a der kdnigl. Loge nabmcn niedre Prinzessinnen und iugcnd- bcbc Prinzen Pias, 'A.tcr sind die Letzteren ? Wer ist jener '.nabe, der bald nellgiciig, balb ernsl ergriffe» aus tie wogende crsaiinnillng nicterblickt" GS ist der Gnkcliobn des .Nonigs i.n Preußen, der älteste Sobn des Broiivriincii. Sb eine >.br als oberflächliche Abnimg seine Seele tinä'zicbk von dem, i.crllin jetzt die Alütbc zweier Aationc» in blutigem .izamvie a. citt» wnt? Ist cs blos der erledigte, leere Tbronscsscl im bctnrial? Sind es nicht zwei .naiscrkroiie». um welche die > crncn Würfel fallen werten ? De»» cd wird zwar Jeder am >» jetziger Zeit ei» großer Politikus nnd ein nocl' große .cc Fcltbcrr aber iobicl siebt doch wobt fest: Ginc siietcr . »ic der Fianzoscii bedeutet daS Ic> breche» der .staiscl kröne iävolcoiiS nnd daS Schmücken des Hauptes des Großvaters uieS Anadcn mit der .Kaiserkrone Deiitsck'lants. Vln das Ge acuibeil zu tcnkcn, vcibictck delitsck'or Patriotismus nnd tie i'.ii'ick'crl'cit dcS Uidbcils. Still ^ de» Sbeloeroinonicnmciuol Gras Ltilliried klopit mil icinci» Stab, Herein schreitet de» »ndcSratb, gciübrt vom Grasen Bismarck »>id dem Aaron von Friesen, Der Goas gicbt scmcm Goltegrn die i?bro>'.lcdo, tcna.b- lick'tigt den .zzönig, daß der Reichstag ioinor baoro, Goai Slill- 'iicd tlov't ein zwcitcs Mal und cs nabt sieb .»eilig Wilden», gclolat von den Prinzen seines Haines. Gin stürmische» Jubel empfangt ib», Gr daiill Ircundlich, seinen crimen Inge» ein Lächeln abgewinncnd. Der atenig lien dir Zbiomckc, Sic sind, Herr Aetactenr. jedensalls i» ibrcm 'Besitz, Icb sck'wcigc dal'er von linem Inbalt »nd berichte nur von dein imposante» Gintl uck, den dieses S ck'rjststücl machte, I u B>al nntoi o> acl'toi Boi sali des Reichstags ton Vorleser, ani stltt tt'ischcslcn scbivoli tci .'.nrns an bei den Worte», daß Deutschland bclitzntagc in sick' selb» den Willen »nt die.zzratt der Abwcbr cincutcr 'ranzösiick'cr Ge walttvat trägt. Zwischen dem .nönig mit seinem Mi»isiel ivar e!» merkwiitdigki Unterschied. Des .nönigs Llinunc >oai liri erregs, er zitterte nicbt selten vor innerer Bewegung, er uockte miniiitcr nnd irur der immer wieder vcrvoivrechendc Jubel der Abgeordneten stärkte lbn zum iveitcren Leien, Gras Bismarck hingegen blickte beiter in die Versammlung, Gr stützte »cd bald aut seinen breiten .Nürasslcr Pallaicb, bald ffiisicrte er dcmHrn, b. Frletc» einige Worte ;», vald strick' er sich den Aart, Der muß seiner Lache sebr gewiß sein, regte es sieb i» mir, oder er zeigt sich a»cb bicrin alö der vollendete Staatsmann: Herr v. Frie/c» biacl'te ei» dreimal krallig amgcnommrncs Hoch an! den .Oöiiig Wilbelm aus, die Hüte und Helme der'Abgeordneten flöge» in die Höbe, die Dame» aus de» Tribünen scbwcnttc» ibrc Tücher, der König cntscnuc sieb, ernst und docb lreinidlich grüßend, so wie er gekommen. - I» de» Reichstag! Sninnic» nnd Surre»! Simson l.ingclt, eröffnet den fficicbstag, giebt dem Graten Bismarck dav Wort. Lautlose Stille tritt ein, Alles lauscht atbemloö, man würde eine Radel falle» börcn, ..Ich tl'klle den» bobcn Hause mit, daß mir der französische Ge ichäittzträgcr bellte die Kriegserklärung Frankreickw überreicht bat." Sekundenlange Panse. Da nnlervlicht eine tic'e Baß nimine taö Schweigen: Bravo! Ru» bricht laivincnartig wacb send der Zurus bervor. Gr dauert mebrerc Viinntcii. ('» kan» sich nicht erschöpfen. Gr wird schwächer. G» erbebt sich von Reue»'. Gr erreicht seinen Höbevunkt. Gr verliert sich endlich mit dem fanatischen Händeklatschen, lind Der. dir ibn soeben bcrvorgernscn? Gr steht lächelnd da. kerzengrad, sicb sclnco Werkeö freuend und den fablen Schnurrbart streichend. Soli ich eS vetbclmlichcn — aber mir war b auch, alö börte icb durcb senen BkisailSslurm blndurch daS Acchzc» der Venvunteten, das Stöhnen dcr Sterhenten. taö Iaininern der Müller, der Bräute, der Wittwen und Waisen. Man ist schließlich ein Mensch »nd in dem bcroisck)en Moment macht sich auch die Stimme der Menschlichkeit geltend. Vielleicht rang skcb auch da unlcn ii» Kreise der Volksvertreter »»anch ein ähnlicher Seufzer durch den Jubel. Vorl^t, Vorbei! Das Rad der Geschichte, dav letzt so schwungbast georel t wird. zermalmt nicht blöd Mensche», Wohlstand und Famillenalück — sei» Sausen erstickt auch die Stimme bunianercr Gefühle. Was gelte» jetzt Tausende von Seufzer»? Weh' tcni, der mit dieser Füll': von Verbrechen beladen vor den Richterstuhl dcö Allmächtigen cinsi treten muß, webe ibi» ! Doch, der RamcnSausrus beginnt. LR« Abgeord nete sind anwesend. 17 Sachsen von 22; nur der alte Riedel icblt, gewiß kann er nicht kommen; doch, cd ieblen auch tie 4 Vertreter der Volkspartci, Bebel, LchrapS, Liebknecht und 1>o. Götz. Warum sic ieblen? Ich will Riemantem z» nabe treten, aber eö ist in solche» Aeitcn Manncdpflicht, Farbe zu bekennen. Wolle» sic nicht das Geld bewilligen, so mögen sic komme» »nt eö sagen. Möge» sie fick, nicht vo» den grauen Haaren dcö bannovcrschc» Abgeordnete» Gwald beschämen lasse», der mor gen in der Atreßtcbatte seinen Standpunkt wenigstens wabren wird. Dcr BundeSratb fordert 12<» Millionen Tbalcr, daS sind aus den Kopf der norddeutschen Bepöllcrung 4 Tblr. Das ist n»r daS Gine Spier, waö der Krieg dem Volke auscriegt. Die iveitcren Ginbußc» an Rationalwoblsland - wer kann sic aus tcnkcn, wer sic übcrsebcn, wer auSzäblen, wer hätte den Mutb sic zu slimmire»? Frankreich bewilligt zu gleichem Iweck älii Püllione» Franko. Muß nicht, eö »lag siegen, >ocr da will, eine Verarinung zweier reicher, bochkilitivlrter und gesitteter Völker die unausbleibliche Folge sein? Werte» sic nicht »in ein balbeS Iabrbimdcrt i» ibrcr Bildung zurückgeworien? Die Seele schaudert, alles das ausziitenken. Doch, i'ckt iit nicht Feit z» Reflerione». Ptorgc» wird die Adresse bcratbc», welche die Antwort dcö Reichstags ans die Thronrede bildet. lieber morgen werten tie 120 Millionen bewilligt, dav Weitere mag Gott fügen! - Zu dem Gntwurs einer Adresse an tcn Brmteoielrbern, ist auch die huiidcöstaatlich-constitntioncltc Fraktion auigefordeit worden, zwei Vertreter zu senden. GS ist das erste Mal. daß diese Partei im Reichstag von den andern vier Parteien die 'Aufforderung erhält, sich an einem gemeinsamen Schritt n> de- tbriligen. Der Ginladm'g werten die sächsischen Abg. Acker mann und Güntbcr Folge leisten. — Rtrck'dem die k. LtaatSregicrung im Lanke deS Rachmit tags die offizielle Meldung bo» der In Berlin überreichte» Kriegserklärung Frankreichs und dem bevorstehende» Abgänge der französischen Botschaft in Berlin erhalten, sind auch der hiesigen kaiserlich französischen Gesandtschaft, sowie dem franzö sischen Gcneralcom'iilatc in Leipzig ibrc Passe zugcsielit worden. Die diesseitige Gcsandtscbast am kaiserlich französische» Hole batte bereits vor einigen Tagen die Weisung erhallen, bei Ab reise der käsigen Botschaft des Norddeutschen 'Bundes Paris ebenfalls zu verlasse». Ui» Uebernabme des Schutzes der in Frankreich lesenden Lachsen ist der Gesandte der Vereinigte» Ltaatc» vo» Rortamcrika ersucht worden. «Dr. I.» - ^o gewaltig auck' Frankreich rüstet, so ist es doch er »intbigcnd, nufere sächsischen Soldaten io kampsbcgicrig zu lebe», daß sic ebcr beute alS »wegen mit dem Feinde sicb messe» wolle». Alle Sondcliiitercssc» schwinde» i» dem Gc- kaickc», daß sie als ei» Glied des große» '.Norddeutschen Heeres bciliic» sind, sür das einige Deutschland zu kämpfen, zu sicacn oder zu sterben. Alle Trnvpcilgattuiigen, alle Glieder der Armee, sind von dem gleichen nationalen Gedanke» beseelt, und inacl'I es keine» Unterschied, ob Rekrut, der das erste Rial im Kngeltampi Neben ioll. oder Rc'crvi» nnd Landwebrmann, der bcreüs nnt.Gbrcn ans'rnvcre Feirzüge a>r»ckblickca kann. Auch in tcn Garnisonen der Provinz bcrrscbf ein gleicher lriegc riick'er lüeiil, namenllich l» Lcipzig und Gbcmnitz, no die Ga ienie beiiaggt isl. — Seil gcslcrn >vcbt kaS Internationale rolve Kreuz im iveiüc» Feld i Iobannitcri aus PRarcn s Palais i» dir Silra- Allce. Seit beute sind die Bureaur daiclbll eröffnet, die der Albertovcrcin in Gemeinschaft mir dem Internationalen Hülisvcrein iür verwunketc nnd kranke Krieger zu viltcn ücl' gcnötbigt geleben bat. - Aus de» königs. säcbi. Staatsbab'c» nird vom 21 dis. Btto, ab de» gelammte Gurcrvcrfcbr »»d vom 2lt kis. a» a»cl' dcr geiamnttc Perionenverkebr als labivlanmäßiger Ver. kcbr clngrllellt. In der ersten Gkagc des Gcwanr vauieS ivcrdcii ictzl Vorbcreinmgc» getroffen, da i» i.äcbsicr geil eine Racbrekr» tiriiiig der Reserve Mainiscbaitc» i» de» gctacl'te» Ränmlich keilen erfolgt. Tie zum cinjnhrig freiwilligen Dienste berecüiiaic» jungen Leuie, welche den Dienst sosorl anirclen wollen, haben sich bei einem der eben serniirtcn Ersatz Tiuppeniheiie zn melden Herr Partienlier Kapheir hat den vereinig»'«» sächsischen Hilsovereiiikn zur Pflege der im Felde verwunderen Krieger IttlX) Thaler gespendet. Llus Franlsnit a. M. ivird der ,.Kr. F " geschrieben, das» dort folgende Erzählung enrsirc: Der sächsische Arieas minister. Gener.il v. Fabrice, habe nach dem Eintlessen des Bundec-kriegsherrn in Berlin am l'>. Abends in einer Audienz bei demselben die Meldung gemacht, daß sei» Souverän »» Rainen der l. sächsischen Armee biiie, dieselbe im Kriege »nr Fraiilreich in erster Linie zn verwendcn Diese Kunde habe nnlcr den hiesigen Sssizieren die sreiidigste Beiv.gung hervor gerufen, und ein Regiment der Franlsiirler Garnison habe darauf dem k. süchs. Schützcn Regiment ')1r. UV. ,»it ivelcliem eü Ifft»? sreundkameradschasilich in Leipzig garnisonirt, ein Telegramm folgenden Inhalts geschickt: „Tie X. Brandenburger grüßen das tapfere I. säckn. Schützen-Regimen» Rr ltttzi, welches das Letzte der Nummer nach, aber das Erste am Feinde sein will, hochachtungsvoll und lameradschnsllich." Daraus soll bald folgende Antwort per Draht eingelaufe» sein: „DaS sächsische Schützen Regiment 10K giebl kamcrasfchasllicheil und treuen Gruß zurück und würde stolz sein, an der Seile der Zehner kämpfen zu können." * — In Folge der kriegerischen Ereignisse, wie es auf dem Zettel heißt, hat Direktor Nesmüller seine Sommerbühnc im K. Großen Garten bis auf Weiteres geschlossen. - Gi» Beispiel, wie selbst in bewegter Zeit der eririle Genius tcn Sinn de» Menschen für Kunst, iiaiiientlich derT on klinst, lebendig erhält, ergab fick' poigcstcrn Abend im Park zu Rciscwix. Wobl mcbr denn :tl»o>> Mciiscbcn batten sicb zudem Monslle Goncvt't cingrslnitcn, zn dem über 20l» Vlltgliederailv dein bestehende» Allgemeinen Musiker Verein ibrc Kräfte ge stellt hatten. Gs sind de» Tage wohl nur wcnlge, wo sich dem Hörer eine Tonklinsiwerlstättc tarbictct, worin man N4 Vio linen, Ilt Eontrabässe, IK irzralschc», ff Ecllio w. crbli.tte. Da neben die große Zabl der Blasinstrumente, alle Mitwirkcnde tück'tlg eingcsck'iilt. Jeder an seinem Platze und an der Spitze einen Dirigenten, der mit einem wabren Fcldbcrrnbiick seine kleine 'Armee überschaut und i» de» Kampf siibrb. DicierLeiter und Lenker war der Herr Stadtnunikdircrtor P nssbolkt. nnd schon bei Beginn des GonccrtcS, kesse» erster und zweiter Tbeil der Streichmusik gewidmet war, sauten die Hörer auö allen Ständen kaum mcbr eine» Platz in den weite» Räumm. Go mangelte a» Tischen und Stühle»; Dame» aus dcr Glite der Gesellschaft baten »in einen Sitz a» einfach bürgerlicher Seite; Gngläiikcr und Amerikaner vergaßen ibrc Rationalität, sie sübltcn mit dein deutsche» Volke, daß eine Stunde der Giniguiig gekommen »ei und durch die großeWettsplack'c Musik dem Gefühl AliSdrilck und Giilpffnkung gegeben werke. Wenn die Musik schon ursprünglich die reinste ätbMchc Sprache Leidenschaften ist, in» wie viel mebr in Momcntcn, wo auf der dcr großen Weltbarse dcr Grcigniste tie Saiten zu einem Vdl- kcrkampi ans Tod und Leven gestimmt werden. 'AIS der dritte Thcil des Monstrc.Gonccrtco mit Harmonie-Musik la»- cntigt war, alö schon der Avend bcrcinacbrochcn und die 'Illumination dcö Parkes nnter der bekannten virtuosen Leitung des 'Arrangeur Passig begonnen, da verlangten mebr denn hundert Stimmen „die Wacht am Rhein". GS stand dieses Stück nicht ani dem Programm, man batte eö aber zur Hand »nd als tie Musiker nach den Instrumenten griffe» dem beißen Wiliiscbc zu willfahre», als Herr Pnffboldt erschien und den Taktstab ergriff, da durchzuckte cö clectrisch dir bewegte Menge, Ausbrüche dcS VcikallS brachen sich Bahn und gleich dein Donner, der die Schläfer eines ganze» Landes weckt, brach die Musik loö welche der Vorläufer zu Beethovens „Schlacht bei Viktoria" war . die sich später mit ibrc» Trompeten signalen, Märschen, Liedern »nd Si'cgcsiin>o»ic in bekannter Weise entfaltete. Die Phantasie der Hörer wurde hier durch dieses Lck'lachtgcmältc angeregt, der stille Beobachter empfand hier eine Abnung von dem, was vielleicht in kurzer Frist sich zur grauenvollen Wabrbcit gestalten kann. Statt der großen Trommeln »nt der hölzernen Raticbcn freilich Kanonendonner und Knattern des KlcingcwcbiscucrS. Gleiche Lvmpatbic gab sich kund als von :>2 Wäldboniislcn „das treue deutsche Herz" bo» Julius S tto durch die laue Sommernacht er klang. Gin heiliges Weben und Rauschen ging durch dic Gipiel der altcbrivürtigen Bäume. Götbc's Worte: „lieber allen Wip'cl» ist Rub!" wurde wobl io Manchem süblbar der in einem Sobn oder Bruder ein „treues deutsches Herz" mit binaiisicbickl dem, «cru von dcr Hcimatb, vielleicht anch sich tasDick'terivert offenbart: „Warte nur, balde rnbcst d» anch" 'Als das Srebcsicr schon nabe an Mitternacht das Potpourri patriotischer Licterkläuge anuiiiuntc, als wie, eine alte, läygi! vcrklimgcnc Sage die Bl. okiee» der Lcl'lachllicdcr pou übcoder Körner und das „Schleswig - Holstein mecrnmschlungcn" tie ('rinncrnng an eine große. pcrgangcnc Zeit wach ricle», da pcrließ der ernste Denker den Sri dcr Freute» nnd materiellen Genüsse gewiß nicht obne ei» ticicrcs Gmpsindcn. Wie auch tci Wunel laüc unk was die Zelt uns bringe» mag, tc> Wunsch, von ^scit zu Zeit ein solches Monüre Gonccrt ins Leben zu ru'c». ist ein gcrechtiertigter, den» in den Tone» gecigneicr Gompolltionc» giebt sich das Geiübl einer ganze» Ratio» knnd, eint, was getrennt war. stärkt »ns in Leiten, wie in Freude». Die bieiige Firma Gebe ». Go. lat, wie man hört, tc» auS ibrcm Personal de» Waffe» Giiiberuscncn einen Pierlel iavrs - Gebälk ansgezablt. Wir können cs uns um so weiiigcl versagen, von diesem eriiente» Beiocis hochherzige» Denkens nnd Handelns Seifen des Gbe'S >cncr Firnia hier Ai'l zu ncl' inen, als wir daran die zuversichtliche l'r>rarlniig knüpfen, tan cs nur jenes schöne» Benviels bedurfte, ni» auch andere Hand innasbäuser zn alcick'cm Vorgei'c» zn veranlaffcn. Die im aeüriae» Blatte vei Gelegenheit der Bc>vrcck>. nng über tie P!frdcciiik,.nsc gemachte'Angabe, daß iür ci» Zug pierd !blr und sür ein Reitp'rrd I7l« Tblr. Gntjck'ätigling gewäbrk werde, bernl't an! einem Irrtbum Die Gntschädig nng nir tie ansgcbobcncn Pferde citolgr nach den bcstcbcndcn geletzlick'e» 'Bcltiininungen .Verordnung vom >x. April IWtzz«. t. v. aul Grund ivccicllc» Avjchätzung turck' drei verpstichtetc raialorcn. Die für gcsicr» früh 7 Ubr zum Ginlreffc» am Ponton sclnippcii bccerderten hier aushäiniche», gröfftensheils prcußG scheu Laiitwcbrlcnlc wurde» wieder ciillassen und ans heute morgen g» Ginv'ananabmc iveitcrer Beleblc vcslcllt. Die Landwkbrmänner iverdcn loabrscheinlich den Relervcbataillone» ziigckbcilt, die bei eintretendcm 'Ansmarich der Felttruppr» hier znriickbleibcn und tc» Garnisontiensi ver>cbc» werden. Rack'dcm die Lantwcbrleutc grstcr» tarüver klar geworden waren, daß sie erst im äutzersten Falle zur activcn Vcrivendung komme», gingen llc mit einem Hock' .»» das Vaterland ausciiiaiiter. Die Vorstellung des Tiirnerköuigs Foottit am verganae ne» Dienstage war zahlreich besucht, dock, gab leider ein Scan dal, wobei scinacklcikctc Herren mit Reitgerte» um sieb hieben, öffcnllicbcs Aergerniß. Durck' schnelles Gingrcisc» der anwescn tc» Sichcrbeitsbeanitc» wurden ivcitere Ti'ätiicl'keiten abgcbal te» und die Ramm einiger der Uiiruhciuircr, inan sagt, cs seien Amuckane! a. o. ,... .1MN. tlrt. ilase
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