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Sonnabend, den 18. Oktober Amtsblatt der König!. Amishanstimamischast Flöha, des König!. Amtsgericht» «ad des Ztadlrats M Frankenberg. i,! ..Hl N werk soll ein Aufwärterzimmer und ein geräumiges Auf enthaltslokal für den Arzt, das gleichzeitig als Opera- tionszimmcr dient, eingerichtet werden. Das Dachgeschoß wird mit Mansardenbau ausgeführt; große geräumige Kammern werden daselbst eingebaut, wie auch 2 Wasser bassins, welchen durch einen zeitweilig in Betrieb kom menden kleinen Gasmotor Wasser zugeführt wird, das dann durch natürlichen Druck in alle Räume des Hauses gelangt. Der Eingang zum Krankenhaus ist an der Nord seite, an der Südseite wird am Parterre und oberen Stock werk je eine offene Veranda angebaut, um für Genesende ei nen Ort zu bieten, an welchem sic frische Luft genießen kön nen. Weiter fortgeschrittene Rekonvaleszenten finden in dem großen nach Westen zu gelegenen Garten einen ent sprechenden Erholungsplatz. Breite geräumige Treppen und breite Borsäle durchziehen das Haus, für frische Luft wird durch mehrfache Ventilationen hinreichend ge sorgt. Die Heizung wird entweder durch Lattermannsche Ventilationsöfen oder durch Ventilationsgasheizöfen er folgen; Haustelegraph und Gasbeleuchtung ergänzen im weiteren die Einrichtung des Krankenhauses, bei welchem in jeder Hinsicht der Grundsatz des „Einfachen und Praktischen" maßgebend ist. Man glaubt, daß bis zum nächsten Sommer das neue Krankenhaus bis zur Ueber- gabe fertiggestellt werden kann. — „Glück auf!" zum Baue, der ein neues Werk des Fortschreitens unserer Stadt sein wird und der dazu bestimmt ist, namentlich den minder Bemittelten in Krankheits- und Leidens fällen ein Heim zu bieten, in dem bei sorgfältigster und gewissenhaftester Pflege das teuerste LebenSgut, die Ge sundheit, wieder hergestellt wird! -f Mit nächstem Sonntag beginnen im hiesigen Ar beiterverein die Vorträge in dieser Saison. Hr. Realschuldirektor vr. Neeße wird über „Handelskolonien und die zu deren Gründung führenden Bestrebungen Deutschlands" (siehe Inserat) sprechen — gewiß ein in teressantes Thema in der Jetztzeit, wo wir mitten in j diesen Bestrebungen stehen. Der Vortrag, in welchem der Herr Sprecher auch Land und Leute der neuen Ko lonien mit berühren und durch Karten die Lage der Länder zur Anschauung bringen wird, bietet Gelegenheit, sich in einer der wichtigsten Zeitfragen eingehender zu orientieren. — Es möge hierbei bemerkt sein, daß dem Arbeiterverein noch weitere interessante Vorträge für nächste Zeit in Aussicht stehen, da Hr. Oberpfarrer Lesch über Herbergen zur Heimat und Hr. Bezirksarzt vr. Ficker über Geheimmittel sprechen wird. Einem jeden, der sich für diese Vorträge interessiert, ist der Zutritt gestattet, wenn er sich durch ein Mitglied des Arbeitervereins ein führen läßt, und ist nur zu wünschen, daß die Vortrags abende zahlreich und pünktlich besucht werden. — Bei dem am Mittwoch erfolgten Abfischen des Schloßteichcs zu Chemnitz, welches aller 3 Jahre ge schieht, wurde eme Gesamlausbeute von über 125 Ztr. Fischen, meist Karpfen, im Werte von etwa 7750 M. erzielt. Die Ausgaben für den vor 3 Jahren einge legten Fischsatz betrugen 2000 M. —** Die Ausstellung für Handwerkstechnik in Dres den geht ihrem baldigen Schluß entgegen; säume daher nicht mehr, wer sie noch zu besuchen gedenkt. Das Er gebnis einer Besichtigung kann ja so vielseitig nutzbrin gend wirken. Besonders drängen sich 2 Wünsche dem auf, der die Räume der Ausstellung durchwandert und voll Freude alle die Maschinen bewundert, die für das Kleingewerbe ersonnen worden find, sie in Thätigkeit ahmenswerte Beispiel bildet unzweifelhaft den Uebergang zum Barzahlungsmodus. Von allen Bestrebungen, dem Gewerbtrcibcnden und Geschäftsmann aufzuhelfen, muß die allgemeine Gewöhnung zum Barzahlen als die segens reichste nach wie vor betrachtet werden. — An unserer Landesuniversitäl ist am gestrigen Tage das neuerrichtete zahnärztliche Institut, welches zum Unterrichte für Studierende der Zahnheilkunde, so wie zur Leistung zahnärztlicher Hilf« jeder Art gegrn ermäßigte Honorare bestimmt ist, eröffnet worden. Der Direktor dieses Instituts ist Prof. vr. Hesse. — Von einem größeren Schadenfeuer wurde am Mittwoch abend Markneukirchen heimgesucht. Nach dem von den 15 an der Bahnstraße stehenden Scheunen vor etwa 8 Wochen 4 infolge Blitzschlags weggebrannt sind, hat die andern 11 ebenfalls ein durch böswillige Brandstiftung entstandenes Feuer vernichtet. In Zeit von ca. einer halben Stunde waren sämtliche 11 Scheu nen, die zumeist mit Heu, Stroh und Getreide gefüllt waren, niedergebrannt. — In Rugiswalde bei Sebnitz verschluckte am Mittwoch ein Ljähriges Kind beim Genuß von Pflaumen einen Kern, welcher im Halse stecken blieb und trotz ärztlicher Hilfe Hcht entfernt werden konnte, sodaß das Kind einen tranigen Tod fand. „ . , Donnerstag, den SS. Oetober 1884, . findet von Vormittags 10 Uhr an öffentliche Bezirksansschukfitzung ,m hiesigen Verhandlungssaale statt; Tagesordnung ist un Canzleigebäude angeschlagen. Königliche AmtShauptmannschaft Flöha, am 16. October 1884. »r Gehe.P- Bekanntmachung. Nach 8 41 des Gemeindeabgabenregulativs vom 14. Februar 1883 steht eS jedem Anlagenpflichtigen ft-ei, sein Einkommen z« beelariren. Indem wir hierauf ausdrücklich aufmerksam machen, fordern wir zugleich alle Diejenigen, welche von dem Declarationsrechte Gebrauch machen wollen, andurch auf . bis zum SV. dieses Monats ihr Einkommen schriftlich zu declariren. sieht und beobachtet, wie sie nicht nur viele Menschen kräfte ersetzen und viel Zeit ersparen, sondern auch so gleichmäßig arbeiten, wie dies der Menschenhand in vielen Fällen gar nicht möglich ist: Möchten doch die behörd- lichen Vorschriften für Aufstellung der Maschinen den Inhabern bald weniger Schwierigkeiten bereiten und möchten bald die kleineren Gewerbtreibenden zusammen- treten, um, wo eS sich machen läßt, sich gemeinschaftlich einen Motor anzuschaffen, wodurch auch den Minderbe mittelten der Vorteil der Kraftmaschine zu gute kommen örtliches und SSchfischeS. Eulenberg, den 17. Oktober. 's Am nächsten Sonntage wird im Vormittagsaoites- dienste, welcher um 9 Uhr seinen Anfang nimmt, unser treuverdlenter Hr. Archtdiakonus Wolf die Abschicdsprcdigt halten, um am 31. Oktober als Pfarrer in Zschopau eingemiesen zu werden. -f In seiner gestern abend im Rathaussaale abgehalte nen Sitzung nahm das Stadtverordnetenkollegium erneut «ine Stadtratswahl vor, nachdem die jüngst abermals gewählten Herren Gustav Schiebler und Gustav Pfitzner die Wiederwahl abgelehnt hatten. Es wurden nunmehr gewählt die Herren Arthur Schieck und Bankdirektor Schulze und zwar der erstere mit 24 und der letztere mit 17 von je 26 abgegebenen Stimmen, wobei aber zu be merken ist, daß sich im letzteren Wahlgange ein unbe schriebener Stimmzettel vorfand. Hr. Schieck ließ in seiner Dankabstattung für das ihm durch die Wahl ent- gegengebrachte Vertrauen erkennen, daß er dem Stadt rate bezüglich der Annahme des angetragenen Amtes «ine zustimmende Erklärung geben werde, während Hr. Bankdirektor Schulze über Annahme der Wahl noch Entschließung fassen zu müssen erklärte. Von den wei teren Verhandlungsgegenständen war der Hauptpunkt die Kranken Haus frage und fand diese so glatte und einhellige Erledigung, wie vorher kaum zu erwarten stand: es wurde einstimmig beschlossen, den Bau eines neuen Krankenhauses nach den vielseitigen Vorarbeiten, welche sich sowohl auf die allgemein-sanitäre, wie auf die Ver waltungsseite erstreckten, auszuführen und unverzüglich mit dem Bau nach den vorgelegten Plänen zu beginnen. Die Kosten belaufen sich auf etwa 45000 M., wovon rund 35000 M. auf das leere Gebäude, 10 OM M. auf die inneren Einrichtungen entfallen. Der Kranken hausfonds beträgt zur Zeit ca. 12 OM M., größere Stiftun- Zen zur Erbauung sind der Stadtgemeinde in bestimmte Aussicht gestellt worden. — Ueber den Neubau selbst sei kurz referiert: Es kommt das neue Krankenhaus in nächste Nähe des alten, längst als völlig unzureichend erkannten Hauses zu stehen: an die Margarelhenstraße, gegenüber der GurckhauSschen Maschinenfabrik, und wird bei dieser Lage allen jenen Forderungen Rechnung ge lragen, welche an ein Krankenhaus zu stellen sind: freie sonnige Lage, leicht zugängiz, nicht zu weit vom Innern der Stadt und hinsichtlich der Windrichtung so gelegen, daß bei Epidemien in der Stadt weder die Sicherheit des Krankenhauses noch die Stadt durch vom Kranken- chaus sich etwa verbreitende Miasmen rc. gefährdet wird. —- Das Gebäude wird in seinem äußeren Ansehen dem Postgebäude sehr ähneln, eine Frontenbreite von 23 Metern und eine Tiefe von 13,60 Metern haben, aus Souterrain, erhöhtem Parterre und oberem Stockwerk bestehen. Im Souterrain werden sich sämtliche Wirt- jchaftsräume, auch ein Eiskeller, aus welchem ebenso für Kranke außerhalb des Hauses jederzeit Eis zu haben sein «soll, befinden. Das erhöhte Parterre und die erste Etage .werden je 4 größere Krankenzimmer, in denen je 2, im Notfälle 3 Betten stehen können, erhalten, sowie 2 Zim mer zu je 1 Bett, sodaß eine Belegung bis zu 28 Bet- len (bestehend aus 3teiligen Matratzen mit wollnen Decken) erfolgen kann — sicherlich also für die Bedürf- misse unserer Stadt auf lange ausreichend! Wfiter sind -im erhöhten Parterre die Wohnung Halver- matter und eine Badestube geplant. Im ersten Stock- ''Inserate «nll « Pf,, für w »espallen« vUe »«echE . Münster betrag saPf^. ' rellarisch« nach tesandere» A . rach. . Inseraten. Mwchpr M Kr die seveitis würde. H — Gerechte Bestrafung erhielten dieser Tage vom Landgericht Dresden ein Wirtschaftsgehilfe und ein Dienstknecht aus Hohnstein bei Pirna wegen Störung i einer gottesdienstlichen Handlung, dadurch begangen, daß Z sie am diesjährigen HimmelfahrtStage die Abendmahls- ) feier in der heimatlichen Kirche durch Lachen und an- - standswidrige Redensarten gegen einige Mädchen gestört hatten, sodaß der Geistliche genötigt war, die MeMoNie zu unterbrechen. Die beiden Frevler wurden zu je 6 Monaten Gefängnis verurteilt. — Ein seltenes Jagdglück hatte am vorigen Freitag ein Jagdpachter bei Dresden. Der Nimrod erlegte mit einem Schuß 2 Hirsche. r — Unter den Kaufleuten Meißens hat sich das sog. ' Markensystem, nach welchem die Käufer für den Betrag 1 der Waren Geschäftsmarken und bei der gewöhnlich vierteljährlich statlfindenden Abrechnung 2—3 Z Divi- dende erhalten, sehr eingebürgert. Dieses sehr nach Tagesgeschichte. Deutsches Reich. — Von der Westküste von Afrika wird über eine neue koloniale Erwerbung für Deutschland berichtet. Die deutsche kr.egskorvette „Leipzig" hißte am h. Septbr. in U unter Einwilligung des Häuptlings Mensah nahm dieses Gebiet also unter NAu.Schutz. Porto Seguro befindet sich aN jenem Küstenstrich Westafrikas, welcher den Namen „Skla- * ^ezirksa^^ LSM Die Declarationen sind unter Benutzung der auf vorheriges^ Stadtrath — in der Stadtsteuereinnahme — unentgeltlich zu beziehenden Declara tionsformulare von den Anlagenpslichtigen selbst auszufertigen. Für Anlagenpflichtige, welche unter väterlicher Gewalt oder unter Vormiwdschafr stehen, sowie für juristische Personen des öffentlichen Rechts, für vermögenSenverbSve- rechtigte Stiftungen, Anstalten und Personenvereine, für Aktiengesellschaften '^vmmaa- ditgesellschaften auf Actien, Berggewerkschaften und Erwerbs- und WirthschaftsgeW schäften für liegende Erbschaften und andere vermögenserwerbsberechtigte Vermögens massen haben deren gesetzliche Vertreter die Declaration zu bewirken. Frankenberg, den 11. October 1884. Der Stadtrat h. Kuh«, Brgrmstr. H. 245 Erschein! tilgst«* o»U Ausnahme der Sonn-und Festtage, «tend» für den fol- grndcn Lag. Preil vierteljährlich » M. »0 Pfg., Monatlich 50 Psg., Linjel-Nrn. »Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten »nd die Ausgabe stellen bei Tage blattes an.