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tld, 8^: Tharandt, Htshen, Sreömtehn und die Amgegendm Amtsblatt No. 90 Donnerstag, den 2. August 1906 6S. Jahrg man ZMärucksrsi uuä KrsMsLksii Hun5t-^.n3tL.1t srre » » sowie Jen übernommen Kat. .az« » Bockacktnn§svoll Wilsärutf, i. ^n§nst 1906. nun finden die bösen Seelen etwas dabei, daß der Herr Major, der sich öfter — oder sagen wir immer — ge. Im Villenviertel des Berliner Vororts Gr. Lichter felde stehen in der Bismarkstraße zwei schmucke Land häuser. Das eine No. 15/16, bewohut Herr H. v. Tippels- kirch, der Urheber der Firma Tippelskirch L Co., während in No. 19 Herr Major Fischer wohnt. An das v. Tippels- kirchsche Haus aber grenzt ein anderes, ebenso schmuckes, in dem Frau v. Tippelskirch residiert. Um die drei Häuser schlingt sich ein „anmutiger" Kranz von Histörchen, die nicht einmal immer erfunden, sondern oft auch wahr sind. Denn Frau v. T. lebt seit Jahren getrennt von ihrem Gatten, der vergeblich die Scheidung erstrebt, dem aber die Nachbarschaft seiner Frau — die Gärten beider Villen stoßen an einander — reichlich unangenehm ist und gern sein Haus, sogar für den billigen Preis von 48000 Mark verkaufen möchte. Umso angenehmer war aber dem Herrn von Tippelskirch die Nachbarschaft des Major Fischer, mit dem ihn eine innige Duzfreundschaft verband. Und Die Tagesordnung hängt im Rathause aus. Wilsdruff, am 1. August 1906. VsrlLZ äss „MlLäruSsr ^.iut3- unä "Wocksu1Mts5" 8 W AF- Dev Vüvgevmeistev I V Goerne. Vie ebenso kökick als er^ebenst urNerseicknete Birma beekrt sieb an2U2ei§en, Jass sie am keukxen l'aAe clen Betrieb der von Jem mitunter-eicknsten BnckJrnckereibesitzer ^rtkur 2sckunke ans Oentsckenbora käukick erworbenen Vie §e§ebenen Verkältnisse stellen uns vor die ^.ui§abe, Jurck reJkckes Ltreben, Jnrck solicle Qesckäfts- prin^ipien uncl sorgfältigste ^.uslukrung aller Aufträge Jer neuen Birma Jas IVlaas von Vertrauen 2U erwerben^ Jas Jem vnternekmen Jie gesickerte Basis gibt. Wir bitten kerAick um Jieses Vertrauen unä knüpten claran Jie Versickerung, Jass wir Jem Wulkau Jes vnternekmens alle unsere Aräke wiJmen werJen unJ Jass uns Jie pünklicke Brfüllung aller Wünscke unserer QesckäftsfreunJe in 8taJt unJ vanJ immer Jie vornekmste Bkickt sein wirJ. Verlegenheit befand, seinen lieben „Tippel" hier und da anpumpte. Zuerst waren es kleine Sümmchen, die auch zurückgezahlt wurden, dann kamen Dahrlehne von 1—2000 Mark und mehr und schließlich war die Schuldsumme auf mehr als 100000 Mark angewachsen, ein Betrag, den der Herr Major kaum jemals zurückerstatten könnte. Vielleicht hat Freund „Tippel" allerh-Ms nie auf Rück zahlung gerechnet. Denn der Herr Major war Vorstand der Bekleidungskommission für die Schutztruppen und die Firma Tippelskirch hat einen Monopolvertrag mit dem Reiche, der sie zur Lieferung aller Bekleidungs- und Ausrüstungsgegenstände für die Kolonial armee bis 1911 verpflichtet und den fie recht gern weiter verlängern möchte. Es ist nun auch eine offene Frage, um die Firma diesen Vertrag erlangt hat. Denn man munkelt, daß selbst in der Kolonialverwaltung sich Stimmen entschieden gegen den Vertrag erhoben haben, Erscheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. ^rugspreiS vierteljährlich l Mk. 30 Pfg., durch die Post be- zogen 1 Ml. 54 Pig. woEi lisse rs-s- lgstö» i 19^ u. mz öfii Der Fall Tippelskirch aufsehenerregende Affäre des Major Fischer, dem p Eme Buchungen zu der F rma Tippelskirch K Co. ' hat einem Teile der Presse Anlaß geboten, von ^'..Panama in der Kolonialverwaltung" zu sprechen, c ^nama ist der Fall Fischer, oder wie er besser sollte, der Fall Tippelskirch, noch lange nicht. Es allen behördlichen Verwaltungen zu jeder Zeit ^Pgeben, die ihre Pflicht vergessen und über das es Staates das eigene Portemonnaie gestellt haben, " wird stets solche Leute geben, solange der Beamte Mensch ist und menschliche Schwächen besitzt. Tippelskirch ist kein Panama, sondern ein Bild ^?^n Elends und eines Familienlebens, das der nicht entbehrt. einer Seite, die mit den in Fragen kommenden ^tljy und Verhältnissen vertraut ist, geht uns aus Nachstehende zusammenfassende Schilderung zu: Fernsprecher Nr. 6. — Telegramm-Adresse: Amtsblatt Wilsdruff. Druck und Verlag von Zschunke 8- Friedrich, Wilsdruff. Für die Redamon verantworillch: Hugo Friedrich. Für den Inseratenteil: Arthur Zschunke, beide in Wilsdruff. Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags blS spätestens 12 Uhr angenommen. Jnsertionspreis 15 Pfg. pro viergespalteue Korpuszeile. sois^H en vrr Herr daß aber Major Fischer diese Warner beschwichtigt habe, in Geld-1 und man munkelt nicht mehr, sondern man spricht es Lsctiunke L krieüricb Luei^ruekerei, Krapii. Kunstanstslt, Verlag ^68 Wilsdruffer kmts- unli Woest6nbIaN68. Donnerstag, den 2. August, d. I., nachmittags 6 Uhr, öffentl. Stadtgemeinderatssitzung Amtshauptmannschast Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Forstrentamt zu Tbarandt. Lokalblatt für Wilsdruff, ^rtanuebera, Birkenhain, Blankenstein, Braunsdorf, BurkhardtsALlde, Groitzsch, Grumbach, Grus» bei Mohorn, HelbiaSdsrf, HnzozMMe mst Landberz, Hüh«do?s. sbach, Kesselsdorf, Kleinschönberg, Klipphausen, Lampersdorf, Limbach, Lotzen, M i«or«, Miltitz-RvitzsHm, Muuziß, Neukrchrn, Neutannebrr«, Niederwartha, Oberhermsdo! f Pohrsdorf. Röbrsdorf bei Wilsdruff, Roitzsch, Rothschönberg mit Perne, Sacks rsrf, SchmiedewÄde, Bora, Steinbach bei KeffeKdors, Steinbach bei Nshor« Seeligstadt, Spechtshassen, Taubenheim, Unkersdorf, WriStropv, Wildoerg. tt/M 'S Witz.