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Hainstt. 2l, pari, nur bis '/,8 Uhr. Louis WpMtr.TagMM Auzeiger. Orzaa stl Politik, LocalzWchtr, Handels- und GeschästSderkchr. Metz-Auflage 13,700. ärwaarmruttprel» viertelt. 4»/, Mr. incl. Bringerlohn ü Mt. Jccr einzelne Rümmer S0 Pf- Belegexemplar t«t Pf. Gebühren für «Lxtrabeila-e» ohne Postbesbrderung 3Ü Mt. mit Pastdrsbrdrrung 4b Mk- Fast rate igesp BouraeoiSz. 20 Pf. Größere «chriften laut unfern» PrelSverzeichmß. —Tadcll^rifcher Tay nach höherem Tarif, »rctemr» ualer dem Stedarlioxstrtch die Spaltzeile 40 Pf. Inserate find stet« an d. Lepeditia» zu srudeu. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praeav manu»«» oder durch Postvorschuß. Bekanntmachung. Am 2. diese« Monat« ist ein im Hause Nr. 9d der Pleißengasse hierseldst gehaltener niä««- ltcher schwarzer Pinscher »tt einzelne» grane» Haare« wegen Verdacht« der Wnth- krankhett nach der Cavtllerei gebracht und dort getödtet worden. Nach der Anzeige de« Herrn BezirkSthierarzte« hat die Sektion diese« Hunde- in Verbindung mit dessen Verhalten in der Zeit vor der Tödtung ergeben. hast derselbe b«flt««t an der Wnth gelitten hat. Angestellter Erörterung zu Folge ist derselbe von der Besitzerin am 2. diese- Monat« früh « Uhr bet einem Gange von der Pleißengasse über den Obstmarkt nach dem Wochenmarkle auf dem Kleischerplatze und von da nach der Pleißengasse zurück mitgenommen worden, soll aber aus diesem Wege mit gutem Maulkorbe versehen gewesen und mit andern Hunden nicht zusammen gekommen sein. Indem wlr die« hierdurch zur öffentlichen Kenvtniß bringen, fordern wir alle Hundebesttzer aus, ihre Hrnde genau zu beobachten und bei Vorkommen von verdächtigen Erscheinungen sogleich die nvthigen Borficht-maßregeln z» treffen und bei un« Anzeige zu erstatten. Jeder, dessen Hund tnnerhald der nächst-» z»öls Woche« von» 2 dieses V-onat- «», nlso bis »tt de» 23. Deerrnber dieses Jahres ohne vorschrtfts»ägtge« gntsstzende« Mtaalkorb ans Strasse«, Plätze«, Wege« oder sonss nn-erhaib geschlossener -ßä«»e 1» Stnbtbeztrke br, troffen »trd, wird daS erste Male »» Iv 1» Wiederholungsfälle höher dtS z« «v oder «tt entsprechender Hnft bestraft »erde«. Wer Kenntmß davon erhält, daß sein Hund von dem oben gedachten tollen Hunve gebissen worden oder mit demselben überhaupt in Berührung gekommen ist, hat die« bei bv Strafe sofort bei un« anzuzeigen. Sechzig, den 4. Oktober 187s. De» Math der Stadt Retpztg. vr. koch. Bekanntmachung, die Bezahlnng der J«»obtttar,Bra«dcasse»dettväge betreffend Den 1 Oktober d. I. sind die für den zweiten halbjährigen Termin laufenden Zahrc« fälligen Brandv-rficherung-betträge nach tz. 48 de« Gesetze« vom 23. August 1862 mit 1 Pfennig von der BettragSetnheit zu entrichten und werden die hiesigen Hausbesitzer und deren Slellverlreter hierdurch ausgesordcrt, ihre Beiträge von diese« Tage ab spätestens binnen 13 Tagen bei der Brandcassengelder-Einnahme allhier — Georgenhalle, Eingang Rttter- straße Nr. 15, erste Etage — zu bezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Restanten eintreten müssen. Leipzig, den 29. September 1875. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Rothe. Bekanntmachung. Nachdem Herr Eippessattonsrath Vo. Hai'. W »«tnnlnchem, Gchützenstraße Nr 18 wohnhaft, unter Uebernahme de- XV. Distrikte« in da« Armendirectorium etngetreten ist und ferner Herr Di». Turnerstraße Nr. 15 wohnhaft, da« Amt eine« Armenärzte« für die bi-her von Herrn vr. weck Neubert verwalteten Distrikte XVII. und XVIII. übernommen hat, so bringen wir die« hierdurch zur öffentlichen Kenntniß. Leipzig, den 4. Oktober 1875. Das Nr«e«dtreetortum. Schleißner. Hentsch-l. Neues Theater. Leipzig, 6. Oktober. Wiederaufnahme der Abonnenten und Weber« hervorragendster Oper „Euryanthe" hatten da« Hau« in allen Räumen mit einer großen Zahl von Kunstfreunden ge füllt, welchem dem reichen Schatze der herrlichen Melodien schwelgten und durch die oft ungemein charakteristische Gewalt des Ausdruck« gefesselt wurden, den Weber, wie überhaupt da« ihm vor schwebende Kunstidral, in diesem Werke entschie dener als in jedem anderen austrebte. Wenn andcrersrit« jene« echt dentsche Ideal voniihm nicht ganz erreicht wurde, so lag die« theil« daran, daß da« seinige ein doch noch z> eiuseitig mnfi. kalische« war, zu überwiegend in dem Streben nach schöner Melodik wurzelte, va« de« hoch genialen Tondichter abhielt, sich trotz alle« sonst »och so ernsten dramatischen Streben« rtickhaltSlo« genug der dramatischev Gestaltung hiozugeben. Die absolute Melodie hielt Weber so hoch, daß er ihr oft die Treue de« Worte«, die Plastik ausgeprägter Deklamation opferte, nur auf möglichste Treue de« allgemeinen Eindruck- bedacht war. De«h«lb genießt man manche seiner wu»derbar schönen aber meist viel zu instrumental erfundenen Ge- sangmelodieu am Ungetrübtesten lo«gelöst vom Texte, dieselben widerstreben oft sichtlich ihrer Verbindung mit dem Worte und bereiten hierdurch den Sängern ungewöhnliche Schwierigkeiten und Rn- streuguvgen. Die zwerte Ursache theilweisen Miß erfolge« war die Schwäche de« Texte«. Man hat oft genug Analogien Vieser Oper mit „Lohen- iriu" ausgestellt; die sich findenden Aehnlichkeiten tud aber, so frappant sie auch äußerlich zum Theil erscheinen, im Grunde nnr sehr oberfläch, liche: die Ritter- und Theaterschablonenfiguren der Fra« Helmine von Chczy sind von derselben meist viel zu verschwommen und interesselos in die Wasserfarben unlebev-fähiger Romantik getaucht und am Wenigsten kann z. B. der Vösewicht Lysiart mit der kraftvoll fürstlichen Gestalt eine-Telramuvd in Parallele gekrackt werden. Ebensowenig sind manche ermüdende A»«einandersetzungen, besonder« am Anfang und Ende, geeignet, da« Interesse tu beleben. Welche Qual diese Schwächen und Fehlgriffe einem so edlen Geiste wie Weber be reiteten. wie oft er seine Partitur nach dem ersten FiaSco in Wien kürzte »nd ««arbeitete, hierauf in Berlin einen kühlen oueeso ck'oatlmv erndtete (der Dresdener Hof dachte immer erst dann an die Opern seine« längst berühmten Capell meister«, wenn sich nach auswärtigen Ans- fkhrungen deren Berücksichtigung gar nicht «ehr umgehen ließ), und wie Weber schließlich die Partitur der „Euryanthe" Beethoven mit der demüthigen Bitte zu Füßen legte, sie endgültig zu richten, alle diese herben Erfahrungen sind zu bekannt, um sie nockmal- au«führlich zu erzählen Sein Sohn Max Maria v. Weber hat darüber in der von ihm verfaßten Biographie de« Vater« mit selten objektiver Treue berichtet. — Die Titelrolle war, wie früher, eine Glanz leistung von Frl. Mahlknecht «nd besonder« rühmenswerth ihre von jeder Effekthascherei freie echt künstlerische Hingebung und Beherrschung dieser bald den süßesten Wohllaut oder die rüh rentste Innigkeit, bald da« äußerste Maß von Leidenschaft fordernde» Aufgabe. Kaum, daß man für manche getragene Stelle noch ruhigere« Auseinanderlege« oder Klarheit einzelner Into nationen wünschen möchte. — Die Eglantine von Krau Peschka ist eine so bewunderungswürdige Leistung, daß man ihr die Palme de« Abend« zuerkenne« mnß. Selten wird e« für diese der Stimme so Ungewöhnliche- zumuthcnde Partie eine Sängerin geben, welche sie so siegreich über windet. sie durchweg mit gleicher Klangfülle durch dringt und selbst am Schluß noch die dramatischen Höhepunkte z» so bedeutnna-doller Geltung zu bringen weiß. — Ndolar ist «me wenigen Tenören zut liegende Partie. Seine weichen schwellenden Me- odien beanspruchen einen hohen Grad sinnlich üß beranschenden Wohllaute«. Kür da«, wa« nach dieser Seite oder au durchgÄgigrr Klarheit der Intonation noch z» vermissen, entsckädigte Herr Stolzenberg durch markige Wieder gabe intensiverer Momente, besonders glanzvoll der Stelle „Ich bau auf Gott rc ", durch gute Repräsentation und kunstvolle Durcharbeitung seiner gesanglick ebenfall« oft recht schwer zu beherrschenden Aufgabe. — Wa-ffch dem Theater- bösewicht Lysiart irgend abgewinnen läßt, da weiß ein Meister wie Gura mit stimmlicher wie dramatischer Gewalt (ich erinnere besonder« auch an da« stumme Spiel in seiner vorletzten Scene) veredelnd herauSzuarbeiten. Die große Aric, gleich der der Eglantine eine der gefürchtetsten Ausgaben, ist eine seiner unbestrittenen Muster- leistungen. — Die kleineren Aufgaben der Bertha «nd de« König« wurden sehr anerkennen-werth von Krl. Dähne »nd Herrn Ehrke durchge- führt. Die gehaltlose Partie diese« Kartenkönig« läßt sich nur dadurch etwa« dankbarer gestalten, daß e« dem Darsteller gelingt, sie durch fürstliche Noblesse und Wärme de« Ausdruck« zu heben Besondere« Lob verdient übrige»« noch die ante Aussprache aller Solisten — Der im S. Acte durch den Neßler'schen „SängerkreiS" prächtig verstärkte Ehor behauptete sich im Allgemeinen sehr loben-werth, wenn auch nickt zu leugnen, daß sich unter entsprechend günstigen Verhältnissen manchen Stellen nock mehr Schliff oder Schwung verleihen läßt. Im Orchester trat außer anderen Solisten die-mal besonder« da« Fagottsolo im 3. Acte schön hervor. — vr. Hrm Zopfs. Der Untergang -es Dampfers Lager. Um 4 Uhr Nachmittag« am Sonnabend ver ließ „L I Bager", schwcr belastet, den Lübecker Hasen. Die Besatzung de- Schiffe- bestand außer dem Lapitain Mattson au« 13 Mann, dazu kamen noch 5 Personen, die theil« bei dem Re staurateur, theil« al« Aufwartung-personal engaairt waren. Ln Paffagieren waren ca. 25 Personen (die Zahl ist nicht genau ermittelt) an Bord. Al« Decklast waren mehrere große Ballon« eingeschifft worden; von diesen waren einige, welche al« feuergefährlich bezeichnet waren, vorsichtig bei Seite gestellt, um dem Maschinen raum mcht zu nahe und von den übrigen Gütern isolirt zu sein. Unter der Commandobrückr be fanden sich aber ca 50 große Demijohns, welche nach Angabe de« Absender« Glycerin, also keinen feuergefährlichen Stoff, enthielten. Bi« Abend« verlief die Reise sehr günstig^ Gegen 11 Uhr erhob sich aber ein starker Süd-Dmd, der in kurzer Zeit sich zum vollständigen Sturme mit schwerem Seegange steigerte. Capitain Mattson nahm de«halb Cour« gegen Rügen, um später bei der Aufsegeluvg von Falsterbo den Wind in den Hintersteven zu bekommen. Zwischen 4 »nd 5 Uhr hatte da« Schiff trotz de« harten Wetter« Kjvgebuchl erreicht und war ungefähr 2 Meilen von Falsterbo entfernt, al« der Lapitain auf der Eomn.andobrücke, die er während der ganzen Nacht wohl kaum verlassen hatte, einen starken Knall hörte, dem bald viele andere folgten. Ein Ballon von dem angeblichen Glycerin war explodirt «nd Schlag auf Schlag folgte die Explosion der übrigen Demijohn«. Die brennende Flüssigkeit drang in den Maschinrnraum ein und in weniger al« 5 Minuten stand da« ganze Mittelschiff in Flammen. Ein vieltöniger entsetzlicher Schrei: ,.va« Schiff brennt!" erweckte die schlafenven Paffagiere der erste« Cajüte, die, kaum halb an- gezogen, im bunten Gewirre alle sofort aus« Deck stürzten. Die Scenen, welche sich nun hier abspielten, auch nur annähernd zu beschreiben, ist ein Ding der Unmöglichkeit Vom Vorderschiff hörte man die Passagiere der zweiten Cajüte, welche schon dr-halb, weil der Sturm die Flammen nach ber Ricktung hin trug, unrettbar verloren waren, in der bi« zum Wahnsinn gesteigerten Tode« angst und Qual um Hülfe rufen; auf dem Hinterdeck warfen sich die Damen den Herren zu Küßen und fleheten, ihnen da« Leben doch zu retten; schon begauuen die lustigen Kleider ein zelner dieser Unglücklichen Feuer zu sangen. Die DiScipün war trotz aller Drohungen de« Capitän« vollständig erloschen; die Männer eilten zu den beiden Booten de« Hinterdecks. Der Capitain übertrug dem ersten Steuermann da« Commando über da- größere Beet auf der Leeseite und über nahm selbst da« über da« kleinere der gefährliche ren Luvseite. Kaum hatten die Passagiere grhört, daß da« große Boot zuerst in« Wässer gesetzt werden sollte, al« sie fast alle in dasselbe hinein sprangen; die Damen, zum Theil halb nackt, warfen sich, während e« hinuntergehißt wurde, kopfüber vom Deck herab zwischen die Duchten desselben. Eben die« Vorgehen der Passagiere dürste den Tod der vielen Insassen herbergesührt haben Denn al- da« kleinere Boot unter Commando de« Lapitain« in« Wasser gesetzt wurde, waren nur der Capitain, welcher al« letzter Mann da« Schiff verließ, der zweite Steuermann, welcher bi« zum letzten Augenblick am Steuer stand, der Maschinenmeister, welcher durch einen Sprung durch da« Feuer sich gerettet hatte «nd jetzt schwer verbrannt auf dem FricdrichShospital ln Kopenhagen liegt, ein Passagier, ein junger Poly- teckniker au« Norwegen, und ein Matrose skr dasselbe zurück. Al« die« Boot abstoßen wollte, sah Capitain Mattson noch da« erste Boot, mit dem Hintersteven unter Wasser, an den Taillc- tauen de« Vordersteven« am Sckiffc festhängen. EapitainMattson wollte gegen vieBitte der übrigen Insassen dem anderen größeren Boote zu Hülse eilen und die Taue abschneiden, aber eine mächtige Welle schleuderte da« kleine Fahrzeug gegen den Schiffsrumpf »nd der Anprall riß ihm da« Tauende, welche« noch mit dem Schiffe eine Verbindung herstellte und da« er nicht lo-lassen wollte, au« der Hand mit solcher Kraft, daß dieselbe ziemlich schwer verletzt wurde. Im Nu war da« kleine Fahrzeug von dem brennenden Schiffe entfernt. Estrige Sturzseen warfen da« erste Boot um «nd begruben die darin noch vor handenen Menschen in den Wellen. Zwei Matrosen, welche während de« Brande« vom Vordersteven in« Wasser gesprungen waren »nd noch herum- schwammen, grlang e« noch nachträglich, de» Capitain mit großer Mühe in sein kleine- Boot zu bergen. In diesem befanden sich nur 3 Ruder. Stunden lang kämpste die Nußschaale mit den Wellen, welche sie jeden Augenblick zu verschlingen drohten. Dann endlich kamen 2 Schiffe in Sicht, eine Brigg und ein kleiuer Schuner. Ein rothes Taschentuch Wurde al- Nothflagge auf dem Boot-- haken befestigt? Aber ein neuer Schrecken ergriff die mit dem Element Kämpfenden. Die Brigg segelte weiter, ohne sie zu beachten, und der Schuner war noch weiter von ihnen entfernte Bon diesem au« waren sie aber trotzdem entdeckt; er steuerte auf sie zu, bald war er da; er ver suchte dem Boot an die Seite zu segeln; e« miß lang; der Schuner ging aber wieder über Stag und machte einen neuen versuch; auch der blieb erfolglos. DaS dritte Mal gelang e« aber, dem Boote ein Tau zuzuwekfen; an diesem wurden nun zuerst 6 Insassen de« Boote« an Bord de« Schuner« gebracht; zuletzt warf sich der Capitain, nachdem er sich da« Tau »m den Leib festgebnn- den. in« Wasser und wurde glücklich durch die Wellen zum Schiffe hingezogen. Der Schuner, von dem die Unglücklichen gerettet wurden, ist die „Anna" au» Fehmarn. Der Führer desselben ist Capitain Menzel, dessen liebevolle Pflege der Un glücklichen, die er m Kopenhagen an da« Land brachte, nicht weniger gerühmt wird, als seine große Umsicht bei der Errettung der 7 Personen, welche allein von den ca. 42 Menschen, die an Bord de« prächtigen „L. I. Bager" waren, noch am Leben sind. Die Namen der Verunglückten sind bi« jetzt nicht zu ermitteln gewesen, da sie in Lübeck bei oer Expedition nicht eingeschrieben waren. Unter denselben befanden sick, wie verlautet, ein franzö sischer Pferdehändler Romain «nd die Br aut de« Capitain Ra-mussen, Führer de« Dampfer« „Neptun". Die Eigenthümer de« „L. I Bager" haben auch einen schweren Verlust erlitten, da« Sckisi war nämlich nicht versichert. Ans Ltadt un- Lan-. * Leipzig, 7. Oktober. Die „Deutsche AUgem. Ztg." hatte in mehreren Artikeln tie Frage be handelt, ob die in den letzten Jahren in Folge der Aushebung einzelner Gerichtsämter wie auch au« andern Anlässen geschehene Abänderung der Grenzen der GcrichtSamtSbezirke auch eine Ab änderung der Grenzen und de« Umfange« der iu de Verordnung vom 4. Oktober l 868 bezeichnte« Landtags-Wahlkreise nach sich gezogen habe. Veranlaßt war die Erörterung dieser Krage durch den Umstand, daß im 25. ländlichen Bezirk eine Anzahl Ortschaften nicht mitgewählt haben, obgleich sie zu diesem Bezirk nach der Wahlkrei«- Eintheilung vom 4. Oktober 1868 gehörten. Da- „DreSd. Journal" theilt in seiner neuesten Num mer mit. da« Ministerium de« Innern sei von der Ansicht auSgegangen, daß jene Abänderung der GerichtSamtSbezirke eine Abänderung der Wahlkreise nickt ohne Weitere- zur Folge habe und daß zur Wahl in den betreffenden Kreisen alle diejenigen Ortschaften berufen gewesen, welch« nach der mehrgedachten Verordnung au« dem Jahre 1868 die Wahlkreise gebildet haben. Nach dieser Erklärung ist e- unzweifelhaft, daß die Wahl im 25. ländlichen Bezirk für «ngültig erklärt werden wird. * Krstylg« 7. Oktober. Eine übrigen« nicht überraschende Miltheilung geht »u« von guter Hand au« Dre-den zu. Danach haben im Finanzministerium vorläufige Zusammenstellungen über die Ergebnisse der gesammten Steuer- Einschätzung de« Lande« stattgefunden, und e« soll sich hierbei hcrau-gestellt haben, daß die Städte mit etwa zwei Drittheilen, da« platte Land dagegen mit nur etwa einem Drittheil an dem Gesammteinkommen betheiligt sind. Daraus scheint sich die schon früher gehegte Annahme, die Bewohner de« platten Lande« würden ihr Ein kommen viel zu niedrig angeben, zu bestätigen. Solchen Resultaten gegenüber versprechen die Verhandlungen de« Landtage« Uber die Steuer frage in der That recht interessant zu werden * Leipzig, 7. Oktober Der Reich«tag«ab- geordnete Früh auf hat e« unternommen, nach dem er bereit« in einer Wahlversammlung zu Oppach iuterpellirt worden, welche Stellung er dem HülsScassenwesen gegenüber einnehme, in der „Oberl. Volk« - Zeitung" in einer Reihe von Artikeln diese« wichtige Thema zu behandeln. In dem ersten vorliegenden Artikel bemerkt Krühauf am Schluß: „Ich habe hente nur zeigen wollen, daß große Vorsicht nothwendig ist. wo immer auck Tasten gegründet werden mögen. Denn sonst kommt «an »innen kurzer Zeit dahin.