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d. Z. i rs. '«g. r. , de« ktifi >f-»8 le. lid. Freiberger Anzeiger und Tageblatt. Erscheint jeden Wcchcntag früh 9 Uhr. Preis vierteljährlich 15 Ngr. — Inserate werden an den Wochentagen nur bis Nachmittags 3 Uhr für die nächsterscheinende Nummer angenommen und Lie gespaltene Zeile mit 5 Pfennigen berechnet. — . 254. Dienstag, de« 30. October » 1855. bezM- eaa S« ner Re- zu gt- gratw, S Sorge uraieur. Tagesgeschichte. Aus der Krim. Marschall Pelissier hat an das fran zösische Kriegsmiuisterium ein Jnventarium der in Sebastopol Vorgefundenen Gegenstände verschiedener Art eingesendet. Aus geschlossen sind die broncenen und eisernen Geschütze aller Cali- ber. Wir entnehmen dem Verzeichnisse, welches, beiläufig ge sagt, beinahe eine Spalte 'füllt, einige gerade auf di« Kriegs- Führung bezügliche Posten. Die Verbündeten fanden nämlich in Sebastopol: 407,314 Kugeln, 101,755 Hohlgcschoffe, 24,080 volle Kariätschenhülsen, 262,481 Kilogramm (ä 2 Pfd.) Pulver, 470,000 Cartouchen zu Flinten- und Karabinerkugeln in gutem Zustande, 160,000 dergleichen beschädigt, 80 Arabas (Wagen), 26 Schmiedeblasebälge, 26 Ambose, 6 Jollen außer den zum Hafendienst bleibenden Booten, viel Schiffsbauholzwerk, 52,000 Kilozr. altes Schiffskupfer, 50,009 Kilogr. altes Tauwerk, 25,000 Kilogr. dcrgl. neues, 200 Stämme, 730,000 Kilogr. Stangen eisen und Stahl, 7000 Eisenplatten, 8000 Eisenblechblätter, 60,000 Kilogr. Nothkupfer, 20,000 Kilogr. Zinn, 3800 Kilogr. Nä gel aller Art, 200 Fässer Theer, 3000 Kilogr. kleine Kessel, 8 große Kupferkeffel zu etwa 50,000 Kilogramm, 50,000 Kilogr. altes Kupfer, 80,000 Kilogr. altes Eisen, 350 Hospitalbetten, 600 Pläne und Bücher; 2000 Tonnen klare Steinkohle, 2 Dampf maschinen zu 30 Pferdekraft und eine dergl. Hochdruck von 16 Zwiebel» Freunde cnst ein. >ßnitz. . 4 Pf. f- Pferdekraft für die Bassins, 19 eiserne Krahne, 1 Bagger mit 2, jedoch unbrauchbaren Maschinen zu je 30 Pferdekraft re.; daneben auch 6 Marmorstatuen, 2 Sphinxe und ein großes Basrelief, welche Kunstgegenstände, soviel wir wissen, bereits nach Frankreich unterwegs sind. An Lebensmitteln fanden sich vor: 11,000 Sack oder 500 Tonnen Brod, 3700 Sack oder 150 H Tonnen Mehl, 100 Sack oder 9 Tonnen Gerste, 1300 Sack oder 117 Tonnen Schwarzkorn, 200 Sack oder 18 Tonnen Ha fer, 600 Sack oder 54 Tonnen Hirse, Getreide auf den Böden 500 Quarters, 480 Faß oder 60 Tonnen Salzfleisch. — Zwei Briefen aus der Krim vom 11. und 12. Oct. . entnimmt die Mil. Ztg. Folgendes: „Aus den Vorbereitungen zu schließen, welche soebm in Süd-Sebastopol stattfinden, wird die Beschießung von Nord-Sebastopol nur lässig betrieben; es' wurden zwar acht große Strandbatterien errichtet, welche das russische Geschützfeuer erwidern, aber von einem Angriff auf L das Fort Konstantin wußte man in Sebastopol nichts; vielmehr W sind die verbündeten Genietruppen eifrig beschäftigt, die Docks r unsem rheilneh- n Nach- me. Familie. und die andern noch unversehrt gebliebenen Befestigungsobjecte von Süd-Sebastopol zu unterminiren und gelegenheltlich in die Luft zu sprengen. Die Besatzung von Sebastopol besteht nur aus einigen Tausend Mann; Balaklava und Kamiesch find nach wie vor die belebten Waffenplätze der Slliirten; ihre frü» Here Vertheidigungslinie von Kadikoi auf den Anhöhen bis zum Sapunberge ist noch besetzt und mit Pofitionsgeschützen armirtp an der Tscherna-Rjetschka lagern einzelne Detachements, die Re serven stehen im Baidarthale, unterhalten die Verbindung mit diesen Detachements, und die eigentliche Operationsarmee lagert zwischen der Tschernaja und dem Tschulin am Chamli-Plateau. Der Marschall Pelissier brauchte zu dieser Aufstellung nicht we niger als sechs Wochen; die Wege, welche zum Plateau fuh ren, mußten erst gebahnt werden, um das Geschütz und die Fuhrwesenswagen dahin zu schaffen. Ueber die Recognoscirün» gen, welche die Alltirten seit dem 12. Sept, bis an den obern Belbek unternommen haben, liegen keine offiziellen Berichte vor. Da aber auf die erwähnten Lagerplätze Baracken, Zelte und andere Geräthe geschafft werden und dort auch schon Depots er richtet wurden, so ist daraus zu schließen, daß sich die Alliirten daselbst für den Winter einrichten. Das Operationscorps der Alliirten am Plateau Chamli dürfte aus 18,000 Engländern, 12,000 Piemontesen und 45,000 Franzosen bestehen, im Ganzen. - daher aus 75,000 Mann bestehen. Diese Streitkraft reicht voll-- kommen aus, um die Position zu vertheidigen, oder um die Russen, falls sie sich auf Perekop zurückziehen sollten, zu beun ruhigen. Zur Ergreifung der Offensive von dieser Seite find aber die Alliirten zu schwach; auch hat Marschall Pelissier von der Tschernaja, aus Kertsch, Balaklava und Kamiesch, dann auS Varna und Maslak beträchtliche Truppentheile nach Eupatorka und nach Kinburn detachirt." - kirchliche Nachrichten. ' A m Reformationsfeste. Freie Textwahl. Dom: früh 9 Uhr (Mufik, der 23. Psalm: Der Herr ist mein Hirte rc. von Otto), Herr Diac. 0r. pKH. Teichgräber^ — Nachm. Betstunde. Petri: früh halb 9 Uhr, Herr Diac. Reinhold. — Nach«. Herr Pastor Uhlmann. ' Nicolai r früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Sturm. Jacobi: früh halb 9 Uhr, Herr Diac. Mäschel.