Volltext Seite (XML)
^42^ Beiblatt z»>» »Chemnitzer Geiirral-Aiizrlger" und zu», »Sächsische» Landooten". ^ Kr. 1SS>. Des Buren Abschied. Gesattelt scharrt schon meine Schecke Den Staub mit ungeduld'gem Huf; Hol' mir die Büchse ans der Ecke, Ergangen ist Mhm Krügers Ruf. Und so wie wir uns jetzt umarmen, voll Trennungsweh und Kampfesstolz, Gcschieht's auf vielen tausend Larmen von Blnnchof bis G.'orgenholtz. Die gier'geu Finger spreizt der Britte Nach unser,n schönen Lande aus; Frech drängt er sich, nach seiner Sitte, Als Herr in unser eig'nes Hans, Lang' schwillt uns schon die Zornesadsr, Daß unsre Freiheit er bedroht, Und wie ec säte Streit und Hader, Sei seine Ernte Fall und Tod . « . Lin wiehern mahnt mich, aufzusitzen. Noch einen Kuß. — Bezwing' den Schmerz. Ich ziehe aus, mein Recht zu schützen, Mein Haus, mein Gut und Dich, mein Herz. Und weil gerecht ist unsre Sache, Und weil er heilig ist, der Krieg, So hoff' ich, schenkt der Gott der Rache, wie am Majubaberg einst, Sieg! Deutscher Michel. Lin Sloßjenher der Hausfrau. paff! knallt's an allen Ecken und Enden auf den Fluren, denn die Jagdsaison steht aus ihrem Höhepunkt. Leider kommen mit den richtigen treffsicheren Jägern auch die sogenannten Sonntagsjäger hinausgezogen und gefährden durch ihre miserable Schießerei jedes lebende Wese». Sv schießt z. B. der Hcrr von S>hwa»»»erli'»g jedes Jahr seine drei Treiber a» und kanst, um etwas heim« zubringen, ein paar Hase» bei einem Wildpret- häudlcr; der He r Zimperlich geht, obwohl er als »ervenleidender Mensch das Schieße» nicht vertragen kan», auch aus die Jagd, verstopft sich die Ohre» mit Walte und schießt da»» regelmäßig entweder ein paar Katzen oder Hunde, die sich i» sein Schußbereich verirrt habe». Der Baron von Schnacklwitz ist ein abgesagter Feind aller Schafe, drum schießt er. immer in eine Schafheerde hinein und sein Freund Spnndberg geht wohl mit in'» Jagd gebiet, versumpft abtr schon int nächsten Dorf- wirlhschau». chtatt her Hase» bringt er Laim meiste,.» einet, anständigen Affen in die Stadt mit. Wen» solche Jäger dann'ist de» kalten Winterabenden im Wirthshaus erzählen, dann lügen sie so unverschämt von ihrer Treffsicher heit, daß die Zuhörer ganz schwarz und blau werden möchte». Mein Alter hat auch Heuer wieder zur Jagd eine Einladung gekriegt, aber er hat noch genug vom vorigen Jahr, denn das Vergnügen war denn doch zu kostspielig. Hier z. B. die Abrechnung von dem Jagd- vergniige», die ich ihm heimlich anSgeführt habe: Fahrt in's Jagdgebiet ^ 2.70 Schmerzensgeld an 4 Treiber . . . ^ 100.— Schadenersatz für eine» erschossenen Hund 15.— Schadenersatz für ei» angcschossenes Kalb ^ 35.— 3 Hasen auS der Markthalle . . . . ^ 9.60 Summa: I57.ro. Dann hat er sich noch einen Katarrh geholt und seine Schupftobaksdose verloren. Das ganze Vergnügen ist so auf hundertsechzi'g Mark gekommen, da» langt zu, was? . . . Mir gehst ab mit einem solchen! Ich lasse e» mir gesallen, w.nn Einer 'was trifft; aber wenn Eitler nur Löcher in die Lust und die Lederhosen der Treiber schießt, nachher behüt' .Dich Gott, Jagdsport ... . du bist wirklich keinen Schuß Pulver werlhi