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Auf dem Lande hat sich der Mangel an tüchtigem und ausharrendem Gesinde nach und nach zu einer wahren Kalamität herausgrbildet, gegen welche die verschiedensten Mittel, insbesondere die Verwendung von Schweizern und das Anwerben von böhmischen, schlesischen und polnischen Dienstboten, in Anwendung gekommen sind. In den großen Fabrikstädten zieht das ungebundene Leben der Arbeiterinnen einen großen Theil der Heranwachsenden weiblichen Jugend vom Dienen ab, trotzdem daselbst die Löhne und die ganze Lebensführung der Dienstboten bereits «ine sehr ansehnliche Höhe erreicht haben. Um dm Bedarf an Arbeitskräften für die Haushaltungen zu decken, wmden sich die vorhandenen zahlreichen Bermiethungs-Bureaux nach dm benachbarten Städten und Dörfern und stellen Aner bietungen, die manches Mädchen verlocken, dm bisher von ihr geschätzten Dimst bei einer wohlwollenden Herrschaft aufzugebm, um etwas höheren Lohn zu erhalten und neben bei von dm Freuden der Großstadt zu kostm. Während sonst die Dienstboten es sich zur Ehre rechneten, lange bei einer Herrschaft zu bleiben und die letztere langjährige Dienstboten schließlich wie Familienglieder behandelte, gehört «in solches schönes Berhältniß jetzt nur noch zu den seltenen Ausnahmen. Die geringste Lohnsteigerung genügt zuweilen, um einen Dienstboten seiner Herrschaft abwmdig zu machen und diese wiederum verlernt nach mehreren ähnlichen Er fahrungen jedes persönliche Interesse an Dienstleuten, die jeder Anhänglichkeit mtbehren. Auf diese Weise werden die sozialen Unterschiede noch verschärft und die Kluft zwischen den Ständen, die zu überbrücken eine Pflicht der Humanität ist, erweitert sich in bedauerlichster Weise. Zwischen den Arbeitgebern und den Arbeitern ist in neuerer Zeit durch die angebahnten sozialen Reformen Vieles ver bessert worden, um diese Kluft auszufüllen. Nur zu häufig wirkten aber die schwer zu lösenden Lohnfragen dabei er schwerend, weil eine unberufene nur politische Zwecke ver folgende Agitation die Verständigung zwischen beiden Theilen hinderte, zu den nur selten zu dauernden Lohnerhöhungen führenden Arbeitseinstellungen aufstachelte und sich wenig um die damit verbundene Schädigung einer Industrie und um das zerstörte Lebmsglück mancher braven Arbeiter familie kümmerte. Von diesm dunkeln Schatten der industriellen Verhält nisse heben sich lichtvoll die zum Glück nicht seltenm Fälle ab, in welchen einzelne Arbeiter in einer Fabrik oder in einer Werkstätte 25 oder gar 50 Jahre treue Dienste lei steten und an ihren Ehrentagen von den Meistem und dm Mitarbeitern freundliche Zeichen der Anerkennung erhielten. Die in vielen Städten bestehenden Vereine zur Auszeich nung würdiger Dienstboten sorgen dafür, daß auch den letzteren nach langjährigem treuen Äusharren bei einer Herrschaft eine ähnliche Anerkennung zu Theil wird. Das ist um so ersprießlicher, als man allen Grund hat, die Treue im Dienst und in der Arbeit als ein Hauptstück des sozialen Werkes anzusehen. Es wäre wahrlich die ein fachste und beste Lösung der schwierigen sozialen Frage, wenn man allgemein lernte, jedes Dienen als Beruf und jeden Beruf als Dimst an den Mitmenschen zu betrachten, wenn die persönlichen Beziehungen zwischen Arbeitgeber und Arbeiter, zwischen den Herrschaften und den Dienst boten, zwischen den Vorgesetzten und Untergebenm von rein menschlichen Gefühlen geläutert würden. Wenn jetzt zu weilen der bessere Lohn von den Dienstbotm selbst der freundlichen Behandlung vorgezogen und von einzelnen Herrschaften lieber gegeben wird als daS gute Wort, daS leicht in einen familiären Ton ausklingt, so ist das ent schieden bellagenswerth, aber wohl mehr eine Folge der Verhältnisse als ein Ausfluß bösen Willms. Hier kann aber die Abhilfe nur von oben kommen durch Schonung und Hebung des Ehrgefühls der Untergebenm, durch das eigene Beispiel strenger Pflichterfüllung, fester Selbstzucht und Bekundung derselben Treue, die von den Dienendm verlangt wird, besonders aber durch richtige Anerkennung guter und ausdauernder Leistungen. Auf diesem Felde hat u. A. der in Dresden bereits seit dem Jahre 1840 bestehende Verein zur Auszeichnung würdiger Dienstboten manches Gute gewirkt. Bei der letzten öffent lichen Prämienvertheilung, die sich zu einer sehr erhebenden Feier gestaltete, hielt der Vereinsvorsitzende, Herr Ober- konsistorialrath vr. Meier, eine sehr beherzigenswerthe An- welche ihm zur Unterstützung der Hinterbliebenen der bet Le» Samoa-Jnseln verunglückten Angehörigen der Kaiserlichen Ma rine bis zum 13. April zur Verfügung gestellt Word« sind. Dies« Gab« betrag« 5S74 Mark. — In Bettest der Auf» Hebung der Rayanbeschrünkungen in Pofm ist vom preußisch« Kriegs Ministerium folgend« ausführlichere Verfügung per Draht nach Pofm übermittelt Word«: »Auf d« Wall fronten der Stadtbefestigung von Pos« von der Bogdanka bis zu« Ze» tralbahnhof werd« die bestehend« Einschränkung« d«S bis herigen ersten FestungSrayon» in der Welse ermäßigt, daß tu jenen angegeben« Grenz« auch innerhalb deS ersten Rayon» fortan nach den für den zweiten Rayon maßgebend« Bestür mungen gebaut werden darf." — DK Münchener »Allg. Ztg.* glaubt, das verlang« der ZentrumSpreffe, eine bayerische Ka- tholikenversammlnug gegenüber der jüngsten Ministerialve» ordnung rlnzuberufen, würde sowohl sür da» Episkopat wir sür die ZrntrumSfraktion d«S bayerischen Landtag» ungünstig sein. Jede wettere, dm Vollzug der ministeriell« Zugeständnisse störende Agitation müsse ungünstig für die Ziel« auSsall«, welche dem Episkopate bei dem Memorandum vorgefchwebt hätten. — Im Nam« de» König» von Württemberg eröffnete gestern Prinz Wilhelm die anläßlich de» 25jährtg« ReglerungSjubtläumS de» König» tu Stuttgart stattfiadrode Blumenautstellung. — Der .Staatlanzelger sür Württemberg" meldet: „Ihre Majestäten war« tu letzter Zelt abwechselnd in Folge von Erkältung« genöthlgt, sich besonder« Schonung aufzuerlegru.' Auch die österreichische Regierung bemüht sich nachzu- weis«, daß sie von dem Systemwechsel in Bukarest völlig un berührt bleibt. Da» ministerielle »Wiener Fremdenblatt- «» klärt, daß der Sturz deS Kablnet» Rosetti-Carp in Rumkptm nur den inneren Verhältnissen zugeschrieben werd« dürft; mindesten» zeig« sich da» Kabinrt Tatargiu-Lahovary bemüht, die Zumuthung einer Aenderung der äußeren Politik Rumänien» zurückzuweis«. Wenn da» neue Kabinet aufrichtig an der neutral« Grundlage der äußeren Politik sesthaltr, und all« dieselbe dlSkredittrenden Wühlereien enigrgentrete, so dürft es der Zustimmung der Frtedensmächte sicher sein, wobei aller dings zweiselhaft bliebe, ob in einem ernstlichen Falle die Be hauptung der Neutralität ohne Anlehnung an etnm stärker« Schutz möglich sei. Oesterreich-Ungarn sehe die Entwickelung Rumäniens «benfall» aus dem bekannten Gesichtspunkt« au, daß die Entwickelung der staatlichen Individualität« l« Orient« die best« G«währ sür di« Festigung d«r Ordnung diestr Politik bilde, welche zugleich diejenige der Friedensmächte sei. D«r Stillstand d«r Ortentfragr fei der Hebung des Selbstgefühls der Orimtvölker zuzuschretb«, welch«» lrtztere «in« wachfrnd« Bürgschaft biet« dafür, daß di« Orirutvölkr jed«r Bevormundung sich «rwehrm wollt« und könnt««. — Wi« au» Prag g«m«ld«t wird, steht die Ernennung de» Erz bischof» von Prag, Grafen Schönborn zum Kardinal »omtttrl- bar bevor. Nach Briefen, welche daS italienische Blatt „Riforma* veröffentlicht, mahnen die Afrika-Reifend« Branchi und Ta«« perto zu ein«« rasch« Vormärsche auf ÄSmara und Ker«. Branchi fagt, die Kost« der Besetzung würden sreiwillig von der Bevölkerung de» BogoS-Lande» getragen werd«, welche die Abrssynier tödtlich hasse. In ganz Norditali« macht sich aber eine «rnste Agitation geg« dir geplante Besetzung vo« ASmara und Keren geltend; keine Gelegenheit wird in Piemont versäumt, sich dagegen zu verwahren, so wurde bet dem letzt« Turiner Beterauen-Festmahle eine die afrikanischen Abenteuer mißbilligende Tagesordnung angenommen. — In her Stadt Bosa in Sardinien wollte das Volk «in« verhaftet« angeb- lichm Sozialist« befreie». Dab«I entspann sich, wie man dem spräche, von der die . Sozial-Korrrspondenz - I' Worte mittheilt, um ihre Wirkuna auch weiteren Gute komm« zu lassen. Der Redner sagte: »ES ist viel Klage in unser« Tag« über Treulosigkeit, die tausendfach die sittlichen Bande zerreißt, zwischen Eltern und Kindern, zwischen Herrschaften und Dienstboten, zwischen Fürst und Volk und im letzt« Grunde dämm, weil die Treue des Glaubens gegen die oberste Autorität im Himmel und auf Erden vielfach erstorben ist. Aber diese Stunde bezeugt aus'S Neue, wie das Dichterwort noch sein Recht hat: »Die Treue, sie ist Kin leerer Wahn.' Und eS ist etwas die Schluß ! fallende Erscheinung. DK Forderung nach einer Ermäßigung der l Kreis« zu Justlzkostm wird aber darum nicht au» der Welt geschafft sei«.* — Der »Neuen Preuß. Ztg.* ist folg«deS Schrejb« vom Rhette zugegangm: »Sollte die von Ihn« gebracht« Nachricht üb« die Erschütterung der Stellung de» Her« Hosprediger» Stöcker durch den Einfluß d«S mächtigsten Manne» des deutsch« Reich«» sich bewahrhritm, so würde die Folge davou eine tkf« Ver stimmung weiter christlich-konservativer Kreise im ganzen deutsch« Reiche sein, ja vielleicht «in Zurückzieh« vo» jeder politisch« Thätigkett zu Gunst« der jetzig« Regierung. DK ftp« drutschsreifinnigeu Rcichtagrwahlfiege sollt« aber doch «Iva» zu dmkm geb«.* Hierzu bemerkt dl« »Germania*: „Die »Krmz-Ztg.* selbst bezweifelte, ob dk Sonfervattvm «och Wuth und Kraft zum Widerstande hält«. Der Mann vom Rhein wird wohl Wasser in sein« »ährend« Most schütten, wen« er inzwischen da» den Konservattveo vo» der »Krmz-Ztg.* ausgestellte Zrugniß unter dk Augen bekoMmm hat * — Der Marinestaat»srkretär, Soutreadmiral HeuSoer, vrröffmtlicht kee ,Marinevrrordming»blatt* da» erst« Verzeichnt der Gab«, Großes um die Treue, die zu dm besten Menschentugenden gehört, zu dm edelsten Blüthm im Ruhmeskranze unseres Volks, um die Treue, die nicht nach MiethlingSart um des Lohner w ll« arbeitet, sondern um Gottes will« das Ihre thut mit willigem Herz« und unverdrossenem Sinn, die ihre Arbeit ansteht als eine von Gott gestellte Pflicht. ES ist etwas Großes um die Treue, der daS Wohl deS Hauses, in dem sie arbeitet, als ihr eigmeS Wohl gilt und die auch im Klein« und Verborgenen sich bewährt und nicht bloß in Uebung der leicht«, sondern auch der schweren Pflichten und nicht bloß in guten, sondern auch in bös« Tag«, wenn Krankheit und Noth über daS Haus komm«. Manche von Euch, liebe Dimende, hab« diese Treue in besonders opferfreudiger Wesse bewiesen; der Herr wolle Euch solche Treue lohn« und vergelten, der anders lohnm kann als wir Menschen, als unser Verein mit seinen Gaben eS thun kann und vor dem die Treue ein« hohen Preis hat. Ist er doch selbst daS böchste Urbild der dimmden Treue, wie eS uns diese Passtonszeit wieder so beweglich verkündet; sein Kreuz ist das Dmkmal der selbstlosesten Treue, bis hinein in den Tod, durch welchen der Heiland sein Wort erfüllt hat: „Des Menschen Sohn ist nicht ge kommen, daß er sich dienen lasse, sondern daß er diene.* Seitdem ist das Dimen für Jeden, der christliche Gesinnung hat, eine Ehre, daS Dienen, das wir Alle ebmso gut, wie Ihr, liebe Dienende, zu üb«n habm, und je höher hinauf, desto mehr, mit desto größerer Verantwortung. Die Mutter dient dem Kinde, der Krieger dem Vaterlande, der König seinem Volk, der Himmel dient der Erde mit Sonnenschein und Regen, Gott der Herr dient uns Allen! O daß dieser Geist der Treue wieder unter uns mächtig würde und wir sie im gegenseitigen Dienst der Bruderliebe üben lernten, in der Einer des Anderen Last trägt, in der beide Theile, Vor gesetzte und Untergebene, die Herrschaften und die Dienenden, miteinander Geduld und Nachsicht habm müssen, in der Beide einander dimm sollen — das wäre die beste Heilung für die vielfach zerrütteten gesellschaftlichen Verhältnisse!* Tagesschau. Freiberg, den 18. April. Der deutsche Kaiser ließ sich gestern Vormittag vom KrkgSmlnister General v. Berty du Vernoi», dann von dem Chef de« Militärkabinet» Genrral v. Hahnke und später auch noch vom Chef deS Zivilkabinet» vr. v. LucaruS Vorträge halte». — Zu der Mittagstafel Warrn der Generallieutenant v. Versen, welcher vorgestern Abend von den BeisitzungS- seirrlichkeiten für dk verstorbene Herzogin v. Cambridge aus London wieder in Berlin eingetroffen ist, sowie auch der Freiherr v. Huene von dr» Kaiserlichen Majestäten mit Ein ladung« beehrt worden. — Heute Vormittag V,l2 Uhr fand, wie alljährlich an diesem Tagt, die Sb«ndmaht«feier im Königlichen Palai» bei drr Kaiserin Augusta in der Kapelle deS PalaiS statt. — Zur 200jährigen Jubelfeier dr» Schwedter Dragonrr-Rrgimrnt» (1. brandenburgischen Dragoner Regiment» Nc. 2) wird drr Kaistr am 24. d. M. in Schwedt bestimmt erwartet. E» werden dort schon jetzt alle Vorbereitungen zu seinem festlichen Empfange getroffen. — Wie ferner bestimmt sein soll, wird der Kaiser am 31. Mai zur Jagd auf Schloß Pröckelwitz bei Christburg eintreffen. — Der deutsche Bunde»rath faßte vor einigen Tagen ein« Beschluß, der weniger Beachtung fand, al» er verdiente. Er hat nämlich die in der Session von 1887/88 beschlossene Resolution de» Reich»tag» auf Vorlegung eine» Gesetz:» über eine durch- greifende Ermäßigung drr Ger ichtSkosten und eine Revfion der Gebührenordnung abgelehnt. Die „Rat Ztg.' schreibt: »Diese Resolution war mit sehr großer Mehr heit gefaßt worden; sie war auch nur «ine Wiederholung früherer ReichttagSbrschlüsse und «ntfpricht berechtigten Klagen und Beschwerden, die seit langen Jahren in weiten volkskreiseo laut geworden find. Um so bedauerlicher ist diese einfache Abwei sung de» Wunsche» durch den BundeSrath. Daß der letztere zu seturm Beschluß anderthalb Jahre gebraucht hat, ist auch rin« auf-