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rr«.L4s Moskau gegen Europa Anzeigenpreise: Die -16 mm breite Millimelerzeile 7 Psg.; die S3 mm bicile Mill>meierzeile im TextteU 25 Pig,; Nnchlaßslassct Z Ziffer- und Aachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Porto - , us <1, ooauer Taaeblatt und Anzeiger" isl daS zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft Flöha und des StadiratS zu Zs-bopar behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau -Bankkonten: Erzgebst-gifche Handelsbank e G. m. b H Zschopau Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. 4>: Postscheckkonto: Leipzig Ar. 42884 — Zeitung für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzschdors, Scharsenstein, Schlößchen Porschendors DaS „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger, erschein»werktäglich L onatt Bezugspreis l.7-- NM. Zustellaeb. 2" Psg Bestellungen werden in uns. GelchäftSst.,von den Boten, Mopauer» Tageblatt «n- Anzeiger MchslM Roseilberg über bie bsWemWea MMestrebuWn Der Chef des Außenpolitischen Amtes der NS DAP., Neichsleiter Rosenberg, hatte für Donnerstag abend die Vertreter der auswärtigen Diplomatie und Presse zu einem Empfangsabcnd gebeten; es handelte sich um die 25. Zusammenkunft dieser Art seit Beste hen des Amtes. Man sah fast das gesamte Diploma tische Korps usw. Reichsleiter Rosenberg führte unter anderem aus: Die NSDAP, habe nicht zufällig bereits zweimal das The ma Bolschewismus und die Welt aus den Nürnberger Parteitagen behandelt. Sie habe im Jahre 1935 den weltpolitischen Zustand geschildert und habe angesichts der bedrohlichen Entwicklung der europäischen Politik auch in diesem Jahr das Wesen der bolsche wistischen Tätigkeit gekennzeichnet und die wahren Füh rer des Bolschewismus genannt. Es ständen sich also nicht Proletariat und Bürgertum, nicht Bolschewismus und Faschismus gegenüber, sondern der Weltbolsche wismus und Europa. Ter französische Schriftsteller Pierre Fervague sei während des Krieges gemeinsam mit dem jetzigen roten „Marschall" Tuchatschewski in Deutschland gefangengewesen. Er teilt mit, Tuchat schewski habe angesichts der revolutionären Zustände er klärt, es sei ihm gleich, ob er unter den weißen Generalen oder der roten Fahne kämpfe, er wolle iedenfalls alles Nie derreißen und „reinen Tisch" machen. Hier trete der ' Has? als Motor der Wcltpolitit in Erscheinung; nicht nur in diesem einen „Marschall" der roten Armee, sondern als eine kollektive Erscheinung. Früher vielleicht unterbewußt vorhanden, heule durch E- schütterungen zu Hellen Flammen angcfacht: Ter Haß der Steppe gegen alle europäische Staatlichkeit, verbündet in i unserem Zeitalter mit einer jüdischen Weltveischwönmg. Die W e l l r c v o l u t i o n sei nach wie vor das wahre Schlachtgeschrei des Bolschewismus und angesichts dieses Phänomens könne es nur Mitleid erwecken, wenn man die Armee einer Wellzerstörung zn gutbürgerlichem Leben einer Biedermeierzeit überreden wolle. - Ein zweiter Köder des Bolschewismus sei der Be griff eines unteilbaren kollektiven Friedens. Die Rede Litwinows in Genf aber habe nur den einen Willen gezeigt, alle Mächte gegen jene zu sammeln, die die bol schewistische Diktatur bei sich zu Hause überwunden hätten. Von einer Betätigung für einen wirklichen kollektiven Frieden sei nicht die Rede gewesen, sondern umgekehrt: Unter Litwinos Befehl habe neuerdings der Kommunist — ich sage nicht Franzose — Thorez eine empörende Rede gehalten, der die gleiche Tendenz zugrunde lag. „Thorez erklärte triumphierend in Straßburg, er stünde nur fünf Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und fuhr fort: Wir lieben das deutsche Volk eines Goethe, eines Marr', eines Engel, eines Heine und eines Thälmann, wir wol len es aber nicht verwechseln mit den nationalsozialisti schen Nachbarn." Das Nennen der Namen Goethe und Thälmann in einein Atemzug zeige, daß es auch eine Philosophie der Unterwelt gebe, die für Werte und Rang ordnung überhaupt kein Organ mehr habe. Wir wollen das französische Volk aber nicht mit Thorez verwechseln, der heute im Äuftrag einer fremden Macht gegen Deutschland hetzt. Nie- inals habe ein nationalsozialistischer Führer oder Mini ster das französische Staatsoberhaupt angegriffen, ja auch uicht den Ministerpräsidenten Blum, geschweige denn, daß Liese Persönlichkeiten beschimvft worden seien. Die Rede von Thorez habe in Deutschland eine be- , rechtigte starke Erregung hervorgerufen. Deutschland ver- ! gesfe aber nicht, daß der Zweck dieses Kommunisten ge wesen war, eine ehrliche Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich zu verhin dern, das heißt also: „Der Kommunismus will keinen Frieden, geschweige denn einen kollektiven Frieden, son dern er will die Zerstörung jener Staaten, die er noch nicht unterjocht hat, und den Zustand einer ewigen Unruhe." Darum haben, so sagte Reichsleiter Rosenberg, die euro päischen Nationen alle Ursache, Friedenspakte anzustrcben, ober zu verhindern, daß professionelle politische Giftmischer dabei stören. Wenn man Deutschland vorwirft, es wolle Frankreich vernichten, so sei das ein erschreckend kleiner Standpunkt, denn uns Europäer erwartet letzten Endes angesichts heutiger Bedrohung das gleiche Schicksal. Es gehe aber nicht an, wenn verantwortliche große französische Zei tungen schrieben, Hitlers Stellung habe sich durch die pro kommunistische Tätigkeit in Frankreich gefestigt, der Kom munismus sei der geschworene Feind Frankreichs und der beste Verbündete Hitlers — als ob wir auch für den Bol schewismus in Frankreich verantwortlich seien! So gehe das nicht! Es gehe auch nicht, wen» klerikale Btät- > ter erklärten, der Nationalsozialismus sei ein Sauer teig, um überall das Schicksal der bekennenden Christen in Sowjetrußland und Spanien zu wiederholen! Auch hier die Verantwortlichmachung des Nationalsozialis mus für Sünden, die klerikale Parteien selbst früher in Italien, Deutschland und Spanien auf sich geladen Härten. Es täte gut, sich gerade in diesem Lager auf das von dort so viel gepredigte Wort: „Du sollst nicht lü gen" zu besinnen. Unter einem Don Sturzi sei Italien an den Bolschewismus herangcführt worden, unter der Herrschaft des Zentrums habe Deutschland sechs Millionen bolschewistische Neichstagsstimmen gehabt; im katholi schen Spanien und nicht im nationalsozialistischen Deutsch land wüteten Mord und Brand. Wir mischen uns nicht in die innere Formgebung eines anderen Volkes, können aber auch keine Belehrungen ent gegennehmen von jenen, die selbst nicht fähig gewesen sind, die Gefahr unserer Zeit zu überwinden. Wir sehen die Verzweiflung einer Welt, den Verlust edler Ideale. Wir sehen zugleich Tumulte, furchtbare Bürgerkriege. Wir hö ren die Reden: Tie Note Armee sei das Heer der Wclt- revolution. Wir sehen, daß in Karelien und in Ingerman land Dörfer um Dörfer vusgcsiedclt werden, um .:ls Turchmarschgebiet gegen Finnland und die baltischen Staa ten zu diene». Wir sehen, daß Angriffswege nach » r rus sisch-rumänischen Grenze Hilt entstehen, u. d wir seh.» die Flugzeuge, die Rußlaud immer wieder in großer Zahl baut. Aber dann stehen vor unseren Augen auch die Städte, Bürger und Kirchen des altehrwürdigen Eurova. Wir se hen Windsor und Westminster; wir sehen die Saint Cha pelle, wir sehen die Palazzi von Florenz, wir sehen die Königsgräber in Schweden, die Schlösser von Krakau. Und wir wissen, das alles sind Werte von uns allen. Soll das alles vernichtet werden? wie die Krichen in Barcelona, wie der Alcazar von Toledo? Nein! Wir wollen die Leute in Moskau sich einrichteu las sen, wie sie wollen, aber wir »vollen ihre antieuropäische Lehre nicht, wir wollen Schutz der Heiligtümer Europas! Europa ist für uns keine geistige und politische Zwangs jacke. Es ist vielgestaltig und reich emporgewachsen. Wir wünschen einen edlen Wettstreit, aber keine Vernichtung. Wir fordern Achtung der inneren Lebensform, ehrlichen Ausgleich der wichtigen Interessen und Schutz vor frem den Infektionskeimen. Wir erstreben ein gemeinsames gu tes Verhältnis zu den großen Kulturvölkern anderer Erd teile. Wenn — so ist unsere Ueberzeugung — wir diesen Willen in die Tat umsetzen können, dann wird es möglich sein, aus der Zeit der Zersetzung eine große Wiedergeburt aller lcdcusstarken, schöpferischen Nationen eiuzulciten. Die Wch siir Moskau iu London SMlniWer AM WM PnlWl m England md Frankreich in oolleni Waage adgelchnt Die roten Machthaber des Kreml haben mit ihrem letzten Vorstoß im Londoner NichtcinmischungS- ausschuß, der auf eine Blockade Portugals hinziclte. eine schwere Schlappe erlitten. Die Litwinowschc Diplo matie hat eine Niederlage erlitten, die beträchtliches Auf sehen erregt hat. In Londoner diplomatischen Kreisen herrscht allgemein der Eindruck, daß die Sowjets sachlich abgefcrtigt worden seien. Man ist weiter der Ansicht, daß der sowjetrussische Vorstoß eine beträchtliche Verärgerung hervorgcrufen hat und daß es sich dabei um einen Versuch handelt, die englisch-französische NichteinmischungLpoiitik zum Scheitern zu bringen. Zu dem sowjetrussischen Vorstoß werden folgende Einzelheiten bekannt: Nachdem am Montag der russische Geschäftsträger in London, Kagan, die russische Note mit dem Vorschlag einer Blockade der portugiesischen Häfen beiin Nichtcinmischungsausschuß eingereicht hatte, hat der russische Botschafter in London, Maisky, am Mittwoch eine längere Aussprache mit dem Vorsitzenden des Ausschusses, dem Unterstaatssekretär Lord Ply- mouth, gehabt. In dieser Unterredung forderte Maisky die Einberufung einer weiteren Sitzung des internatio nalen Ausschusses zur Einsetzung einer wirksamen Kon trolle über die Häfen Portugals, da es die Sowjetrcgie- rung für erwiesen ansehe, daß die Versorgung der spani- i schen Militärgruppe in der Hauptsache über die Häfen ! Portugals erfolge. Die sowjetrussische Negierung schlage ' daher eine Blockade durch die englische und französische Flotte bezw. durch beide Flotten gemeinsam vor. Lord Plymouth hat dem Vernehmen nach darauf ge antwortet, daß nach der Ansicht der englischen Negie rung der Nichtcinmischungsausschuß nicht die Befug nis habe, über die Flotten anderer Mächte zu ver fügen, und daß im übrigen der sowjetrussische Vorschlag keinerlei Aussicht auf Erfolg habe. Lord Plymouth hat also ganz ausdrücklich den sowjetrussischen Vorschlag in vollem Umfange abgelehnt. Die sowjetrussische Note ist daraufhin auf Verlangen des Sowjetbotschafters im Nicht- einmischungsausschuß in Umlauf gesetzt worden. Lord Plymouth hat dann Maisky anheim gestellt, die An gelegenheit auf dem gewöhnlichen diplomatischen Wege bei der englischen und französischen Regierung noch ein mal vorzubringen. Ob die Sowjets dieses Verfahren einschlagen werden, um doch noch zu ihrem Ziel zu gelangen, ist nicht sicher. Es dürfte aber schon jetzt feststehen, daß weder ans eng lischer noch auf französischer Seite die geringste Nei gung besteht, dem sowjetrussischen Verlangen zu ent sprechen. Im übrigen bestätigt cs sich, daß sich die Port«- giesische Regierung bereit erklärt hat, einen Aus ¬ schuß zur Ueberwachung ihrer Häsen zuzulassen, saus ent sprechende Ausschüsse in die spanischen Häfen, besonders nach Valencia, Barcelona und die anderen Häfen Kata loniens, geschickt würden. Es ist nicht anzunehmen, datz diese Antwort Moskau befriedigt. Neuer Vorstoß Moskaus in London Botschafter Maisky abermals bei Lord Plymouth - Moskau hat die in London unternommene Ent lastungsoffensive zugunsten Madrids noch nicht aufgcgeben. Der sowjetrussische Botschafter Maisky hat in Begleitung oes Geschäftsträgers Kagan schon wieder den Vorsitzenden" des Nichtcinmischungsausschusses, Lord Plymouth, aus gesucht. Wie in unterrichteten Kreisen angenommen wird, hat der Sowjetvertreler — von neuem eine sofortige Einberufung des Nichtciu- mischungsausschusses zur Prüfung der letzten sowjet- russischen Note gefordert. Lord Plymouth teilte bereits dem Botschafter mit. der sowjetrussische Vorschlag, die britische und französische Flotte sollten die portugiesische Küste „bewachen", könne von dem Ausschuß nicht erörtert werden. Tie Einberufung einer Ausschußsitzung sei daher nicht angebracht. Inzwischen sind in London die p o r r u g i c s i s ch c n Bemerkungen zu der Sowjeinote cingetroffen, in der Portugal der Verletzung des Richteinmischungsabkom mens beschuldigt wurde. Wie hier verlautet, weist Portu gal dies scharf zurück. Den Vorschlag, einen Unter suchungsausschuß an die spanisch-portugiesische Grenze zu entsenden, nimmt Portugal grundsätzlich unter der Voraussetzung an, daß ähnliche Ausschüsse auch nach den in den Händen der Madrider Negierung befind lichen Häfen entsandt werden. Entrüstung über Frankreichs poM Der belgische NcMcnführcr Dcgrcllc fordert den Rücktritt Jaspars. Ter Führer der belgischen Ncr-Bcwcgung, Leon Degrelle, hielt, wie aus Brüssel gemeldet wird, eine Massenversammlung in Anderlcch » ab. Die Be teiligung war noch größer als bei der Versammlung, die in demselben Raum, einem verlassenen Fabrikgebäude, vor vierzehn Tagen statlgefunden hatte. Degrelle wiederholte verschärft seine Angriffe gegen der» belgischen Verkchrs- minister Iaspar. Wenn die Regierung sich nicht von Jaspar trenne, dann seien alle Reristcn und narionalflämi- schcn Abgeordneten entschlossen, ihr Mandal nicdcrzulegen, also Ersatzwahlen zu erzwingen. Dabei werde es sich zeigen, daß die Mehrheit des Landes hinter dem neuen politischen Block der Reristen und der Nationalen Flamen siebe. Auf außenpolitischem Gebiet trat Degrelle für gute