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Dresdner Journal : 04.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187711047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18771104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18771104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-11
- Tag 1877-11-04
-
Monat
1877-11
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Journal : 04.11.1877
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1877 W256 Somtag, den 4. November Dresdntl Journal I» L,«t—: dLürliod: . . »8 Verantwortlicher Nedacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. — Amtlicher Theil. Nichtamtlicher Theil llebersicht. Dienste. Telegraphische Nachrichten L»»—ri»«It» d« d«ut»odl> koied« tritt ?c»t- m>a 8tsmp«t»u»ol>l»K din»a. XjLttrlivd: 4 N»rU 80 kk. kiQKilo« dtummsru; 10 kk. Literatur. Hermann Knothe „Urkundliche Grund lagen zu einer Rechtsgeschichtc der Oberlausitz" von ältester Zeit bis Mitte des >6. Jahrhunderts. Prcisschnft (der oberlaus Gesellschaft der Wissenschaften in Görlitz). - Görlitz 1877. Unter diesem bescheidenen Titel ist soeben im Ver lage der oberlausttzer Gesellschaft als Srparatabdiuck aus dem „Lausitz. Magazin" ein Buch erschienen, das mit vollem Rechte „Rechisgeschichte der Obc-lansitz" zu Feoitletow Redigirt von Otto Vanek. Mandant der kuban'schc» Gardekosaken Schukow und Andere mehr. Das finnläudische und das Leibjäger regiment haben besonders gelitten. Man schlägt die Verluste auf 2500 Mann an. Von beiden Seiten wurde mit großer Tapferkeit gefochten. Auch bestehen die Trophäen nur aus 1 Fahne und 4 Geschützen. Das Hauptrcsultat des Tages war aber die Unter brechung der Verbindung Osman's mit dem Süden. — Ein Schreiben, welches der „N. Preuß Ztg." aus St. Petersburg zugeht, bestätigt die vorstehenden Angaben und fügt noch Folgendes hinzu: Zweimal steckten dir Türken die Parlamcntärsflagge auf und lockten damit russische Offiziere heran, auf welche sie sogleich ein heftiges Feuer eröffneten. Ueber diese Treu losigkeit erbittert, gaben unsere Gardisten den in der Redoute befindlichen Türken keinen Pardon. Hiszi Pascha, welcher noch gegen 3000 Fußtruppcn und 3 Schwadronen Reiter bei sich hatte, wurde umzingelt und mußte sich ergeben. Die türkische Artillerie hatte sich rechtzeitig aus dem Staube gemacht, so daß nur 4 Geschütze in die Hände der Sieger fielen. Die Garden rückten darauf nach Telisch, welches von 7 Bataillonen mit 3 Geschützen unter Ismail Haki Pascha besetzt war. Die Türken ergaben sich nach zweistündigem Bombardement und wurden nach der Redoute von Gornji-Dubniak gebracht, von wo sic in ihre Heimath entlassen wurden. Der Pascha und einige Offiziere ziehen aber die russische Gefangenschaft einem türkischen Kriegsgerichte vor. Die Truppen, welche an diesem Kampfe Theel nahmen, nämlich die l. Brigade der 2. D'vision, die 3. Division, die 2. Cavalleriedivision und die kaukasische Kosakcnbrigade, hatten diesmal so gut wie gar keine Verluste. Beide Male commandirte General Gurko, einer unserer schneidigsten Führer. Er hat Schrecken unter den zwischen Sofia und Plevna ausgestellten Türken verbreitet und ihre Verbindungen gänzlich abgeschnitten. — Dem „Daily Telegraph" wird aus Schumla vom 31. October gemeldet: Tue Türken nahmen gestern eine Rccognoscirung in der Richtung von Kadikiöi vor, wo eine beträchtliche russische Macht concentrirt ist. Die Russen griffen heute die gestern von den Türken besetzten Positionen an. Der Kampf dauerte den ganzen Tag. Den letzten Berichten zufolge behaupte» die Türken ihre stark befestigten Positionen. — Einem Telegramm zufolge, welches der „St. fr. Pr." aus Varna zugeht, wurde Rustschuk am 31. October und am 1. November heftig bombardirt. — Die „Polit. Corr." meldet in einem Schreiben aus Siminitza unter Reserve, daß eine 70/XX) Mann starke Balkanarmec in voller Bildung begriffen sei, welche noch vor Einbruch des Winters den Balkan überschreiten und durch schnelles Vorgehen auf Adria- uopel die Campagne zu beendigen suchen werde, ohne den Fall Plevnas oder die Operationen der Armee des Großsürstcn-Thronfolgcrs gegen den Osten abzuwarten. Konstantinopel, 1. November. Ein Telegramm der „Köln. Ztg." berichtet: Die Pforte und der eng lische Botschafter in Slambul, Mr. Layard, haben sich bis jetzt vergeblich um die Freilassung der bei Telisch gefangen genommenen Engländer, nämlich 3 Aerzte vom Stafford House uud 1 Dragomans der Ambulanz des „rothen Kreuzes", beworben. TifliS, 1. November. Die „Pr." erhält von ihrem Specialberichtcrstattcr auf dem asiatischen Kriegsschau platze nachstehende Depesche: Die Avantgarde dcs Generals Tcrgukassow, aus Reiterei und Cavallerie- battcrien bestehend, ist bei General Heymann in Hassan- Kal eh cingctroffen. Die Infanterie Tergukassow's soll übermorgen im Araxthale eintreffen. — Die Colonne, welche Olti besetzt hatte, ist durch Abtheilungen des Nioncorps verstärkt worden und hat die Aufgabe, Erzerum vom Norden her anzugreifen. — Kars wird bombardirt. Das russische Cernirnngscorps soll niä t sehr stark sein; die türkische Besatzung beträgt 15 Bataillone. Hier glaubt man, daß Erzcrum noch vor Kars capituliren werdc. Herbsttag, in WalliS. Von Adolf Stern II. Durch das Nicolaithal. (Schluß zu Nr üSK.) Bald hinter Stalden, zwischen der ersten und zweiten Vispbrücke, beginnt der steilste, beschwerlichste Theil des Weges. Bis hierher war etwas von der Morgenfrische eines Herbsttages zurückgeblieben, jetzt, obschon es kaum 10 Uhr war, brannte die Sonne heiß herab und ich war mehr als einmal zur Rast gezwungen. Der Pfad blieb völlig einsam, nur belebt von einer unendlichen kleinen Thierwelt. Grau, Eidechsen in allen Größen huschten zahlreich über die heißen Steine des Gerölls und dir Felsblöcke zur Linken des Pfades hin, über den Telegraphische Nachrichten. Zur orientalischen Krage. TageSgeschichte. (Beilin. Wilhelmshaven. Wien. Prag. Paris. Haag. Bern. Turin. New Dork ) Dresdner Nachrichten. Proviuzial-Nachrickten. (Leipzig. Plauen. Glauchau. Hohenstein. Großenhain. Löbau.) Gerichtsverhandlungen. (Leipzig.) Vermischtes. Feuilleton. TagrSkalrnder. Kirchennachrichten. Inserate ginnen. Von St. Niclas, namentlich aber von Rauda au, erweitert sich der Halbkreis der Gletscher und Schnee häupter beständig. Zuerst werden rechts die Spitzen und die Gletschcrabhängc des kolossalen Weißhorns sichtbar, dann tauchen links, eines um das audcrc, die weißen Hörner der Mischabclgruppc mit dem Dom und dem Brcithorn auf; die Visp stürzt in kleinen schäu menden Cascade», ähnlich fast, wenn auch nickt so großartig, wie der Rhein in der Roffuaschlucht (zwischen Andeer und dem Rheinwald), tief unter der Straße zu Thal. Eine halbe Stunde vor Zermatt thut sich der letzte und, soweit man im Thale bleibt, großartigste Blick auf die Gebirge um Zermatt auf! In einem wei tcn leuchtenden Halbkreis stehen jetzt das Rcthhorn, das ricsenhohc, schroff und isolirt ausragende Matterhorn, die Eiswände des Theodulglctschcrs und Görner Glet- schers, das Breithorn mit dem kleinen Matterhorn vor Augen — ein gewaltiger einziger schimmernder Boge», dessen Zauber sich für dk» Augenblick wieder mindert, in welchem der Wanderer von den waldbcwachsentn Verbergen umgeben wird, die das Dorf Zermatt ein- hegen und über welche dann nur noch, auf jedem Punkt sichtbar, das Wahrzeichen des ganzen Thals, die Fels- und Schneepyramide des Matterhorns cmporragt. Dresden, 2. November. Sr. Majestät der König hat dem Kommandeur des 2. Jäger-Bataillons Nr. 13, Major von Raab, die Erlaubniß zur Anlegung des demselben verliehenen Comthurkreuzes des Kaiserlich Königlich Oesterreickischen Franz Joseph Ordcns allcr- gnädigst zu ertheilen geruht. Theilnahme nur im Einzelnen anzuregcn, nicht zu fesseln. Ernst bestrebte Hingabe täuscht gar leicht über das erreichte Ziel, aber der künstlerischen Einsicht dcs Komponisten wird sich die Ueberzeugung nicht ver schließen, daß seine Intentionen nicht zu dem ihnen ent sprechenden Ausdruck kamen. Einen wahrhaften seltenen Genuß gewährte die meisterhafte Wiedergabe der großen ö-äur-Trios von Beethoven. Poesievoll, klar und mit feiner Ton- empfindung schön gestaltet, spielte Frau Rapp oldi die Clavierparfie dieser geisterfüllten, hohen Tondichtung. Entzückend erklang das über Lust und Leid erbabcne Andante mit seinen Variationen, ein seliges Fortträumen unter süßem, wechsrlvollem Tonspicl im Gedanken des Themas. Dies Trio war das letzte Werk, welches Beethoven (1814) öffentlich spielte; seine vorgeschrittene Taubheit verschloß ihm von da an diese Thätigkcit. C. Banck. — Eine Depesche des „Daily Telegraph" bestätigt, daß eine starke russische Macht über Olti nach Erzerum marschirt. Die Position von Dewe Bojun sei sehr stark und nur durch Ueberrumpelung einnehmbar. Zwischen Erzerum und Hassan-Kaleh überschreitet die Heerstraße den 2090 Meter hohe» Paß von Dcwe-Lojun (Kameelhals), wo die Truppen Mukhtar Paschas jetzt Stellung genommen haben, um die 1 Meile von ihnen entfernte, 1950 Meter hoch gelegene Landeshauptstadt Erzerum zu decken. Daß Mukhtar Pascha keinen Ver such gemacht hat, bei der Citadelle von Hassan-Kaleh dem Hauptorte der kor» und wasserreichen Landschaft Pasi», Widerstand zu leisten, spricht für die Deroute, in der sich seine Armee noch immer befindet. Nach in Konstantinopel eingegangenen Nachrichten sind an 20 Bataillone türkischer Truppen in Khoridjukak, in der Nähe dcs Engpasses von Dewe-Bojun, zurückgclaffen worden. Erste Kammermufiksoir^e, am 2. November im Börsensaale von Herrn Concertmeister Rappoldi, Frau Laura Rappoldi und Herrn Kammervirtuos Grütz macher. Die drei Spieler erfreuten dir Hörer durch ganz vorzügliche künstlerische Ausführungen, denen die Leistung der Frau Rappoldi eine besondere Vollendung giebt- Musikalisches Verständniß und wärmste Hin gebung vereinigen sich bei ihr mit fertigem Können. Sie versteht ihren Vortrag mit Verve, Schwung und Entschiedenheit des Ausdrucks hervorzuheben, ihn eben sowohl mit äußerster Diskretion dcm Ensemble anzu schmiegen, und der schöne Klang de- Flügels kam durch ihre Behandlung zur vollen Geltung. Raffs O-moll Trio (vp. 102), mit welchem die Soiröe begann, ist eine sehr interessante Komposition, namentlich in den ersten beiden Sätzen gedanNich charakteristisch und gehaltvoll, geistreich mit Kunst und doch freier Bewegung — so der zweite Satz — durchgeführt. Der dritte ist von reizender Wirkung im Tvncolorit, aber Raff hat darin zu sehr seine Eigenartigkeit gegen die von Wagner auf- gegeben. Der letzte Satz steht im Inhalt zurück gegen die ersten. Es folgte Sonate für Clavier und Violine von Rappoldi, oder vielmehr für Violine mit Clavier — was die Schwierigkeit der Clavierparfie nicht mindert —, denn die Violine nimmt alle dankbaren Vortragsstellcn für sich in Anspruch. Die Sonate ist mit musikalisch tüchtiger, gediegener, auch strenger und formell gewand ter Technik gearbeitet, vermag jedoch durch ihre Ge Hanken und deren fleißig entwickelte Durchführung unsere dasteben s fs wissen i tritt, so» j n, in der t :r bübereil 1 Gastlichen s t selbst in 1 en Befug- 4 darbieUt, I Berpflich 1 I des Ge- 4 ert Fleiß, Z ittel, sitt- I Lerbalten, I gegen die I der den I iücksichlen I werte von I -irdensten I en Gegen- I e größten- I dungnoch I ach Maß- I n und ge- I :r eigenen I esonderen I dsten tritt I tädten de- I m Zwecke I nicht von ß ngewöhn- I ß eine im I c von ihr deutschen Wesens igen Ein- zuwarten Interessen nun frei- derselben stimmten rein, daß n Verbal- t andeim- I te in den I m, in den I n. für die I »f diesem I n Ueber erfahren, I sondern I >rt wird wgen der Sittlichkeit n, öffeul- tretunge» en sollen, upt noch > auf die l muffen I weniger tusschrei lung vor- i»zig, in rsnahme- liger ver- ie einzige ;e junger ung lebt, die sonst ch gleich- bruch er es Gebiet ewinnen. Einfluß r an den muualen zenthüm- iung ge- c Studi- t zu ver- ß die in stig, wie wird die »er auch wen der db, weil ! di-cip- der Lage er die in »en Vor- Spuukten einen so naßregel, terschrifi schreiten, zen auS- r solchen lg würde bezüglich setze auS lnoernteupreloe: kür äsn kuum einer ^eupiUtenea kotitnoUo 80 kt. Unter „LinK«»»nckt" Sie 2«l« »0 kk. Urookvlnenr I'Lzlicb mit Xwmubms der 8oun- null keisrtn^o ^l-«ad» kür den tolzsodoo Tagesgerichte. * Berlin, 2. Novembcr. Sc. Majestät der Kai ser beabsichtigt in der nächsten Woche sich zur Abhal tung von Hofjagden nach Letzlingen zu begeben. — Die den deutschen Ausstellern auf der Weltausstellung in Philadelphia 1876 verliehenen Medaillen sind nunmehr eingegangen und werden den betreffenden Aus stellern im Laufe der nächsten Zeit zugcstellt werden — Der officielle „St.-Anz." bringt die (im gestrigen Blatte bereits telegraphisch mitgethciltc) Anzeige, daß gestern Abend '49 Uhr infolge von Entkräftung und Alters schwäche im Alter von 93 Jahren der Gcncralfeldmarschall Graf v. Wrangel sanft verschieden ist. Wie die „Post" berichtet, hatte der Verewigte noch im Laufe dcs Nach mittags den Besuch des Oberconsistorialraths Büchsel empfangen. In den letzten Stunden hatte der Ver blichene noch traumartige Vrsionen gehabt, und die Na men von Mitgliedern dcs Königshauses, dem er so treu angchangen, öfter genannt. Die auch schon 87jährige Gemahlin, heute die Wiltwc dcs Grafen, hatte au dem Beite desselben bis kurz vor dem Tode geweilt und sich dann in ihre oben gelegenen Gemächer tragen lasten. Die Leiche wird wahrscheinlich am nächsten Montag nach der Familiengruft in Stettin überführt werden. Die „N. A. Z." bringt in ausführlichen Umrissen den Le bensgang dcs entschlafenen Generalfeldmarschalls und sagt dabei: „Ein langes, lhatenvolles Leben, reich an Verdiensten um König und Vaterland, geht mit dem Ver ewigten zu Grabe. Die Liebe seines Monarchen, die Verehrung des ganzen preußischen Volkes, vor Allem aber die seiner Berliner Mitbürger werden den Sarg des Dahingeschiedenen geleiten, der, ein lebendiger Zeuge der wechselvollsten Geschicke seines Vaterlandes, selbst j:derzeit unerschüttert blieb in Treue und Liebe für Gott, seinen König und sein Vaterland." Friedrich Heinrich Ernst v. Wrangel wurde am 13. April 1784 zu Stettin geboren, wo sein Vrter als Oberst im Infanterieregi ment v. d. Goltz diente. Im Alter von noch nicht 12'4 Jahren schwur er am 15. August 1796 bereits den Eid zur Standarte des Dragvnerregiments v. Werther und war noch nicht dem Knabenalter entwachsen, als er am 15. October 1798 das Avancement zum Offizier machte. Bei Ausbruch dcs Krieges von 1806 war der Seconde- licutenant v. Wrangel der achte seiner Charge im genann ten Dragonerregiment v. Werther, später v. Ziethen. Die erste bedeutendere Gelegenheit, sich vor dem Feinde auszu- zeichncn, bot dem jungen Offizier die Schlacht bei Heilsbcrg am 10. Juni 1807. Bei einer Attaque auf französische Kürassiere als einer der ersten in der feindlichen Front, erwarb er sich daselbst, im 23. Lebensjahre stehend, den ersten Kricgsorden. Seine ruhmreicke militärische Lauf bahn ist bekannt; schon im Jahre 1823 war er, damals erst 39 Jahre alt, zu»! Generalmajor ernannt worden. Im Jahre 1846 feierte Gcncrallicutenant v. Wrangel am 15. August sein 50jähriges, am 15. August 1856 sein 60jähriges Dicnstjubiläum, infolge dessen er zum Gcncralfeldmarschall befördert wurde. Nachdem derselbe Beilage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentl. Statistik und VolkSwirtdsckaft. EingesandteS. Börsrnnuchrichten. Teltgrapbiscde WitternngSberichte. Inserate. Für orientalischen /rage Bukarest, 1. November. Laut einem Telegramm der „Polit. Corr." versuchte Schefket Pascha gestern (31. October) von Orkhanieh aus die Russen bci Telisck anzugrcifen und zu vertreiben. Nach mehrstündigem Kampfe wurde Schefket Pascha von den Rusten vor Radomirze geschlagen, völlig deroutirt und zu wilder Flucht gezwungen. Plevna ist nunmehr von allen Seiten vollständig cingeschlosscn. — Nach einem osficiellen russischen Telegramm aus Bogot vom 3l. October ist bei dem am 28. October stattgehabten Kampfe bei Telisch u. A. auch der Prinz Albert von Sachsen Altenburg (der einzige Sohn des PrinzeK Eduard), welcher zuletzt als Oberst des Gardehusarcnrcgiments 'n Warschau stand, verwundet worden. Eine Kugel durchbohrte seine silberne Cigarren büchse und contusionirte das Bein. Der Prinz blieb in den Reihen. — Die „N. fr. Pr." veröffentlicht in ihren letzte» Nummern die ersten Berichte ihres nach dem Haupt quartier Osman Paschas inPlevna entsendeten Special- correspondenten. Obwohl das erste Schreiben vom l. October datirt und daher einen Monat alt ist, enthält es doch viele interessante Details. Sowohl aus diesem, wie aus einem zweiten, bis zum 12. October reichenden Briefe ist zu entnehmen, daß Osman Pascha nicht nur von Orkhanieh aus Proviant, Munition und Verstär kung» erhalten hat, sondern daß cs ihm auch durch mehrere Razzias in der Umgegend von Plevna gelungen ist, von den Bulgaren für ihre russischen Verbündeten ausgespeicherte Getreide-, Gerste- und Heuvorräthc auf mehrern Tausend Wagen nach Plevna zu bringen. An Proviant kann es somit in Plevna nicht fehlen. — Das Gefecht bei Gornji-Dubniak, welches am 24. October geschlagen wurde, war äußerst blutig. Einer St. Petersburger Correspondenz der „Wien. Abdp." entnehmen wir folgende Details: An dem Kampfe nahmen auch die beiden ersten Divisionen der Gardeinfantcrie Theil. Die 2. Division und 2 Regi menter der 1. waren im ärgsten Feuer, während die beiden anderen Regimenter der 1. Division in der Re serve standen. 2 Brigadegcneräle, Baron v. Seddeler uud v. Rosenbach, 2 Rcgimcntscvmmandcurc, General major Lawrow vom finnländischcn Regimcnte und Flügcladjutant Oberst Liubowitzki von den Leibgrcna- dicren, die Commandirenden des 1. Gardeschützenbatail- lons v. Ebeling, des 3. (finnländischen) Baron Ramsay, des Sappeurbataillons Skalew, alle 3 Flügeladjutanten und Obersten, wurden verwundet, ebenso der Stabs- ckcf der 2. Division Oberst Skalow, der Flügeladjutant Oberst Runow vom Pawltzwski'schen Negimentc, die Artillericobersten Semenow und Arseniew, der Com- Buda-Peft, Freitag, 2. November, AbendS. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Zn der heutigen Konferenz der liberalen Partei legte der Ministerpräsident TiSza die in der morgenden Sitzung drS Abgeord netenhauses von ihm zu ertheilende Antwort auf die Interpellation de» Grafen Apponyi dar, be- treffend den Abbruch der Zollverhandlungen mit Deutschland. Die Partei nahm die Antwort zu stimmend zur Kenntniß. Bezüglich deS Zollbünd- nisseS behält sich die Partei ihren Beschluß biS zur Vorlage drS Zolltarifs vor. (Vgl. unsere Wie ner Correspondenz unter „Tagesgeschichte.") Paris, Freitag, 2. November, AbendS. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die Bemühungen, ein Cabinet auS der gemäßigten Rechten zu bilden, dauern fort, find aber bis jetzt resultatlot geblieben. Sämmtliche republikanische Organe erklären, daß alle Jntriguen, ein Compromiß oder eine Trans aktion zu Stande zu bringen, vergeblich seien, da nur der Rücktritt deS Marschallpräfidentrn Mac Mahon die republikanische Majorität be friedigen könne. l>ro»do«r dourvitl»; H.: L Sarita-Vwn-Siuudarg- krax - ^raakkar: ». » ULvckon: SarUot 8. Atztet, /nüa)ident,i»z, Sr«w»u: A'. , vrcilao: Stan-en', UiUvLu; ckiwolt»: » n: u. 6'. //erriaann'eeds öuedd , Oarttt«: /nv -D., Naaaovar- k>. k»ri»-8«rUa rraatrkart» « Stuttgart: L Oo, Namdur^: k'. Visa: »I. Oxpeltt. Ilernuu^vbvr: lkü»ijZ. Lipadition do» Dresdner dournal», Dresden, ^win^r-jtriUE Xo. 20. Die „France" bringt die sensationelle Nach richt, daß der Architekt der Kammern, Joly, spe- ciell befragt worden wäre, ob er im Stande sei, an einem Tage in einer neuen, von ihm erbauten Kammer die nöthigen Dispositionen zur Vereini gung der beiden Kammern zum Kongreß zu treffen. Bekanntlich tritt der Kongreß zusammen behufs Revision der Verfassung oder behuf» Ernennung eines neuen Präsidenten der Republik. Pouyer-O-uertier und Graf Daru sind in daS Elysse berufen worden. Konstantinopel, Freitag, 2. November, AbendS. (W. T. B.) Unter dem Vorsitze des Sul tans fand heute rin Ministerrath Statt. Der englische Vertreter, Mr. Layard, hatte wiederholte Besprechungen mit dem Großwesir Edhem Pascha und mit dem Minister deS Aus wärtigen, Server Pascha. Vom KrtegSministerium find keinerlei neuere, auf die KriegSvorgänge bezügliche Nachrichten ver öffentlicht worden. Kräutern am Abhänge wiegten sich Schmetterlinge: Tag pfauenaugen, ungewöhnlich große Bläulinge und mehr als einmal der köstliche Apollofalter. Der Schuß eines Gemsjägers, der in den Schluchten seitwärts fiel, scheuchte über einer mächtigen Felswand dcs Misch- abclstocks einc» prächtigen Geier auf, der sich in weiten Kreisen seinem Horst wieder näherte. Da und dort erklangen ans der Tiefe Heerdenglocken, man läßt im Niclasthal die Kühe nicht frei wcidcn, sondern pflöckt sic an, damit sic das Gras der Matten minder wählerisch und gründlicher abfrrssen, während die Geishcerden auch hier frei umher- klettern. So lange die Frische vorhält, bleibt man für jede» dieser Eindrücke, wie für die wechselnden kleinen Landschaftsbilder empfänglich. Aber wie die Sonne höher und höher stieg, von den sonnbcstrahlten Fels wänden eine wahrhafte Juligluth ausströmte, der Pfad sich scheinbar endlos emporzieht, bevor er dann mit einem Male steil »nr zweiten Brücke der Visp abfällt, da hefteten sich die Augen unwillkürlich nur auf vcn Punkt, wo endlich die mctallbcschlagcne glänzende Spitze des grauen Kirchthurms von St Niclas auftaucht. Die vergitterten Madonncnbilder, die kurz vor jeder Walli ser Ortschaft am Wege stehen, hieß ich freudiger, als je willkommen. Ich batte das „große Hotel von St. Niclas" gerade beim Schlage der Mittagsstunde erreicht. Zwei Stun den genügten znr Rast — und der verhältnißmäßig leichtere Theil dcs Weges, der allmählicher bergaufwärts führt, konnte alsbald wieder angetretcn werden. Für die dreistündige Entfernung zwischen St. Niclas und Zermatt existirt eine Art Fahrstraße, freilich so holprig und mißlich, daß auch hier die Fußwanderung vorzu- ziehen bleibt, namentlich da die prächtigsten Bfider, die das Nicolaithal aufzuweisen hat, erst von hier an be-
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