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Wochenblatt für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Maritzbnrg und Umgegend. Amtsblatt -er Königlichen Gerichtsbehörden nnd der städtischen Aehörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Mo. Ä1. Sonnabend, den 25. Juni 1884. Amtlicher ^kheil. Bekanntmachung, die Verpachtung der diesjährigen Grasnutzung betr. Die diesjährige Grasnutzung auf der großen und kleinen Hirtinwiese, sowie auf der in beider Nähe gelegenen Stadtwiese soll den 30. Juni 1864 — Donnerstags — an den Meistbietenden verpachtet werden. BietungSlustige haben sich am genannten Tage Nachmittags 7 Uhr an der sogenannten Vorbrücke einzufinden und ihre Gebote zu eröffnen. Die Auswahl unter den Licitanten wird Vorbehalten. Pulsnitz, am 22. Juni 1864. .Der Stüdtrath. Heerklotz. BekanntnUchung. Herr Töpfermeister LouiS Frommhold aklhier beabsichtigt, in seinem unter No. 78. des Localbrandcatasters gelegenen Grund stück ein TvpsbrenuofengebLude zu erbaue». Dies-wird gemäß tz. 26 des GewerbegesetzeS vom 15. October 1861 hiermit Jedermann unter der Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen den gedachten Bau bei Verlust derselben binnen hier und vier Wochen, spätestens aber bis zum 25. Juli laufenden Jahres bei unS anzubringcn. Königsbrück, den 22. Juni 1864. Der Stadtrat h. I. A. Grahl. Nichtamtlicher Theil- Zeitereignisse. Dresden, 20. Juni. (D. I.) Se. Maj. der König ha ben heute früh halb 8 Uhr in Begleitung des Oberstallmeisters Generalleutnants v. Engel, des Flügeladjutanten Majors Freih. v. Friesen, des geh. HofratHS Bär und des geh. Fiuanzraths v. Kirchbach, sowie des geh. Regierungsraths v. Oppell (welch Letzterer in seiner Eigenschaft als Stellvertreter des k. Kreisdi rectors Se. Majestät bis zur Grenze des Dresdener Kreisdirecti- onsbezirkS begleitet) die beabsichtigte Reise iu daS Erzgebirge an getreten und sich zunächst per Extrazug nach Freiberg begeben. — In Dresden ist ein Etablissement entstanden, das einzig in seiner Art dasteht; es ist dies die Brütanstalt des Herrn Banmeyer in der Nähe des PricßnitzbadcS.— Das Etablissement zerfällt in zwei Theile, von denen der eine zum AuSbrntcn, der andere zur Aufzucht der Jungen bestimmt ist. Letzterer ist nach Art der Gewächshäuser angelegt, mit Warmwasserheizung ver sehen und 120 Ellen lang. In dem Brütlocale kommen wöch entlich ca. 1000 junge Hühnchen auö. — Es ist höchst inter essant, das Leben und Treiben der Thierchen, die zu 800—1000 in geräumigen, lichten Räumen gehalten werden, zu beobachten. Bald wogen sie, wie durch einen Willen bewegt, gleich Mücken- schwärmen auf und nieder; bald theilen sie sich, um Stückchen Maikäfer oder anderes Futter streitend, in einzelne Gruppen. Es trappelt, als wenn Regentropfen auf die Glasfenster fielen, und die tausend kleinen Kehlen verführen einen Lärm, daß es eine Lust ist. — DaS Finanzministerium und das k. Forstamt haben in Anerkennung des Nutzens, den die Hühner dem Walde gewäh ren können, das Unternehm en auch durch Ablafsung eines geeig neten Platzes, sowie durch Anweisung von Weideplätzen im Walde in entsprechendster Weise unterstützt. — (D. N.) Welch ein bedeutender Handel in jetziger Zeit mit Erdbeeren getrieben wird, kann man daraus ersehen, daß nur an einem einzigen Tage, 16. Juni, aus den Weinbergen von Eopitz, Posta und Loschwitz gegen 4000 Kannen nach Berlin versandt worden sind. Budissin, 20. Juni. Der erste Sängertag des Sän-