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257 Mittwoch, den 5. November. 1873, ZMkIMSfMMh Jochim. (11744^-45) LagkSgeschichte da der Bericht des Generals Riviere den Mar» scharf angegriffen und er überhaupt alle» zur Sprache Ehre des Marschalls vorthetlhaft sei. Der Regte- > und der Präsident verfügt, MM UM' Vmch die Linie» Hai Mahons die tzeM^a« aber M'WM strik Verordnung, Msaßrcgeln gegen die Rinderpest betreffend. Nachdeas die Befürchtung einer Entstehung der Rinderpest in der Kommotauer Gegend wieder beseitigt ist, so wird die Verordnung vom 10. dieses Monats wieder aufgehoben und die Ausnahmebestimmung unter b der Verordnung vom 24. Juli dieses Jahres in Betreff des kleinen Grenzverkehrs mit Böhmen hierdurch Wicher in «rast gesetzt. Dresden, den 30 October 1873. Ministerium des Innern v. Nostitz-Wallwitz. Propeß Bazaine. Versailles, 27. October. Rach Eröffnung der heutigen Sitzung »el- detcn sich noch einhe Zeugen, worauf dann noch zwei Belastungszeuge» Betreffs der Ereignisse vom 12. bis 19. August vernommen wurden. Der erst« ist der Cemmandant Caffarelli vom Generalstab. Derselbe erstattete Bericht über die Schlacht vom 18., in welcher d^r Marschall drei ArmeecorpS, die königliche Garde, das 10. EorpS und die Sachse» mit 260 Kanone» vor sich gehabt, während Canrobert nur 66 Geschütze gehabt habe. Caffarelli wurde von Ea«. robert zu Päzaine geschickt, um dessen Rückzug anzukündWN. Wie er berichtet, war der Marschall keineswegs betrübt, als er ihm das Resultat des Tages ver kündigte. „Tröstep Sie Eich" — so «einte der Marschall —, „Sie hätte» Sich doch «borgen zurückziehen müssen. SS find nicht die Preuße», die Eie zum Rückzüge gezwungen." Der Marschall habe ihm dann die Instruction sür den nächsten Tag gegeben, welche auch ausgeführt worden sei. Der letzte Belastungs zeuge ist ebenfalls ein Rittmeister vom Generalstab, welcher über den Rückzug d.S EorpS des Marschalls Leboeuf vom 18. berichtet. — Der Präsident schreitet nun zum Verhör der Entlastungszeugen. Der erste ist der Oberst Granger de Rouet (vom Generalstab). Ler Verteidiger stellt an ihn das Gefecht von Kor bach (Spicherei») betreffende Kragen. Der Regierung--Eommiffar will es nicht dulden, da die der» Märschall zur Last gelegten Ereignisse nur den Zchramn vom 12. August bis 28. Oktober umfassen. Er begründet dieses in längerer Weise. Der Berthe idiger nimmt aber das Recht für sich in Anspruch, über diese Sach« die Zeuge» zu befrage», i "" ' " schall in dieser Hinsicht so scha bringen könne, waS für die Ei, run^S- Cowmiffar erhebt keinen weiteren Einspruch, daß der Verteidiger sein« Kragen Ave. Die Ze Der erste ist der erwähnte Oberst Granger, der bi MmtSblaH der Ge< rlchttämter Grünhain, Jo hanngeorgenstadt, Schnee berg, Schwarzenberg ».Wil denfels undderEtadträthe Aue, Elterlein, Grünhain, Hartenstein, Jobanngeor. genstadt,Löbnitz RenstLdtel, Schneeberg,Schwarzenberg/ Wtldenfel« und Zwönitz. daß der Vertheldig« sein« Kragen stell«. Die Zeugen werden »u» vernommen. Der erste ist der erwähnte Ohe« st Granger, der benutztet, General Kroffard, zu dem ihn Bazaine gesandt, habe ihm am 5. Nachmittags gesagt, daß er glauve, die Spitze biete« zu kömux. Der nächste Zeuge ist General Montandon, der am 6., Nachmittags 3 Uhr, von Baza«? den Befehl erhielt, nach Korbach zu mar- schiren. Ihm fotzte der 6S Jahre alte General d« Eastagny. Derselbe erscheint nicht in Uniform, sopdern im schwärze» Krack, und reizt durch seine Hal-ung, seine Spracht und s«n ggn»S Benehmptdie Lachmuskelu der ganze» Versamm lung. Er verbeugt fich tief vor de« Gericht, aber noch Vielleser vor dem Mar- schall Bazaine. Dieser General «achte fich zur Zett deS Attentats Orsinis dadurch hchonnt, daß r» d«r erste Oberst war, welcher eine Adresse an den Kaiser richtete, dqß dieser ihn «mächfiae, nach England zu „marschiren", um die Kaisermärd« aus ihre« Schlupfwinkel herauszuhole«. Dieser Beweis von Ergebenheit verschafft» ihm bl« GtNeralSrang! Der General sagt nur Gün stiges über dist Marschau, und es geht aus seine« Aussage« so »le auch au» dem« des nächste« Zeügk^ des Generalstabs Riitmeiß« Pecat, hervor daß Bazaine keim »weg» de, General Krossard t» Stich loffm wollte. General Memmn, berichtet i» ähnlich« »eise. Derfelb« will de, Bericht de» Generals Riviere discutire«, »aS ihm aber »er Präfident auf da» strengste u^rDat» Ter Zum EorrectionSbau des Wiesenburg-Wildenfels'« CommumcationSwegeS werden e». 2500 Kb«. Grobschlag- Md 2200 „ Klarschlagsteine, sowie 530 „ Decksand gebraucht. Offerten für die ganze oder theilweise Anlieferung dies« Materiali-n find in d« Expedition der unterzeichneten Bauverwalterei bis zum S. Novern ber d. IHS. versiegelt abzugeben. Königliche Bauverwalterei Zwickau, den 30. Oktober 1873. —Kurth. Erscheint täglich mstAqSnahmeMon- tag». — PrelS vierteljähr lich 1» Ngr. - Jnser- tionSaebühren die gespal tene Zeile 10. Mennige.— Jnseratenanuahwe für die am Abende erscheinende S Nummer bi« Vormittag 11 Uhr. Morgens sagte Bazaine de« Zeuge«: „Wir müsse« fortmarschire«." — Die nächstfolgenden Zeuge«— eS find die Generale de Jumiak, Bataille, V«gä, Duplessis Md Fortou und der Oberst Gabrielli (er wurde auf de« Spicher« Höhe» verwundet und trägt «in hölzernes Bein) — constatire« saft alle, daß Bazaine bei Korbach Alles gethan, um Krossard zu unterstützen. Die Aussage» der übrigen Entlastungszeugen betreffen die Kämpfe vor Metz. Eie sind aber ohne besondere Bedeutung. Zu erwähne« ist nur die de» CapitänS Gudin, der behauptet, daß der Marschall Bazaine am 18., wo eS sich u« die Unterstützung Canrobert's handelte, dem Gmeral Bourbaki den Befehl gegeben habe, seine Stellung besetzt zu halten, ab« nicht de«, unter die Kanone» von Metz zurück zukehren. Der Kommandant de Beaumont hatte nämlich behauptet, daß ihm der Marschall ssir Bourbaki am Nachmittag deö 18. de» Befehl gegeben, äe roniroe während sem Ordonnanz-Officier, Herzog de Mornay-Soult, behauptet, daß der Marschall sich des Wortes ,,re»t«" und nicht d.S Wortes „reotrnr" bediente. — Morgen 12 s Uhr nächste Sitzung. Versailles, 28. Ott. Die heutige Sitzung wurde «st um 1 Uhr er- öffnet. Der Saal ist ziemlich «»gefüllt. Das Wetter ist kalt Md »an hat zu» ersten Mal die Oefen gehetzt. Rach Eröffnung der Sitzung wurde da» Zeugenverhör fortgesetzt. Dasselbe bekifft die Kommunikation von Metz mit der kaiserlichen Regierung, de« Kais« und der Regierung der National-Vertheidt- gung. Der erste Zeuge, de la Baffelais, Direktor d« Telegraphen-Station zu Metz, gibt lange Erklärungen üb« die Telegraphenlinten, welche bei« Ausbruch des Kriegs bestanden. Am 18. August, 6 bis 7 Uhr Abend», waren dieselbe» alle unterbrochen. Am 19., um 12 Uhr Nachmittag», spielte der Telegraph wird«, ab« nur 1s Stunde, Md von da ab war jede LnbinvMg Unterbro chen. A« 20. «hielt « nochmals einige Depeschen, die ihm von zw i Män- ««« überbracht wurde«, welche fich durch die preußischen Linien geschlichen. Lon da M Hötte sein Verkehr mit der Außenwelt vollständig auf. Ob d>e Depeschen, welch« am 13. von de« General de Failly nach Bornp gesandt oder ob sie de« großen Grneralstab tn Metz abgegeben wurden, weiß der Z-uge nicht genau. Rach de la Baffelais wurden »nr Körst« oernomcken, die Depesche» von ivndM nach M-tz durch die preußischen Linien hindutchbrachten. Dieselbe« «zählte« ihre «eise «u alle» mögliche« Emzelhettm. Die beiden ersten, Brjey und Keffabik, wurmn zwnMal chustdem Weg« »ach Metz und zwei Mai, als fi« zurückkehrt«, verhaftet, ab« immer wi^er inKnihett gesetzt. Eie behaup tetr» zuerst, daß fi« ,« ihr« Ka«ili« «ach Metz gingen, Mv spät«, daß st- m reinen Unterhatt »ehr hätir« Md deshalb daß Vette suchten ; ihre D-P schen kugen ste in de« ,Schuhen. Berd« suchien den Marschalt. Die De- pchche, welch« fi« mimahm««, «ar d« Bettchi v«s Marschalls, den dies« üb« die Kämpfe vor Metz für den Kais« angefttttgt hatte- Der dritte Först« «ar Pall, drtne, der am 18. Morgen» auf da» Eanro ESrpS sti ß «ad seine Depesch« dow abgab. Er begab fich später z« Batt , dk ihm ab« nichts muzNthrittw hatte. Am 23. wollte fich dies« Körst« bi schleichest, um et«« andeie Depesche, wahrichttttl» Bstzam« «fi am 30. «halte« hab«, will, «ach MbH Mr b S Mch Ar». D« vm« Körst« ist Guillöw: eistet Depttch« de» General- Jntettba»««» Doiff t» si Depesche artöstu» sagt« «rr „Zu spät." Li« Lepes» Zum CorrertionSbau des Wiesenburg - Wildenfels« EowmunicationSwegeS werden (11742-42- Lv Schock Baumpfähl« 3 s Meter lang, oben mindesten» 7 C.-M. stark von fichtenem Holze bis auf 1 Met« Länge von unten herauf getheert und gewitzt, gebraucht. Offerten für diese Anffef«uyg ftanro Verwendungöstelle sind bis Ende November d. I. versiegelt in der Expedition d« unterzeichneten Bauver walterei abzugebe«. . Königliche Banverwalterei Zwickau, Kurth.