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85. JchrgZag Sonnabend den 15 März 1819 abtnds Rr.62 ÄMe »>«« ^o«rve» 20 Pf., solche au« ur Anitshauptmannsc mltlkPf.dieSpal SS Pf. Einzel-Nummer« lOPf.MlePostanstalten, Postboten sowie unsere Alwträger nehmen Bv- stellungen an. Fveltzeritz. Zeitung^ «scheint täglich mitAus- nähme der Sonn« und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae» geben. Prei-ivlertelsShv- lich einschliehl. Zutrage« 2.85 M., zweimonatlich 1.90 M., etnmonatltch »on Behärden) die zw«S gespaltene Zeile 65 bez 60 Pst - Tabellarisch« undkompliziert «Inserate mit entsprechendem Au^ schlag. — Eingesandt, i» redaktionellen Teile, did Spaltenzeile 50 Pf. oder derm Raun, berech net. Bekanntmachungen «uf der ersten Seite (nur Weißeritz-Zeitung rNeszMg M MtUr für WMsiM Amiekberg«. L Amtsblatt Mr die Amtshauptmannschast. das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippold,swald«. Mit „Illustriertem Unterhaltunstsblatt". Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und au bestimmten Tagen werde ue aran Berantworüicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne 'Eppol^ — Avlni-ivb in Wilmsdorf slnd und daß die Gesellschaft am!9.Jauu« Amtsgericht Dippok-irmak-e, am ll.MLrz lSl». deren Sestlischafter der Kaufmann Sügmunel Aalen in Dresden und der Hutmacher Ml- Weitere amtliche Bekanntmachuugeu stehen in -er Beilage. "W, 1919 begonnen hat. I -V Reg. 29 a/19. Der städtische Forstamschnh. B. Dietzolt, Bors. - Ministerpräsident vr. Gradnauer. (V.S.Z) Der von der heutig«, Bockskammer zum Ministerpräsidenten gewählt« vr pkil. Georg Dradnauer ist am 16. November 1866 in Magdeburg geboren und evangelische Konfession. Bon >876/85 besuchte er Lar «lostergymnaiium zu Magdeburg und studierte in den Jahren >885/89 auf den Untversitälen zu Genf, Berlin, Marburg und Halle Geschichte und Philosophie. Hierauf genagt« er in den Jahren >889/90 seiner militärischen Dienstpflicht im 8. Jnfanlerie-Regiment und wurde al» Unteroffizier zur Landwehr überg,schrieben. In den Jahren 1890/96 bekleidete vr Gradnauer da» Amt «ine» Redakteur» der Sächsischen Arbeiterzeitung in Dresden und während der Jahree 1897/1905 den gleichen Posten beim „Bo wärt»" in Berlin. Im Jahre 1906 wurde er Redakteur der Dresdner Volkszeitung. Ferner war vr. Grad nauer in den Jahren 1898/l906 und vom Jahre 1912 ab Mitglied de» Reichstages und gehörte al» solcher der sozialdemokraiifchen Fraktion a«. Von den von ihm ver- -ssenttichten Schriften sind insbesondere folgende zu nennen: Mtrabeau» Gedanken, da» Elend de» Strafvollzug», Der- fassungewesen und Versassungskämpse. Bei Beginn der Revolution wurde er zunächst mit der Leitung de» Mi- ntsterium» der Justiz und später mit der de» Ministerium» de» Jnreru und Aeutzern beauftragt. «inzureichen. Dippoldiswalde. samtstälke unserer im Grenzschutz stehenden Truppen wird um etwa ein Viertel erhöht. Dadurch wird er möglich, die an einzelnen Stellen allzu dünne polizeiliche Ab perrung unserer Grenze gegenüber Schmuggel aller Art wenigsten» an den dringlichsten Stellen zu verdichten. E» wird fern« möglich sein, was bisher ausgeschlossen war, einzelne Kompanien zeitweise au» dem Grenzschutz zur Ausbildung zurückzuziehen. — Ueber „Hebung der Schafzucht tn Sachsen" wird Herr Landestierzuchtdirektor Reg.-Rat vr Grundmann, Dresden, in der von der Oekonomischen Gesellschaft für Freitag den 21. Mär, 1919, nachmittag» 4 Uhr, in dem Hotel zu den „Drei Raben" in Dresden, Marienstratze 20, oberer Saal, angesetzten Gesellschaftsversammlung einen Vortrag halten, zu welchem Ntchtmitglieder freien Zutritt haben und auch Damen willkommen find. Schmiedeberg. Am 7. März fand die 2. diesjährige Eemelnderatssitzung statt. Vor Eintritt in die Beratung wurde zunächst der neueingetretene Gemeindevertretn Herr Patzig vom Vorsitzenden verpflichtet und etngewiesrn und darnach Kenntnis genommen von der Verpflichtung der Herren Schaller und Zscherne al« Gemelndeälteste durch die Amtahauptmannschaft. Hiernach werden Anträge de» Sau« und Rechnungsausschusses über die Ausgestaltung der neuen Gemeindeamtsräume einstimmig genehmigt. Darnach soll von dem als Kassenzimmer vorgesehenen Raume noch ein Zimmer als Archiv abgetrennt werden. Die Malerarbeiten werden Herrn Hering, die Ofensetzer« arbeiten Herrn R eger übertragen. Ueber notwendige Ausstattungsgegenstände sind Kostenanschläge einzuforder«. Zu endgültiger Vergebung der Arbeiten werden, um die Fertigstellung nunmehr zu beschleunigen, Bau- und Rech- nungsausschutz ermächtigt. Mit besonder« Befriedigung nahm der Gemeinderat davon Kenntnis, daß ein wesent licher Teil der Ausstattung des zugleich al» Standesamts- und Sitzungszimmer der Ausschüsse dienenden Amtsraumes des Gemelndroorstandes vom Eisenwerk gestiftet wird und ferner noch davon, datz ein ungenannt sein wollender Kerr ZOO M. zu gleichem Zwecke zur Verfügung stellt. In dankbarer Anerkennung dieser Stiftungen bewilligt der Gemeinderat einstimmig weiter einen Betrag bi» zu 2000 M. — An den Strotzen und Schlrusenanlagrn der Gemeinde machen sich umfangreiche Ausbesserungen nötig, da während des Kriege» hieran nicht» getan werden konnte. Zur Erledigung dieser Arbeiten soll ein Arbeiter eingestellt werden. Das der Gemeinde gehörige, an der Molchgrundstratz- gelegene Feld- und Wiesenareal wird ab 1920 an den Kaninchrnzüchteroerein verpachtet. Iah» Märkte beschlicht der Gemeinderat wieder wie vor dem Kriege abzuhalten. Zu der erfolgten Veräutzerung von 15 >00 M. Kriegsanleihe zwecks Bezahlung von Waren wird Genehmigung erteilt. Vom Erlös sind Wertpapiere der Kredstbrtefanstalt sächs. Gemeinden anzukaufen. Mit ausslchtsbehördltchrr Genehmigung ist im Jahre 1911 für die Wasserwerkserwetterung vorübergehend vom Stamm vermögen rin Darlehn von 25 000 M aufgenomme» worden. Da» Darlehn ist bis auf 22000 M. getilgt. In dieser Höhe soll nunmebr anderweit «in Darlehn aus genommen werden und hierfür sind für dar Ktammver- wögen Wertpapiere anzukaufen. Auf Antrag de« Rech- nungsausschuises wird beschlossen, die vom Staate festg» stellten Grundsätze über die Gewährung von Teuerung»« beihilfrn an im Ruhestand befindliche Beamte oder au Hinterbliebene von Beamten auch für die Gemeindebeamteu anzuwenden. Zu der erfolgten Mahl de» Gemeindeoo» stände» Barthel al» Norsltz-nver de» Schulvorstandes wird Genehmigung erteilt. Die Echulkassengeschäft« werd« auf Einla ung in der Zeitung gegen 70 Arbeitslose aus der Stadt und Umgegend im Schügenhause vrr- iammelt. Unter Leitung des Herrn Hermann Voigt referierte Herr Lehmann, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Ortskrattkenkenkassen, über Arbeitslosrnfragen und Gemeindeangelrgenheiten. Nach kurzem Ueberbltck über die Revolution und die wirtschaftlichen Verhältnisse er klärte Redner al« eine der wichtigsten Fragen di« der Arbeitslosensürsorge. Darum habe die Relchsregierung auch die Unterstützung der Arbeitslosen angeordnrt, zu denen das Reich, der Bundesstaat und die Gemeinde bei zutragen haben, sodatz den Arbeitslosen «in Existenz- Minimum gewährt werde. Lr kam dann aus den Grad der Erwerbsunfähigkeit, bei dem Arbeitslosenunterstützung eintreten müsse, aus die Höhe der Unterstützung, aus Arbeits gelegenheit, auf die diesbezüglichen Verhältnis« in Dippoldis walde zu sprechen, verwarf die sinnlosen, politischen Streiks und schlotz seine Ausführungen mit dem Vermerk: Die Sozialisierung kann nicht durchgesührt werden, wenn die Arbeiterschaft nicht gewillt ist, sjch dem Sozialismus, d. k. „gemeinschaftliche Arbeit im Interesse der Gesamtheit" an- zupassen. Auch zwei zur Verteilung gekommene Flug blätter forderten zur Arbeit auf. In der regen Aussprache, in der verschiedene Fragen gestellt und auch Beschwerden über angebliche MitzverhSItnisse angebracht wurden, ver sicherte Herr Bürgermeister vr. Hornig, datz die von der Stadt verwaltung gewählte Fürsorgekommisston alle» tun werde, um berechtigten Wünschen der Arbeislosenzu entsprechen. L» werde auch von der Stadt aus Arbeitsgelegenheit geschaffen werden. Alle Beschwerdeführer aber verwies man an die Herren Bürgermeister vr Hornig, Hermann Voigt und an die Stadtverordneten, die schon für Abhilfe sorgen wollten. Am Schlüsse wurde folgende Entschiirtzung einstimmig an- genommen: „Die am 14.3. im Echützenhaui« Dippoldis walde tagende Nrbeitslosenversammlung kann sich mit der Herabsetzung der Arbeitslosenunterstützung ab 1. April der unter Klasse v und fallenden Sätze nicht einverstanden erklären. Eie steht auf dem Standpunkte, Satz der Staat Dippoldiswalde mindesten» unter Klasse c zu stellen hat da die Stadt Dippoldiswalde tn all« nächster Nähe von Dresden liegt und die Lebensbedingungen genau so teuer sind wie in der Grobstadt. Dir Arbeitslosen müssen das fordern, um nur den dringendsten Lebensbedürfnissen ge recht zu werden. — DI« Nacht zu heute Sonnabend brachte uns noch ein« geringe Auflage Schn«, hoffentlich aber der letzte für diesen Winter. . — Der sächsische Kreisturnlag findet in der Wingst- woch« in Riesa statt. Er wird sich besonders mit der Förderung der Leibesübungen beschäftigen. Auch soll da» Grundgesetz der Neuzeit entsprechend abgeändert werden. — Keine Verlegung des Futz-Artillerie-Regiment« Nr. 12 nach Königsbrück. Aus Grund einer mündlichen Verhandlung mit dem Ministerium für Militärwesen wurde die Verlegung de» FutzArttllerie-Regiment« Nr. 12 nach Königsbrück aufgehoben. — Die Umformiirung der an der sächsisch- böhmischen Grenze stehenden drei Srenzerbataiilone sowie d« Grenzer-Abteilung Elbe in sechs Grrnzerbatalllone be deutet nicht eine Verdoppelung der im Grenzschutz stehenden Truppen. Der Etat der neu zu formierenden Grenzer- Bataillon« ist «rheblich niedriger al» der der btshttigen (bisher rund 1050 bi» 1100 Mannschaften, jetzt dagegen nur rund 750 Mannschaft«). Die Zahl der Führer und Unterführer im Vergleich u den Manuschaften ist höher bemessen al» bisher; deshalb ist ein« bessere veausslchttgnng L«r weit verstreuten Grenzpostier «ngen möglich. Die Gr- Oertllches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Sm Freitag nachmittag waren Vereinsbank.Konkurs Dippoldiswalde beiressend. Dieser Konkurs wurde am 4. Januar 1912 eröffnet und hatte seinerzeit unter der Bevölkerung der Amtshaupt mannschaft Dippoldiswalde viel Unwillen erregt, da in der Hauptsache kleine Leut« (Sparer) durch den Zusammen bruch dieser Bank in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Konkursoerwaltung unter dem leider verstorbenen Konkursverwalter Kommissionsrat Canzler. hat sich di« möglichst baldige Liquidierung Les Konkurses stets ange legen sein lassen, doch standen der Beendigung einesteils grötzere Prozesse, die Gläubiger anstrengten, anderntetlr der unglückliche Krieg hindernd entgegen. Infolge de« Krieges beanspruchte» Kontokorrentschuldner sowie Ge nossen, die Haftsumme schuldeten, Gestundung, welche auch tn weitestem Matze gewährt wurde, damit der Vereins bank Konkurs nicht noch die Ursache der Vernichtung ver schiedener kleiner Existenzen wurde. Die Prozesse sind in der Hauptsache erledigt. Die Aufs chtsratsmitglieder der Bank sind jeder nach seinem Bermögsn regretzpflichtig gemacht worden. Wegen der Ansprüche gegen den früheren Direktor Willkomm hoffte man eine Klärung durch die Hauptoerhandlung, doch ist Liese leider in unbestimmte Ferne gerückt. Willkomm ist in eine Geisteskrankheit verfallen und lätzt sich gegenwärtig noch nicht absehen ob und wann einmal Vie Hauptver handlung gegen ihn wird durchgesührt werben können. Bis jetzt sind 28 o/o abschläglich auf die Forderungen der nichtdevo rechtigten Gläubiger verteilt worden und zwar 2mal ioo/o, lmal 5«/o und lmal 3v/o Erwirb noch mit einer Resiquote von zirka 6"/o gerechnet, sodatz die Gesamtquote zirka 34v/o betragen würde. Die angemrldeten Forderungen betragen 6715796.04 Mark, wovon nur 1968454.45 Mark anerkannt worden find. Der für den Rest de» Verfahren» als Verwalter er nannte Kaufmann Canzler hat es sich ebenso wie sein Vorgänger zur Pflicht gemacht, den Konkurs noch mög lichst tn diesem Jahre zu beenden. Holzanfuhre. 52 nn weiche Rollen sind in nächster Z-it vom hiesigen Bahnhöfe «ach -e» Müllerschulhofe anzufahren. Preisangebote bi» 18. M. bei dem Unterzeichnete« Für dl« Bekanntmachungen au» dem Handelsregister und — nutzer bei kleineren Genossenschaften — au» dem Genossenschaslsregister ist bei dem unterzeichneten Gericht an die Steile der Leipziger Zeitung die Sächsische Staatszeitung getreten. Zum Zwecke der Klarstellung wird die» besonder« bekannt gegeben. Dippoldiswalde, den 14. Mär, 1919. V Reg. 33/19. Da» Amtsgericht. Aus Blatt 250 de» Handelsregister« ist heute die offene Handelsgesellschaft Säch sische in Wilmsdorf und weit« eingetragen worden, datz