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Nn^rigcr WesMs 88. Jahrgang Montag, den r«. Rooember Ml nachmittag» Nr. 278 ÄsksdÄimmWg! Titolescu und Lew!» MW Bey ver-aadela in Paris Sowjetrußland abgeschlossen zu haben oder ab- schließen zu wollen, mit der Erklärung in Schutz, daß man ebensowenig von einem Mili tärbündnis zwischen Frankreich und England oder Frankreich und Italien sprechen könne, was jedoch nicht verhindere, daß Frankreich auf Grund der Verträge berechtigt sei, für den Fall einer Verletzung dieser Verträge auf den materiellen und militärischen Beistand der bei- A»,rigrnprr>»: i Millimeter Höhe einspaltig (— 22 mm breit) 4 Pfennig, im Rcdaktlonsteil l— 72 mm breit) SO Pfennig, »leine Anzeigen sind bet Aufgabe zu bezahlen. Mr Nachweis und Vermittlung ÄS Pfennig Sondergcbühr. — Mr schwierige Satzarten, bei «nlün- digungen mehrerer Auftraggeber In einer Anzeige lind bei Platzvorschriften Aufschlag. Bei größeren Aufträgen und im WlcderholungSabdruck Sr- mäßigung nach feststehender Staffel. Dar MaalMbttger Tageblatt Ist das zur Perösseuttlchung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und der AMrats z« zranlenberg behördllchersettr bestimmte Blatt setzung eines Grenzpfahles nicht die Rede sein. Sie kennen meine Auffassung hinsichtlich Elsaß-Lothringens. Ich habe ein für allemal erklärt, daß es keine Lösung wäre, alle zwanzig oder dreißig Jahre Krieg zu führen, um Provinzen wie derzunehmen, die Frankreich stets Schwierig keiten verursachten, wen» sie französisch wa ren, und Deutschland, wenn sie deutsch waren. Hier denkt das heutige Deutschland nicht so wie das frühere Deutschland. Wir denken nicht an zu erobernde Quadratkilometer von Gebiet. Wir haben die Sicherung des Lebens unseres Volkes im Auge. Worauf es aukommt, ist, zu arbeiten, um eine neue soziale Ordnung herzustellen. Man wird andeuten können, ich suchte nur Zelt zu gewinnen, um meine Vorbereitungen zu voll enden. Darauf antworte ich, daß mein Ar beitsplan derartig ist, daß der Mann, der das Ziel wird erreichen können, das lch nur ge steckt habe, von der Dankbarkeit seines Volkes ein viel größeres Denkmal verdienen wird als dasjenige, das ein ruhmreicher Führer nach zahlreichen Siegen verdienen konnte. Wenn Frankreich und Deutschland sich ver ständigen, so wird eine große Anzahl von Nachbarvölkern einen Seufzer der Erleichte rung ausstotzen, und ein Albdruck würde ver schwinden. ES würde sich eine sofortige Ent spannung ergeben, eine Besserung der Wirt schaftsbeziehungen aller Länder Europas. Bon unseren beide» Böllern hängt es ab, daß dieser Traum Wirklichkeit wird." Deutschland wlll den Frieden Was Sitler zu den französischen Fronttämpsern gesagt hat mimische Außenminister Titulescu u!nt» der tür kische Außenminister Tewfik Ruschdi Bey trafen in Paris ein, wo sie mit Laval Fühlung neh men werden. " „ Der Genfer Berichterstatter des „Matm Meint, Naß! die Besprechungen sich besonders auf den Ostpakt, die südslawische Note an den Völkerbund und die Forderung Ungarns auf schleunige Behandlung der Note beziehen. Kurzer ragesWegel Die Deutsche Arbeitsfront schließt das erste Arbeits- und Leistungsjahr ihrer NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" am Dienstag, den 27. November, abends 19.30 Uhr mit einer Großkundgebung in der Ma schinenhalle der AEG-Werke in Berlin ab. Die Veranstaltung, in derem Verlauf der Füh rer sprechen wird, übertragen alle deutschen Rundfunksender. In allen Dörfern und Städ ten werden sich die schaffenden Menschen zum Gemeinschaftsempfang zusammenfinden. Reichswehrminister v. Blomberg, der sich einige Wochen zur Erholung auf dem Weißen Hirsch aufgehalten hat, trat am Sonn tag vormittag die Rückreise nach Berlin mit dem Flugzeuge an. Nach einer Meldung aus Belgrad ist mit der Entscheidung des Völkerbundsrates hinsichtlich der südslawischen Anklageschrift ge gen Ungarn nicht vor dem 10. Januar des kommenden Jahres zu rechnen. Der österreichische Bundeskanz ler Schuschnigg hat dem ungarischen Mi nisterpräsidenten Gömbös, der sich in Steier mark zur Jagd aufhält, am Sonntag einen Besuch abgestattet. In einem Kohlenbergwerk in Ja pan hat sich ein furchtbares Bergwerksun glück ereignet. Beim Anlegen eines neuen Stollens stießen Bergarbeiter auf den Meeres boden. Mit rasender Geschwindigkeit drangen die Wassermassen in den Stollen ein, wobei über 40 Bergarbeiter ums Leben kamen. In Prag kam es am Sonnabend und Sonntag zu schweren studentischen Unruhen. Die tschechischen Studenten forderten von der deutschen Universität in Prag die Insignien, die von der Jahrhunderte alten deutschen Uni versität gehütet werden. Die deutsche Universi tät weigerte sich, die Insignien herauszugeben. Als hierauf die tschechische Studentenschaft ge waltsam vorging, mußte die Polizei eingreifen. An der Baustelle der Mangfall- Brücke auf der Reichsautobahn strecke Mün chen — L and es g renze ist am Sonnabend das Richtfest der 60 Meter hohen Pfeiler begangen worden. Neue Aussprachen Moskau, 25. 11. Halbamtlich wird mit- geteilt, daß am Montag dis Aussprache zwi schen dem Außenkommissar Litwinow und dem französischen! Außenminister Laval in Genf fortgesetzt werden soll, an der auf sowjet- russischer Seite auch der neue Botschafter in Paris, Potemtin und der GenesalsekretäL Rosenberg teilnehmen werden. Der fran zösische Botschafter in Moskau, Alphand, hat im Außenkommissariat verschiedene Be sprechungen gehabt, darunter auch mit dem ehemaligen sowjetrussischen Gesandten, Arosew, der in besonderer Kulturmission nach Paris beordert worden ist. Wie weiter verlautet, werden demnächst auch mehrere Mitarbeiter des Außenkommissariats nach Genf reisen, um an den Arbeiten im Generalsekretariat des Völ kerbundes teiltzunehmen. Die Beamten werden dem Generalsekretär Rosenberg unterstellt wer den. Nicht Militarismus, sondern militäri scher Beistand Franlreich-Sswjettutzland Paris, 26. 11. (Funkspr.) Die Außen politikerin des „Oeuvre" nimmt Frankreich gegen den Vorwurf, «in Militärbündnis mit ins Saargebiet zu holen. Daß man sich dabei der alten Methode bedienen möchte, Terror akte der Deutschen Front in die Schuhe zu schieben, entspricht den Erfahrungen, die das Saargebiet im Laufe der Zeit mit diesen Ele menten machen mußte. Mit aller Deutlichkeit sei daher nochmals betont, daß die Deutsche Front heute wie immer auf das entschiedenste jeden Versuch einer Gewaltanwendung verur teilt. Herr Präsident Knox ist auf das, was von der Gegenseite geplant ist, aufmerksam gemacht worden. Die Polizei weiß also, was sie zu tun hat, nm vor Ueberraschungcn sicher zu sein. Die franrSMG-riE. WaffenyUfe Lebhafter Gedankenaustausch Paris—Moskau MgMKs Drlnglichkettsnote Genf soll die Klage sofort behandeln Belgrad auch für Beschleunigung Der südslawische Außenminister Jeftitsch hat dem Genfer Havasvertreter erklärt: „Nur auf die dringenden Vorstellungen gewisser Mächte hätte ich mit bereit erklärt, daß das südslawische Gesuch erst auf der ordentlichen Januartagung geprüft werden sollte. Wenn fetzt die ungarische Regierung der Auffassung rst, daß die Angelegenheit auf der kommen den außerordentlichen Ratstagung zur Be handlung kommen soll, dann kommt sie da mit den Wünschen Südslawiens entgegen. Die ungarische Presse einmütig hinter der ungarischen Note Budapest, 25. 11. Di« ungarische Note «n den Völkerbund, .in der verlangt wird, die Angelegenheit des Marseiller Anschlages auf die Tagesordnung der nächsten außer- ordentlichrn Ratssitzung zu setzen, findet die einmütige Billigung der gesamten ungarischen Presse. Die ganze öffentliche Meinung Un garns, so schreibt „Pester Lloyd", 'begrüßt einmütig den Genfer Schritt Ungarns und schließt sich dem Wunsch der ungarischen Re gierung an, die von Südslawken aufgeroMa Frage unverzüglich behandeln zu lassen. „Buda- pesti Hirlap" sagte: Ungarn hat unbedingt das Recht, eine dringende Untersuchung 'der südslawischen Anschuldigungen zu fordern, denn keine Nation kann so abscheuliche Anklagen ertragen. „Pesti Naplö" schreibt: Nun an die Verhandlungen! Leere Anklagen mögen nicht werter Ungarn belasten und Europa monatelang beunruhigen! Die Angelegenheit! ist für Ungarn wenigstens ebenso dringend wie für Südstawien. Verstärkung der österreichischen Truppen an der südslawischen Grenze? London, 26. 11. (Funkspr.) „Daily He rold" behauptet, daß österreichische Truppen «us Wien, Linz und Burgenland an di« süd slawische Grenze zur Verstärkung der Grenz wache abgesandt worden seien. Es handele sich um Infanterie, die im Kraftwagen befördert werd«, und um leichte Artillerie. Auch Heim- w«hr sei au di« Grenze geschickt. Warnung vor Provokateuren! Terrorpläne der Marxisten und Emigranten. Im Saargebiet wird nachstehende Warnung veröffentlicht: Gewisse Elemente aus den Kreisen der Emi granten und Marxisten, die im Besitz von Mitgliedskarten der Deutschen Front sein sollen, sollen noch vor Beginn der Genfer Verhandlungen Terrorakte gegen den Präsi denten Knox beabsichtigen. In den fraglichen Kreisen wurde der Plan erörtert, vor dem Sitz des Präsidenten Knox und vor seiner Pri vatwohnung einen Ueberfall zu Provozieren und die Fensterscheiben einzuwerfen. Auf diese Weise hofft man, die aussichtslose Lage, in der sich die Anhänger des Status guo befinden, und die durch die Erklärungen La vals bestimmt schlechter geworden ist, durch einen Gcwaltstreich zu ändern. Man will den Präsidenten Knox zwingen, im letzten Augenblick noch fremde Truppen „Times- und die Wiener Reife des ungarischen Ministerpräsidenten London, 26. 11. (Funkspr.) Zu dem unerwarteten Besuch des ungarischen Minister präsidenten Gömbös in Oesterreich bemerkt der Wiener Berichterstatter der „Times", man könne diese Reise als eine Geste auffassen, die zeigen solle, wie wenig das Vorgehen Südsla- wiens und seiner Gefährten von der Kleinen Entente Gömbös in seiner Gelassenheit gestört habe. Man könne sie auch darauf zurückführen, daß Gömbös einen sehr dringenden Grund zu einer Konferenz mit den Ministern Oesterreichs habe. Vielleicht seien beide Auslegungen zu treffend. In Wien bestehe der Eindruck, daß Ungarns Taktik darauf abziele, eine schnelle Beilegung des Streites mit Südslawien zu ermöglichen. Südslawien habe die volle Un terstützung der Tschechoslowakei und Rumä niens. Die Frage werde vielleicht akut wer den, ob Ungarn, Italien und Oesterreich nicht auch «ine gemeinsame Front bilden sollten. Di« Staatsmänner dieser Länder könnten jedoch mit der Möglichkeit rechnen, daß sie durch Bil dung, einer gemeinsamen Front in Genf eine Erweiterung des Streites heraufbeschwören würden, da die südslawische Regierung in der Lage sei, gegen Italien und Oesterreich ähnliche Anklagen vorzubringen, wie gegen Ungarn. « 4 i ISM bis MUIS» Die französische Presse beschäftigt sich ein gehend mit der Unterredung, die der Führer und Reichskanzler vor einiger Zeit dem Füh rer der französischen Nationalen Vereini gung ehemaliger Frontkämpfer, Goh, gewährt hat, wobei Lie französischen Zeitungen sich zum Teil in geflissentlichen Mißdeutungen ergehen. Zur Klarstellung und objektiven Würdigung der Ausführungen des Führers über die deutsch-französischen Beziehungen sei festgestellt, daß der Führer nach den Mittei lungen des Herrn Goy u. a. folgendes er klärt hat: „Zwischen unseren beiden Völkern darf es keine Mißverständnisse geben. Die gegenwär tigen Schwierigkeiten gehen vom Saar problem aus. Die französische Presse schien die Annahme aufkommen zu lassen, daß wir Deutschen einen Putsch vorbereiteten. Es ist reine Torheit, zu glauben, daß Deutschland urch Gewaltanwendung die kommende Volksbefragung zu stören suchen will. Ich erkläre formell, daß wir uns vor dem Ergebnis der Volksabstimmung, gleich viel wie sie ausfällt, beugen werden. Ich hatte übrigens dem französischen Außenminister vor einigen Monaten vorgeschlagen, ein Proto koll zur Regelung aller eventuellen Schwie rigkeiten auszuarbeiten. Aber ich habe keine Antwort bekommen." Als das Gespräch dann auf die Verträge übergegriffen habe, habe der Führer lebhaft von den moralischen Ehrens o.tde- rungen des deutschen Volkes gesprochen und hinzugefügt: „Es kann von einer Ver- DaS Tageblatt erscheint an i-L°in Werktag- MonatS-BezuaSpreis - l.vo Mk. Bel Abholuna tn den Ausgabestelle» des Landgebtetes la Pfg. mehr, bel Zatraa»»» «m Stadtgebiet i s Pfg., Im Landgebtet 20 Pfg. Botenlohn. Wochenkarten SV Pfg-, Einzelnummer 1»Pfg., Sonnabendmimmer 20 Pfg. «»MchAUonto: Leipzig 2SS0l. Gemetndeatrokonto: Frankenberg. Fernsprecher Sl. — Telegramme: Tageblatt graukenbergsachsen. Die schon seit einigen Tagen angekündigte Abwehrmaßnahme Ungarns gegen den Bel grader Vorstoß in Genf ist jetzt erfolgt. Der ungarische Delegierte Tibor Eckhardt hat dem Generalsekrcrär des Völkerbundes eine Note überreicht, in der die ungarische Regierung verlangt, daß die von Südslawien aufgeworfene Frage der politische» Verant wortlichkeit für das Marseiller Attentat auf Lie Tagesordnung der demnächst zusammen - tretenden außerordentlichen Ratstagung ge setzt wird. In der ungarischen Note wird yingewiesen auf die hartnäckige Kampagne, der Ungarn seit dem Tage des Marseiller Attentats aus gesetzt sei. Die so bestehende Spannung sei verschärft worden durch den Antrag, den die südslawische Regierung mit Unterstützung ker beiden anderen Staaten der Kleinen En tente am 22. November an den Bölkcrbunds- rat gerichtet habe. „In diesem Antrag", so heißt es in Ler Note dann wörtlich, „erlaubt sich die südsla wische Regierung, Ungarn zu belasten und feine Behörden für das verabscheuungswür- vige Attentat von Marseille verantwortlich zu machen. Man übertreibt nicht mit der Er klärung, daß ernste Folgen für den Frieden, dessen Wahrung die wichtigste Aufgabe des Völkerbundes ist, eintreten könnten, wenn diese Lage andauert und wenn Ungarn, seine Regierung sowie seine Behörden den verschie denen Aufreizungen und verleumderischen Anschuldigungen ausgesetzt blieben, die seit langen Wochen gegen sie gerichtet werden. Unter Liesen Umständen glaubt die unga rische Negierung, Latz es von der grüßten Be deutung wäre, Latz Ler Völkerbundsrat sofort in die Prüfung der Angelegenheit cintritt, mit der er von der südslawischen Regierung befatzt ist. Die ungarische Regierung legt Wert ,uf die ErklärMg, datz es für ihr Land ein lebenswichtiges Interesse darstellt, die Ehre Ungarns gegen Umtriebe zu verteidige», die kein anderes Ziel als die Schädigung Les gu ten Rufes der ganzen ungarischen Nation haben." Kankenbeeger Tageblatt Der ungarische Antrag bedeutet das Ver langen auf Dringlichkeitscrkläruna. Die Lage ist nach dem ungarischen Antrag die, daß die Mächte nunmehr innerhalb erner Woche zu der Stellungnahme gelangen müssen, sür die Ne norti etwa acht Wochen Zett zu ha fte noch etwa acht Wochen Zett zu Haven H " Nprhgnpoln in Marla glaubten. - m I. Paris!, 26. 11, s Funkspruch) Der ru-