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27. Jahrgang. Dienstag, den 27. Februar 1900. Schutts. Goldberg. Iw«rtt»» «» Uxpedüt»»: D«h«ß»aß« I («h« do» «. »»Urgatchy. Mittelbach, Hermsdorf, Lemsdorf, bei gutherzig, bescheiden und ohne eine Spur von Ueber- hebung, kann der Prinz als das Muster eines deutschen Jünglings gelten. Er ist strenger erzogen als manches Kind i»i Bü gerhause; frühzeitig hat er gelernt, den eigenen Willen unterzuordnen und die Kunst des Ge horsams zu üben. Die Plöner sehen den Kronprinzen ungern scheiden, der, ohne jemals eigentlich in die Oeffent- lichkeit getreten zu sein, wegen seines freundlichen Wesens allgemein beliebt war. Besonders tue Radfahrer lernten in ihm einen ihrer Kunst zugethanen Verehrer kennen; oft genug ist er den steilen Schloßberg in stürmischem Lauf ohne Schaden zu nehmen, herabge fahren. Viele Geschichten von der Einfachheit des Prinzen, der sich seine Einkäufe selbst besorgte, seine Packete selbst trug und ^ür jedermann ein freundliches Wort hatte, werden in Plön erzählt. Nun hat das dortige Idyll ein Ende; ein neuer Lebensabschnitt für den dereinstigen Erben der Krone beginnt. Der Prinz wird nach den bisherigen Dispositionen bis zum 28. d. Mts. zusammen mit seinen aus Plön herüberkommenden Brüdern bei den Kaiserlichen Eltern in Berlin verweilen. Dann siedelt er nach dem Stadtschloß in Potsdam über, wo im Erdgeschoß des nach der Bittschriften-Linde zur belegenen Flügels Zimmer für ihn bereitgestellt werden. Dort wird er sich eine Zeit lang mit Studien und militärischen Informationen beschäftigen. An seinem 18. Geburtstage, am 6. Mai, tritt er in das erste Garde-Regiment z. F. nach hohenzollernscher Tradition zu activen Dienstleistung ein. Die Worte, die der alte Kaiser Wilhelm seiner Zeit unserm Kaiser bei seinem Eintritt in die Armee als Geleit gab, das manches scheinbar Kleinliche wohl durchdacht und nothwendig sei zum Aufbau des Ganzen, werden auch sein Wahlspruch sein. Es ist selbstverständlich, daß alle Compagnieen dieses Eliteregimentes sich um die Ehre streiten, die soldatische Ausbildung des Kronprinzen zu übernehmen. Soweit jedoch bisher feststeht, wird die zweite Compagnie ihn zu den Ihrigen zählen. Es bedarf keiner Erwähn ung, daß nach der Ueberlieferung seines Hauses kein Tüpfelchen des Drills oder des Felddienstes dem Prinzen sowenig wie einem anderen Officier des Regi mentes geschenkt werden wird. Er wird seine Rekruten exerciren wie eS sein Vater gethan hat, und alle Unbe quemlichkeiten des kleinen Dienstes der hiermit besonders gesegneten „Potsdamer Wachtparade" über sich ergehen lassen. — Officiös wird betont, daß der Kaiser während seiner ganzen Regierungszeit niemals die Absicht gehabt hat, der Hauptstadt Frankreichs einen Besuch abzustatten, und daß die Eitelkeit der Franzosen, die mit dem Ge- danken spielen, den Monarchen „während der großen diesjährigen Messe" in Paris zu sehen, eine Befriedig, ung nach dieser Richtung durchaus nicht finden werde. — Die Finanzdeputation des Bremischen Staates beantragt, die Einkommen bis 900 Mk. steuerfrei zu lassen. Bis jetzt find nur die Einkommen bi« 600 Mk. steuerfrei. Der hierdurch entstehende Einnahmeausfall von etwa 2*/, Proeent des Gesammtertrags der Ein- kommensteuer soll durch Heranziehung bisher steuerfreier Dividenden gedeckt werden. — Einem von der „Breslauer Zeitung" veröffent lichten Briefe vom 17. Dezember v. I. von einem , ... »E» »nd orprhe» d«ech dk GMdMv» «sd «rr» UrridcL-n, sowk «ll« 1b« betrügt vivctüMÄich L Ml. » WÄ. d« Mrstrtrteu Nr. 47. 13 Wellenhundert hartes Reißig, 3S „ weiches „ meistbietend und gegen Baarzahlung verkauft werden. Wegen vorheriger Besichtigung der Hölzer wolle man stch an ) förster Knobloch im Hainholz wenden. Gräflich Schönburgifche Forstverwaltnng und am 24. Februar 1900. Langenberg Falken, Meinsdorf a. s. t» jü S»f,rt1»»»««btthr«n: die füntzesMelte» -b« »I N«o» do «erbrettUngsbr^rr 10 Pst», für awkwärt» U PW, Srä«, « Pfg. Bei mchrwaA« Aufgabe Rabatt. E M»« do -Wfermtt für di, folgende Nummer bi- «beuds vorher erbet E Breslauer, der gegenwärtig Mttglied nes utsch Corps ist und sich im Lager vor Ladysmith befiiwer sind folgende interessante Details zu entnehmen. Lagerleben ist naturgemäß furchtbar langweil g reich an Wachtdienst, da unser Commando nach wie vor die Decknng von drei Kanonen M versehen hat. In den letzten Tagen sind einige deutsche Offiziere a. D. zu uns gestoßen, die direkt zum Kampfe nach Afrika gekommen sind und sich nun sehr über die Art und Weise der Burenkriegführung wundern, noch mehr aber darüber, daß man hier mit den ui Feld- dienstorduung, Execir-Reglement etc. gesammelten Kennt nissen nichts machen kann. Als ein Oberst z. B. zum Commandant-General kam und ihm seine Dienste an bot, sagte Joubert: „Ja, Jung, sat dort Rohr darso ond skit man!", das heißt: „Ja, mein Sohn, nimm das Gewehr und schieße!" Rathschläge lassen sich die Buren nicht geben, und so kommen denn die Herren jetzt zu unserem Commando, wo sie, wenn sie bleiben wollen, natürlich jeden Dienst thun müssen. Unsere Verpflegung ist eine mäßig gute, aber selbst wenn sie noch schlechter wäre, würde uns, glaube ich, das Essen bei Weitem besser schmecken, als es wahrscheinlich Herrn Chamberlain momentan schmeckt. Man müßte ein Barbar sein, wenn man beim Anblicke der Todten und Verwundeten, zum großen Theil fast Knaben noch, nicht das Gefühl des Mitleids hätte. — Wir haben natürlich nur einen Wunsch, daß der Krieg so bald als möglich zu Ende geht so ipso siegreich für uns, denn dritthalb Monate Lagerleben unter Gottes freiem Himmel ist für uns Europäer schon ganz hinreichend. Das „Deutsche Corps" ist bis jetzt sehr gut weqge- kommen wir haben bei kleineren Gefechten um Lady- smith schon schwer, einmal sogar Stunden lang, im Shrapnellfeuer gelegen, hatten aber nur einen ver- wundeten - Regenmantel, der an einem Baume hing, s ' 24' Februar. Der in Langfuhr ver- 6^^^°^°."" ?ulms Meyer bestimmte sein 650000 Mark betragendes Vermögen zu einer Stiftuna für arme Handwerker. einer «npung l Oesterreich-Ungarn. — Der Mörder der Kaiserin Elisabeth von Oester reich scheint der gewaltthätige Bursche geblieben zu sein, als er der Welt durch seine Genfer Mordthat bekannt geworden ist. Er hat einen neuen Streich gegen den Directer der Strafanstalt versucht, in der er unterge- bracht ist. Wie den „N. W. T." aus Genf telegraphirt wird, hat Luccheni gegen den Director der Strafanstalt emen Gewaltstreich versucht. Die Sache ist bis heute auf Wunsch der Regierung geheim gehalten worden. Der Sachverhalt ist folgender: Bekanntlich entflohen letzten Sonntag zwei Sträflinge, deren Zellen neben derjenigen Lucchenis waren. Die Ausreißer wurden aber andern TagS schon in Frankreich wieder gefangen. Als Luc- ! cheni die Flucht erfuhr, wurde er ziemlich nervös und grob. Dazu kam, daß die Vorsichtsmaßregeln gegen ihn noch verschärft wurden. Am Dienstag verlangte Luccheny den Director zu sprechen, und wurde in das Bureau geführt. Hier fragte er den Director, ob es wahr sei, daß er, Luccheni, nur noch ein Buch zu lesen bekomme. Der Director bejahte. Mürrisch ging Luc- cheni wieder in seine Zelle zurück. Drei Stunden HolzAueäon. Im Forsthause zu Hainholz bei Hohenstein sollen Dienstag, -en tz März e>, von Vormittags 1v Uhr an d 2l»«V Nadelholzstangen von 4 13 em Unterstärte un « g e s g § s ch s ch t e. Deutsches Reich. zum Eta/ des Bevor man sich h,„te mch in ks d-»-n Schu». I«i,i „wn sich w-'d'» !°°-n. b°. sülluuq, für die bekannt Meltaus- GWMDM »urigen Morpheus liegen, einen kleinen Vortraa üb?.- i^Pa/is All Nder Dinge auf dem Ma?sfelde Besorgnisse find also unbegründet: Die Ausstellung wird am 17. April, am Ostersonntag, eröffnet "rrv sogar ziemlich vollständig sein. Nur zwei Gebäude „schwanken" noch, der große Wasserpalast, in dem eine mächtige Riesenfontaine als modernes Welt wunder angestaunt werden soll, und das Gebäude für die Armee- und Marine-Ausstellung, an der Deutschland gleichsfalls betheiligt ist. In diesen beiden Palästen, die erst Anfang April fertig sind, werden die Jnstalla- tionsarbeiten sich verzögern, so daß die Gekammtaus- stellung erst Anfangs Juni vollendet sein dürfte. Das Verhältniß zwischen dem Commissar Richter und den Vertretern der übrigen Nationen ist das denkbar beste, auch die Stimmung zwischen den deutschen und franzö- sichen Arbeitern schildert der Geheimrath recht günstig. Danach wird die deutsche Abtheilung einen sehr erfreu- lichen Eindruck machen. Die Landwirthschaft fühlt sich natürlich auch da als Stiefkind behandelt und Herr Dr. Rösicke giebt einer beweglichen Klage Ausdruck, die indeß vom Geheimrath Richter eine bemerkenswerthe scharfe Zurückweisung erfuhr. Einzelne Jndustrieen, sagt Herr Richter, haben eine halbe Million aus geheimen Mitteln für die Ausstellung verwendet. Die Landwirthschaft hatte dies nicht nöthig, für sie hat das Reich alles be zahlt. Die letzte Rate für die Ausstellung, also eine Million, wurde bewilligt. Dann unterhielt man fich noch eine Welle über Remonten, Zuchtpferde, Löhne in Militärfabriken, und ähnliche anmuthige Dinge, bis man gegen 6 Uhr den Etat des Kriegsministers erledigt hatte und die Vertagung für Montag beschloß. Ein neuer Abschnitt im Leben des deutschen der Umgebung h°"^ '. Mittag vor der Abreise verabschiedet. Am g ^schiedsessen veranstaltet, wurde im Prmzenhause^ friedlichen Dann sagte der des Plöner Sees Stätte Lebewohl. An den e, durch ^sgo h°, er gl««!»- T-ll-, «E und"-" zeichnete Kenntnisse rweiter ^dung ,n allen K»?p,r durch -m- p str«.u Schul- sportlichen Künsten gestählt- daran gewöhnt, L Arbeit "Men m'dv^ stillen, da- die übernommene Pflicht am»