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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.03.1893
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1893-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18930307018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1893030701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1893030701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1893
-
Monat
1893-03
- Tag 1893-03-07
-
Monat
1893-03
-
Jahr
1893
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Tabellarischer und Zisfernsatz nach höherem Tarif. Ktztra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen.Ausgabe, ohne Poslbeiöroernng 60—, mit Poslbejürderuug 70.—^ Ännalimkschlnß für Anzeigen: Abend-Ausgabe: Vormittags 10 Ubr. Marge n-Ausgabe: Nachmittag» 4 Uhr. Sonn- und Festtags früh '/,9 Uhr. Bei den Filialen und Aunahmesiellea je eia« halb« Stunde früher. Anzeigen find siel« an di« Sr-rdttto» zu richten. Druck und Verlag von E. Polz in Leipzig. ^11S. Amtliche Bekanntmachungen. Dienstag den 7. März 1893. 87. Jahrgang. Ausschreibung, de« Reuba» de» Grasfi-Mnienm- bctrcssknd. Es soll die Ausführung bezw. Lieferung folgender Arbeiten und Gegenstände in öffentlicher Submission vergeben werden: a. des Kleineilenzeuges, wie Anker, Schrauben, Ein- bleiungen u. f. w., l>. der Asphaltarbeiten, Jsolirungeu und dergl. Die Bedingungen und Kostenanschläge können bet unserer Hoch- bau-Verwaltung, Rathhaus II. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, gegen porlo- und beslellgeldsreie Einsendung von 1 .e« für die betrestende Arbeit bezogen oder daselbst kostenlos eingesehen werden; auch wird näher» Auskunft im Baubureau des Neubaues Grassi-Museum erlheilt. Tie Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „tztrafft-Museum, Klkinrisenzrug- bei. Asphaltarbeiten" bis zum 15. März d. I im Rathhause ll. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5, portofrei einzureichen. Ter Rath behält sich die Auswahl unter den Bewerbern und die Ablehnung sämmtlicher Angebote vor. Leipzig, den 1. März 1893. Ter «ath der Stadt Leipzig. I» 959. vr. Georgi. Lindner. Diebstahls-Lekanntmachung. Gestohlen wurden laut hier erstatteter Anzeige: 1) eine silberne LyUnder-Reinontotr-Uvr mit Sekunde, Goldrand, geriefter Rückseite mit Schildchen, Fabriknuinmer 5144 und kurzer Paiijer-Nickelkette. vom 25. bi« 28. v. M.; 2) eine silberne Remontoirubr» innen gravirt: „ll. Luget, liarüt", mit andänaender Nickelkrtte, am 26. v. M.; 3) ein« ncunlorrne Eylinderuhr mit Sekunde und geriefter Ziückseite, eine silberne «cmontsirutzr mit dopp. Goldrand, -ecunde, verzierten goldenen Zeigern und geriester Rückseite mit Schildchen, am 28. v. M.; 4) «in« silberne iitzlinder-Aemontairnhr mit doppeltem cisctirtcn Goldrand, Secunde, geriester Rückseite mit Blumen- gravirung, anhängcndcr Rickelkctte mit imit. ausgeschnlUrnem HLcorgSthaler, am 28. v. M, 5) ei» Hacket und eine Weste von dunkelblauem Kammgarn und «in Militairpasz, aus,stöbert Towasci,' lautend, am 22. v. M.; 6) rin Hacket und eine Weste von aelbgrauem, blaucarrirtem Sommerstoff mit Hellem Futter und der Firma Dürtkt, Oowp. (-er»" unter dem Jackethenkel. Mitte v. M.; 7) ca. 45 leg frische Wurst, meist Blut» und Leberwurst, um 27. v. M; 8) ei» Rover, gebraucht, sogen. Naumann'sches Zweirad „Germania 11" mit abgebrochener Stütze, rothen 7/8 starken Gummireifen und Kuqelpedalen, am 3. l>. M. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Gegenstände oder über den Thäler sind ungesäumt bei unserer Eriminalabtheilung zur Aiizeig« zu bringen. Leipzig, am 6. März 1893. Ta» Potizei-A«t »er Stützt Leipzig. Brrtschnrider. W Ultramontane und deutschfreifinnige Wahltaktik. K Die betagte Militaircommission hat am Sonn» abend ihre 25. Sitzung abgebaltcn und diese Jubelfeier nicht unwürdig begangen. Wie schon Tag- vorher, sab man der wesentlichen Neuerung der vierten Bataillone (auf vr. Buht'S Vorschlag nunmebr Bataillonsstämme genannt) näher ins Angesicht und die Vertreter des Zentrums und eines TheileS des TcutschsreistnnS fanden, daß der Anblick kein so uner freulicher sei. ES ist Thatsache, daß der Generalmajor von Goßlcr am Freilag die militairische Bestimmung dieser Neusoriiiation weniger klar auseinandersetzlc, als nach >bm Major WackS, vielleicht aber hat er dies geflissentlich, wenn nicht gar auf Befehl gethan, jedenfalls ist der Sache damit gedient worden. Denn die Darstellung des Major Wachs gestaltete dem Herrn vr .Lieber, sich als erst jetzt richtig inforuürt imd freudig überrascht zu geben und wie am Freitag abermals einen Schritt vorwärts zu lhuu. Allerdings machte er auch einen rückwärts, wie die Fortbewegungsart dieses Ultra- montanen in der Commission überhaupt an die Echternacher Springprocession erinnert. Aber schließlich wird Cchlcrnach doch immer erreicht. Am Freitag kam vr. Lieber lbatsächlich fcbr weit, weiter als cS nach den Berichten der meisten Zci tuiigcn den Anschein bat. Wie nämlich daS CommissionS Mitglied Bebel in durchaus glaubbasier — und auch nicht bestrittener — Weise im „Vorwärts" mittbeilt, bat der CciilrumSvertrrter erklärt, „seine Partei lege Gewicht daraus, die Verhandlungen in der Commission so zu führen, daß im Plenum jeder Abgeordnete auf seine eigene Verant wortung stimmen könne". Dies entspricht genau Dem, was der klerikale „Westfälische Mercur" auSgeplaudert bat, daß es nämlich im Plane liege, die Regierungsvorlage und weilergebcnde VermiltclungSvorschläge durchs Cenlrum als solches verwerfen, c nzelne CenirumSmilglieder aber — nicht vereinzelte — von der Aochwcndigkcit der HeereSresorm „überzeugen" zu lassen. Es Irrt hinzu die weitere Erklärung vr. Lieber'S, daß mgn sich .fitzt noch nicht" über die Annahme der Bataillonsstämme schlüssig machen könne, aber weiter prüfen wolle. Schließlich der CentrumSantrag, nach DienStaa und vor der Abstimmung über die Neuformalionen bei der Infanterie eine Pause ein- trelen zu lassen, damit man sich „mit den Fractionen in Verbindung scyen könne". Herr Lieber erklärt feierlich, daß ihm nicht- ferner liege, als ein kirchenpolitischcS Handelsgeschäft zu machen. Diese Kundgebung ist natürlich mit aller Vorsicht auszunebmen, immer- bi» lasten sich noch andere Gründe für seine Verschleppungstaktik denken. DieSti.nmungin weilcnTbeilendeSReichS,insbesondere in dem für da« Centrum so wichtigen preußischen Westen, wird der HeereSresorm günstiger, eine Thalsachc, auf die ja auch tie zögernde Haltung der Regierung zurückzusühren ist Ander- scheint eS in Bayern zu stehen, wo im Früh' sommer die LanttagSwablen ftattfindcn, bei denen das Cenlrum leicht seine schwache Kammermevrheit einbüßen kann. In der Generalversammlung de- Münchener national- liberalen Verein« wurde denn auch von Herrn v. Schaub die Verinutbung ausgesprochen, die Klerikalen würden mit der Entscheidung über die Militairvorlage warten, bi« sie ihrer parlamentarischen Machtstellung in Bayern nicht mehr schaden könne. Ist die Annahme richtig, so bleibt noch immer die frage nach dem Maße tcS Entgegenkommens der Regierung offen, denn darüber wird kaum ein Zweifel entstellen, daß auch die CentruiiiSuiilglieter vom äußersten rechten Flügel nicht erheblich über die Bcnnigsen'schen Borschlägc hinaus- gehen können. Eine weitere Frage ist, ob die klugen Ultramontanen, welche die Verhältnisse innerballl des Teutschsrcisinns, namentlich sein Interesse an der Erhaltung Caprivi'S. ausö Genaueste kennen, die ganze erforderliche Sliniinenanzabl bereit stellen oder ob sie die Brüder vom Anticariel an der Ehre und den Vortbeilen des JasagenS belbeiligen werden. DaS Cenlrum wird einfach überlegen, ob eS ibm vorlbeil- Hafter ist, die bisher so bequemen Deulschfreisinnigen, nach dem man sich ikrer Gegendienste versichert, srcizugebcn, oder ob cö zuträglicher ist, möglichst wenig Mitglieder zu der Mehrheit für daS Militairgesctz zu stellen. Siegt die letztere Erwägung, dann muß der Bien, und Herr Hinze hat in den beiden letzten E tzungcn der Commission vorgesorgt, daß daS Müssen gegebenen Falles ungefähr wie ein Wolle» a»S iebt. Er bat sich am Freitag „principicll" auf den Stand- punct gestellt, daß die Bataillonöstämme zu bewilligen seien, und hat dies am Sonnabend, trotz der verständlichen Abmabnnngen Richters in der „Freisinn. Ztg." und der Cvminifsion selber, nur noch schärfer betont. Die neuen Bataillone scheinen ihm zwar im frieden nicht unentbehrlich, bei der Mobilmachung aber „nolbwendig und nützlich." Ga»; mit Recht nannte Herr Richter dieses Zngestäntniß ei» taktisch falsches, da eS „naturgemäß über die Jnnehaitung der jetzigen Friedensstärke hinauSdrängl." Falsch ist es natürlich nur vom Stantpnnct desjenigen, der über die Friedensstärke unler keinen Umständen binauSgehcn will. Dies ist jedoch nicht der Fall des Abg. Hinze. Der Vorbc- balt Hinze's in Betreff der Stärke der Bataillon-stämme war schon vorder vom Abg. Buhl gemacht worden, wie auch der weitere Einwand, daß die von der Regierung verlangte Mannsckastözahi nicht in der erforderlichen Qualität vor handen sei, gleichfalls von Anbeginn von den Abgg. v. Ben nigsen und Buhl erhoben worden ist. Herr Hinze stcbl jedenfalls dcnNationallibcralen bereits näber al« dem Fübrer seiner Partei. Dieser süblle sich gegen Ende der Sonnabend-Sitzung offenbar nicht mehr recht wohl im Gewände des Militair-Sach- verständigcn und griff, nachdem er von Hinze indirekt und dem ReglerungSvertretcr direct erheblicher „Jrrthümer" über führt war, auf die GeneraldiScussion zurück, indem er den militairischen Einzelsragen gegenüber aus die finanzielle und wirtdfchaftliche Belastung verwies. Bekehrt zeigte er sich in dessen — platonisch natürlich und ohne AbstimmungS- consegucnzen — in Bezug aus die Bennigsen'sche Festlegung der zweijährigen Dienstzeit für die Dauer der jetzt zu be schließenden Mehrbelastungen. Ursprünglich erblickte Herr Richter in dem nalionalliberalcn Anlrag bekanntlich die Ein führung eines Aetcrnatö. Diese Waffe gegen die Verständigung ist auf dem Fechtboden mcdergclcgl, am Freitag sorderie er von der Regierung die Zustimmung zu dein Anträge. Vielleicht handelte eS sich dabei um eine Aufmerksamkeit gegen die National liberalen, denen die neueste Nummer der „Freist Ztg." in einem etwas sonderbaren, „Wahl- studien" überschrirbenen Artikel ein befremdendes Wohlwollen bezeigt. Es werden die Aussichten von Neuwallien in großer Breite erörtert und dabei wird gesagt, eS seien „zwischen den Nalionalliberalen und Freisinnigen gewisse Gegensätze in Fortfall gekommen, welche tbeil« an das Socialistcngesey, »Heils an die Person des Fürsten BiSmarck anknüpflen. Bei dem Kamps um daS Schulgesetz bat außerdem eine partielle Annäherung zwischen beiden Parteien stattgesnnden". So weil wir wissen, bat der Gegensatz nickt an das Socialistcn- gesetz angeknüpft (dessen Verlängerung die Deulschfreisinnigen selbst durch Abcominandirungen gelegentlich erniöglichl haben), noch auch an die Person des Fürsten Bismarck. Letzteres nicht, soweit wenigstens die nalionalliberale Partei in Be tracht kommt. Bezüglich des DeulschfreisinnS ist ja nickt selten die Verinutbung ausgelaucht — und die Feststellung der »Freist Ztg." konnte ihr nur als Bestätigung dienen — daß die Fübrer dieser Partei lediglich ans persönlicher Abneigung gegen den Fürsten Bismarck die Reichsverfassung, die Jufiiz- gefeyc, nolbwendigstc HcereSreformen und andere grunklcgci'de Gesetze bekämpft und verworfen haben. WaS die „partielle Annäherung" bei dem Kamps um die Schulvorlage angebt, so war sic allerdings sehr „partiell", d. h. sie war nur'von dem einen Tbeil, dem nationattiberalen, ernst gemeint. Aus die ReicllstagSrcde Bennigsen'S, welche die Netllwenbigtcit eines engeren Zusammenschlusses des liberalen BürgertllnmS betonte, hatten tie erwidernden deulschfreisinnigen Fübrer Worte, manchestcrlich und sonst verclausulirle Worte, »nb keine Tbaten, im Gegcntheile, in Baden und ander- wärts wurde fortgcfabren, den Ultramontanismns auf Kosten der Nationattiberalen und des Liberalismus zu stärken. Auch vermochten wir die Absicht einer An- näberung nickt herauSzulesen, als Herr Richter — eS sind ganze acht Tage ber — in einem Flugblatt tie National- liberale» als „Nickemänner unk Jasager" beschimpfte. Tie diplomatische Wendung, mit der Richter die Erklärung seines Parteigenossen Meyer zum Jesuilenantrag abschwäckte, kann nach den langjährigen Übeln Ersabrungcn auch nicht im Mindesten als Gewähr für eine Umkebr der deulschfreisinnigen Parteileitung in nationalen Fragen und in Frage» rc- LiberaliSmus angeseben werdeii Was Herrn Richter zur Wiederholung einer „RUtliscene" die Feder in die Hand ge drückt bat, dürste viel mebr tie Angst vor deulschsreisiniiigen Verlusten bei Neuwahlen gewesen sein, als der Drang nach zwcckcnlsprcchendercr Bekämpfung der klerikal-conservatwen Reaclion. Tiefe Auffassung wird nur bestärkt durch die groteske Behauptung, daß in der letzten Zeit „in manchen Orten ein gewisses (!) Abschwenkcn von Nalionalliberalen in daS freisinnige Lager benierkbar geworden." Wo ist Derartige- gescheben'? Und wie beißen die „in politischer und wirlbschastlicher Beziehung zurückgebliebenen nationalliberalen Wahlkreife", die antisemitisch gewählt baben? An die Anti- semitk» wurde in neuerer Zeit ArnSwalke-Friedeberg verloren, ein Wahlkreis, der zwei Jabre vorder zwei Mal deutsch freisinnig gewäblt hatte. Dieser Tdatiacke und anderen, > allerdings noch nicht mit Wadlziffern belegten, aber »ich!« destoweniger unumstößlichen es sich sonderbar an- 'venu H N„sinnige Tr-,den der Ani.st-.n.ten se. N"sebr ge- Partei „gar nickt so. »"ilunstig . will i f ^ ^ „ sällriick für t,e NattonaUtberalcn. Tarm. d fz^^ nicht „caprivisch" sind, dal die Woher Gönner de! Partei »och schlimmer alö ein MantalSocilu, wie anno 1887. Deutsches Reich. » Leipzig 7 März. Einen Beweis, in welchem geringen Maße die Mitglieder des gegenwärtigen Reichstag-s in dessen Plenarsitzungen anwefcnd zu fc.n pflegen, !>.' schon kurz gemeldet, wieder d.e letzte namentliche ^b,„,, n g am 25. Februar, welche, wie eS sehr bau,lg dcr ö^I ifl. die Beschlußunsälliakcit dcö NeickStaaeS berattSjlellie. ^,c>i.cr. schlecht war Liefe Sitzung von de» fachst, che» Allgec r dnelc besucht, denn es waren von 23, nur 6 anwefent. D st echs Abgeordnete waren die Herren Ackerniann, .luei. Buddeberg. Goetz. T>r. Hart,»an» und Seifert. A S kraut waren ciilfchuldjgi die Abgg. Hultzsck, und Klcmi». belirtaubt die von r^rege, Gnmidt, Merdach, einfach enNämldlgt die'Abgg. I»r. G-ese. Holtzuiann, Mehnerl und vbue chulrianng fehlten die Abgg. Freiherr von Friesen. Gcblerl, Geyer, Heiiipel, Hoffman» zNeugcrSdorf), Hvfinann, -Lchniidt, Stolle, Schippet. ss Berlin, 6 März. Die Bestrebungen zur Herbeiführung eines internationalen Schutzes deS geistigen Eigen- IbumS, welche zum Abschlüsse der Berner llcbcreiiiknnfl vom 9. September 1886 führten, baben, soweit Dentscbtand dabei in Belracht kommt, zwar unleugbar einen Fortschritt gegen über dein trüberen, nur thcitwcife vertragsmäßig geregelten Zustande geschaffen, immerhin wird man auch die heutige Lage der einschlägigen Materie noch Nicht als eine den billigen Wünsche» der Beibeiligten entsprechende anerkennen können. Am wenigsten befriedigt das zwischen dem deutschen Reich »nd Oesterreich Ungar» bestehende Vcrhältniß, da letzterer Staat der Berner Uebercinkuiifl biö beule »och nicht beigetrcten ist, die Frage deS Schutzes dcö geistigen UrbeberrcchtcS zwi'chen diesen beiten Mächten daher »ur für die Angehörigen dcö cllemaligen Deutschen Buntes gesetzlich geordnet stt, nickt aber für die nach Auslösung de« BiindeSverbättnistcS dem deutschen Reiche neu binzugetretene» Provinze», auch nicht für die tranSleirbanische Hälfte der llabSburgische» Monarchie Verhandlungen bcbusS Abschlusses einer deulsch-österreichisch' ungarischen Litcrarconvcntion sind zwar im Gange, über einen Erfolg derselben aber bat bis >etzt nock nickt- ver lautet. Mit de» Bereinigten Staate» von Amerika ist am l5. Januar 1892 eine inzwischen in Gesetzeskraft getretene Uebereinkuiist geschlossen worden, inhaltlich deren die nord- amerikanischen Staatsangehörigen in Dentschlaiid bezüglich deS Schutzes dcö geistigen EigenlbumS de» Inländern gleich gestellt sind und dafür die NeichS-aiigebörigcn in den Ver einigten Staaten den Schutz dcö am 3. März 18'.»l neu erlassenen amerikanische» UrbeberrcchtSgcsctze-, der sogenannten Copyright Aet, genieße». Eine mit de» Niederlande» am 13. Mai 1881 ge schlossene Uebercinkunst entbebrt infolge des Widerstandes der Gciieralstaatc» noch der Ratification seitens der dortigen Regierung. Tic Regelung des Patent , Muster- und Markenschutzes wird in neuerer Zeit, abweichend von der srllbere» Präzis, welche ihn mebr nebenbei auf kurze pro grammatische Sätze i» den HaiitelSvcrlrägcn gründete, in besonderen Vereinbarungen, welche außerhalb der all gemeinen handelspolitische» Abmachungen bleibe», nach allen Beziehungen entwickelt und festgelegt. Deiitsch landS Handelspolitik ist bestrebt gewesen, diesem Bedürfnis; bei Abschluß der Handelsverträge de- vorige» Jabrcs unter Wakrung der Interessen der deutschen Industrie au«- giebigst Rechnung zu tragen. Derartige Vereinbarungen bestehen mit Oesterreich-Ungar». Italien und der Schweiz, analoge Abschlüsse mit anderen Staate» dürften voraussicht lich bald folgen. Da die vorerwähnten Verträge im Großen und Ganzen auf Grund des inlernalioiiale» llnionsvertrage» vom 20. März 1883, der durch die Beschlüsse der Confcreiize» zu Rom und Madrid ergänzt ist. entworfen worden sind, so cnisälll infolge dessen für Deutschland mebr und mebr das Be- dUrsniß, dem Unionsverlraae, wie dies vielseitig gewünscht wurde, nachträglich beiznlreten. Das die Verträge über das geistige Eiaenthiim bcbandcliike Oucllciimaterial findet sich in einer soeben von dem kaiserl. Geh. RcgierungSralh I>r. Heinrich v. Poschinger berauSgeaebeiieii, in R. v. Tecker'S Verlag biersctbst erschienene» Z»la»i»ieiistellnng aller einschlägigen, vom deulsche» Reick, voin Norddeutschen Bund und vom Zoll- „nd HantelSverein mit auswärtigen Staaten ab geschlossenen, zur Zeit gellenden Vereinbarungen actciimäßig geordnet — eine sehr dankcnSwcrihc Veröffentlichung, deren Werth namentlich von den spcciellen Interessentenkreisen nicht verkannt werden wird, welche darauf angewiesen sind, cin- genaue, erschöpfende und absolut r» verlässige Auskunft an der Hand zu haben. * Berlin. 6. März. Ter deutsche Antisemiteiibiind beging am iLonnabcnd in den Concordia-Prachtsälen die Feier feine« ^tistiingsfestc« durch einen großen Fcstcommers, der von Mindesten« 3ooo Personen besucht war. Wir enlnebmen dem Ber.chf- der „Post" über den Verlaus der Feier Folgende«: dem Hoch auf den Kotier betrat der Reichs,aas. AHIwardt. der beim Beirrten Lrs Saale« gleich den V" ^.«j-chier. Reich»,agsabg.orLn.ier Werner. ^ ""d «chrisisleller Wold inu unqeüeureni Bei. der Miisik und Tücherichwenkei, der Taiiirn begrüßt worden war, die Rednertribüne. Nachdem der Sturm der R?dn»'" ^'du)>asN'chtn Begrüßung sich gelegt balle, subric folgendes aus: Ich bin überaus gernbrt über Ihren Empfang, der mir ein Beweis dafür ist ta>- Sie in Ihren Gruiibonfchauungen vollständig mit mir ' über ..»summen iLebdastesi I°w°h.^ daß si. mir ttn. ^ mach.n wollen, weit ick die Anschauungen, die wir Alle haben, die Sie nur denken,' laut in die Weit hinausgeiprocken habe. Unseren alten Borsahren gab daS Lebe» in ihre» Wäldern trotzigen M»!b, aber der Waid nohn, ihnen den Blick ins Weite. Tie Rasse ist da« Heiligste, wa« e« giebt, weit sie eine gcmein- ame Geschichte seit der Urquelle sti. Daher sind Siasseueige»- buiiiiichkeuen unvergänglich. Trum steht es heule mil uns noch o wie mit »Nieren Borsahren. Tie Masse des Bolkes hat die urcbibare Gefahr für ihr Teusichihuin »och nicht begriffen, und die Gebildeten, die aus den Baum getleltert sind, schaue» ins Weite und sehen nicht da» Elend de» Volles, unter dem sie geboren sind. (Lebhafter Beifall.) Trum isl es nnjere Ausgabe, den Blick beider zu scharst». Wiederholt durch ffüriilüche» Beifall unlerhrvchen. erläuterte Rcdiicr nun stine» Standpuncl, daß in ber Judenfrage ohne Absonderung der beide» grundverichiedencil Völker nichts zu erreichen sei. Ten Coniervaiiven »in Heltdors, die in >er Liegnitzer Stichwahl Wahleiilhaltung prvclamirt Halle», kündigte er an, daß von jetzt a» der Antisemitismus in jeden von ihnen besetzte» Wahlkreis einbrecken werde. — Die Bc» ainnilting dankte dem Redner durch knihusiastischen Beifall. Während der Rede waren Rcchieanwalt Hertwig und Reichsiagsabgeordneter Pickenbach in den Saal getreten, später käme» noch Herr Earl Pocsich und Rcichsraihsabgeordneier Schneider, ber um 10' „ Uhr aus Wien eingelroffe» war. Alle wurde» eiilhusiasiiich mit Hoch rufen und Tufch begrüßt. ReichSIagsabgeordneler Pickenbach feierte de» T. A. B- und seine Leitung, Ist. Backler die Berdiensie des RechlSaiiwaltS Hertwig um die HebuugdesTe» tschthu „iS i» der Justiz. tSlüriiuicher Bestall) ReichSraid-abgeordneler Schneider überdrachte die herzlichste» Gruße der Geffiiiiuiigsgeiwsscn au» Wie» und Lesierreich und betonte unter wiederholte» lebhaften Beifalls, kundgebungen die enge Ziiiaiiimcngrhvrigstlt der deulickeiz Brüder dstsstoS und jenseiis der »ieichsgrenze im Kampie gegen de» gemein- iamen Feind. lLtürmischer Bestall.) Herr Wille erwidene mit einem Hoch aus die Freundschafi der beiden verbündeten Voller und Len Reichsratlisabgeordiikle» Schneider. lSliirmischcr Bestall.) Rechts- aiiwall Hertwig, slürmisch begrüßt, verbreitete sich über die Ju- loteronz der Juden gegen Jeden, der es wage, ihre Herrschaft an- zutaffrn, die nun hoffentlich doch bald ins Wanken geratben werde. An de» RegicriliigSaiitritt unsere« Kaisers, schloß Redner, haben sich große Hoffnungen geknüpft. Sie wissen Alle, wie sic sich erfüllt haben. Jetzt sagen wir: Wenn nicht mit der Regierung gegen das Judenthum, dann ohne sie und eve» tuen gegen sie. iTonnernLer, nicht cutcn- wollendcr Beifall. Hochrust au, Hertwig.)" V Berti», 6. März. (Telegramm.) In einem Leit artikel verweist beute tie „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" auf die Beruhigung, welche daS große Publicum ans den iiculichcn Erklärungen deö HaiidclöministerS von Berlepsch betreffs der Kohlcnsniidicale schöpfe» dürfe. In dem Arlitct beißt es u. A.: Jene» Colislimenteiikrcisen aber, welche sorgenvoll dem Lioblciisyndicale gegenüber sieben, wird cS zur Beruh,,zung gereichen, zu wissen, daß, wie ans den Erklärungen deS Frelbcrrn v. Berlepsch hervorgcbt, die Slaalsregierung auf der Wacht stebl, um jeder Ostiabr aus den Koblciisniitikalcn zu begegnen. Mit seinen Erklärungen bat der Minister dem Publicum gegenüber gewissermaßen die Garantie dafür über nommen, daß die in weitere» Kreisen geargwöbutc Jrri- lirung tcS Wirtksck'aslStcbeiiS nickt einlrcte» wird, und man wird für Liese Erilärniig dem Herrn Minister dankbar sein. Berlin, 0. März. (Te leg ramm.)Wie ans Friedrichsriik verlautet, hat Fürst BiSmarck in letzter Zeit an einer Venciieiitzündung gelitten. Nachdem sich daS Befinden des Fürste» BiSmarck wieder gebessert bat, wird sich Pro fessor Schweniiigor in diesen Tagen bis Anfang April inö Ausland begeben. — Die deutschsreisiniiige „Vossisck e Zeitung" schließt einen Leitartikel über das Je> uitciigcsctz folgendermaßen: „Es ist richtig, daß mit d.r Aufhebung >es Rest geu-tzeS gegen die Jesuiten »och nicht die Land. sgesetze gegen die!,» LrSen aufgehoben werden. Jin latholistoe» Baifein, in Wi ritemlerg, in Sachsen und anderen Leiiischen Staaten besiehe» Wicke Oiesetze. Aber mit der Aushebung des Rcichsgesetzes wurde der Streit in dieEiilzeitandtage gelragen werden und damit nur an Erbitterung wachsen. Es liegt sin Interesse des Friedens, daß dieser Kamps Leu, Reiche »nd de» Einzetsiaalen erspart bleibt, lind deshalb müssen wir nach wie vor hoffen und „warst», Laß der Reichstag ebenso wie die Regierung gegen die nttranwittaneil Forderungen hart bleibt, Tenn es handelt sich um nicht mehr und nicht weniger als um die Wahrung deS religiösen Friedens." * Kirt, 5. März. Tie „Kieler Zig." meldet: In sonst gut- unterrichteten Kreisen verlautet, das, ei» Wechsel im schleSwig- holsteinischen Oberpräsidmin nahe hevorsleht. Als Nachfolger des Herrn v. Sleiiima»» wird der Klofferpropfl Graf Reventlow- Preetz bezeichnet. * Aus Wrstprrusten, 5. März. Der Justizministcr Kat, wie der „Germ." iiiilgelheill wird, unterm II. Januar folgende Versügung erlasse»: „Bei den Verhandlungen über die vorstehend gedachte Angelegenheit (bezieht sich auf den erste» Theit des Erlasses) ist es zugleich zur Sprache gc- lonimcn, daß in den LanbeStbeiien mil überwiegend poinischcr Bevölkerung deutsch-evangelische Kinder »ach dem Tode ihrer Eitern häusig bei polnisch-katholische» Familien in Pflege gegeben und hier durch den Eiiislust ihrer Umgcbuiig nur allzu oft der d cn l> chcn Na t lona li l ä t und dem evangelischen Glauben entfremdet werke». Solche Vorkommnisse hätte» voraussichtlich vermieden werden können, wenn bei der Auswahl der Vormünder in den be treffenden Fällen die Vorschi ist tcS t- io». 2 der Vormund» schaflöordiiiing zur Anwendung gebracht worden wäre. Euer Hochwoblgeborc» ersticke ick, tiefem Gegenstände Jbrc bc sondere Aufiiierlsamkeil zuziiivcntcn und in geeigneter Weise darauf hinzuwirken, dag die citirlc GesetzeSvorschrift überall befolgt, auch etwaigen Neigungen der Vormünder, ibre cvangclischc» Mündel bei katholische» Pfiegecltcrn uiltcr- zubriiigcn, seitens der Vorniuneschafisgerichte mit Nachdruck ciitgegcngctrelen werde." * Posen, 4. März. Ter Provinzial-Landtag be willigte heute eine Beihilfe von 35«>ooo.-e für die Cin- deichung der Warlhc zur Verhütung von Ucker» schwemmungc». Ferner wurde bcfchioffen, den Kaiser zu bitten, zu genehmigen, daß die Provinz Posen für die Zwecke tcS Pr ov in;> a i - H iis-casscnjo » d s den Betrag von 20 Millionen Marl Anleihescheine, verzinslich zu 3 oder oder 4 Prccent, im Bedarfsfälle auSgicbt. * Lirgiiitz. 6, März (Telegramm) Bis jetzt wurden gezählt für Jungfer (deutschsreisinnig) >2001, fürHertwig (Antisemit) 7449 Stimmen. Es fehlen nur noch einige Orte. ' balle a L., 6. März. (Telegramm.) Tic Nachricht, der R„ch«kan)irr Gras Caprivi habe dieser Tage den
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