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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.01.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19150120011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1915012001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1915012001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-01
- Tag 1915-01-20
-
Monat
1915-01
-
Jahr
1915
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ns 1H-. Jahrgang Morgen-/lusgabe «.»aktiv« imü LeschüftsstrU«: ?»hanot»gaft« Ur.». * Zrrnspr«ch-N«schlu» Nr.«»«. ««3 ua» «64». 1915 Nr. 34 Mittwoch. Len 20. Januar. Die Kriegslage »ach ^le- Polen und West-Galizien Artilleri missions- nem pa- den diese übernimmt nlwortung.) lel. 2549. oa 5Smi- ie. ckie in rcken, »k leren 8« re lieber- i irorten- vckt. Vie vrukt - xcn ckiv 1'. V. 9) brikstlon Unter- !k3kt«>auk- unserss bren er- cky Okpr- ^)it8 K st * era^kiuen un<1 kknp;- !>.- aukru- ; o n s or- « über- /lmtsbüM desRates und despolyeüurrtes der Stvdt Leipzig gen Io- us Frei- Pfarrer etritirche nvorstand Pfarrers te bisher te», Karpathen hat sich nichts ereignet, einigen Gegenden wird neuerlich starker Bei Iatobenq in der folge von Regen erst spater eingebracht werden konnte. Ausserdem sei in England das Dreschen des Getreides durch das nasse Wetter hinausgeschoben. Ein Protest hollarr-s gegen England. 's Kravenhage, 19 Januar. sEig. Draht- Meldung.) Hiesigen Blättern zufolge will die Re gierung der Niederlande bei England Protest er heben. weil englische Kriegsschiffe in der Nähe der Falklandsinseln den holländischen, seit drei Monaten von einer argentinischen Firma ge charterten Dumpfer „Zofefina", der nach dem Vertrag nur der südamerikanischcn Küstcnichifsahrt diente, be schlagnahmt haben, ohne dass er Konterbande geführt hätte. dem neuen Rückzug, und weder in Paris noch in London wird man der Meinung jein, daß ein Geldopfer genüge, um den Stand der Dinge rasch im erwünschten Sinne umzuwandeln. Die Hoffnung auf einen entscheidenden Sieg in Galizien ist in den letzten Tagen zu einem kümmerlichen Flämmchen geworden. Ja. wenn es noch gelänge, wenigstens Przeinysl zu Fall zu bringen; aber auch diese Erwartung wird mit jeder Meldung vom Kriegsschauplatz frag licher. Die Russen haben ihre Stellung vor Zaklicyn räumen müssen. Da dieser Ort, auf dem rechten Ufer des Dunajec gelegen, von ihnen für den Durchbruch dec österreichischen Front ausersehen war, bedeutet ihr Rückzug den Verzicht auf einen Erfolg. Das obere Dunafectal haben sie prcisgcgcben und ebenso die Höhen von Uzsok und die Stellungen im Unger Komitat. Sind also die Aussichten in Galizien beträchtlich geschwunden, so erst recht in Polen. Rack dem gestrigen Tagesbericht der deutschen Heeresleitung sind die Russen bei Radzano w o an der Wkra, bei Bie z u n und Sierpe empfindlich geschlagen worden. Da diese Kämpfe nördlich der Weichsel stattfanden, zum Teil in der Gegend auf Mlama zu, ver ringert sich auch dort die Möglichkeit, den deut schen Vormarsch auf Warschau aufzuhalten. , Nach alledem ist also der Zeitpunkt zur Erlangung eines Kriegszuschusses nicht gerade günstig. Freilich — alles ist relativ. Es kann leicht noch schlechter kommen. -ä mit^e- Ilkretüdi'te io kius- ruriicstru- :lo ^btei- nieln vs slurst- tedonäen ttlurvk ru »t in äer kcknstuno -kielt <la> k im lau -enre äer Vie Ver- .XuslttN'i o i-r ä xt e lr es äle ins einer einer äes ikenstän- bis rur ;eenn^en. Vie Ler- nä nnek- 8 i12 ur >0 sei äes Le cke jet.Lt nar-n-erte, i vLtnr- -katr xe- i senaek relsan- >S 2N eersomm- ^rsnmm- erteilen Der französische Generalstabsbericht vom 18. Januar abends 11 Uhr lautet: Infolge einer durch eine Granate verursachten Explosion eines Munitionslagers wurde ein Teil des von unseren Truppen besetzten Dorfes La Boissclle ei »geäschert. Wir mutzten das Dorf räumen, eroberten es aber am 18. Januar vor mittags in einem starken Gegenangriff zurück. Der Feind beschoss Saint Paul nahe Soissons. In der Champagne überflogen deutsche Flugzeuge unsere Stellungen, wurden aber von Kanonenschüssen und Maschinengcwehrfeuer empfangen. Zwei davon fielen nahezu unversehrt innerhalb unserer Linien bei Bar-lc-Duc nieder, vier Flieger wurden gefangen genommen. In den Argonnen zeitweilig aus setzendes Geschütz- und Gewehrfeuer. Von den Ar gonnen bis zu den Vogesen schneesturm. Vie wirksame Seschießung von Soistons. Aus Genf wird dem „B. L." gemeldet: Der be- deut samsie deutscherseits erzielte Erfolg war die wirksame Beschickung des allerletzten Halte punktes der Maunouryschen Truppen, der Sois- sons-Vorstadt Saint Paul. Noch am Mon tag lietz Ioffrc beruhigend Mitteilen, die Deutschen befänden sich in einer für Saint Paul ungefährlichen Stellung an der Kreuzung der Wege nach Maubeuge und Lrouy. Dieser Auffassung des Generalissimus entgegen zerstörte die Beschietzung den für di« Per, bindung mit Reims besonders wichtigen Saint Pauler Bahnhof und erzielte eine fast vollständige Isolierung der Stadt Soissons. Der Verner ,Sun-" über Soistons. Bern, 19. Januar. Der „Bund" wirst zur Kriegs lage die Frage auf, ob cs sich bet den Kämpfen bei Soissons um eine Offensive der Fran zosen handelte, die tunlichst gefördert und dazu ausgenutzt werden sollte, um den Generalangriff vor- zubcreiten, oder nur, um die Sicherung der Po sition von Soissons. Das Blatt nimmt aber dann nach der letzten Klarstellung an, datz General Maunoury in Ausführung der Direktive vom 17. Dezember, die wahrscheinlich von militärischen und auch von politischen Erhebungen diktiert war, in seinem Abschnitte die Offensive einleitete. Be züglich der Kräfte frage meurt der „Bund": Wenn, wie die Franzosen melden, nur drei Brigaden beteiligt waren, so hätte Maunoury den Angriff mit ganz unzureichenden Kräften unternommen und man mutzte sich wiederum fragen, wo denn die Reser ven waren, um dem Angriffe den nötigen Rück halt zu geben, von der rückwärts bereitstehenden Armee ganz zu schweigen. Wir glauben daher nicht an dies« drei Brigaden, sondern halten die von deutscher Sette mitgcteilten Ziffern für rich- tiger und komm«», fo auf mindestens das Doppelte der Truppenstärke. Di« Lage der Franzosen bei Soissons hat sich sehr zn ihren Ungunften verschoben. Die Gesterrcicher auf dem Wege nach Tarnow —Die Russen schwächen ihre Lmschließungstruppen vor przemysl z.raft der kalt und !;hut von tz sic auch lichten zu c Kriegs- al die in : zu sehr zu wirt- zauswirr- haben. für den ie zweck en Nähr- »usfrauen le schmack- mutz aber d treten: tel, die hlichen iützung geworfen als Vieh- isch, ins- »tz, schon us. ein- mirüchten im Lande ieizendrot tkohl und n, Ha, er st werden, eherzigcn, ede Haus- h gemein überzeugt wrauf es inkommt; Genüssen svr relpa, IM» Vororte »ur» imsere «rsarr V »Zu ASpr»Is» . vo- Speoiteur« LmoltSgl»» »n» Sau» gebracht: «vaotllch 1.4S M., »»ertrUührUch Z.7S M. Sa» brr chrlchüNaftrU«, vasrra Ztttol«: un» Nu»gab»N«U«n odgehottr monatlich>M.,vt«rt«U»hrUch3M. Lorch unser« ou«w»rtig«n ZUtalra tu» tzau» »edeacht: monatlich 1^0 M., vi«rl«iI»brUch 4.S» M. t urch »te Post: iaarrhald V«utsch- lnnSa u»L »er »rutsch«« tlolonirn moaatlick i.ro M., vi«rtrti»l>rllG 4^0 M., auaschli«-lich postdesteUgelü. Pr,»» »«r «w,eiuumm«r >» Pf. du Leipzig, ürn Nachborort«« unü »«« Grtr« mit eigene« Zillal«, wir» »i« ^»««»auagobe noch am std«n» üe» erschein««» in» tzaoa gellesert. kür stnzrig«« au» Leipzig un» Um,«bu«, »i« /»nzeigenpreye. ,spau>g«p.m,.,i.r3p^,Li«n«nam.,.u»,m.. von auowürt» 3» Pf.. N«klom«n t.L» m., Llrta« finzeigr« »iepetitzeU« nur r»pf.d.wi«»«rhot.ktob.,ftn;«tginvoa0r>>ör»ea im amtltch«ar«il»irprtit- zrtl« sa Pf. chrschtiftoaazrig«« mit plotzvorschrtft 'm Preis« «rhiibt. Nadatt nach Laris. 0«ilag«n: S«samtausl.jM.üa»Laus«nü ouoschl.postgcdübr Mn;«Igea»ftnaahm«: lohaaniogost«», d«« ><imtli»>«n -ilia.rn »ea Leipziger Lagediattr» unü allen stan»ac«n-«xpr»itionen üe» 3n- un» ^uslinüe». vooLeipzigerltagedlatt erfcheint wekktog» Lmol.Sonn-u.Zeiertagotmal. Sirlinir »lbatlion: 3n ücuZellen >7. srru.prech-. nfchiust: Hansa Ur. »47. Dirn muar. ner unter »es Lehr- reranstal- hen Bank werden, ener des igl. Hof ier Raten gung ge- zl. Haus- r Ernzah weil sie fast alles Terrain nördlich des Flusses ver- loren haben. Wenn die Franzosen nicht trachten, um jeden Preis das Nordufer wstdcrzugcwinnen, wird hier mit einer bleibenden Verschlech terung der Lage zu rechnen sein, die sich auf der ganzen Aisnefront fühlbar machen mutz. Vie Ge-ieIenhelt üer öeutschen Zelübefestigungen. wrk. Zürich, 19. Januar. Oberst Müller schil dert in der „Neuen Zürcher Ztg." die Anlage d«r deutschen Feldbefestigungen und bemerkt u. a.: „Die Befestigungsarbeiten fallen grötztenteils ausschliesslich der Infanterie zu. Die deutsche Infanterie weist als Pioniertruppe einen hohen Grad von Durchbildung auf. Die von Insan- terieoffizieren entworfenen technischen Anlagen der Befestigungswerke und ihre Ausführung durch die Truppen sind mustergültig." Nach Schilderung der Unterstände, Strassen, Flankierungsgräben, Vor hinderniss« vor der Hauptstellung schliesst er fol gendermassen: „Der uns führende Oberst K. ver sicherte uns zum Abschied, dass er mit seinem Rcgi ment einem überlegenen Gegner standzuhalten sich anheischig mache und dass er mit einer Kom- pättie in ihrer verstärkten Stellung einem feind lichen Bataillon die Spitze zu bieten vermög«. Dies scheint mir keine Uebertreibung, son dern der Ausdruck eines festen Willens zu sein." Ein großer Schlag üer Zeinöe? Der „V. Z." wird aus Rom gemeldet: Die .Tribuna" will aus bester Quelle erfahren haben. Lass sämtliche Ententemächte, jede auf ihrem Kriegsschauplatz und zur See, :n kürzester Frist eine grotzc gleichzeitige Aktion gegen Deutschland zu unternehmen gedenken. Die Aktion sei völlig vorbereitet. Dazu gehöre auch ein energi scher Vorstoss der englischen Flotte gegen die deutschen Küsten. Da die Dreiverbanömächte so freundlich sind, ihre Karten aufzudecken, dürfen sie sich des gebührenden Empfanges durch die Deutsch«», versichert halten. Ein Vertrauensvotum für ve'caste. Aus Genf wird dem „B. T." gemeldet: Aus der französischen Kammer wird gemeldet: Unter Vorsitz von Albin Rozet vereinigte sich die Kommission für auswärtige und kolo niale Angelegenheiten zu einer längeren Sitzung, um einen Bericht Delcassös anzu hören. Die Kommission gab nach Beendigung der Sitzung Dclcass^ ihre Befriedigung und ihren Dank für die von ihm abgegebenen patriotischen Erklärungen zu erkennen, und drückte ihm ihr vollstes Vertrauen aus. sDie Kommission scheint in ihren Ansprüchen recht bescheiden zu sein. Die Rcd.s Der Vieüerausbau Selgiens Aus Amsterdam wird der „D. Z." berichtet. Eine im Hinblick aus die Kriegslage mindestens merkwürdig zu bezeichnende Konferenz wird dem nächst in der Londoner Guildhall abgehalten wer den. Wie der „Standard" berichtet, haben sich ver schiedene Baumeister, Städteerbaner und andere Sachverständige zusammengetan, um über de», Wiederaufbau Belgiens zu beraten. An dieser Beratung wird auch Herbert Samuel, der Präsident des Loal-Governement Board, teilnehmen. Vie Lebensmittelteuerung in England. Amsterdam, 19. Januar. Eine Depesche des Reuterschen Büros aus London vom 18. Januar er klärt in einer Polemik gegen die Behauptung der deutschen Presse sdatz die Preissteigerung der Lebensmittel in England der Jahreszeit nicht entspreche), die schlimmste Zeit sei vorüber, was Eier, Nüsse und Gemüse betreffe. Die Getrcidczufuhr sei grösser als im Vorjahr, aber, so fährt das Reutersche Büro fort, die amerikanischen Spekulanten ver doppeln ihre Anstrengungen, um eine neue Preis steigerung zu erwirken. Wahrscheinlich werden sie von deutschem Kapital unterstützt. Eine weitere Ursache für die Preiserhöhung sei die Steig«, rung der Frachtraten und der Mangel an Schiffe», und Hafenarbeitern. Die Rcederkreise sagen, dass die grosse Ueberfüllung der Häfen die Preise kürstlich steigere. Die von der Regierung unter nommene Seeversicherung habe 190 Prozent Gewinn erzielt. Man setze Hosfnung auf die Zufuhr au» Argentinien, das eine gute Ernte hatte, die aber in Ver Streit um -ie ,vacia". London, 19. Januar. Die „Times" melden aus Washington: Man hofft, dass wegen der „Dacia" irgendein Kompromiss »nöglich wird. Es wurde der Vorschlag gemacht, die „D a c , a" solle sich frei willig in einem englischen Hafen stel len s!) und gegen Bürgschaft noch Rotterdam wciterfahren, hierauf »urückkehren und vor einem Prisengcricht erscheinen. Man würde auf diele Weise eine Probcentschsidunq erzielen. Unfälle im Kanal. London, 19. Januar. Das Patrouillenboo, „GH ar" ist mit seiner Bemannung auf der. .Höhe von Deal gesunken. Vier' belgische F i s chc r f a h rz e u g o, die am Sonnabend nach Dover geschleppt wurden, haben sich losgerissen. Man befürchtet, dass sie u n t e r g e g a n g e n sind. Lloyds Agentur erfährt, dass der Küstcndampfe, „Motor" gestrandet und sein« Besatzung er trunken ist. Ver österreichische Tagesbericht. W ie n, 19. Januar. Amtlich wird verlautbart: IN. Januar, mittags: 3« kamps. In Aus Schneefall gemeldet, südlichen Bukowina wurde ein russischer Por st o h unter schweren Verlusten des Gegners zurück- geschlagen. Ain südlichen Kriegssckmuplatz ist di« Situation unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Gencraljtobes. von Hoescr, Feldmarschalleutnant. Line Richtigstellung. (r.) Bern, 19. Januar. Die österreichisch- ungarische Gesandtschaft in Bern ver öffentlicht amtlich folgende Mitteilung; Verschiedene Blätter der Schweiz haben kürzlich eine dem „Giornalc d'Italia" entnommene Nach richt gebracht, dass zahlreiche Truppen aus dem Deutschen Reich nach Bosnien und der Herzegowina entsandt dafür aber K. K. Re gimenter slawischer Nationalität nach dem weltlichen Kriegsschauplatz verlegt wurden. Tic K. K. Gesandtschast ist ermächtigt, diese Nachricht als pure Erfindung zu bezeichnen. Vie Gesterreicher vor Tarnow. sr.) Wien, 19. Januar. sL i g D r o h i b e r i ch t.) Roda Roda telegraphiert dec ,.N. Fr. Pr.": Bei Tarnow liegen die Schützengräben auf 4V Meter einander gegenüber. Schwere Ge schütze aus unserer Seit« legten den Bahn hos inIarnow, der von den Russen besetzt war, um. Sonst herrscht überall Ruhe. In den Knr- pathen haben sich di« Russen auf die Höhen zurückgezogen. Die Nachrichten, dass sie dart unter Frost und Schwarzen Blattern leide«, be stätigten sich. Die Witterungsverhällnisse in Galizien und Polen sind den Operationen überall ungünstig. Es friert bei Nacht und tant bei Tage. Die Zustände der Strassen spotten jeder Beschreibung. Die Strassen find kn,etirs ausgeweicht. Kanone« kommen nicht fort. Di« Bewegung de» Train» geht venstatten, verbraucht jedoch alle Energie. Die Deut schen haben es nicht besser al» wir. Vie Rusten räumen -ie Karpathen. lr ) Budapest. 1». Januar. (Eig. Draht, bericht.) Nach Berichten sämtlicher hiesiger Blät ter sind dle Kämpfe in den Karpathen «s«. - Das Zerstörungswork der Engländer vor Ewakopmund. — Ein Protest Hollands gegen England! — Erschwerung des Werbegeschäfts in Kanada. Vie Schwäche des großen Verbündeten. W,e auü Paris berichtet wird, sollen drei Beamte dec französischen Regierung Russland bereisen. Zum Vergnügen? Schwerlich. Sie gehen zu Studienzwecken »n das Land des grossen Verbündeten, und ihre Reise muß dring.iü) sein, sonst würden sie wohl eine etwas angenehmere 'Witterung abwarten. Was werden sic studieren? Es ist leicht zn erraten. Russland braucht Geld. Da Frankreich aber selbst seine liebe Not hat, sollen jene Beauftragten vermut lich festzustellen versuchen, Ivie zurzeit die russi schen Zus-ände beschaffen sind. Man will ,n Paris wissen, ob sich eine abermalige Hilfe leistung nvch lohnt. Die schöne Zeit, wo die Milliarden flüssig waren wie Wasser, ist dahin. Aber das reiche England? Ist cs nicht in erster Linie berufen, gerade jetzt mit volle», Händen den, Verbündeten beizusvringen? Dass Rußlands Geldbedarf dringens ist, weiss inan nach dem Sckeitern seiner ersten inneren Anleihe Ulch angesichts seiner Bemühungen, den Lon doner Geldmarkt russischen Anleihen geneigt zu Machen, seit geraumer Zeit. Die Art aber, wie das halbamtliche Blatt „Ruß ko je Slowo" die un,gehende Beseitigung det finanziellen Schwierigkeiten Rußlands von England fordert, zwmgt zu der Schlussfolgerung, daß die finan zielle Notlage des Zarenreiches bisher noch weit unterschätzt worden ist. Denn „Nutzlose Slowo" beschwört nicht nur Grossbritaunien, de», russi schen Verbündeten sofort aus der Geldklemme zu befreien, sondern droht mit oem Abschluss eines Sonderfriedens, falls Russland nicht innerhalb weniger Wochen Geld croaue! Wenn die „Russkija Wjcdoinosti" zuverlässig un terrichtet sind, hat diese Droyung bei den Ver bündeten Erfolg g'habl: englische Banken sollen Russland bis zum Betrage von einer Milliarde Fran-en, iranzösischc bis zum Betrage von 500 Millionen Franke», Kredite eingcräumt haben. Nach den weiteren Ausführungen der „Russkija Wied." sieht es so aus, als ob mit Hilfe der neuen Kredite die Zinsen dec russischen An leihe», in, verbündeten Auslände und in Hol land sowie russische Bestellungen im Anstand bezahlt, werden sollen. Selbst angenommen, daß über die hierfür nötigen Beträge hinaus, die allein betreffs des Schuldendienstes von den „Russk. Wied." auf 220 Millionen beziffert wer den, Russland die vollen 1?/-, Milliarden Franken erhält, jo bedeutet eine derartige Summe im Vergleich zu den. Umfang des gesamte», russischen Geldbedarfs wenig genug. Umgekehrt sind 1'/^ Milliarden Franken für die Banken der West mächte unter den obwaltenden Verhältnissen wahrlich keine Kleinigkeit. Und wenn jene Ban- len einen solchen Betrag in das russische Danaidenfass fliessen lassen, so können sie es nicht tun, ohne die Finanzkraft Engkands und Frankreichs in den,selben Verhältnis zu schwächen. Anders steh, es in», den, Gclke, oas Russ land nach einer Reuter-Meldung von Morgan und anderen New Yorker Geldleuten in, Betrage non 25 Mill. Dollar erhalten soll. Die Gering fügigkeit dieser Summe, die an sich für die fi nanziellen Schwierigkeiten Russlands bezeichnend ist, wird uns nicht über die grundsätzlich be merkenswerte Tatsache hinwegsehen lassen, dass die Bereinigten Staaten den Russen nicht nur Kriegsmaterial liefern, sondern sie auch »ni» Geld unterstützen. Für ein Volk, dessen englisch-ameri kanischer Bestandteil die Londoner heuchlerische Entrüstung über den deutschen Militarismus für bare Münze nimmt, ist diese Uinerstützung des russischen Despotismus in Hohem Masse kenn zeichnend. Sie wird auch die besondere Beach tung der amerikanischen Juden finden, die ge rade hente aus der Pariser „Hnmanits" er fahren, in welchen, Grade die russischen Inden trotz des AricgeS und trotz aller Versprechun gen geschunden und vergewaltigt werden. Wenn man sich des Eifers erinnert, »nil den, die öffent liche Meinung der Vereinigten Staaten für eine günstigere Gestaltung des Loses der russischen Juden eintrat, dann darf man darauf g soannt jein, ob die Enthüllungen der „Humanitü" als Gegenstück zu der finanziellen Unterstützung Rußlands durch die New Aorker Banken an den Amerikanern spurlos vorüoergchen werden. Ter peinlichste Punkt für Russland ist die Tatsache, dass gerade fetzt seine Niederlagen aller Welt star zu deutlich vor Augen fielen Di' russische Presse selbst spricht g<mz osten von
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