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.n, r» Lre«d«» -»ferste »erb«« «»trnommr«: vk« AdendS k, ...Sonni«»«, vl» Mittag» IS Uh» Martenstr.L»; in Reustadt: U Adendö 5 Uhr, Buchd r« ck«r ei «»« Job. VLgler, gr.KlostergasstS. >«-In-er H«,VV« Sxempl. - Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Druck und Sigenthum der Herausgeber: Litpsch ör Neichardt in Aresden. Derantwortl. Ncdactcur: InlkttS Utkchardt. «-Ssn»e«e»1: viertelt. 22'/» Ngr bei unentgttdUcher Lieferung in't Hau«. Durch dir P«st vierteljä^rl. 25 Ngr. Cinxeme Nummer» 1 Ngr. Znserairnprnse WrdenRaum einer gesvaUcuen Zeile: 1»/, Ngr, Unter, Eingesandp die Zeile 3 Ngr. von unsünbekanntc,'Firmen und Personen ttchmen wir nur gegen Prän nmeranvo-Zahl,mg durch Briefmarken oderNosteinzahluM ^KIsVeVtss seAk »k«»S»SV»SkkI»^<«ISfT^e»Uk auf. 10 Silben körten IV» Ngr. Auswärtige können die Zahlung auch auf eine Dresdner Firma anweiscn. Exp. d.DreSb.Nachr. Nr. SV. Aebeiizehntcr Jahrgang. T>,°o»°r sr°„>sch. Dresden, Montag, IS. Febr«ar1872. , MM ' ^ Dresden, den 19. Februar. — ES ist zu beklagen, daß die Fortschritte, welche die frei' en Gesetze bringen werden, die der Minister des Innern dem Landtage vorgelcgt hat, bei eine», Theil der davon betroffe nen ländlichen Bevölkerung nicht-so rechten Anklang zu finden scheinen. Wir meinen die Agitation gegen,die neueLandgemeinde- ordnung und die Bildung von BezirkSvertrctungcn, gegen welche zahlreiche Petitionen auS der Lausitz und den wesentlich acker bautreibenden Gegenden von Wurzen, Oschatz u.s.w. beim Land tag eingchen. 18 Gemeinden aus den Gerichtöämtern Neustadt. SchirgiSwalde und Schnitz bitten den Landtag, daß in den netten Gesetzen die Amtshauptmannschaften sannnt den Vezirkövortrc- tungen wegfallen und dafür an allen Orten, wo jetzt Gerichts ämter bestehen, Behörden, sowohl für Justiz als für Verwaltung belassen werden, damit von der jetzigen Bequemlichkeit und Ver- kehrSerleichterung bei allen amtlichen Handlungen sür die Land gemeinden nichts verloren gehe ; sowie daß es jeder Gemeinde überlasten bleibe, die ihr durch das Gesetz zugesprochene Verwal- tunzSbefugniß selbst auszuüben oder zum Theil durch das zu ständige Gerichtsamt auSüben zu lasten. Die Petitionen aus der Wurzener Pflege aber sträuben sich gegen die Uebertragung der Polizei auf die Landgemeinden. Sie wollen von einer zwangs weisen Erziehung zur Selbstregierung nichts wissen und sagen, «er sie dazu zwingen wolle, verstehe ihre Verhältnisse nicht. Be sonders aber hätten sie nicht Lust oder Zeit, die Stellen von ländlichen Polizeiämtern und die damit verbundenen Mühwal- tungen, Schreibereien, Zeitopfer, Aergernisse und Verantwort- lichkiten zu ülemehmen. '< — In Sachsen haben das ErinnernngSkreuz an den deutsch- französischen Krieg nur allein 1447 Eisenbahnbeamtete erhalten. Unter anderen damit bedachten Personen ward es auch dem be kannten Kunftgärtner Nuschpler verliehen und zwar in Anbe tracht seiner schönen und conseguent ausgeführten Idee, in hie sigen Lazarethcn die Lagerstätten durch Blumen zu schmücken und den armen Verwundeten durch den Anblick und den frischen Duft manches Labsal zu bringen. — Wir berichteten bereits über die am 28 Januar statt- aefundene Gründung eines Bezirks Vereins der Wilsdruffer Vor stadt und Friedrichstadt. Die von der ersten constituirendcn Ver sammlung mit Ausarbeitung eines Vereins-Statuts beauftragte Commission hat sich ihrer Aufgabe mit einer, dm regen Eifer für die gemeinnützige Sache kennzeichnenden Schnelligkeit entledigt, so daß die betr. Vorlage schon der auf den 9. Februar berufe,im Hauptversammlung zur Beschlußfassung übergeben werden konnte. Das Statut fand nach kurzer Debatte Cnbloc-Annahme, und einigte man sich eben so schnell über den aus 15 Personen be stehenden Vereins-Vorstand. Die Gewählten haben sämmtlich angenomrneu und sich wie folgt constituirt. Josef Cristofani, GypSwaarenfabr., Vorsitzender; I. Paul Liebe, Apotheker, stellt'. Vorsitzender; C. Junghähnel, Droauist, Schriftführer; Adv. C. Hendel, stell». Schriftführer; Eduard Geucke, Kaufmann, Cassircr; August Boy, Klempncrmnstcr- I Gmeiner, Handschnhsabriiant; Carl Grüner, Privatmann; G. A. Händel, Feucrspritzcnfabr.; F. OSkar Lehmann, Hutsabr.; Herm.Licsske, Kaufm.; I. Raschle, Kürschnermstr.; I>r. Rothe, Apotheker; Bernh.Schnabel,Kaufm.; 6. Sparmann, PrivatuS. — EL bürgen diese Namen für eine thatkrästige Wahrnehmung der VereinSzwccke. Säinnüliche Vor standsmitglieder nehmen Anmeldungen zum Beitritt eintgcgcn. — Heute wird Herr Ferd. Worthmann aus Leipzig in dem hiesigen „Gewerbeverein" einen Vortrag halten über das Thema: „Welchen praktischen Maßregeln verdanktCngland sein« günstige Lage gegenüber der Socialdemokra tie?" Der Redner, der eS sich-zur Lebensaufgabe gesetzt hat, zu der Lösung der sozialen Frage nach Kräften bcizutragm, hat dam gründliche Studien gemacht. D«se Vorträge unterscheiden sich von den landläufigen über den gegenwärtig so mannigfach mit mehr Eifer als Sachkenntniß behandelten Gegenstand da durch, daß sie in der Empfehl"'.'.g von einer Reihe praktischer Maßregeln gipfeln, welche die Engländer mit dem glücklichen Instinkt und der entschlossenen Initiative, die sie ähnlichen Pro blemen gegenüber oft geleitet haben, in weit umfassenderer Weise Sk« irgend eine andere Nation durchzusühren begannen, und deren wohlthätigem Einfluß sie eS verdanken, daß die soziale Revolu tion ihnen weit weniger bedrohlich in'« Angesicht sicht, als uns, daß die Internationale unter ihren Arbeitern bisher keinen nen nenswerten Anhang zählt. — Der Vortragende war vor dem Kriege von 1870 Lehrer der Volkswirtschaft, des Handelsrechts u. s. w. an einer der ersten deutschen Fachschulen, legte seine Stelle freiwillig nieder, um an dem Feldzug theilzunehmen, ward vor Pan« zum Offizier ernannt, zweimal (auch mit dem Ritter- kreuz de» König!. Sachs. Albrechtrorden« mit Schwertern) deco- rktt. und bereitet sich jetzt, von einer schweren Verwundung ge nesen, auf Sie akademische Laufbahn vor. > —- Herr Otto-Walstrr bringt unter der Aufschrift: „Keine «HmHornen" im Volksboten dieMittheil»yg,daß er vorige " eins «ame Schwer» erfahren Labe. - Zwölf. Ver urteilungen auf einmal sprach der Richter über ihn aus. In Summa Summarum ward ihm unerkannt erstens 3 Monat Ge fängnis; und zweitens 74 Thlr. Strafe. Drei Monate Gefängnis; wegen Beleidigung des Kaisers; 20 Thlr. Strafe wegen des Ar tikels „Vogelsrei", der Beleidigung des sächs. Bcaintcnstandcs enthält20 Thlr. extra wegen Beleidigung des Secondcleutnant standcS; 10 Thlr. wegen des Stellennachweisbureau-Ji,Habers Procksch; 5 Thlr. wegen des Rechtöcandidatcn Broda, den er ein „Bürschchen" genannt hat, und 5 Thlr. wegen demselben, da er zum Anderen der Prügeljunge des Leipziger Tageblattes ge heißen ward; 5 Thlr. wegen des Fähndrichs Pfeil; 3 Thlr. we gen vcs Polizei-Wachtmeisters Borsberger; 3 Thlr. wegen des Wachtmeisters Rößler und 3 Thlr. wegen des Criminal-GenS- darmen Wunderlich. — „Denkschrift über daSHilsswerk imPlaucnschcnGrunde bei Dresden in Folge des Grubenunglücks ain 2. August 1809. J»i Aufträge verfaßt von A. W. Königsheim, Negierungsrath." Diese Schrift, die in zwei Theile zerfällt, bringt im ersten eine Schilderung des Unglücks und im zweiten eine speciellc Darstel lung des Hilfswerkes, an welchem sich, wie man hier durch Zah len bewiesen findet, man möchte sagen die ganze Welt in erheben der Opferfreudigkeit betheiligt hat. Die runde Summe der Sammlungen ergicbt 441,350 Thlr.; davon kommen 138,335 Thlr. auf Sachsen, 164,729 Thlr. auf Preußen, während die fehlende Summe aus aller Herren Länder geflossen ist. Hiervon werden nun Leibrenten an die Hinterbliebenen gezahlt bis zur Höhe von monatlich 10 Thlr. Die hübsch ausgcstattete Denk schrift enthält noch ein in Tondruck ausgcsührtes Titelbild, — das Riesengrab der Verunglückten, eine Ansicht der Windberg bahn und ihrer anliegenden Schächte, sowie einenSituaüonsplan der Unglücksstätte. — Die Bewohner Dresden? besitze,» bekanntlich in dem Großen Garten einen unschätzbaren Juwel. Das; für dessen Pflege leider -viel zu wenig geschieht, haben die jüngsten Laud- tagsvcrhandlringei» bewiesen. Der Große Garten besitzt laut den Erklärungen deS Ministers von Friesen augenblicklich so gut wie keine Betriebsmittel mehr, seitdem sein letzter Fond zum An kauf eines Grundstücks verwendet wurden ist. Erheblich günsti ger würde sich aber die finanzielle Lage des Großen Gartens stellen, wenn man dessen Einnahmequellen besser vermehrte. So läßt sich bestimmt von der Verpachtung des Teichs in, Winter eine viel höhere Rente ziehen, als die unS genannte fast lächerlich zu nennende Summe beträgt. Leider soll aber ein viel höheres An gebot eines anderen Pächters zurückgewicsen worden sein. Na mentlich ließe sich aber ein bedeutender Fond sür VcrschönerungS- zwccke schaffen, wenn die Pavillons, die so herrliche Sommer- quarticre abgcben, rationeller vcrmiethct würden. Warum schlägt man nicht das Verfahren bei diesen Sommerpavillons ein, wie bei den Kam»,erzittern, wo man das Höchstgebot, jedoch unter Vor behalt der Auswahl unter den Licitantcn, acccptirv? Wenn man die Preise kennt, welche unsere biederen Nachbarn in Blascwitz, Loschwitz, Pillnitz, der Lößnitz, Strehlen und Striesen, Weiser Hirsch rc. für ihre Sommerquartiere sich zahlen lassen, so findet man, daß die wenigen Glückliche», dicSommcrpavillons im Gro ßen Garten haben, viel zu billig sitzen. Mindestens aber nach Ab lauf eines Miethcontraets sollte die Verwaltung des Großen Gartens bei der Vcrmicthung dieser Pavillons größere Oeffent- lichkeit walten lassen, denn jetzt werden diese Pavillons nach an deren als finanziellen Rücksichten verwendet. Den höheren Pacht schilling verwende man auf VcrschöttcrungLzwccke, die auch de», ürmstcn Dresdner daun zu Gute gehen. — Gestern wurde uns eine Art Tractätchcn iiberbracht, welches eines von denen ist, die, wie uns mitgctheilt wird, thcils verschenkt, theils hier in die Häuser geworfen werden. Es ist über schnellen: „Die sociale Frage oder Kapital und Arbeit; ein Wort an allerlei Volk", und ist zu haben beim Schlesischen Central- Enthaltsamkeitsvcrein zu Jenläu sowie in den NeUungShäuscrn zu Schreiberhau. Wir haben Tractätchcn gelesen, deren Inhalt zu blühendem Blödsinn, religiösem Wahnsinn auSartctc, hier ist dies nun zwar mcht der Fall, wenigstens nicht in—blödsinniger Weise. Wenn aber der Verfasser dieser Schrift, nachdem er mit leider nur zu treffenden Worten die Verwirrung der Parteien betreffs der großen socialen Frage schildert, nach fortwährenden, Hinweisen auf die Seligkeit und den Frieden des Herrn Jesus Christus schließlich predigt: „Freilich, die große sociale Frage des Ganzen wird durch einzelne Christen nicht gelöst, aber die wird einmal Einer lösen, den ^ie Welt mit Schrecken und Ent setzen ansehen wird; cs gehört viel Vorsicht dazu, mit dem Thier, d. i. mit der widergöttliche,l Weltmacht unserer Zeit, in keiner Weise in Gemeinschaft zu kommen re.", so kann der Hinweis ans den Einen zwar als phrasenhafte Prophetie dem Vernünftigen gegenüber nur der Lächerlichkeit anheim fallen, aber die indirccte Aufforderung an die „guten Christen", sich von allen öffentlichen staatlich - socialen Vorgängen theilncrhmelcS zurückzuziehen, um nur zu beten und sich, nach seinen Worten, nur in das Reich Gottes zu versenken, diese« Wort greift in die Speichen unserer Wort oder That zur möglichst baldigen Lösnng dieser socialen Frage beitragen sollte. Pflicht eines jeden Vernünftigen und Menschenfreundes ist eS, solchen Faseleien gegenüber den Mund zu öffnen und diejenigen einfachen Gemüther, die geneigt sind, ohne zu prüfen, dergleichen in sich anfzunehmen, zu warnen, da mit sie nicht zurücksinkcn in den Geist früherer Jahrhunderte, den Geist des Stillstandes, denn Stillstand ist Tod! — Vorgestern Nacht ist die Eisdecke der Elbe oberhalb der Brücke gebrochen und fortgegangcn. Von der böhmischen Grenze herab bis Pirna ist dies bereits geschehen und die Elbe nunmehr auf diesen Strecken eisfrei. . : — Subhastationcn. Morgen werden subhastirt: in Scheibenberg: des Mühlenbesitzers Wilh. Heyn Mihlengrund- stück in Unterscheibe, 1825 Thlr. taxirt; in Hainichen: Franz Gaube'S Gasthof in Crumbach, 11,141 Thlr. taxirt; in König»- brück: Carl Haase's Feld- und Wiescngruirdstück in Koitzsch, 640 Thlr. taxirt; in Colditz: Johann Mießncr s Haus, '1215 Thlr. tarnt; in Lichtenstein: Carl Seifcrt's Grundstück in Jüdenhenn, 1675 Thlr. taxirt; in Freibcrg: Gustav Dörfling'S Grundstück in Ziegra (erbtheilungShalber); in Zeulenroda: Christ: Geller'tz Bauergut in Hain. — Am 16. d. M. fand In Dresden die constitulrende Generalversammlung der -Hainichen-Rvßwelner Elsenbahn- acscllsevaft statt. DaS Anlagcrapital der Gesellschaft, die: in Dresden ibren Titz hat, beträgt i,568,000 Thaler, die zur Halite in »Aktien und zur anderen Hälfte in Prioritäten cmiktirt werten. Der Bau der Bahn ist laut ConcefstonS- bcdingungen der StaatSreglcrinig in zwei Jahren zu vollen den. Die Bahn stellt eine vorzügliche Rentabilität in Ansicht, da die Gegend tie sie durchschncidct, eine sehr gewerbretche ist, andererseits aber mit Nüttsicht aus die ebenfalls bald in An ale Meis Witz, Eottbliö ii. s. w. vermittelt. Hierdurch wird auch ein längst gcsühltcs Bedürfnis; der preußischen Lausitz befriedigt, die iiuninchr eine dirccte Eisenb.ihnvcrbintung zwischen Cott bus und Chemnitz erlangt. — Die in 'Aussicht stehende große Mutabilität der Bahn dürfte um so sicherer sei», a:s die Bahn in ihre», Anschluß a» die im Bau begriffene Linie Flöha- Kommetau einen sehr bedeutenden Kohlenirachtverkchr bekom men muß, ein Frachtvcrkchr, der bei Durchführung des beab sichtigten, unterhalb Meißen beginnenden Clv-Sprce-KanalS voraussichtlich die größte» Dimensionen annehmen wird. — Die constiluircnrc Generalversammlung wählte die Bürger meister der Städte-Hainichen und Noßwcli,. die Herren vr. bischer und Herrmann, sowie die Herren Robert Thode, Con- sul Seine,t und Advocat vr. Gustav Lehmann In de» Aus sichtsreich und zwar Herrn Robert Thode zum Vorsitzenden des Auifichlörachö und Herrn I)r. Gustav Lehmann zu dessen Stellvertreter. In das Dircctorium wurde Herr CarlAnoop gewählt. Der Bau der Bahn soll ohne Verzug in Angriff genommen werden. — Oeffcntliche Gerichtssitzung am 16. Februar- Wie so gar leicht man unter Umständen durch die irrige Auffas sung eines einzigen Wortes sich eine Criminalklage zuziehen kann, beweist der vorliegende Fall, in welchem der sich eines guten Rufs erfreuende August Hcimbach des fahrlässigen Falscheides angeklagt ist. Tie Verhandlung endigt mit Freisprechung. Ein mehrjähri ger Civilpecceß geht dieser Anklage voran. H. ist seit 7 Jahren Hausbesitzer. Beim Kauf des Hauses übernahm er gleichzeitig den laufenden Micthscontract, welcher zwischen dem Vorbcsitzer und der Bewohnerin der zweiten Ctage, Frau vr. Hofmann, noch bestand, wonach dieselbe 200 Thaler jährlichen MiethzinS zahlte. Zu Ostern 1868 sah sich der neue Besitzer veranlaßt, er wähnte Summe um 20 Thaler zu erhöhen. Er begab sich daher — nach seiner Angabe — rechtzeitig in die Wohnung der Ab- micthcrin, kündigte ihr zunächst, lies; ihr jedoch gleichzeitig die Wahl zwischen Ausziehen oder jährlich 20 Thaler mehr zahlen. Die Frau l)e. cnlschicd sich, da ihr die Summe zu hoch war, für ErslcrcS. Sie ist als Zeugin anwesend und sagt aus, das; sie sich auf diesen Vorgang gar nicht besinnen könne; sie behauptet da gegen, daß, weil ihr zu der angegebenen Zeit die Wohnung zu groß gewesen, sic dieselbe gekündigt habe. Als nun aber zu Michaelis desselben Jahre» wever das Logis anderweit veriniethct gewesen, noch auch sie eine andere passende Wohnung gesunden, da habe sie dem Hausbesitzer erklärt, daß sie die Wohnung behal ten wolle, und hierbei sei seiten Heimbach's zum ersten Male von der MiethzinSerhöhuna die Rede gewesen. Sie habe darauf er widert, die Summe sc, zu hoch; nur 10 Thaler wolle sie jährlich mehr zahlen. Der Hausbesitzer habe gar nichts entgegnet und sei sortgcgangcn; sie habe nun angenommen, daß er darauf eingehe. Der Angeklagte bleibt bei seiner Angabe und kann sich auf eine derartige Unterredung bezüglich der 10 Thaler nicht im Mindesten besinnen. Die Erllärung von der Abmictherin, daß sie in der Wohnung bleiben wolle, sei nicht erst zu Michaelis, sondern schon vorher im Juli oder spätestens im August von derselben abge geben worden; sie habe ihm gleichzeitig ihre Verhältnisse, daß sie von ihrem verstorbenen Manne 40,000 Thaler geerbt habe und daß sie nach Rußland reisen wolle, um diese ErbschaftSangelegen- heitcn zu regeln rc., mitgethrilt, auch habe sie gesagt, daß sie wäh rend ihrer Abwesenheit das LogrS an Untermiether überlaffen' Gottes zu versenken, dieses Wort greift ,n die Speichen unserer reno ryrcr Abweseicheit das rrogrs an umernnetyer uvermssen vorwärts eilenden Zeit, in nMer Jeder so gut er vermag durch ^ wolle. Ob dcchei auch nochmahs von der ans 220 Thaler gestellten^