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Rabenmm Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementsprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,dO Ml. Zkitnlig fir Narau^Skifersdürs. Inserat« kosten die Spalten zeile ober deren Raum 10 Ps-, für auswärtige Inserenten Id Ps. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzseigrn für alle Zeitungen. Klein- nnd Grotzölsa, Obernaun-orf^ Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen Am Kopfe zeigte sich an der rechten Schläfe eine furchtbare Eltern die sechsjährige Tochter Rosa Wahlich mit Zündhölz- Werdau erlitt der 30jährige Buchhalter Zink aus Werdau, Unternehmung wiedersetzen zu wollen. Wunde, so daß zuerst an einen Mord gedacht wurde. Wie aber die Untersuchung ergab, hat der im 40- Lebensjahre stehende Mann sich selbst mit seinem Taschenmesser, das ziem lich stumpf war, in die rechte Schläfe gestochen und sich eine etwa 12 Zentimeter tiefe Wunde beigebracht, die den sofortigen Tod zur Folge hatte. Neber die Ursache zu dem unseligen Schritt des Mannes, der eine Frau und drei Kinder hinter läßt, verlautet nichts. Dresden. Das hiesige Schöffengericht verurteilte den Kaufmann Wenzel Firt aus Böhmen, der am 4. v. M. auf zum Opfer fielen, vorüber, so kommt diese gefürchtete Krank heit, an der in kurzer Zeit 18 Personen erkrankten. — Aus dem Teiche des Gutsbesitzers Rich. Irmscher in Ulberndorf sind zum Schaden des Pächters P. Lotze in !Schmiedeberg 105 Forellen im Werte von 65 Mark haben mit dem Spirituskocher entstanden. — Am Siebenschläfer tag hat es geregnet und ängstliche Gemüter sahen schon in der Zeit vom 27, Juni bis schichte liegt zurzeit in ihren Händen. — Eure von französischen und spanischen Arbeitern be- der Bürgerwicse hierselbst einer Amerikanerin ein Handtäsch- chen entriß und damit die Flucht ergriff, zu einem Jahr Gefängnis. — Ein noch nicht 7 Jahre altes Mädchen stürzte am Montag aus dein Fenster der elterlichen Wohnung im vierten Stockwerk eines Hauses in der Holbeinstraße in Dresden und siel glücklicherweise auf den darunter befindlichen Balkon der dritten Etage. Es zog sich dabei nur äußere Verletzungen zu. — Durch einen Schuß in den Mund entleibte sich in einem Hotel in Dresden ein seit einigen Tagen zugereister Referendar aus Berlin. Der Beweggrund zum Selbstmord ist unbekannt. — Wegen Verübung beschimpfenden Unfugs in der Kirche hatte sich der Maurer und Hausbesitzer Johann Schneider aus Skassa vor dem Landgericht Bautzen zu verantworten. In der Lausitz herrscht die Sitte, daß der Hochzeilsvater jedem Wagen eine Flasche Schnaps mit auf den Weg zur Kirche gibt. Der Angeklagte nahm als Trauzeuge an einer Hochzeit in der Kamenzer Gegend teil, zog nach beendeter Trauung vor dem Altarplatze, als der Pastor den Kirchenraum ver lassen hatte, die letzten Orgeltvne aber noch nicht verklungen waren, die Schnaps flasche hervor und trank. Das Gericht nahen aber nur groben Unfug an und verurteilte den Ange klagten zu 10 Mark Geldstrafe oder 2 Tagen Haft. Es war der Ansicht, daß das Nachspiel der Orgel nicht mehr zur kirch lichen Trauzeremvnie gehöre und der Angeklagte das SchnapS- trinken unauffällig besorgte. — Marokko. Den Entschluß unserer Reichsregierung, gegenüber der Verhöhnung der übernommenen Verlragspflichlen durch Frankreich in Marokko, endlich unsere Interessen ener gisch zu wahren, haben mit weiten Kreisen unseres Volkes auch die Konservativen Sachsens wie die Morgenröte einer neuen Epoche zielbewußter äußerer Politik begrüßt. Es liegt hierin eine herbe Kritik der Haltung unserer auswärtigen Politik in den vergangenen Jahren, wenn jetzt schon die bloße Bekundung dieses doch so selbstverständlichen Entschlusses in den nationalen Teilen unseres Volkes wie eine Erlösung von einem lähmenden Drucke begrüßt wurde. Die wahrhaft deutsch fühlenden Männer verstanden cs schon längst nicht mehr, wie man unserem Volke die Kosten einer so gewaltigen Rüstung auferlegen konnte, die uns immer mehr in Gefahr brachte, in der Welt nicht mehr völlig ernst genommen zu werden. Das deutsche Volk kann von der Neichsregierung verlangen, daß sie bis zum Ende diejenige Festigkeit zeigt, die in einer solchen, für unsere spätere Zukunft bedeutsamen Frage nnerläßlich ist und in einem Heere von fünf Millionen ausgebildeter und disziplinierter Streiter ihren Rückhalt findet. Nicht nur reale Interessen, auch nationale Imponderabilien stehen auf dem Spiele! Mit Vertrauen blicken wir aus die jetzigen Leiter unserer auswärtigen Politik. Ein großes Stück deutscher Ge Aus Nab «na fern. Rabenau, den 9. August 1911- — Eine Aussicht auf Umschlagen der noch immer un erträglich warmen Witterung vermögen die Wetter kundigen noch nicht zu eröffnen; im Gegenteil, sie progno stizieren ein weiteres Steigen des Thermometers. Auch Regen ist vor der Hand nicht zu erwarten, vielmehr steht, wie das .Berliner Weltecbüro mitteilt, noch einige Zeit sehr trockenes und warmes Wetter bevor. — Die überaus günstige Ernte-Witterung hat das Ein bringen des Getreides in diesem Jahre so gefördert, daß die meisten Landwirte schon mit den Erntearbeiten zu Ende gekommen sind. — Auf das heute Mittwoch abend im Garten der „Nabenauer Mühle" staltsindende Konzert der bestens bekannten Dippolbiswalder Stadtkapelle machen wir auch an dieser Stelle aufmerksam. — In dec Nacht zum Dienstag wurde auf der Bahn strecke Hainsberg—Tharandt eine weibliche Person aus Deuben tödlich überfahren. Es liegt Selbstmord vor. — Wegen Lohndifferenzen haben sämtliche Arbeiter der Firma Dampssägewerk und Holzhandlung Emil Paitzsch in Deuben die Arbeit niedergelegt. — In dem Gehöft des Gutsbesitzers Herm. Bormann in Paulsdorf Nr. 12 ist die Geflügelcholera amtlich fest gestellt worden. Freitag, den 11. August, uachmittags 1 Nhr sollen in Lübau versteigert werden: 1 Standuhr, 1 Bettstelle, 1 Garde- robeschrank, 2 Nachttische, 1 Chaise longue u. versch. andere Gegenstände. Sammelort d. Bieter: Restaurant RabenauerMühle. Tharandt, am 9. August 1911. Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgerichts. Komerzimrat Lingner gerichteten Angriffe und Beschuldigungen^wird aber nicht erwähnt. als völlig unbegründet zurücknehmen, und daß sie bedauern,! — Bei der niederen Schleuse im Kirnitzschtale bei Schau- derartige Angriffe und Beschuldigungen erhoben zu haben, ^dau bemerkte kürzlich nachts ein auf einem Dienstgange bc- Die Vertreter der Bombastuswerke, sowie Kühn und Berg- findlicher Forstmann ein kleines Feuer in nächster Nähe manu verpflichten sich, diese Angriffs und Beschuldigungen deS Waldes. Als er htnzutrat, war er nicht wenig erstaunt, gegen den Privatkläger Lingner nicht zu wiederholen und stilrein Biwakzelt vorzufinden, in welchem sich 3 jugendliche Per- jeden Zuwiderhandlungsfall 5000 Mark als Vertragsstrafe'sonen zum Schlafen niedergelegt halten, ohne zuvor daS zu zahlen. Die Bombastuswerke, sowie Kühn und Bergmann Lagerfeuer ausgelöscht zu haben. Wie es sich bei dem Ver- übernehmen sämtliche in der Privatklagsache entstandenen gc- höre herausstellte, waren es preußische Gymnasiasten, die bei richtlichen Kosten sowie die dem Privatkläger Lingner erwach-den jetzt üblichen Jugendwandcrungen abgekocht halten und senen notwendigen Auslagen. Weiler verpflichten sich die^daS Feuer leichtsinnigerweise weiter unterhalten hatten. Der Bombastuswerke sowie Kühn und Bergmann, dem Privatkläger Forstmann machte sie auf ihr unüberlegtes Handeln aufmerk- Lingner eine Baße von 5000 Mark zu zahlen, deren Ver-'sam und notierte sich ihre Namen, sodaß sie nach ihrer Nück- wendung dem Privatkläger überlassen bleibt. lehr in die Heimat noch ein Andenken an die Sächsische — Auf der Dippoldiswalder Straße in Pirna fanden Schweiz in Gestalt eines Strafzettels erhalten dürsten. nach dem Johannstädter Krankenhaus befördert werden. — Zur Warnung für TierquäIer sei folgende Ge richtsentscheidung mitgeteilt: Der in Pieschen wohnende Ge legenheitsarbeiter Flanderke mißhandelte einen Hund derartig, daß das Tier einen Beinbruch erlitt. Dem Trerquäler ging darauf eine Strafverfügung, lautend auf eine Woche Hast, zu. Er beantragte gerichtliche Entscheidung, halte aber nur den Erfolg, daß die Strafe auf das Doppelte erhöht wurde. -- Kleine Notizen. — Gut weggekommcn ist in Wolkenstein jener Streckovalder Einwohner, bei dessen leichtsinniger Schießerei unter Anwendung einer Eisenröhre ein Bäckerlehrling sein Leben einbüßte. Bekanntlich zersprang die Röhre und ein Eisenstück flog dem Lehrling derart an den Kopf, daß der junge Bursche tot zusammenbrach. Der unvorsichtige Schütze wurde jcht zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. — In einem Briefe, postlagernd, ersuchte ein junger Kaufmann eine Summe Geld von einem Bekannten in Plauen unter Androhung der Aufdeckung von „Vorkommnissen" zu erpressen. Der Erpresser wurde beim Abheben des Betrages von einem Schutzmann in „Empfang" genommen. — An Blutvergiftung, die durch eine» Insektenstich in die Lippe entstanden war, starb in Oelsnitz i. V. der Arbeiter Meinel. — Wegen Wassermangels inNodewisch mußte in verschiedenen Jndustrieetablissements der Betrieb eingeschränkt werden. — Ein beim Bahnbau iir Leube n b. Lommatzsch beschäftigter galizischer Arbeiter ist mit 400 Mark Lohngeldern flüchtig geworden. — In Canitz Hal sich der Gutsbesitzer Clemens Kerner erhängt. Der Beweg grund zur Tat soll Schwermut sein. — Der 12jährige Schulknabe Meißel aris Altenhof bei Leisnig fand beim Baden in der Mulde den Tod. — Die 42 Jahre alte Ehe frau eines in der Ludwigstraße in Leipzig-Volkmarsdorf wohnhaften Postbeamten tränkte in einem Anfälle von Schwer mut ihre Kleider mit Petroleum und zündete sie an. Im Nu stand die Frau in Hellen Flammen, und obwohl es ihrem Manne gelang, die Flammen zu ersticken, trug sie doch schwere Brandwunden an der Brust, am Halse und im Gesicht davon. Die Frau mußte in das Krankenhaus ausgenommen werden. — Beim Baden in der alten Elster an der Wettiner Brücke ertrank der 13jährige Sohn eines Weichenstellers aus Leip zig-Möckern. — In Wernsdorf b. Olbernhau ertrank beim Baden im sogenannten Schasteich der Fabrikarbeiter Curt Spitzner. — In Silberbach hatte in Abwesenheit der Nummer 93. Fernsprecher: Amt Deuben 212V Donnerstag, den 10. August 1911. Fernsprecher: Amt Leube« 2120 24. Jahrgang gestohlen worden. Dem Dieb ist man auf der Spur. , — In den Unterleib schoß sich im Blasewitzer Wald- 1 Sopha, 1 Speisetisch, H Leperstiihte, park ein etwa 30 Jahre alter Arbeiter, der in der Lortzing- -i -« —^^strahs seine Wohnung hat. Ec verletzte sich schwer und mußte — Das Mahnverfahren erfreut sich, besonders seitdem die Novelle zur Zivilprozeßordnung vom 1. April v. I. in Kraft getreten ist, immer steigender Beliebtheit. Wie von unlenichleler Seite mitgeteilt wird, würde es manchmal wesentlich beschleunigt und vereinfacht werden, wenn der den Zahlungsbefehl nachsuchende Gläubiger die Rechnungsabschrist in zwei Exemplaren seinem Antrag beifügte, damit die eine dem Schuldner mit zugcstellt werden kann- Bei umfangreichen Rechnungen verursacht die Herstellung der Abschrift durch das Gericht Kosten und Zeitverlust, während die Gläubiger, bc- - , sonders wenn es größere Firmen sind, häufig leicht in der chen gespielt; dabei gerieten die Kleider in Brand und das Lage find, die Abschrift vermittels ihrer Kopureinrichtungen Kind verbrannte bei lebendigem Leibe. — In Truenzig bei mühelos herzustellen. .... Werdau erlitt der 30jährige Buchhalter Zink aus Werdau, — Die Verhandlung, die m den letzten Wochen zwischen der dort mit seiner Familie zur Sommerfrische weilte, beim ' „ . . . Coßmannsdorf und Somsdorf wegen Austritts Baden in einen: Teiche einen Herzschlag. suchte Versammlung in Madrid erklärte, sich jeder kriegerischen Coßmannsdorfs aus der Parochie Somsdorf geführt wurden,^ — Die Vertreter der Bom b ast usw er ke Adolf Berg-'' sind vor der Kircheninspecklion in Dresden von Erfolg be-^mann in Zauckerode und andere Genossen, sowie Ludw.! — Der größte Teil der englischen Blätter äußert seine gleitet gewesen. Es wird also Coßmannsdorf in nicht zu Albrecht Kühn in Nürnberg erklären in einem in den „Dr. N-"! lebhafte Unzufriedenheit darüber, daß von der Londoner ferner Zeit mit Hainsberg und Eckersdorf eine Kircheu-'erschienenen Inserat, daß sie die in der im Dezember 19OS^Straßenbahngesellschaft beschlossen wurde, für 150000 Mark gemeinde bilden. I erschienenen Broschüre mit der Aufschrift: „Kurze Ausklärung, Räder für Straßenbahnen bei zwei K ö l n er Firmen zu — In Dittmannsdorf b. Sayda wird während die Bombastusaffäre belr." enthaltenen, gegen den geheimen.bestellen. Daß das deulsche Fabrikat besser und billiger ist, der Erntezeit der Nachmittags-Schulunterricht mit auf den Vor- " wittag verlegt. Der Unterricht beginnt daher bereits früh um 6 Uhr — Bei der jetzigen heißen Jahreszeit ist es erfreulich, baß, wie wir erfahren, die König Friedrich-Aug u st - Ouelle z„ Ober-Brambach bei Bad Elster ihren Be- Uüb wieder ausgenommen hat. Dieses anerkannte, vorzügliche, erfrischende Tafelwasser ist bei den aus dem heutigen Inserat ersichtlichen Dipols zu haben. — In B ä r e n st e i n i. E- brannte das nächst der im Umbau befindlichen Kirche stehende Haus des Gustav Zickmann nieder. Der Brand ist durch unvorsichtiges Hand- Zur Vermeidung von Falschdeutungen wird bekannt zum 15. August Tag für Tag Regen voraus. Die alte Wetter-früh Passanten den Arbeiter und Hausbesitzer Friedrich Krause gegeben, daß für die im Laufe dieser Woche stattfindeude ge- regel hat aber in diesem Jahre ganz und gar versagt, ja/aus Mühlsdorf in einer großen Blutlache liegend vor. meinsame Uebung der freiwilligen Feuerwehr mit man hätte gewünscht, sie wäre ab und zu kingetroffen. Es " - . . .... der Pflichtfeuerwehr der für den Stadtbezirk vorge- wäre wenigstens die jetzige Kalamität vermieden worden. Es^ schriebene Alarm erfolgt. !'si 6>>t, sich das Jahr 1911 als Beispiel für den Sieben- Die Mannschaften der Pslichtfeuerwehr haben sich unter schläfertag zu merken. Anlegung der Binden sofort auf dem Marktplatz einzufinden.! — Ju Borlas hat der Diphtheritis seinen Ausbleiben ohne genügende Entschuldigung wird ebenso Einzug gehalten- Kaum sind die Masern, denen zwei Kinder wie nicht pünktliches Erscheinen auf grund 8 19 der Feuers""" 6°'"' vorüber, io kommt diese oesörebte,» a^»r- löschordnung bestraft- Rabenau, am 7. August 1911. Der Bürgermeister.