Volltext Seite (XML)
Mopner« Tageblatt und Anzeiger ,°wi-v°n°ll°..P°stanstal.-n°n»°n°mmen W o äi e n b 1 a t t für Zschopau und Amaegeud DaS „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, »scheint werktäglich. L?onatl.Bezug«preis 1.70 RM. Zustcllgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns.Geschiistsst.,von den Boten, Anzeigenpreise: Die 4S mm breite Millimeterzeile 7 Psg,; die S3 mm breit« Millimeterzrile im Texttiil 25 Psg,; Nachlaßstaffel 8 Ziffer- und Nachweisgebühr 25 Psg. zuzugl. Port» Da« ZIchopauer Tageblatt und Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Flöha und deS Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt «ü> enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau -Bankkonten: Erzgebirgische Handelsbank«. G. m. b. H.gschopau. Gemeindegirokonto: Zschopau Nr. r; Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42884— Fernsprecher Nr. 712 zeuuna für die Orte: Krumhermersdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndorf, Wilischthal, Weißbach, Dittersdorf, Gornau, Dittmannsdorf, Witzfchdorf, Scharsenstein, Schlößchen Porschendor, Nw. 202 Di»n»itas, 31. 1937 105. Geheimbiiildilis Wm- ? ^sßis vSkMÄkt MiWe B8OÄsO»lklhWW — E-Wtt jynM West Die ja,:>. . Ocffcutlichkeit ist sehr erregt Uber die Bekanntgabe vcs Richlnngriffspaltcs zwischen China und der Sowjetunion, der kürzlich zwischen Nanking und Mos kau abgeschlossen worden ist. Eine japanische Zeitung, die als Sprachrohr der japanischen Wehrmacht gilt, stellt es als unbestreitbare Tatsache hin, das? hinter diesem Bet rag geheime B ü n d n i s a b in a ch n n g e n ständen. Das Abkommen enthalte auch Gchrimklaufcln über eine militärische Hilfe, womit sich Sowjetrußland direkt in die chinesische Politik eingeschaltet habe. Dadurch wüchsen die politischen Schwierigkeiten im Fernen Osten und die Be ziehungen zwischen Japan und Sowjetrußland seien sehr gespannt geworden. Wie aus Tokio gemeldet wird, hat der Sprecher des japauischen Auswärtigen Amtes schärfsten Protest gegen den Nichtangriffspakt zwischen Nanking und Mos kau erhoben. Der Pakt beweise, so erklärte er, daß die Nanking-Regier» n geinWcrkzeugdcrKo m- intern geworden sei, mit dem Ziele den Fernen Osten zu bolschewisiercn. Sowietrufsische Waffenlieferungen? Die Weidlingen aus dem Fernen Osten nehmen in der englischen Presse einen großen Naum ein. Die englischen Blätter nehmen sich der japanischen Vermutun gen an, daß der Pakt militärische Geheimklauseln, die die Lieferung von sowjetrussischem Kriegs material an China vorsehen, enthalte. Wie der Nan kinger Berichterstatter des „Daily Telegraph" meldet, ist der Nichtangriffspakt am 21. August unterzeichnet worden. Ja dem größten Teil der englischen Blätter wird eine große Besorgnis über die Entwicklung der Lage im Fer nen Osten ausgesprochen. „Sunday Chronicle" berichtet aus Wladiwostok, daß die Sowjetunion in Wladiwo stok große Truppen massen zusammenziehe. Es befänden sich bereits rund 1000 Flugzeuge, 1100 schnelleTanksund200 000Mannausgebil- deterTruppenin dem Fern-Ost-Hafen. Der Sowjet marschall Blücher selbst habe in einer Rede erklärt, daß wenn im Fernen Osten Krieg ausbrechen sollte, die So wjetunion mit einem Gegenschla-g antworten werde. Marschall Blücher Berater Nankings? In den maßgeblichen französischen Kreisen hat der Nichtangriffspakt aroßes Aufsehen erreat. Es ist aber ausfallend, daß in dem französischen Bläterwald keine Stellung gegen Sowjetrußland zu verzeichnen ist. Der „Jour" erklärt, im vorliegenden Falle handele es sich nm einen wirklichen gegenseitigen Beistandspakt, der es So- wjetrußland gestatte, zu gegebener Zeit in den ostasiati schen Konflikt einzngreifen. Für den Augenblick bestehe kein Zweifel daran, daß sich die sowjetrussische Ein mischung bereits in Form von Waffenlieferungen an China abspiele. Marschall Blücher, der sich in der Mongolei aufhalle, sei durch eine direkte Leitung milder Nanking-Negierung verbunden. Die Sowjets seien so sehr an einem Siege Chinas interessiert, daß für den Fall von Meinungsverschiedenheiten zwischen den chinesischen Generalen die Uebertragung des Ober befehls an Marschall Blücher vorgesehen sei. In diesem Falle würde die sowjclrussische Unterstützung sich in ein offenes Bündnis nmwandcln. Der „Malin" weist dar auf hin. daß seil zwei Jahren die Komintern alles unter nommen hätte, nm den Konflikt Japan—China zum Ausbruch zu bringen. Die sowjetrussische Hetze nnd s o w j e t r u s s i s ch e s Gold seien überall in Asien tätig gewesen. Die großen europäischen Nationen hätten die Pflicht, so schnell wie möglich, den Moskauer Drahtziehern, diesen großen internationalen Verbrechern ein Halt zu rufen. Wie aus Schanghai gemeldet wird, hat die japa- - Nische Luftwaffe zahlreiche Bombenflüge unternommen. Viele Häuser sind wieder in Flammen aufgegangen, und 300 Zivilisten waren die Opfer der Bomben. Um Schanghai finden heftige Kämpfe zwischen den japanischen und chinesischen Truppen statt. Oer Abtransport ver Deutschen Zur Zeit befinden sich in Schanghai etwa noch 1000 deutsche Neichsangehörige. Mit der „Gneisen au" wurden 316 ^l,transportiert, 90 Männer, 151 Frauen und 75 Kinder, ferner 27 Oesterreicher. Schätzungs weise befinden sich von den Reichsangehörigen in Schanghai etwa 100 auf Heimaturlaub, 250 auf Sommer urlaub oder auf Geschäftsreisen in China, Japan und anderen Ländern. 100 deutsche Jungen halten sich in Tsingtau auf. 100 wurden schon vorher mit ausländischen Schiffen wcggebrachl, so daß sich also noch rund 1000 Neicbsdeutscbe in Swanabai befinden dürften. BombenangriffaufamerikanischenOzeanriesen Muek ZwzsOrnfall in Schanghai Ter große amerikanische Pasfagicrdampfcr „Presi dent Hoover", der am Uangtsc vor Schanghai liegt, wurde am Montag von vier Flugzeugen bisher unbekann ter Nationalität im Sturzflug angegriffen und mit Bom ben belegt. DaS amerikanische Schiff erbat ärztliche Hilfe zwn dcu umliegenden Schiffen. Der englische Kreuzer „Cumberland", der nur etwa fünf Seemeilen entfernt lag, eilte dem amerikanischen Schiff Zn Hilfe. „President Hoover" ist ein Schiff von knapp 22 000 Tonnen. Der Bombenangriff ist nach Meldung der japanischen Agentur Dvmci von chinesischen Flugzeugen durchgcführt worden. In der Meldung heißt cs weiter, daß zahlreiche Passagiere des „President Hoover" getötet oder verwundet worden seien. Das Bombardement sei im Ver lauf eines chinesischen Luftangriffs auf die japanischen Stellungen erfolgt. Chinesische Erklärung zum Angriff auf „presiöent Hoover" Nach einer Ncuter-Mcldung aus Nanking haben die Chinesen erklärt, daß der amerikanische Passagierdampfer „President Hoover" von chinesischen Bombenflugzeugen zu fällig beschossen worden ist, da das amerikanische Schiff sich in der Nähe eines japanischen Truppentransportschiffes befand. Große Beachtung in London Die Londoner Abendblätter bringen die Meldung über den Luftangriff auf den Dampfe: „President Hoover" in größter Aufmachung und geben einen Funkspruch des Kapi täns des amerikanischen Schiffes wieder, in dem es unter anderem heißt: „Wir sind soeben von einem chinesischen Flugzeug mit Bomb»« belegt worden." „Evening News" hebt in ihrer Meldung hervor, daß sich in der Nähe des,,Pre-„ stdent Hoover" ein japanisches Truppentransporlschiff be-E künden habe und daß die chinesischen Flugzeuge anschei nend vrrsc«chten, dieses japanische Fahrzeug mit Bomben b-iesie. wobei st« aber den..President Loover" trafen. Ke-ne Todesopfer auf „President Hoover" 7 Schwer- und 2 Leichtverletzte Wie Admiral Yarnell, der Befehlshaber der Asienflotte der Vereinigten Staaten, dem Marineamt in Washington durch Funkspruch mitteilte, wurden auf dem Dampfer „Pre sident Hoover" sieben Vesatzungsmitgliedcr schwer und zwei Fahrgäste leicht verwundet. Im Schiffsrumpf seien über der Wasserlinie größere Löcher entstanden. „Presi dent Hoover" lichtete sofort die Anker und fuhr in Richtung Kobe ab. Der Befehlshaber der amerikanischen Streitkräfte in den chinesischen Gewässern hat allen amerikanischen Schif fen Weisung gegeben, bis auf weiteres nicht in die Ge fahrenzone von Wusung und des Jangtse-Feuerschiffes einzulausen. „President Hoover" hatte den Auftrag, amerikanische Flüchtlinge aus Schanghai nach Manila zu bringen. An Bord befanden sich 257 Fahrgäste und 320 Mann Be satzung. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Nanking sprach mittags im chinesischen Außenamt vor, um hie Auf- merksanSeit der Regierung von Nanking auf den Zwischen fall zu lenken. Chinesische Roie an den Völkerhund Aufmerksamkeit für die neue Lage in China gefordert Der chinesische Vertreter beim Völkerbund hat dem Völkerbundsfekretariat eine umfangreiche Note seiner Ne gierung übergeben, in der die Aufmerksamkeit der Mit- gltedstaaten sowie der Vereinigten Staaten von Amerika (in ihrer EigeWGft als Mitglied des seit 1933 bestehen- ven Beratenden Ausschusses für den chinesisch-japanischen Konflikt), auf di« in Ostasten entstandene neue Lage ge- lenkt wird. . Moskaus Spiel in Fernofi Moskau ist aus seiner Zurückhaltung, die es bishei in seiner Chinapolitik beobachtete, nunmehr herausgclre« tcn. Der chinesisch-sowjctrussische Nichtangriffspakt führi aller Welt vor Augen, wie China in seinem Kampf gegen Japan von Moskau unterstützt wird. Was der sogenannte „Nichtangriffspakt" noch enthält, wissen wir nicht, werden es vielleicht auch nie erfahren; so viel aber ist gewiß, daß Moskau diesen Vertrag dazu ausnutzen wird, um sein« Einflußnahme in China in jeder Weise auszunutzen im Sinne der Weltrevolutiost und des Vordringens des Bolschewismus. Bereits auf dem 7. Weltkongreß der Komintern im Jahre 1935 forderte der Organisator der Komintern, Dimitroff, die chinesischen Delegierten auf, auch in Chinas die „Taktik des Trojanischen Pferdes" in Anwendung zu bringen. Dimitroffs Anweisungen wurden strikte durch- gcführü Der kommunistische Jugendverband Chinas tarnte sich schon kurze Zeit danach als „Jugendverband zum Kampf für die Rettung des Vaterlandes", und di« Kommunistische Partei Chinas setzte alles daran, um eine „Volksfront" nach französischem Muster zu organisieren. In klarer Erkenntnis der ungeheuren Gefahr, die ein bolschewistisches China für die gesamte Kulturwelt mit sich bringen würde, hat das antikommunistische Japan in den letzten Jahren immer nachdrücklicher der chinesi schen Regierung als notwendige Basts einer freundschaft lichen Zusammenarbeit die Bedingung gestellt, den Kampf gegen die Wühlarbeit der Kommunisten tn China auf zunehmen. Die Annahme dieser für die Existenz China« und die Erhaltung seiner Kultur entscheidend wichtigen Bedingung war leider nicht nur von dem guten Willen der chinesischen Regierung abhängig. Die Sicherungs maßnahmen, die Japan inMandschukuo und Nord« china treffen mußte, um dem Vordringen nicht nur der Komintern, sondern auch der Roten Armee der Sowjet union aus der Aeußeren Mongolei in das Innere China- vorzubeugen, wurden von den chinesischen Sowjetagen« len dazu benutzt, eine zügellose Hetze gegen Japan zu ent fesseln und der kommunistischen Wühlarbeit immer mehr den Stempel des „Kampfes gegen die japani schen Eroberer" aufzudrücken. Wenn man bedenkt, daß jedes Jahr einige hundert bestens ausgebildete Agenten aus den beiden in Moskau befindlichen Bürgerkriegsschulen, der „Sun-Yat-Sen- Universität für chinesische Arbeiter" und der „Stalin- Universität für kommunistische Arbeiter aus dem Osten", entlassen werden und in allen Schichten deS chinesischen Volkes ihre zersetzende Tätigkeit aufnehmen, dann ist es ohne weiteres erklärlich, daß die junge nationalchinesische Bewegung, die sich ihrer Stärke bewußt zu werden be ginnt, nur allzu leicht dem Moskauer Einfluß erliegen kann, um so mehr, wenn dieser Einfluß die Tarnung „Nationale Einheitsfront zur Schaffung einer einheit lichen allchinesischen Republik" trägt. Gerade diese ge tarnte, schleichende, nicht direkt greifbare Zersetzung des chinesischen Volkskörpers bildet eine ernste Gefahr, weil sie Schritt um Schritt näher an das Ziel heranführt, das die Moskauer Machthaber sich in ihrer fernöstlichen Poli tik gesteckt haben und das seit Wochen das Lieblingsthema der Sowjctprcsse bildet — der „Große Krieg" im Fer nen Osten. Wenn die Sowjets gerade jetzt sich bemühen, den fernöstlichen Konflikt möglichst auf die Spitze zu treiben, so verfolgen sie neben ihren direkten machtpolitischcn Ab^ sichten noch ein weiteres Ziel. Langsam, aber sicher gehl die rote Blut Herrschaft in Spanien der Niederlage entgegen. Selbst die gesteigerten Lieferungen an Truppen und Kriegsmaterial vermögen die bolsche wistische Front nicht zn retten. Außerdem setzt sich in der Weltöffentlichkeit immer mehr die Wahrheit über den spanischen Bürgerkrieg durch, was hoffentlich zu einer allmählichen Isolierung der Sowjctdiplomatte führen wird. Die Offensive der Komintern in China soll daher nicht zuletzt der Entlastung des spanischen: Bolschewismus dienen. Sehr aufschlußreich dafür ist ein „Aufruf der Kommu- nistischen Partei Chinas an das spanische Volk", tn dem es u. a. heißt: „Wir betrachten den Krieg der spanischen republikanischen Negierung als den heiligsten Krieg der Welt . . . Eure Sache ist auch unsere Sache . . . Wir glauben nicht, daß der Kampf des chinesischen Volkes von eurem Kampf zu trennen ist . . . Die Kommunistische Partei Chinas sympathisiert auf das stärkste mit den Poli- tischen Parteien, die in der spanischen Volksfront ver einigt sind, und ruft jetzt die verschiedenen politischen Parteien Chinas auf, sich zu einer nationale« Einheit«- kampffront gegen den japanischen Faschismus zusamm«»- zuschlteßen. Unsere Arbeit geht schnell vorwärts, uv- i« Valle deS Gelingens versetzt China dem jap«nfschm