Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.01.1906
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-01-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060114024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906011402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906011402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-01
- Tag 1906-01-14
-
Monat
1906-01
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
aSkesc» Blatt wird d« Lesern von Drerde» und Umgedmg am Lage vorher bereit» al» 2lbenv-2lnsg«be z«gestellt, wayreno e« oie Post. Abonnenten am Morgen in emer Gesamtausgabe erhalte» üerugsgeMk: «tn^utckrtt» »» de« Ualt» «ktmal^er tzvtra,»»« dm» uolu, Boi«, m» a» G»». »» wontaae» mir eimnau »Ml. »0V». dur» »o<w»n<at«»»- »«ö»ar. » «l. t«. , »0»'. »rt S>Nea»n, dur» l»r »««> i<L» Ä^rlla-Id». ,m «u». Im» »u «chvach»d«in Autcktag«. M«»dr»« aß« »ttNel a. Onatoal- «MM»»«« «r »ü d»i»tltL«r d »r> l«» »n » a L, r„Dr«rd Ra»r/t »KN«. RaLtrSatt»« h°«orar- «»«»rück« bttid«, «cd^uSicknal. «ck««««» ««»tknvtr »erd« Mcht a»N»aolü>rt. »«1»ara»r«.»»rette: »»ch»tch««» «r»«d,» 1880 Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. /lnreigen-tänf. »mmlimr von Ankiittdiauuae» dis naLmitlae» r Ul '. L«::,. un., amenag» nur Macesmai: a» vv» I! die '/»> Ubr. Di« i a alnae »rui»', »eil« !«. 8 Lüdeu- L!) tyju. Äa Ntnd,,una-n mi> iier'Lcwockciic g-a« L Pi» : sie LivLiNoe 8«ileav, Ter, >«l- eo Pl».. al« Einiriaridl w Pi» Än Rm»«ee» «sch «»>«. und Ntiertagln I UaiNa« fßruud»«ie sv Pf»., aui Privat»«,« »« P<» S ivalliac Zeile auf TeUieiic und u!» l>m»e«andt»Ps». Lusw<uii»eilu> iiaae nur »e»en Borauade^dlun, Äcleadluuer losten ro Pseim^- Üerntpri-er: Rr. U uns LUlttV Hauptgeschiiflaslelle: Marien!!: :jn rKe°"s°r°.ei>»-w/i^ kl! Still 88 igen Kme! ?! >»o10LrLp!Ü8« kv Lpi rarale km!! Wünsclie üselil f »orttr- q» Arasse L». WIlff U i»tzll>eel' Reurstc Drahtberichte. Hostiachrichte». Bogenschützen. Kaufmännische Organisationen, Gerichtsveihandlungc», I , Laiidlagsvechniidluiigeii. 1. Sinsoiiiekonzelt tk- der Kgl. Kapelle. „Das Mc Mädel". > ' sonntag, 14. Januar IW6. Neueste Drahtmtldnnacn vom 13. Januar. Zur La«« in Nustland. Petersburg. Der am 12. Dezember über Batum ver hängte Belagerungszustand dauert fort. Die Lokalblätter unterliegen der Zensur. Der Babnverkehr ist eingestellt. — Aus Heasiiolarsr sind, nachdem der telegraphische Verkcdr endlich wiedechergestellt ist, «irre große Anzahl verspäteter Meldungen eingegangen. Damach bemächtigten sich Meutere', am 21. Dezem ber mit bewaffneter Hand der staatlichen und privaten Drucke Kien. Am 22. Dezember fand eine große revolutionäre »u ndar düng statt, bei der mit Dolche» bewaffnete Schüler an der Spitze des Zuges marschierten: ihnen folgte ein Bataillon Ausständischer mit Gewehren. Am 28. Dezember bildeten die Meuterer eine Bürgrrgarde. Am 28. Dezeniber drang eine bewaffnete Bande in das Polizeibureall, entwassnete die Polizisten und bemächtige sich der im Bureau befindlichen Waffen. Am 7. Januar tras endlich aus der Mandschurei eine Abteilung des tu Krasnojarsk garnisonierenden Regiments ein. 'Dank der Ankunft der Truppen wurde die Ruhe wtederhcrgeslcllt. Riga. Die Städte Üemsal und Salisbury >m Kreis« Walk, wo ein altes Schloß des Barons Lietuizchon ein- gegschert worden war. sind von einer Abteilung des Generals Orlow besetzt worden. Die Anzeichen der Beruhigung meh ren sich. Warschau. (Lriv.-Tel.) „WarschawSky Dnewnik" ver öffentlicht eine amtliche Mitteilung von der Verhastung des Warschauer Organisattoiiskomttees der Kamps- «volutionäre. Auch das jüdische Revolutionstribu nal. das Tode-urteilr erließ, wurde verhaftet. Tiflis. Aas Komitee der revolutionären Partei hat in folge des MitzlingenS der Revolution im Zentrum Rußlands me Beendigung des Ausstandes angekündigt. Tie Stadt ist wieder belebt, und der Handel beginnt wieder. Der ^tratzenbastnverkshr ist wieder ausgenommen. Nachts durch ziehest Infanterie-Patrouillen die Straßen. Morgen erscheinen einige Zeitungen. Der Schulz»nlerricht soll am 22- Januar >me- dar ausgenommen werden: im anderen Falle werden die Lehrer entlassen und die Schüler ausgeichlosseu. Der regelmäßige Babnverkehr mit Kars und Baku ist erösnet. Gin Teil des Baku«! Bahnabschnitts befindet sich in den Händen der Aufstän dischen. Der Suram-Paß ist militärisch befetzt worden. Tiflis. Privatmelminaen aus armenischer Duell, ver sichern, daß am 6. und 7. Januar als Armenier verkleidete Tataren zwei armenizche -Ortschaften nieder- gebrannt und die Bevölkerung nievergcn.acht hoben. Andere Ortschaften sind eingeschlosseir. Wie von amtlicher Seile ge meldet wird, herrscht in dieser Gegend völlige Anarchie, deren Unterdrückung nur mit Hilfe von Truppen und Artillerie m-glich rst. Wie von tatarischer Leite gemeldet wird, zer störten und plünderten Armenier im Sangesiwschcn Kreise ge legene Ortschaften. Tiflis. Nunmehr ist der regelmäßige Berkchr der oft zöge zwischen Tiflis, Baku. Eriwan und Kars wieder «gestellt. Berlin. IPriv.-Tel.^ Die B nd ge t k o m m i ss i an des Abgeordnetenhauses nahm heule die Lotterie- Verträge zwischen Preußen uird den bei ver hessisch-thüringi schen Lotterie beteiligten Staaten und Reuß j. L. unverändert an. Von Mitgliedern der Kommission wurde die Entschädi gung für ziemlich hoch angesehen. Lic mache den Eindruck, als ob von Preußen mit ziemlicher Großmut gegen sie anderen Staaten verfahren sei Seitens der Regierung wurde erwidert, baß die Einnahmen der Staaten ouS den Lotterien zum Teil höhere gewesen seien, also die Rente, auch wenn sie reichlich bemessen sei, doch noch einen Ausfall für die anderen Staaten bedeute. Berlin. lPrw.-Dek.s Irr dir heutigen Sitzung des A b - geordne tenha u ses begann dic ecit e Le s:i ng des Etats. 'Der erste Redner, Freiherr v. Erssa fkoni.I forderte eine strengere Handhabung der (Hesetze gegenüber der durch die russische Revolution angeregten sozialdemokratischen Agitation und Brnuneirvergntuna. Iirslizminiiter Dr. BcicAr erwiderte, er unterschreibe die Ansicht, daß die bestehenden Gesetze durchaus genügende »eien. Er selbst habe sich mit der Frage beschäftigt. Diese werde weiter erwogen werden. Berlin. Wir der -Vorwärts" mitteilt, beschlag nahmte die Polizei in Görlitz OtZ) Stück Flugb! ätter. die sich gegen den Fortbestand des DreiklasseiiwahlrechtS richten. Neustadt lPfalzs. Der Reichstogsabgeordnete Sar torius streif. Voiksp.j hat sein Mandat n i ed e rge I eg t. M ü n ch e n - GI a d b a ch. Die Mörder des Obcrsl- l e u t » a n t s a. D. Roos haben ein umfassendes G eständ - ii i s abgelegt, außer dem Kops trennten sie den Ringfinger ab und verbrannten ihn samt den Kleidern, um eine Entdeckung zu verhüten. Schlimm. Die Warthe steigt bei starkem Eis- gang. Madrid. Die vom König Unterzeichnete» Vollmachten sind den Vertretern Spaniens aus der M a ro k k o - Konfe renz. dem Herzog von Wmodovar und dem spanischen Ge sandten in Brussel I. Perez Caballero Y Ferrer, nunmehr zu- gestellt worden. Petersburg. Im „Hotel de France" ist gestern abend ein Attentat auf den hier weilenden koreanischen Kriegsm iuiiter '/U-Zonk-Ik verübt worden. Wie die „Nowoie Wremja" meldet, ist der Täter der Ucbersetzer 'Zi- Pong-Iks. Der Minister erhielt 11 Schuß- und Stichwunden Der Täler ist verhaftet worden. OertlicheS und EiichsischeS. Dresden. 1L Januar. —* Se. Majestät der Köuig begab sich heute früh 8 Uhr 2st Min. vom Hauptbahnhose ans in Begleitung einiger Herren nach Klinqenbcrg-Eolmiutz zur Hochwildiagd aus Grilleub-.irger Revier. Die Rückkehr von dort erfolgt nachmittags 5 Uhr 8 Min. —* Ihre Majestät die Königin-Witwe wird Montag, den 15. d. M„ vormittags 11 Uhr 111 Min. von Dornreicheu bach in Dresden wieder eintresscn. —* Kur den Besuch des Prinzen Ludwig von Bayern am hiesigen Königlichen Hofe Mittwoch, den l7.. und Donnerstag, den 18. Januar, ist vom Königlichen Öbcrbos- marichallamtc nachstehendes Programm ausgestellt worden: Am 17-, Januar, vormittags 9 Uhr 48 Min., Ankunft des Prinzen auf dem Hauptbahiihose. Großer Empfang. Begrüßung durch König Friedrich August, Prinzen Johann Georg, die Staals- miliistcl und die Spitzen der Behörden. Fahrt nach den. Königlichen Schlosse, Ehrenkompagiii«' steht im großen Schloß hofe. Einmalig durch de» Königlichen Großen Dienst im Vestibül an der Haupttreppe. Begrüßung durch die Königin. Witwe und die Prinzessin Mathilde ii» Quartier des Prinzen 80 Min. Besuch der Vorstellung im Königlichen Overnhanse. Am l8. Januar Königliche Jagd im Tiergarten zu Moiitzburg. nachmillagS 4 Uhr :Ü> Min. Königlich« Tafel -in Schlosse Morihburg und abends -Souper beim Prinzen Johann Georg. Abends ll Uhr 10 Min. wird Prinz Ludwig Dresden vom Hauptbahnhose wieder verlassen. —* Die traditionelle Winter-Soiree der Privi legierte» Bo g c ii s ch ü tz e n - G e s el l s ch a s t fand aesiern abend im großen Saaie des Vercinshauses unter der lebhaften Teilnahme von Ehrengästen, Freunden und Mitgliedern der in allen Kreisen der Dresdner Gesellschaft gleich geschätzten Ver einigung statt und nahm im einzelnen wie im ganzen ein n ebenio aiiimierleii. wie stimmungsvollen Verlaus, der alle du"'- Veranstaltungen von jener ans das vorteilhafteste auszeichncu Eröffnet winde der Abend durch ein Konzert, dessen Beginn silr 8 Mir angesetzt und das durw die Anweien heil Ihr er König!. Hoheit der Prinzessin Mathilde ausgezeichnet war. die beim Betreten des Saales mir einem von Heirn Siadtrai Weigand», dem Ser zeitigen ersten Vorsteher der Gilde, nnsgebrachten „Hoch" freu vigst begrüßt wurde, während die Tollster des Herrn Deputierten Adam der Prinzessin ein Bukett überreichte. Se. Majestät der König, der bekanntlich der Privilegierten Bogeiiichntzen-Geieil- schuft ganz besonders huldvoll gesinnt ist, hatte sein Fernbleiben von der Soiree entschuldigen lassen. Weiter gewahrte man unier den Ehrengästen in Vertretung Ihrer Majestät d.r Königin-Wilwe Frau Obcrho'meisteriri v. Pftuak und die Hof dame Fr!, v. Naüendorff, in Vertretung Sr. Kouigl. Hoheit des Prinzen Ionaiin Georg die Palastdame Freifrau v. Finck. ferner die Herren Oberkammerhcrren Grasen Wallwih. Oberbojuieister v. Malorlic. Oberhosmarichall oo» dem Büssche-Sireftborst. den Stadtkommandallten Generalleutiiant v. Schweinitz, den Präsidenten der ZweitcnStondekammer Geb..Hoftal Tr.Mebii. ri. Kreishauvtman» Schmiedel. Oberbürgermeister tBeuller nebst Gattin. Kammerherr» v. Metzich-Reichenbach » o. in. Eröünei wurde dos Konzert, dessen Erträgnis dem Albert-Verein zugc dacht ist. durch einen Orgelvortrag sInclant.- uiollsraio, lOst von G. Merkeli durch Herrn Organisten Max Bien, woran Herr' Hoffchanspieler A. Paul den von Herrn Dr. Arthur Pollock, oem künstlerisch bewährten Fcsldichter der Gilde, per faßten Prolog sprach, der in eine sinnige Huldigung an Könia'n Carola und das Haus Wettin ausüaiig. Eine junge Sängerin aus Meiningen, Fr!. Hedwig Flei'chhauer, betrat danach dos Podium, um zunächst Liszts feiten gehörtes „Veilchen" w>t Orgelbegleitniig, sodann verschiedene Lieder von Bnchms. H. Wo!s und Blumer jun. vorstnrageu und uiit ihren vornehmlich in der M'tteliage sehr sympathisch tunbrierleii. bis aus die nicht gailz einnmiidtrel behandelte Höhe sonst lehr gut geschulten, nicht sonderlich großen, aber sehr lieblichen Sopran sich eine» vollen üriolg zu ernngen. Die instrumentale Kunst vertraten die Herren Pros. Böckmann. Kgl.Kammervirtuos, Kgl.Kammermutikcr Blumer und Tlr Blumer jun., die sich zunächst mit zwei Sätzen aus dem Trio für Pianoiortc, Violine und Cello von Schumann in die Gunst der Hörer setzten. Einen hohen rnnstlerischcn Genuß durch sein abgeklärtes, meisterliches Sviel bot Prosesjoi Böckmann nii! dem Vortrag des Adagios aus einer Cello-Sonate se>r>. lll von Herrn Blumer jun., der sich hoffentlich der Anc- zeichnang bewußt ist, die darin liegt, daß ein Künstler von Böckmanns boben Onalitäien sich seines Werkes airnabm Freudig begrüßte Abwechslung in die Reihe der musikalischen Vorträge, die mit dem Walzer-Märchen für Pianoforte, Violine und Cello von Ed. Schütt ihren Abschluß fanden, brachten die Deklamationen des Herrn Hofschnuspielers Paul, der als weihe volle Introduktion König Johanns .Hoch über den Sterne»" las, dann Hamerlings entzückende „Liebe ini Schnee" und Fontanes prächtiges ..Wo Bismarck ruhen toll". Mit Recht dankte inon dem Künstler, der die ihrem StiminungSgehalte nach total ver schicdenen poetischen Stücke gleich vortrefflich las. ii.it reiche,» Applaus für seine Darbietungen. Rach Schluß des Konzertes verließ Ihre König!. Hoheit Prinzejsin Mathilde die Gesellschaft, begleitet von einem „dankbaren Hoch" des Herrn Privatus Schulze, des zweiten Vorstehers der Gilde. — Unmittelbar o» das Konzert schloß sich das srolchelebte S o up er. o» dem von den Ehrengästen nur Herr Geh. Hvfrat Dr. Mehuert tcilncchni. Offizielle Trmksprüche wurde» nickst gehalten: nur kurze Toaste waren gestattet. Der erste, den Herr Stadtrat Wcigandt aus biackstc. galt den mitwirkendcn Künstlern, aus den .Herr Hoffchau spieler Paul in gewinnender Weise antwortete. Ans das Cb re» Mitglied der Gilde, Herrn Geh. Hosrat Dr. Mchnert. sprach i» gutgemeinten, herzlichen Worten Herr Deputielter 'Adam. Nach dem Souper, in dessen Verlaus die Stimmung immer animierter wurde, huldigte man den Freuden des von Hern, Ballettmeister Friedrich geleitete» Palles, der die Festteilnehmer sicher bis zun, frühen Morgen in beschwingter Gemeinschaft zusanimenae batten hat. Kunst UN- Wissenschaft. s* Xtönial. Kapelle. Das 4. Sinsonie-Konzert der K-Scrie war in der.Hauptlache einem i» Deutschland noch unbekannten jugendlichen Künstler. Herrn Ernst v. Dohnunhi, cingeränmt. Mach Mitteilung des Proarammbiichcs ist Herr v. Dohnnntst 1877 in Preßburg geboren und als Neuiniiidzwanzigiäbriger bereits Preisträger einer Sinfonie, einer Ouvertüre »nd eines Klavier- Konzertes. Mehr ist in solchem Alter, besser gesagt, in solcher Jugend kaum zu verlangen. Hier siihrte er sich zunächst als Klaviervirtupse mit Beethovens b>-i>nr-Koiizert ei». Laut Piogrnmmviich ein Schüler d Alberts. spielte er das Konzert in künstlerisch geklärtem Vorträge, technisch gediegen, stilvoll in der Sinnglikdermig der musikalischen Gedanke». Weniger als in solcher nach berühmtem Muster gebildeten Auffassung entsprach Herr v. Dohnänyi der Tadellosigkeit der Tongebung, des Anschlags und der Rhythmik. Er spielte öfter — vielleicht lag dies ani Instrument — etwas hart »nd spröde, z» ausfällig mit den von jüngeren Pianisten beliebten elastisch ziiriickspriiigende» Fingern, sogenanntem Kokettiere» am Klavier, nicht ganz zuveilässig in der rhythmischen Beziehung zum O'chester. Dadurch erhielt Beethoven elf, mehr elegantes unv „gefälliges" Ansehen, als er es verträgt, am fühlbarsten in dem herrliche» Uebergange vom Adagio zum Rondo. Im übrigen bewährte sich Herr v Dahnänyi als treff siche,, gediegener Künstler. Kaum weniger lebhaften Erfolg, wie als Pianist, batte Herr v. Donnänyi mit ein« Sinfonre in 1) - moI >. welcher der unschätzbare Vorzug zu teil wurde, von der König!. Kapelle unter V. Schuchs Leitung gespielt und damit iw vorhinein akkreditiert m werden. Abgefehr» davon, darf das Werk als unverkennbar« B«»et- starker kompositorischer Begabung gelten. Es steckt viel schöpferische Kraft und hervorragende Wisseii'chast in ihm. An Form und Inhalt durchaus modern gehalle», lehnt es sich aller dings meist an Anton Bruckner an. ganz besonders in der Ans- dehoung der Sätze und Themen. Ans fünf Teilen bestehend, rieht es sich in der göttlichen Listige von einer Stunde hin, inter essant und aiiinutend in zahlreichen Einzelheiten, im ganzen aber dach ru breit und selbstgefällig ausgcsponnen, um ans dre ganze er fesseln zu könne», «so sagt er uns oft wenig mit vielen len. aber nichts, da- riu starkes Talent verkennen ließe. Am meiste» von dieiem Zuviel biete» die ersten beiden Teile, die, endlos lang ausgedehnt, nicht ohne Ermüdung anzuhören sind. Kürzer und knapper Inhalten ist das im Inhalt und Ausbau eigenartig ersuiidene Scherzo »nd noch eindrucksvoller der vierte <e-atz. ein melodisch tchöneS Intermezzo, in dem der Bratsche ei» überaus zartes, poetisch feinsinniges solo eingeräuint ist. Dieser reizvolle Gesang, in dessen Vortrag Herr Kammermusiker Spikner sich auSzcichnete. winde der stärkste Erfolg des 'Werkes. Das eiacnarttg crsuiidenc Finale, groß angelegt und effektvoll a»f- gebant. enthält zahlreiche Schönheiten, daneben aber auch launische Einfälle, die nicht recht im Einklänge mit der Grundstinime stehen und beim einmaligen Hören schwer zu deute» sind. Wenig glück lich erfunden und motivisch verwendet ist daS den Abschluß bil dende Fngeiithcma, das, namentlich i» der Ausführung durch die Bläsergnippeii, öfter zu einer wahren Kakvphonie ausarlet. Was der Kvmpviiist sich hier an starke» und stärksten Instrumental- wirkungen leistet, milmitcr in einer Vielstimmigkeit, die den klare» Einblick vollständig aussikließt, geht über vas Maß des Zu lässigen. Man kann hier oster von Herrn v. Dohnüin» mit Recht sagen: .Noch so »mg und schon so viel Blech!" Dennoch ist kclnen Augenblick zu verkennen, das; aus dem Werte eine nicht gewöhnliche Begabung zu uns spricht, ein berufener Musiker, der sicher noch lebhaft von sich rede» machen wird. Das Werk wurde !st, sowie Heu v. Schuch wiederholt mit Hervorrufen ausgezeich- it. — An der Spitze des Programms stand Lmeta » a init der uvrrtürc zur Oper..Das Geheimnis . einem Meisterstück an außerordentlich warm und beifällig ausgenommen »nd der Kompo nist " ' — ' net. Ouvert . .. Form und etiekliv imisikalffchein Gehalte. Vollendet schön, tempr rament- und geistvoll gespielt, sprach es allgemein und unmittel bar an. L. 8t. - 's* Rcsidenzihcatc». Mil Sang und Klang, mit Schick und Glück, frohgelaunt n,u> rings um fick her sie froheste Laune verbreitend — so hielt cs gestern icinen sicmiaften Einzug ins Resi'deiiztheater. „Das süße Mädel" von A. LandsbcrgS und Lco Steins Gnade», dem Heinrich R cinhardt so süße, zuckersüße Laiiaesweisen mit aus den Lebensweg gegeben! So piaeudsnich und herzig, so lebenStroh und übersprndcliid mutete es an, als ob es seit seinem letzten Bemme, den es uns Dresdnern im Eentral-Thoater abstattete. nicht uiriidesiens um fünf Jab re älter geworden wäre. Fiiuf Jahre können ja von dein Reize eines Men Mädels gar mancherlei dähinwelten und ve>- schwinden laffeii. Nickst io bei Reinhardts „Süßem Mähe Aobl hat es inzwisiheil eine Reffe um die halbe Weit gemachi . wohl psenen chm beute die Gassenjungen seine Lieder nach: im Tanz'aal und per der Wachparade. u» Tiigzeftongei und ans der Eisbahn- klingen seine Weisen wieder: aber vielleicht gerade deshalb gab's gestern abeno eine solch herzliche Freude des Wieder cbens. einen solch lauten Jubel über die ohren- iimichiiieschcliide Musik, bei der man sa beinahe „mrlsingen" konitte! Wie hatte sich aber dies „Süße Mädel" auch schön heraussiaffierr und festtäglich geputzi! Ein snnkeliiagclneues Gewand ru Gestalt geichmackvollcr. hochmoderner Dekorationen und Kostüme halte chm .Herr Direktor Witt angelegt, und Her, F r i e s e als Regisseur hatte für ein ft flottes, adrettes und lebcii'prilhendes Bühiiendcneui dieses Men Geschöpfes gesorg'. das; man dem kecken, lustigen Ding!, auis neue von Herzen gut sein mußte. Und wie reizvoll und gefällt« löste das „MödeT auch sein« niuiikaiischen Auftaben' Herr Kapellmeister Del iinger war ihm Mmbar ein überaus setnffihliaer uns ma kundiger milsika!sicher Memor gewest», der es mft Sicherste,', von Erfolg zu Erfolg ffihrte. w daß es wgar inchr'ach r, Wicoerholungen einzelner geschloffener 'Kümmern kam. A>-: .Helfershelfer za wich prächtigem Ge'auiteindruüc, dem höchstens noch, eine allstitigere und elwaS kräftigere Betonung des jpc zisisch Wienerischen Milicas zu wünschen wäre, sind in «sie, Linie zwei Personen ans des süßen Madels Umgebung rün- inend zu nennen: der in teurer groieSken Beivegftchkcit uiu> naliirsri chcn Komik, kamt» -n üverbretenLe Maler Florroii Lieh, lick, des Herrn Aigner und die urdrollia« und übermlstiae F-ritzi 'Wct.rinaer ves Frl. Martini, d'.c als Darstelle.. Tänzer und Sänger ganz köstlich - nmüw'tte Figuren auf di-- Vielter stellien.^ In mnsil'ali'chcr Hiii'-cki i,. auch di« Trägen:', der Tiftrolle. F>'» Kai« Ba i der. anss wärmste zu beloben, doch fall.! nicht »bnMeir wilden, daß sie nach Ltnuir UIW äitßcilichei' V razisgeana der Vorstellung, die inan sich gemein« >>::: von cui m "ißen Made! mach!, nur wenig zn entlpreckien in der Lage , : A!S elcgaitter Liephaixr and trefflicher Sänger bcit'ühlic i>ch liiiis neue Herr Werk in seiner Roll« tzes junge« Graten Liebenburg, während der gleichnamige alte Gra um dem juchUtditcheil H-rzcn von Herrn Friese Mil charul-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite