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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188304174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18830417
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18830417
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-04
- Tag 1883-04-17
-
Monat
1883-04
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1883
- Autor
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Ke-Llliou und Lrpkdition Iohannesgassr 33. APrrchkundrn Srr Urdartion: Bormittng» 10—12 Uhr. Nachmittag« 5—6 Uhr. »Ur tt» «Utck»»d« nn,es«»«»r pi-ruicriLl« »«Ot fich die sr»«c>>»I> chl »eröiakllch. A«na>«e der für die «ächftsslgend« Nn««er drseiaimte» -nie rate an Wachentagr» bis 3 N»r Nnchmttta,», an Tann nnS Festtagen früh dis'/,» Uhr. 3n den /iliali-n sjir Ins.-^nnahmr: Ott« Klemm, UniversilLlSstraßk 21, Lauis Lösche, Kathirinenstraße 18, v. n»r dtS '/,S Ulir. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- vnd Geschäftsverkehr. 1V7. Dienstag den 17. April 1883. Meß Anflage L7,8S«. Äbonnrmeiltöprris viertelj. 4'/, Mk. iiicl. Bringerlohn 5 Mk„ durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer 20 Ps. Belegexemplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilage., olinc Poslbesörderung 39 Mk. Ml» Poslbesörderung 48 Mk. Inserate ^gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut unserem Preis- verzcichiilß. Tabellarischer Sap nach HSHerem Tarif. Ucclamcn unter dem Nrdactionsjknch die Spallzeile 50 Pf. Inserate sind sie:- >.» die br-rdttisn zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenumernnüc» oder durch Post- naclinatime. 77. Jahrgang. Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Die Herstellung der Troltoirlegungsaröeiten am Obstmarkt «nd am KönigSplatz soll in 2 Accorden verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, RathhauS, Zimmer Nr. 14 au- und können daselbst cingesehen resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Trottoirarbeiten am Obstmarkt und KönigSplatz" versehen ebenvaseldsi und zwar bis zum 2it. laufenden MouatS Nachmittags S Uhr einzureichcn. Leipzig, am 14. April 1833. DeS SkathS der Ltadt Leipzig LtraKenbaudeputqtion. Bekanntmachung. Die Herstellung der Pstasterarde.ien am Obstmarkt und am KönigSplatz soll in 3 Accorden verdungen werten. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tlcsbau-VerwaUnng, RathhauS, Zimmer Nr. 14 auS und können daselbst eingeschen resp. eiituonimen werde» Bezügliche Offerten find versiegelt und mit der Aufschrift: „Pflasterarbriten am Obstmarkt und am KönigSplatz" versehen ebendaselbst und zwar bl- zum 23. lausenden Monat- Nachmittag» 5 Udr einzureichcn. Leipzig, am 14. April 1883. DeS NathS der Stadt Leipzig Strastenbaudeputation. Bekanntmachung. Die wegen der Umgesiallung Lee König-Platze- auS» zuführenden Erdarbeiten sollen an einen Unlerneluner in Accord verdungen werden. Die Bedingungen und Zeichnungen für diese Arbeiten liegen in unserer Tiesbau-Berwaltung. RathhauS, Zimmer Nr 14 au» und können daselbst eingeseheu resp. entnommen werden. Bezügliche Offerten sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Erdarbeiten am KöataSvlatz" , versehen ebendaselbst «nd zwar bis zum 23. laufende» Monat» Nachmittag» 5 Uhr einzureichcn. Leipzig, am IS. April l883. De» NathS der Stadt Leipzig Gtra-enbaiidcputation. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der GcschäslSiocaticn der Unterzeichneten vehvrd, können DonuerStag, den IS. d. MtS. nur die dringendsten Geschäfte erledigt werden. Leipzig, den 16. April 1883. Königliche BezirkS-Steuer-Vinnahme. Auctionsertrdlgung. Lt« für Dten»tag de» 17. April 1883, Nachmittag» ö ULr. an- gesetzte Versteigerung von 15 Oxhost srau,-fischen RothweinS la dem Keller des Hause» Brühl Sir. 65, hier (Drei Schwanen), hat fich erledigt. Leipzig, den 16. April 1883. Tkrtchr», Gericht-Vollzieher. BitbSahls-Vckanntmachung. Gestoblen wurden allhier erftakleter Anzeige zufolge: 1) Lin Stück blaugedruckie« Zeug, eine vrrbandtasche mit Inhal», eine Partie Paptrrvüsche für Frauen und ein Thrrm«- «eter, au» einem Güterwagen im Magdeburger Bahohos, vom 2. bi« S. dl«. Mt«.; 2) eiu schwarzsetdener Tamcn-Regenschtr» mit schwarzem Holzstab und einem dergleichen Ring als Griff, au- der Treppenflur de« Grundstück« Nr. 29 der Huinboldlslraße, am 7. ds«. Ml«. Nachmittag«; 3) ein Sommerüterzletzer von dunkelgrauem Stoffe, mit einer Reihe Knöpfen, verdeckter Batterie» Settentafchen mit Patten und schwarzem Futter, rin Iaqnet von brauneni, graumelirten Stoff, mit schwarzem Futter, ein weißer Frauenpelz mit schwarzem Tuch. Überzug und Arjambezug, ein Aranenkleid von dunkelblauem Kottuq, mit bunter Kante, breite» gelben Spitzen und Perlmutter» knöpfen, ein edeusolchk» von grauwollenem Stoffe, mit grauem AtlasauSputz und Perlmutterknövsen und ein llmtzang von leichtem schwarzen Stoff, mit Fransen, breiten Spitze» und Perlenbesatz und breiter AtlaSschleise im Rücken, au- dem Borjaal einer Wohnung in Nr. S am Vrimmaischen Sieinweg, in der Zeit vom 23. vor. bi« 8. ds«. Ml« ; 4) ela Ballen, lixn- L. U. 759, 19 Kilo schwer, enthaltend -in Stück weiße Leinwand, gez. lUO, 30 Meter lang, und zwei Colli, div. Stücke Leinwand von 17 bez. 34'/, Meter Gesamnitlänac ent- haltend, au« einem Güterwagen im Magdeburger Bahnhof, am 9. ds«. MtS. Abend«: 5) ein ManuLsaquet vo» braun- und grauqestreistem Stoff, mit braunen Horntnöpsen und schwarzem Wollalla-suttcr, au- einciu Neubau in der Kurprinzstraße, am nämlichen Tage; 6 eine Gcldsnmuie von 30 in einer Krone und e.ner Doppelkrone, au« einer Schlaskammer in Nr. 41 am Neumarkt, au demselben Tage; 7) zwei eichene Pfosten, scde etwa 5 Meter lang und 6 Tcnti- meter stark, au« einem Lagerplatz im Grundstück Nr. 26 b der Zeitzer Straße, iu der Zeit vom 1. bis 10. ds«. Mt«.; 8) ein Beutel von roth- und weißgestreister Leinwand, ent- haltend 100 in iech« Kronen, Thalcrn und Zweimarkstücken, au» einem Fremdenzimmer >a Nr. 5 am König-Platze, am 10. ds«. Mt«. Mittag«: S) «i» gestrickter Beutel von grauem Hanfgarn, mit einem Inhalte von ungefähr SO >l. i» Zweimark-, Mark- und Füufzig- pfcnnigstücken, au« einem Gefchalk-locale in Rr. 16 der Kleinen Fleilchergaffe, am gleichen Tage Abend«; 10) »in vierrädriger Kinderwagen mit braunem, gelbverzierten Korb und Vorhänge» von braunem Rips, au« der Treppenflur de« Grundstück« Nr. 14 der Erdman»«strane, zu gleicher Zeit: 11) eia Uederzlther von Halbstarkem, dunkelgrouru Stoffe, mit einer Reche Knöpfen, verdeckter Batterie and schwarzem Fntter — t» einer Tasche befand sich ein Gtaarrenetnt mit neustlbernem Bügel, ferner ein Paar kalblederne Stiefeletten mit Doppelfohlen «nd Gummlzua. au« einer Bohnung m Nr. 26 der Humboldtstraße, a« 11. df». Mt«. Vormittags; 12) ein galdener Ntng mit blauem Stein und ein ebensolcher mit Plättchen »nd zwei blauen Tteinchen, au« einer Wohnung in Nr. 22 d der Plagwitzer Straße, am 29. vor. M.; 13) eine silbern« Ctzltndrruhr mit Strande, Goldrand «nd OseNrter Rückseite «it Plättchen (eia Zeiger von Stahl, der andere von Melsing), au- einem Arbeit-locale in Nr. 18 der Körnerstraße, am 11. ds«. M. Vormittag«: 14) ei» schwarzlcdernc« tSrldtäschchen >»!t Mcsstngschloß, ent- haltend 6 36 ,Z, einem Fünstiiarksckieine, einem Mark stücke und kleiner Münze, au- einer Wohnung in Nr. 35 am Brühl, zu derselbe» Zeit; 15) ein ebensolche« Oteldtäschchr» mit cincm Inhalte von ca. 70 ./», in einer Doppelkrone, drei Kronen, zwei Fünsmartstücken und div. Silverniünzen, an« einer Lchlaskaminer in Nr. 11 der Eberhardlstraste, im Laufe der letzlvergaiigcncn 5 Woche»; 16) fünf hanarirnbahne, welche am untern Theil der Flügel mit dem Namen „IVInlo" gezeichnet sind, und ein Lom-fastc, au« einem Gcschäsi-local in Nr. 4 der Schloßgasse, in der Nacht vöm 11. zum 12. vis. Pit«.; 17) ein schwarze- Kalbfell, gez. II. IV.. au« dem Hosrau», de- Grundstück« Nr. 6 c.»> Flcischerplatz. an> 12. dl«. Mi«. Abends: 18) eine silberne istfliuScrithr >uil Secunde, ans der Rückseite ein Pferd und im Innern de- Teckels der Name „Paulus Rammet" eingravirt. nebst kurzer Haarkctte mit Goldbeschlag und der Nach bildung eines Pserdekopis am voeder» Ende, ans einem Fremden zimmer in Nr. 63 der Gerbcrstraße, in der Stacht vom 12. zum 13. dis. Mls.: 19) ei» Sommrrüberztrhcr von schwarzem Kammgarnstoff, mit einer Reche Knöpfen, verdeckter Batterie, Scitentaschen mit Patten und mit der Firma ,.8. l.«rv, Lerlin" im Henkel, an- einer Schlafstube in Nr. 6 der Thealergaii'e, vom 12. b>« 15,. dsS. Ml-.; 20) acht Stück verschicdeiiiarbige wollene PfcrdcSeckr», sämml- lich mit grauer Leinwand gesülleri, „iitttlst ivinbrnchs au« eineni Schuppen i» der Nahe der Gasanstalt I, in der Zeit vom 6. bi« 14. di«. Mts.: 21) eine tOcldiiiiliine von ca. 7.» in einer Doppelkrone, einer Rolle von 20 ./z in Zivanzigpseiiiiigftücken und div. kleiner Münze, smitlcift CiiibrnckiS an« -incr Wohnung i» Nr. 77 der lllrich-gaffe, am 14. dis. Mi«. Abends; L2.i ein Stück wcißlcinene« gemustertes Htttiölücherzeiig, etwa 16 Meter hallend, au« einer Wohnung i» Nr. 22 der Sebastian Bach-Straße, im Lause dis. Mts.; 23) eine silberne Chliiiüernstr mit Sekunde und Goldrand, ge riester Rückseite mit hcrzsSrmigein Schildchen und im Innern de» Deckels mit der Fadntiuimmer 33923, auf dem Königsplatz, am 15. ds«. Mts. Abends: 24) ein großer »icsnngciicr Wasserhahn, von einem Verkaufs- stand aus dem Königsplap, zu gleicher Zeit; 25) ein schwarzer l»a:bhoher Fiizlrut mit blauem Futter und dein Firmenstempel ,.1le!<i,iivr, Reif,, i^", aus dein ReslaiiratiollS- locale in Nr. 2t der Lolounadeiistrave, in der Nacht vom 15. zum 16. dss. Mrs.; 26) eine Partie Spielsachen und zwar ein Dtzd. hölzerne Pferde, 1 Dtzd. ebensolche mit Wagen und vier blangestrichene Wagen, au« einem Berkauf-stand aus dem Roßvlape, in derselben Nacht; 2li e.u kleine« fchw.irzlrdernc« Stcldtäjch^en mit Ncinem Schlöfchen. entlialteod 4 .4l, in zwei Markstücken unb kleiner Münze, ans der Treppenflur >» Nr. 49 der Sebastian Bach-Llraßc, am 16. dss. MtS. früh. Etwaige Wahrnehmungen über den Verblieb der gestohlenen Sachen oder den Thätcr sind ungesäumt bei unserer Lriminal« Adthcilung zur Anzeige zu bruigen. Leipzig, am 16. April 1883. Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Brclschneider. Or. Denecke. Talchcndikbkiihlt. Gestohlen wurden ninic'.st Taschentiebstah!«: 1) Ein schwarzlederne« Geldtäschchen mit weißem Schlößchen, enthaltend elwa 7 >t, in einen, Thaler, zwei Markstücken und kleiner Münze, in der Pelcrsstraße, am 2. d>s. Ml«. Nachmittag-: 2) ein Geldtäschchen von rolhem Leder mit gelbem Schlößchen, enthaltend ca. 3 ./k, in einem Zweimartstucke »nd kleiner Münze, sowie zwei Taschenkalcndcr, aus dem Augustiispiatze, am 7. Lss. MtS. Nachmittags: 3) ein kbrnjslchcS von schwarzem Leder mit neiisübernem Beschlag und emeni Inhalte von ungesühr 21 in drei Thalcrn und dio. Silbermiliizen, uus dem Marktplätze, am 8. dss. Mls. Nachmittag«; 4) eins desgleichen, alt und dcscct, mit 2 ./>l 50 ^ Inhalt, in kleiner Müiize, ebenda zu gleicher Zeit: 5) ein Portemonnaie von braunem Leder mit gelbem Bügel und Perlenstickerei aus riner Seile, enthaltend ca. 20 ^!, tu e.ucr Krone, einem Fünsmaclstücke, zwei Markstücken und kleiner Münze, aus dem Grimmaifche» Lleinwcg, in der Grninnastche» Straße oder aus dem Murki, zur nämliche» Z:it; 6) ein Portemonnaie von schwarzem Leder mit Stahlschloß, enthalten» ca. 5 .4l, i» einem Thaler und zwei Markstücke», sowie eine IilterimSqulttuiig Mit der Nr. 43186 über eine Einzahlung von 17 ^ bei der hiesigen Sparcasse, aus dem Roßpiatz an dem selben Tage Abends; 7) eine blauieidcne Börse mit Stahlperlen und Slalübügel, ein- haltend etwa 11 iu zwei Thaler», einem Zweimarkstücke, zwei Markstücken und kleiner Münze, aus dem Augustu-platz zu gleicher Zeit; 8) ein gelblcdcrncS Portemonnaie mit Siahlbügcl und einem Jahilic vo» 22 .H. ebenda, am II, dis. Mis. Nach»,.; 9) ein kleine« ichwarzlederucs Portemonnaie in Beuiclsorm, enthaltend 54 in einem Fünsziginarksche.iie, einem Thaler »nd einem Markstücke, in der Gölhesttaße, am 13. ds«. Mi«. Mittag«: 10) ein Portemonnaie vo» schwarzem Leder mit neusildernem Bügel, enthüllend 5 .4l 60 in dwerle» Münzen, zwei goldene Ringe mit blauem bez. lilafarbigem Sicin, ein inscndahniaiir- biüct Limbach-Ilcipzig und enren kleine» Schlüfscl, aus dein Grniunai- fcheu Stemweg. am lo. LsS. Ml«.; 11) ein ebensolches von rolhem Leder mit Siahlbügcl und einem Inhalte von ca. 6 >>!, in einem Thnler, einem Zweimark- siücke »nd kleiner Münze, aus dein Sliigustnsplatze am 15. ds«. Mt«. Nachmittags. Etwaige Wahrnehmungen über diese Diebstähle oder den Thäter sind ungeiäumt bei unserer Eriniinal-Nblheilmig zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 16. April 1883. Ta» Polizei-Amt der Stnvt Leipzig. Vretsch neider. Kr. Lcneck». Nichtamtlicher Theil. Friedrich Franz, ' Großherzog von Mecklenburg Schwrrin ^ Das deutsche KaiserbauS ist wiederum in die tiefste Trauer versetzt worden. Der Nesse unsere- Kaiser-, der Großberzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg Tchwerin, ist an, Sonn- taa. den IS. April, Vormittag» halb II Uhr m Schwerin gestorben. Schon seit einigen Wochen kränkelte der nunmehr verewigte hohe Herr, bi» in füngster Zeit die Anzeichen einer Lungen entzündung. begleitet von heftigem Fieber, sich bemertbar machten. Zahlreiche Acrzte, tar»n:cr erste Autoritäten, wackle,, an seinem Laaer und versuchten mit ihrer Kunst d e Fortschritte der Krankheit auszuhalten. 2n der Mitte der letzten Woche schien die» auch der Fall zu sein, wenigsten- gaben die anSgcgebenen Bulletins zn einer solchen Hessnnng Veranlassung. Am Sonnabend intest machte sich in dem Be finden de- Erlauchten Patienten eine nickt »nbctenlentc Steigerung de- Fieber- in Folge de» beginnenden st'tiNe tcn- tcr linken Lunge beinerklich. A'n Abend desielben Tages nahmen die Kranslwil-etscheinnngen einen so bedrohliche > Ebaratker an und bebielten denselben die Nackt über bei, dag am Sonntag sriib alle Hoffnung ansgegebc» wurde. Der Grostberzog selbst scheint c»ie solckc nickt gehegt z» haben, denn er beauftragte, ein ergreifender Zug. in seine» lohten Leben-siundcn angesichts seines baldigen 'Ende-, ton Vor sitzende» teS Slaal-»iinistorii»»S, Grase» von Bastcwitz, dein Lande seinen Dank für die Liebe und die Treue anszusp.cche», die dasselbe ihm während seiner 4l jährigen Negierung go halten habe. Grostherzog Friedrich Franz, der Solm deS GrostborzogS Paul Friedrich und der Grostberzogin Alerandrine. der Schwester unsere-Kaiser-, war geboren c»n 28. Februar 1823 und trat die Negierung am 7. März I8l2 an Vermäblt war der Grostherzog in erster Ehe mir der Grrstlwrzogin Auguste, gchoronen Prinzessin Neust, in zweiter Ebe >»tt der Grosthcrzogin Anna, Tochter de« Prinzen Earl Wilhelm Ludwig von Hessen, in dritter Ehe mit der Grosherzogin Marie, Prinzessin von Schwarzbnrg Rudolstadt. Tie Lieg e rnng d:S Lande- geht über ans den der ersten Ehe ent sprossenen bisherigen Erbgros,Herzog Friedrich Franz, geboren am >9. März 185t, vermählt mit Anastasia, GrostsHrsun von Nnstland. Derselbe befindet sich zur Zeit b>eko.nnllich in Mentone, wird aber in Schwerin in den nächsten Tagen erwartet. Anstor dem Tbronsolger Iiinter'ästt der V.r- stordonc noch sims Söhne und zwei Töchter. Wie schon da- ver'.vandlschat'ttiche Verhältnis; der Fürsten häuser e- mit sich brachte, war der Grostlicrzog mit der preustisckcn Armee eng verbunden. Ter Gros;! erzog, der schon I8f2 znni prenst. General und Ebes de- damaligen 21. Ins'rnlcr.eregiinenl- e.nannt worden, nahm im Haupkgnarkier de- FcldniarschallS von Wrangcl am Feldzuge von >861 gegen Dänemark theil. Am Kriege gegen Oesterreich 1866 hesebligte er selbstständig ta> sich in und bei Leipzig sammelnde 2. Prenst. Ncstrvearii'ec- corv-, rückte mit demselben. nachdem die Entscheidung in Böhmen bereit- gefasten war, in Franken ein und befehle Nürnberg. Im November 1868 zuin Inspectenr der snnsien nolddeutschcn Aemeeablbeilung ernannt, wurde dem Groß- k" ,og ber An-bruch de- dentsch-sranzösischen Krieg- in« Juli t8k0 zun ächst d"' Auftrag, den Oberbefehl de- ncngchildelcn 13. Arme--corpS und die Deck.mg der deutschen Kllstenlande zu übenwkmcn. AlS diese nickt »iel>r bedroht tvarcn, folgte derselbe nach Frankreich,woibm am 16. September vorübergehend da- Generalgouvernement zu Nbeim- übertrage.-, tourte. Am ? > September nahm dertzjrostberzognacki acbll igigerB- schicstnng di- Festung Toni nnv vier Woche» spiilcr lras er vor Par-Sein, wo il-ni Anfang November da-Eonimanko einer zur Deckung der E.n'cktirstiing-trnppcn gegen die sranzösitcke Loirc- Arinec neugcöitkelcn selstständiacn sslrmeeabtbeitung üb rlraacn tvnrde. Er cpcrirlc Anfang Teccinber gemeinsct ajllieh mit dem Prinzen Friedrich Karl bei Ebevillt, und ElnileneS. nahm am 4. Dce. Orleans, svchl dann siegreich am 6. Der. bei Bcauaency, besetzte am 13. Tee. BloiS, versolgte den Feind rastlo- bi« Ourcgne-, schlug den General Ehauzn am 15. Dee. bei Vcndome und am >2. Jan. bei Le Man-, nah», daraus Nlcn;o:> und ruckle am 25. Jan. in Leonen ein. Narb einem kurzen Besuche in seinem Lande (Anfang Februar) lras der Grostherzog am Febr. wieder in Versailles ein. Bei Ge legenheit de- feierlichen Einzug- der zurnckkehrcnden Truppen in Berlin am l6. Juni ernannte der Denlsche Kaiser denGrost- berzoa znin Gencralinspeelcur der zweite» Auncc-Jnspcclien de- NeichsbccreS und am 2. Scpt. 1873 zum Gcneralobrrstcu von der Infanterie. Er war austcrdein kaiserl. russischer Feldmarscha'l und Ebes de- kaiserl. russischen 8. Grcnadier-Negimenlü „Mo:kan ', des königl. preustisckcn 4. brandenbillgiscken Infanterie- Regiments Nr. 21, de- königl. prenstischen haunoverlchc» Hnsaren-NegluicnIS Nr. 15 und de- kaiserl. königl. östcr- reichiscken 57. Linie» :>eegi»ienl-. Ter Verewigte stand bei Seiner Majestät dem Kaiser in hobein Anscben und genest die Liebe und Ve>chrung sein, S Volke- in hohem Grate, ^ein Angedenken tvirk daher, be sonder- im Lande Mecklenburg, ein gesegnete- bleiben. Leipzig, 17. April IE. * Während die „Berliner Politischen Nachrichten", denen inan osslciösen Eharakter bcimistt, alle über eine neue kirchenpolitische Porlage uinlausendcn Geruch!e noch iminer in Abrede stellen und nur zngcstehrn, das; von leitender Stelle der Wunsch, ein solche-Geletz zu Stande zu bringen, gcäustert worden ist, bricht sich in parlamentarischen Kreisen immer mehr die Neberzeugung Balm, daß ein Entgegenkommen de« prenstischen Staate- gegenüber der Euric geplant ist und e n entsprechenecr Entwurf in einem Ministerralh anSgearbeilek tvorden ist. Liberale Pnrlainenlaricr wollen diese Ileber- zeugune' besonders an- dem Verhalten de- Adg. b»r. Windt- Horst in den Verhandlungen der letzte» Wochen und auch ans seiner jüngsten Slestungnabn-.e zu dem Nicbler'schen Ver schlage, die kaiserliche Botschaft ans die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen zu stellen, erhallen haben. Und wenn die „Nordoeutsche Allgemeine Zeitung" sich damit bignügt, vhne Acusternng einer eigenen Meinung lediglich die Austastungen der „Berliner Pol lochen Nach- richten" eckzudruckeii, so braucht man die Wahrscheinlichkeit der demnächsligen Verlegung eine« kirchenpotiüjchcn Gesetzes darin» nicht von der Hand z» weisen. An parlamentarische» Kreisen ist die Ueberzeugung allgemein, bast rin solche- Gest-tz sich im Rahmen de» Wintiborst'schen Antrages bewogen »nd die Freizcbung deS MestclcsenS und LcS Saeramenlsp-nteoa fordern ,oizd. Wir sind der Meinung, dast leibst d e ver- söhnlichstel, Gemülhcr, die sriedserligstcn Gegner tos Enllur- kampse- ein solche- Gesetz mit Vorsicht zu behandeln v.r pflichtet sink. Denn thatsachlich würde die Anu. kune eines selchen Gesetze» den Enlsnrkamps vollüä»d:g b.-seiligen, ohne käst die Eurie »ölhig gehabt hät'o, irgend e ne Eoncession an den Staat zu machen. Gerade der Kernpnnct der augenblicklich schwebenden Verhandlungen würde illusorisch werden, denn auch ein nickt mit Genehmi anng der staatlichen Behörden für ein kircklickes Amt l-c- stcUkcr Geistlicher wirk die hauplsäcklichsten cciuli h-n Fnne- lionen, das Spenden der Sacranicnle und da» Mestcteien, auSübcn dürfe», ohne dadurch einer gerichtlichen Bestrafung gewärtig sein z» mnstcn. Ter Staat wird allerdings solche Geistliche nicht anerkennen, er wird ihnen kein Gehalt be willigen und sie überhaupt von allen Folgen einer gesetzmästtgen Anstellung ansschlicston; aber er hak sich dam.t selbst seiner Mach! allen derart ungesetzlich snngirenden Geistlichen gegenüber begeben, er besitzt dann keine Strafbestimmungen mehr siir dieselben und inalericll dürste dann der kirchliche Streit in Dentzschland zu Ende sei». ES macht emen reckt unschuldigen Eindruck, wenn inan vcrninimk, Herr Windtl-orst wolle sich vorläufig mit dieser Abschlagszahlung de- Staate« ge nügen lassen und staallickerscilS werde anerkannt, daß man turck Gewährung der Freiheit de- MesielcscnS und de» Saki'aiiienlspcudcnS eine Forderung der Gerechtigkeit erfülle, >h lsachltch wird aber damit erreicht, was in dieser Weise nicht wnnschenSwerlh ist. Die Eonseqnenzen diese- Zustandes sind klar. Der Kanzler hak noch bei den Berathunge» der Gewerbeordnung-Novelle gesehen, daß das Eentrum nickt immer ein verläßlicher Faclor ist, daß eS bin und wieder taS Gelüst bat, seine Kreise zu stören. Die großen secialpolitischcn Gesetze dürsten unter den anaenblicklichen Verhältnissen einer anderen Ausnahme beim Eenlrn-.n begegnen. Neugierig darf inan in diesem Augenblick ans die 'Antwort sein, die aus Nom am Montag in Berlin eintrefscn sollte. Diejenigen, die c- snr an ezeigt hielte». den Mitthcilnugen liberaler Btäller über die bevorstehende Demission de- V icc-A dmirals Bätsch demenlirend gegenüber zu treten, werke» »och früh genug erkennen, daß sie sich wieder einmal > iiisenü bemüht baden. An Marinckreisen verninthet man nick!' mehr, sondern weiß es a»S Aenstcrungen, die Herr Bätsch vor dem Antritt seines Urlaubs zu dem Zweck aetl'an l-al, um seine Kameraden »ber seine Absichten nicht im Zweifel zu laste.i. daß der Vicc-Admiral nicht gewillt ist, länger aus seinem Pst sten zu verharren. Es ist wol-I selten vorgekommen, daß der Wechsel in der Person de» NcssortchesS sv viel Folgen gchal-t hat, wie die Teinisstou des Herrn v. Stosch und von Kamele. Am preußischen Sdriegsminisleriut» stehen noch niancke Veränderungen bevor, was auch trotz der Ablenqnung durch conscrvaiive Blatter mit Bestimmtheit behauptet werden - kann. General v. Hart mann, der Elief des Invaliden» i -iken-, Gei erat v. Rauch, der Ebes des Remonleivescn», und Oberst Gras Pseil, der Präse- der RemonleankausS- ermmisston, >o rdcn ihre Slellungen im Ministerium »ot einer solchen im Heere vertauschen. Der zwcitgenannte Herr beii-idet sich zur Feit aus einer längeren Dienstreise, nach deren Rückkehr er von ieinem Posto.: znemlzulrelen gedenkt. Wenn man fragt, welche G. inde diese Herren veranlassen linnen, an- dein Ministerium zu scheiden, so ist wohl die Antwort am Platz, daß c- dieselben sind, die Herrn v. Kamele den Rücklritt von einem Posten zur Nothwendigkeit machten, den er niilcr anderen Umständen nickt leicht ansgegebc» kiättc. Er und Herr o. Albcdyll, der Elief des Mstilaircabinet», verstanden sah nickt inehr, die Benrehnngen beider Herren gingen weit auseinander und da war cs klar, daß derjenige ven den beide» Herren sckeike» mnßke, der thatsächlich das e -ngere Geioickl beim Kaiser geneß. Wenn nian sich cvn- servattversetts noch heule beninbt, t.-raus hinzuiveise», daß die Slcü»ng di- Parlaments, die Angriffe gegen traditionelle Heereseinricklnngen in H rr» v. Kamele den Wunsch reisen ließen, sein Porlesenille uiederzulegc», so ist cS nolhwendig, von '.ü'enem zu crlläre», daß der srilbere zkriegSministcr bei seinem Sckeiten abstckllich erwähnt bal, daß er sich freue, mit dem Parlament stets so gut anSgekommen zu sein. * Am 20. März hielt der Badische Landesverband d.S „Allgemeinen denlsckcn SckulvercinS zu Berlin" seine Generalv.-rsaminlnng in Karlsruhe. Von den 22 Orl-grnppen. die sich im Lause der letzten anderthalb Aabrc in Baden ge bildet haben, waren zel-n vertreten; ven den seblenden zwölf waren Znscknslen einzegaiigcii. AnS den Verhand lungen ist besonders hervorznbchen, daß ven den 2000 .4k, welch - dem Landesverbände zur Versagung stehen. 400--k ver wendet werden sollen, um die vortreffliche Rede, welche der stklrubnrgistbe Abgeordnete Za» im ungarischen Reichstage am 13 Mcirz w kerMi'.Ielschnlt.baNe gel'allen hat, durch den Truck zu vervielfältigen und zu verbreiten. Weitere 500 .L sollen nach den Besiiminnngen der Slalnle» unk der Geber an die Eentralleilnng in Berlin abgeliesert werken; 750 .<lk würden dem LLiener'Schulvercine snr die in ihrem nationalen Bestände von den Sloveuen überaus hart bedrmglc deutsche Gemeinde Z ar z in Krain zur Versügnng gestelll. Zum Schluß rourde eer bekannlcn Berliner Resvlnlion, w-clche energisch gegen die Vergewaltigung der Siebenbnrger Sachsen prolk>li>t, beigestimmt. Al- Vorort de- Verbandes wurde Karlsruhe gewählt. * Ans Wien wird abermals von einer bedenklichen stndenlischon Kundgebung berichtet, die sich aus die jungst gemeldete Relegirniig der beiden Studenten Dasert iu S Bahr, Mitglieder der deuksch nationalen Bnrjcheuschasr ,.Gck»iani.'", in Felge ihrer ans dem Wagner-Eoiiimerse ge- h.-ltenen dlkeden beziehl. Die Demonstralivn richtAe sich tieS- ..ttit direct gegen den Neelor Bkassen, der als gehören-: Mecklenburger und seinerzeit in Oesterreich vom Protestan'A- nins r»m Kalholici-smos libergetreten. bei einem große» Tl-eile der Wiener Slndentcn wenig beliebt ist. Al-Z Rector Maste» seine Vorlesung über Kirchenrecht beginnen w-i!:e, er, ob sich im Saale, der zumeist ven deutschen Burschen a'illll war, ein betanbend.-r Lärm. Die Perealruie, da« Poltern mit Stöcken »nd Regenschirmen, da- Pfeifen nno Zi> 1, -» kancrlc» ininutcnlang »nd der Rector versuchte ver geblich z-.i Worte zu kommen. Erst als »-.ehrere in den.Kreisen der Stndcuten beliebt - Professoren herbeieule», sie zur dlenhe und znm Vcrlasten de« Saal s ermahnten, zogen die Dcqron- stranten ab und slttnnilen im Eorritor nnv aus der Treppe das Lied „Tie Wackl am Nbein" an. Rector Masten l.absichligt gegen die Urheber der Kundgebung die Unter suchung cinznlciten. * Die Aenßernngen czeckischer Eorporationen n»d Journale über da« Dentsckthnni, n-elcke in den EondolciiZ- le.cgraiumen anläßlich des Todes Ganibetta'S zum Ausdruck kauien und ein sur die Vcrsöbunugoära so »nliebsamc« Aus sehen erregten, haben ein si'u.palhischcS Echo in der stove« uischen Presse gesunde» „SlovenskiNarok", da-O»gan de» Reick stagsabgeoidnele» Vo-sniak, sck-reibl wörtlich: „Wen» wir die patriotische Agitation des staviscben Volkes in Oesterreich wahrend der jüngsten drei Aahre übrrbticken, so können wir mit ihren Ersolaen inimcrhin z-.isrieten sein. Freilich ist da- SlavenII uiu in Ocsterrrick nickt völlig erstarkt, at r die llLunde», die uns der freche gewalttbälige dculscke rc > droi stii-g seit einem Jahrtausend gr'chlagc». sind so schreck lich und zahlreich, daß sie in kurzer Frist unmöglich geheilt
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