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Jährlich 16 Hefte (einschließlich 4 Spezialnummern).' Abonnementspreis pro Halbjahr (inkl. der Beiblätter): für Deutschland u. Österreich-Ungarn 'M 8,—, für alle übrigen Länder: a) bei direktem Bezug unter Streifband Jl 10,50 (inkl. Porto), b) bei Bezug durch die Buchhandlungen oderPostämter Jl 9,—. jSpezial-jlummer. Insertionspreise • x /i Seite Jl 120,—, x /, Seite Jl 40,—, x / 8 Seite Jt 18,—, x /i< Seite Jl 9,—, x /t Seite .A 60,— , x /* Seite 30,—, x /i» Seite Jl' 12,— x / 82 Seite Jl 4,50. Bei Jahresaufträgen (16 Einschaltungen) 25 °/ 0 Rabatt. Illustriertes Fachjournal für die Woll-, gauiwoll-, Seiden-, Seinen-, JCanf- und ]ute-3nöustrie sowie für den Textil-jÄaschinenbau; Redaktion, Expedition u. Verlag Leipzig, Brommestraße 9, Ecke Johannis-Allee. Spinnerei, Weberei, Wirkerei, Stickerei, Färberei, Druckerei, Bleicherei unö Appretur. Herausgeber und Eigentümer: Theodor Martin. Fernsprech-Anschluß; No. roj8 Telegramm-Adresse: Textilmartin Leipzig. Organ der Organ der Sächsischen Textil-Berufsgenossenschaft. Norddeutschen Textil-Berufsgenossenschaft. Organ der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer. Spezial-Nummer I'Vj des XXVII. Jahrgangs. Nachdruck, soweit nicht untersagt, ist nur mit vollständiger Quellenangabe gestattet. Spezial-Nummer IV des Jahrgangs 1912. * ^Allgemeiner Teil. * Zum deutschen Zolltarif. Aus einer offiziösen Veröffentlichung erfuhr man vor einiger Zeit, daß im Reichsamt des Innern bereits unausgesetzt an der Vor bereitung der neuen Handelsverträge gear beitet wird, die noch von diesem Reichstag, falls er sein natürliches Ende erreichen sollte, zu verabschieden sein werden. Hiernach rechnet die deutsche Regierung offenbar damit, daß die bestehenden Zoll- und Handelsverträge nicht über den 31. Dezember 1917 hinaus dauern werden. Auf diesen Tag können sie nämlich frühestens gekündigt werden. Sie laufen aber weiter, solange die Kündigung nicht erfolgt. Es ist wohl anzunehmen, daß — wenn nicht von deutscher, so doch von ausländischer Seite — der früheste Kün digungstermin wahrgenommen werden wird. Es istdiesmal nichtbeabsichtigt, wieder, wie im Jahr 1902, einen Zolltarif auf zustellen, vielmehr soll der bestehende, der sich in seiner Systematik wie in seiner tech nischen Verwendbarkeit im ganzen bewährt hat, nur im einzelnen revidiert, ver bessert und ergänzt werden. Solche Teil revisionen und Verbesserungen sind aber oft für die davon betroffenen Erwerbszweige von einschneidender Wirkung. Und darum wird die Regierung gut tun, keine Aenderung an dem bestehenden Tarif vorzunehmen ohne vor ausgegangene sorgfältige Prüfung und Um frage bei den betreffenden Industrien und sonstigen Erwerbsgruppen. Wir glauben nicht, daß sich die Regierung bereits einen Plan darüber gemacht hat, welche Tarifänderungen etwa vorzunehmen sein werden. Die bis herigen Vorbereitungsarbeiten werden viel mehr allgemeiner Natur gewesen sein und sich im wesentlichen auf sogenannte Produktions erhebungen beschränkt haben. Den an et waigen Tarifänderungen interessierten Ge werbetreibenden verbleibt jedenfalls noch hin länglich Zeit, ihre mit dem bisherigen Tarif gemachten Erfahrungen der Regierung be kannt zu geben und dabei ihre Wünsche vor zubringen und zu begründen. Zum JCandel mit den Balkanstaaten. Deutschlands Handel mit den Staaten der Balkanhalbinsel ist sehr bedeutend. Er stellte im Jahre 1911 in Einfuhr und Ausfuhr zu sammen einen Wert von mehr als einer halben Milliarde Mark dar. Hiervon ent fielen auf unsere Einfuhr und Ausfuhr von und nach den folgenden Ländern (Mill. Jb\ Einfuhr Ausfuhr Türkei 70,1 113,0 Bulgarien 10,6 23,9 Griechenland 23,7 17,8 Montenegro — 0,2 Rumänien 107,9 91,0 Serbien 24,8 21,3 zus. 237,1 267,2 Bei der Türkei ist auch der Handel mit der asiatischen Türkei mitgerechnet. Dieser hat betragen in Einfuhr 47,3, in Ausfuhr 37,3 Mill. Jl. Der deutsche fandet mit finnland. Die russische Regierung hat schon lange die Absicht, Finnland, das bekanntlich noch seine eigene Zollgesetzgebung und einen wesentlich niedrigeren Zolltarif hat als Russland, mit dem russischen Zollgebiet zu vereinigen. Bereits im Jahre 1894 beim Ab schluß des ersten deutsch-russischen Handels vertrags ist diese Absicht zum Ausdruck gekommen, indem durch Notenwechsel zwischen dem russischen Botschafter in Berlin und dem damaligen Staatssekretär Frhr. von Marschall vereinbart wurde, daß die Gleichstellung des finnländischen Zolltarifs mit dem russischen nur schrittweise vorgenommen und nicht vor Ausgang des Jahres 1905 zu Ende geführt werden solle. Bisher hat die russische Re gierung ihre Absicht nicht verwirklicht, sie ist aber jetzt, wie aus Petersburg gemeldet wird, fest entschlossen, die Zollvereini gung sobald wie möglich durchzuführen. Zur Zeit finden in dieser für den deutschen Handel wichtigen Frage Beratungen im rus sischen Finanzministerium statt. Unser Warenhandel mit Finnland, beson ders unser Export dorthin, ist recht bedeutend und hat bisher fast von Jahr zu Jahr zuge nommen. Im Jahre 1911 haben wir für rund 110 Mill. .K> Waren nach Finnland geliefert und von dort für 33 Mill. Jl Waren bezogen. Unsere Einfuhr aus Finnland, die vorwiegend in Nutzholz, Butter und rohen Kalbfellen besteht, wird durch die Zollvereinigung wenig berührt werden. Anders unsere Ausfuhr