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MM« Donnerstag, de» 3. Sepie«der 1863. Arsch« lut M «ocha-, stY »Uhr. Ins««»»«« «I »» «achmitt«^ , Uhr 1 r «r rMsir ajchcklwdr Stmmoa wtru»«m«. Mainz. Von den 865 hier versammelt gewesenen Mitglieder» des JuristcntageS gehörten 105 Oesterreich an, 161 Preußen, 3d Bayern, 87 dem Königreich Sachsen, 23 Hannover, 2S Württem berg, 43 Baden, 188 dem Großherzogthum Hessen, 21 Kurheffe», 11 Mecklenbnrg-SLwerin,2Mecklenburg-Strelitz, 6 Sachsen-Weimar, 7 Oldenburg, 41 Nassau, 3 Holstein, 1 Anhalt, 1 Sachsen-Koburg- , Gotha, 1 Sachsen-Allenburg, 1 Sachsen-Meiningen, 1 Lippe-Det« meld, 1 Waldeck, 2 Reuß-Greiz, 23 der freien Stadt Frankfurt, 3 Hamburg, 8 Bremen, 1 Lübeck, 1 Amerika. Leipzig. Dem Vernehmen nach wird am 5. Sept, im Vastgen Schützenhause van dem TurnfestauSschuß und der Turnfestpolizei ein Banket veranstaltet, zu welchem die Berliner Turnvereine den Staff, bestehend in 30 Eimern Berliner Actienbier, als „tbatsächlichea Beweis ihrer Dankbarkeit" liefern «erden. Gleichzeitig soll de» kleinen Standartenträgern von Seiten de» Festausschüsse» eine kleine Festiaität bereitet werde». Fremkfmt, 30. August. Die „N. Pr. Z." schreibt: Die Fürstenconferenz geht, die Ministercoofcrenz kommt. „ES fragt sich nun, wird Preußen sich bei den ferner» Verhandlungen in den Mimsterconsercnzcn betheiligcn? Ich glaube, eS wird sich be- theiligen, weil eS sich betheiligen kann, ohne sich etwa« zu vergebe». Die Reformaete, wie sic Kaiser Franz Joseph mit nach Frankfurt brachte, ist heute noch, was sie vor dem 16. August war, ei» Ent wurf einer neuen Verfassung des Deutschen Bunde«, der zwar 1» einigen wesentlichen Theilen die Zustimmung der deutschen Fürste» hat, abev doch noch immer nichts Andere» ist, als eine Grundlage. Auf diesem Boden in Ministercouserenzen zu unterhandeln, wird Preußen schwerlich van der Hand weisen, ja e» hat diese BetheiligunA i» Aussicht gestellt. Aber auch da» steht fest, für Preußen war Unter den vielen Festspenden, welche nach Wöbbelin wanderten, »« da» Dichter- und Heldengrab zu schmücken, ist auch die von Pirna zu erwähnen. Sie bestand in einer Lyra aus Blumen »»» Julin» Ottv's Grabe, geziert mit einer schwarz-roth-goldnen Schleif« uod der auf weißseidenem Bande befindlichen Aufschrift: „Und soll mein Leib begraben sein, Dann setz' in deinen Himmel ein , Den schönen Hellen Edelstein, Mei» treue», deutsches Herz." „Almnk«lptndt »am Dichtergrabt Iuliu» Otta'» auf da« Hrlden- trab lheadar Körner'», Gewidmet »am titderkranz zu PU»»." Zwickau, 30. Aug. Diesen Vormittag , 35 Minuten nach b Uhr, fiud an dem von Werda» kommenden Personenzuge die zwei letzter» mit Personen besetzten Wagen 3. Klasse, der Postwagen und ei« Packwagen in hiesigem BahnhofSbereiche, bei einem Maschinen- Hirse, ausgegleist. Zum Glück ist kein Passagier und vom Fahr- bersonale nur der Schaffner Reichel aus Chemnitz unerheblich an be» Leine» verletzt worden, so daß derselbe dabei seinen Dienst »ersehen konnte; der Schaden war bald wieder auSgebessert und der Zug konnte schon 15 Minuten nach 10 Uhr Vormittags wieder »»» hier abfahren. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. Gerichtsämter mb der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. Tagesljeschichte. Berti«, 30. August. Di« „Berl. Allg. Ztg." befindet fich i» einem solchenZustande leidenschaftlicher Erbitterung gegen Oesterreich, daß sie kein Thema anschlagen kann, ohne alsbald in de» Ton de» unwürdigsten Haffe» zu verfallen. Heute hebt sie an von de» Brüsseler „Enthüllungen", und schließt: „Ein friedliches Tag«» Vpa Preußen und Oesterreicheru in Gemeinschaft ist jetzt mehr al« je unmöglich." E« kann geschehen, daß die „Berl.. Allg. Ztg." noch in diesem Jahre ansehen muß, wie Preußen und Oesterreich«« auf dem Abgrordnetentage „in Gemeinschaft friedlich tagen". Aber freilich, fie hat ja längst aufgehört, an ihre eigene Propaganda z« glauben; sie rrfignirt fich mit unvergleichlicher Bescheidenheit, zu wissen, daß ihre gegenwärtige Haltung „die Zahl ihrer Anhänger im Lande nicht vermehren kann." Die« Gestäudniß ist werthvoll; e» beweist, daß der altpreußrsche Volkshaß gegen Oesterreich einiger maßen im Aussterben ist. — Der Verein zum Schutze der verfassungsmäßige» Preßfreiheit lii Preußen in Berlin hat wieder zwei zusammengehörige Broschüre» erscheinen lassen unter dem Titel: „Vom Könige. Studien über Titt. III der preußischen LerfaffungSurkunde" (Frankfurt a. M., Druck und Verlag vo» A. Adelmann). Wir können die beide» Broschüren nicht besser und kürzer charakterifireN, al» indem wir die Mvtto's abdrucken, welche sie auf ihren Titeln tragen. Sie lauten: „Die absolute Gewalt richtet den zu Grunde, der sie besitzt; noch mehr aber den, der sic nicht besitzt, sondern nur prätendirt/' (Chatam.) „Man präge eS sich fest ein, daß die Erhaltung der Gesetze die einzige Ursache war, welche die Menschen vermochte, sich Oberherren zu geben." (Friedrich der Große.) Eine Fortsetzung dieser „Studien" soll alrbald erscheinen. . (T>. A.Z.) Freiberg, de» 3. S«pte«brr. Lei der festlichen Begrüßung Sr. Maj. de« König» wird «ich die Schuljugend der Residenz fich betheiligen. ES ist zwar acht möglich, dieselbe in ihrer Gesammtheit, 15,000, aufzustellen, «der es werden Abtbeilungen aus allen Schulen, mit Einschluß der katholische» und der Privat« Schule« so^wie der israelitische« Schule zu einem festlichen Zuge sich vereinigen, welcher mit Musik »nd Fahnen fich nach dem Pir»aischen Platze begiebt, der zu diesem Zvecke mit Fahnen und Emblemen geschmückt wird und wo eine mnMheatralische Aufstellung der Kinder stattfinbet, während einige hundert weißgekleidete Mädchen ein Spalier bilden. Die diesjährige Versammlung de- volkSwirthschaftliche» Eon- Mes soll in Dresden vom 14. bis 17. Sept, stattfiuden «nd am 11. Sept. Vormittags 10 Uhr eröffnet werden. Auf der Tage»- «rdnnng stehen: ZollvereinSklistS, Freizügigkeit, Bankgesetzgebung mib Patentgesetzgebung. Chemnitz, 29. Ang. Auf dem Gebiete unser» kirchlichen Abens sollen jetzt zwei Einrichtungen getroffen werden, über welche »an allgemein Aeußerungen der Billigung hört. Zunächst soll in beiden Kirchen die Aufhebung de» bisher üblich gewesenen VerlösenS bei Kirchstühle erstrebt werden, und es haben die Gemeindtverlreter tie zur Entschädigung der Kirchenärare sowie der dabei jetzt noch iMenssirten Airchcnbeamten notbwendigen Geldsummen aus der ^«rochialanleihe um so mehr verwilligt, als der Besitz der gewöhn- lchen Kirchenstühle in festen Händen auf Lebenszeit in größern llirchengemeinden ebenso unzeitgemäß ist, als die Herumtragung des sogenannten Cymbcls, auf dessen endliche Beseitigung, nachdem bereits früher gestellte Anträge fruchtlos geblieben waren, neuerdings jedoch gehofft werden darf. Sodann wird auch hier, da nach dem bestehenden Begräbnißregulativ bei einer großen Anzahl Beerdigungen kein Geistlicher zu fungireu hat, was in vielen Fällen schmerzlich berührt, künftig der jetzt hier befindliche Gefängnißgeistliche Pastor Oertel, dafern eS von den Hinterlassenen gewünscht wird, bei dem Legräbniß fungireu, wofür er nicht von den Letzter«, sonder» auS der Parochialkasse honorirt wird. Durch diese Einrichtung wird «ne» wirklichen Bedürfniß abgeholsen, und namentlich geht fie der «mein Bevölkerung zu Gute. (D. I.) Freiberger Anzeiger^ Tageblatt.