Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.12.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19131202013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1913120201
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1913120201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-12
- Tag 1913-12-02
-
Monat
1913-12
-
Jahr
1913
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
fllorggn »fluagobt füt Jeipjia “ n * Dorort« Ourcft anfer« TrOgcc VKjUyüpiElJK • undepeöifeur« 2mal täglich Ine 6au«g«braÄtl monatlich 1.45 Hl., oltrt«l|äbrlldi 3.75 RI 6«i ö«r CtftiäfttfttU«. anfern Jillalen und AuegabtfttUtn abgebolti monatlich ifll . oiertelidbrlich 3 UL butd) die Poft> Innerhalb DeutfcfitancJo and der öeutfehen Kolonien monatlich 1.50 Ul., oiertelidbrlld) 4.50 Ul.. auolchlieftUcb PoftbefteUgeld. Dao leipziger Tageblatt erlchelnl oerttago Imal 0onn-u Jelertags imaL 3n telpjlg, den tladibarorten und den ©rtrn mH eigenen finalen <oir* die ftbendauogabe noch am Abend deo <rlch<inen« Ino ftauo gelitfcrt. Serttner Redattlon'On den gelten 17. $ernfpre(h'AnM>UiB> Uloabit Ut-497. m. et i. Amtsblatt bes Kates unb bes Polizeiamtes her 6 tobt ieipgio SedaKioa and S«fd)Aft«ftt(l4> Oobanniogaft« Oe. •> • Jernlpt«ch.Aald>luB Rr. 14602, 14003 and 14004. 107. Jahrgang für Jnferate auo leipjlg und Umgebung die pnjeigenpreqe. ifpaltig«p«titj«ll«23pL.di»R«f<<immileim., oon auoioärto 30 PL. Retlamen 1.20 Ul., famltlen. u. (leine Rnjclgen Mo Pctitjelte nur2OPL.3nferate oonOeborden im amtpchriifftil Ole Petitgeile 50 Pf. Sefcbdfteangeigen mit Planoorfchnft im Preife erbdbt. Rabatt nach CariL Sellagegebübr: Cefaintauflagc 5 Ul. pro laufend extt. PoftgebUbr. Anzeigen.Annahme; lobannlogaffeO. bei fdmtüchen Filialen Oe« leipglger Cageblatteo und allen Annonccn'Cxpeditlonen de« 3n« und rtuolundeo. ecfchäftofteUe für Derlln u. Ole Pt. Oranienburg; Ditrttion Walter fliegel, Oerlin ID. 10. Ulargaretbcnftrahe 4. ftrnfprech» AafcbtuBi tüboo 0071. Dienstag, den 2. Dejember. 1913. — Das Wid)tig|k. * Die 3®eite Äammer naßm am Montag bie SBaljl breier Mitglieder unb breier Stell» oertreter bes £ a n b t a g s a u s f eß u f f e s gut Ber» roaltung ber Staatsfcßulben not. (Sieße Ber.) * Ter 91 e i d) s t a n 31 e r er!lütte am Montag im Mcidjstage, er ßoffe, bie Interpellation en über bie Vorgänge in 3abern am Mittwodj beant worten su lönnen. (S. Art. unb Ser.) * Der 9leicßstag naßm am Montag ben Ent» wurf über bie Regelung ber fjanbelsbegießun« gen 3 u m B r i t i f dj e n 91 e i eß in erfter unb jroeitcr Cefnng an, erledigte bann bie erfte £ejung bes Ent» wurfs über bie 9Bieberaufnaßme beim Difjiplinaroerfabren. (S. 2lrt. unb Ser.) * Der britte beutfeße Brbeiterton» g r e b in Serlin (prad) fidj gegen jebe Einfcßrän» fung bes Koalitionsredjts burd) 9hisnaßmebeftim» mungen aus (S. Ser.) * Kaifer 5ran3 3 0 i e P ß oon De|terreidj feiert beute fein 65jäßriges SRegierungsjubl. läum. Die beutfdje Regierung fprießt ißm in ber „9iorbb. 9111g. 3tg.“ bie fjerjlidjft-en ©lüctwünfcße aus, (S. Sol- lieber).) * Die f r a n 3 ö j i | dj e Kammer ftimmte mit 281 gegen 270 Stimmen für bie Mnleiße non 1300 Millionen [fronten, derentwegen bie Kepicrung bie Sertrauensfrage gefteHt hatte. (6. bef. Art. u. ßetjte Dep.). * Der güßrer ber bulgarifrfjen Demotraten, M a l i n 0 w, hielt in Sofia eine 9Baßlrebe, in ber er bet f r ü ß e r e n 91 e g i e r u n g bie Sdjulb an bem „Unglüd Bulgariens“ gab. (S. bef. 9Irt.) Jabern und Heine Vorlagen« VStintmunggbilb a u 3 bem 91 e i dj ä - tage.) Q Serlin, 1. Degember. fidj jluifdjcn (yreitag unb (Sonntag in Berbern jugetragen ljat, ljat bie urjprüng- liefen DiSpofuionen iin 'Jleidjätage über ben Raufen geworfen. Anfänglidj war man ber Mei nung gewefen, baff biefe 9£odje bem l£tat unb unter foldjcr (Stilette in erfter 9?eilje ber (Er örterung unferer auswärtigen S^litit gehören follte. X)a3 war nad) ben et|t betäu benden, bann allgemad) ben (Spott unb bie Vadj« lüft reijcitbcn Meldungen ber lebten 48 Stun den nidjt meljr aufredjtjiierßalten. lind fo be- fdjloß — nadjbcm juoor in ben grattionen bie Slnfajauungen ein wenig wilb burdjeinanber ge gangen waren — ber Scniorenfonüent fjeute, bie litat^bebatte junädjft einmal ju teilen, fütan wirb morgen ben Stangler über auswärtige Solitit reben ijören, unb man wirb ljintertjer mit erflärlidjem $utereffe berneljmen, waö §err St ü Ej n über äßirtfdjaftölage unb (Etat ju fagen Ijat. 9lber bann wirb man biefe Xtnge alä im Slugenblicf bod) weniger widjtig bei feite fdjieben unb fid) über ben militärijdjen £ur3 unterhalten, ben gu fdjwerem Sdjaben beä ®eutfd)tum$ §err Cberft o. Dleuter in ben lebten Sagen gu B^tn gefteuert hat. ©iefe neuen SDiSpofitionen beö 9teid)3iag» haben — unb baö bleibt immerhin alb erfreulid) angu- merten — bie Billigung ber ^Regierung gefun- ben. 2lud) fie — fo Diel war auf alle gälte auö ber (Ertlärung gu entnehmen, mit ber £>err ü. Sethmann bie heutige (Sifjung einleitete, ift nun wohl bet Uebergeugung, bag bie Un* tlarheit, bie Zweifel, bie brobelnbe Unruhe üon unö genommen werben müffe unb bie Sürger Don Babern einen Slnfprud) barauf haben, bafj man ihnen ben grieben wiebergibt. Sielleidjt war aus ber ülrt, wie ber Stangler [ehr Dor- fiefjtig, fehr behutjam, fehr biplomatijdj feine Sorte fefcte, barüber hinaus fogar, gu fdjlie&en, bafs bie Regierung Don ben Sorgängen in Bobern fid) benn bod) ein etwaö anbereö Silb madjt, aU bie StonferüatiDcn unb bie überhifcte d>auDiniftifd)e treffe, bie bie „9lnard)ie" auüfdjlieglid) auf ber «Seite ber Biöil* behörben unb be3 (Elfäffertumä fieljt. 9Bomit nidjt gefügt fein foll, baß bie Serfehlungen ber elfäffifd)en iRetruten fehr milb gu beurteilen Wären. Ch»e grage bürfen berlei Sortomm- niffe fid) nidjt Wieberholen, foll nicht eine Slitf- loderung ber militärifdjen ®ifgiplin bie golge fein. Unb wir möchten glauben, baß bei ber SluSfpracße am ÜRittwod), bei ber für bie 9lationalliberalen ber 91 bg. Dan (Satter, für ben gortfdjritt .$err 91 0 e f e r, ber Vertreter Don Babern, baS 2Bort führen werben, biefem @e* banten aud) Slusbrucf gegeben werben wirb. Die Uebergriffc in Bai ierri , Die ber bcutfdjen ülrbcit im (Eifaß auf ^ahre hinaus ÜBunben fd)lugen, werben inbe3 mit all bem nidjt entfdjulbigt. (E3 liegt auf ber .ftanb, baß unter folcßen Umftäuben für bie ©egenftänbe ber 2age3orb* nung — bas $anbel£proDiforium mit (E n g l a n b unb ben (Entwurf über bie 2B i e - herauf nähme eine» ®ifgiplinaroer- fahrens — fid) nidjt Diel !gntereffe aufbrin gen ließ. GJeftritten würbe bei ben gragen troßbem redjt ergiebig, über bie Serlängerung be3 englifdjen £>anbeßproDiforium3 fogar aus giebiger, ah Dernünftigerwciie gu redjtferiigen war. £er agrarifdje UnDerftanb, ber un3 am liebften in einen ^olltricp mit ber britifa;en 2öett Derwidelt fäße, wollte nun einmal fein ©pfer hoben, unb e3 bcburjte eines großen Auf gebot» Don 9lebnern unb Slrgumenten — am glücflidjften unb einbriirfSDollftcn fpradj $err S a a f dj e —, um ben fonferoatiDen Sorftoß gu- rüdgufd)iagen. ?lber bie Korona bet $örer würbe fdjmäler unb fdjmäler, unb bei bem (Entwurf über bie Jöicbcraufnaljmc beim DHfgiplinarDer- fatjren für Beamte war e§ nur noch ein gutes Säderbußcnb. Son ben (Sprechern ber bürgerlichen ßinlcn, ben 9lbgg. 5 h 0 m a unb ßief cßing, Würbe bie Vorlage nur als eine AbidjlaqSgaijlung bcgeidjnet, ber bei einer fpä- teren 9$eform beS StrajredjtS gaiue Arbeit gu folgen hätte. Dann DerwieS man ben (Entwurf an'eine ßontmiffion unb unterhielt fid) noch ein 2Beildjen über Petitionen, borgen aber hat ber $err 9?eidjStangIer baS 2öort gu ben ftuffdjlüffen über bie SJeltftellung beS Deut- fdjen 9?eidjS, für bie §err Don § e r 11 i n g bie- fer IDage in ber baprifdjen Stammet um 2luf- merffamteit unb SlpplauS gebeten hot. Jur Verlegung der Dresdener Tierärztlichen hocßfctjule nach feipjig. Sius atabemifchen Kretfen wirb uns gefdjrieben: gm 9ioDember b. 3. würbe unter bem Xitel .Die ißerleaung ber Dresbener Üteraritlidjen §odj» djule uno ber ßdnbestulrurrat“ ein 9luj|aß oeröffenb iebt, in bem ber Verfaßet - fdjeinbar aus genauer Kenntnis ber Sebürfniffe ber tierärgtlicfjen SBcffen» djaft heraus — letjr triftige Srünbe ge?en bie Stellungnahme bes Vanbestulturrates in ber grage ber üerlemng ber Iierärjtlidjen §odj|djule nach fieipjig anfütjit Diefen ilusfutjrungen, benen man wegen ihrer Sadjlidjteit durchaus guftimmeu muß, (ollen im folgenben norfj einige ©rünbe jugefü.4 werben bie ebenfalls f ü r eine 91 nglieberung ber lierärstlidien § 0 dj | dj u l e an bie Unioerfität £ ei p 3 i g fpredjen. ©egen bie oom flanbestulturrat betonte 9lot» wenbigteit, bie lierärgtiidje Jjodj.djuce müße am Orte bes ©efunbljeitsamtes fein, ift auf folgenbes hinguweifen: Die feßige 2. 91 bteilun g bes £anbes• gefunbheitsamtes enti pridjt genau ber frühe» ren' Äommiffion für bas iBeterinärwefen, bie aus t'rofefforen ber Iierärjtl.chen fjod),djule unb einem 9Jiinifterialrat beftanb. Daß aber bie Dochfdjule mit biefer SBerbinbung nicht emoeritanben wat uno barm feinen 93orteil fah, gebt baraus tjerDor, baß fie jahrelang beftrebt war, biefe Serbin» bung gu löten. Die 'Brofeßoren lehnten es teil» weife ab, 9Jlitglieber ber Kommiffion >u werfen ober baten um ihre Entlaßung aus ber Kommiffion, wenn fie IDlitglieber waren, xßäbrenb baßer früher alle 9Jlitgheber ber Kt-mniiifion '-ßrofefjoren ber lietärstlidjen Sjodjfchule waren, ift ießt unter ben Mitgliedern der 2. 9lbteilung bes ©efunbbeitsamtes, bie lierärgte fino, nur em £>odjfdjulprofejior, außerdem ift noch ein fjodjidjulprofefjor Ehren» mitglieb. Daß ber Ißorfißenbe ber 2. Abteilung bes ©efunbbeitsamtes (oer 9Rinijterialrat für IBeterinäriacben unb Vanbestierargt), ber in Dresben noch nebenamtlid) Dojent ber Dierärjtlicten £>ocfi» fdjule ift, nidjt notwendig in bieier Sejieljung fteben muß, beweiien bie 93erhältniße anderer Öodjfdjuien. 60 g. 58. bat ier £anbestierar3t bgw. ber 9teferent lür bas 93eterinärwe|en in £>ef|en unb ißarjern teinerlei ^Beziehungen gut £>odjfdjule — bies war aud) bis gur Aufhebung ber Xierärgtlidjen £>odjidjule Stuttgart in Württemberg ber galt -, ohne baß fid) baraus irgendwelche edjwierigteiten ergeben hätten. Des weiteren fei baran erinnert, baß 93egieß’ u n g e n gwifdjen ber $ 0 dj f dj u 1 e als foldjer unb bem £anoesfulturrat nie beftanben haben unb auch heute nidjt befteben. Denn wenn aud) ber £anbestultunat in ftänbtger gühlung mit bem '-Beterinärwefen (in gleicher Sßeife wie anbere ‘Behörden mit bem Mebiginalwejen) Hebt, fo fdjiießt bas bodj teinerlei Begehungen gut lierargiließen ^ocßfdjule in fid), wie aud) anbereifeits bie Xier» ärztliche $>od)id)ule gänglid) unabhängig oom Vanoes» fulturrat ift. Der Umitanb, baß ber Vanbestierargt fjodjidjulprofeßor ift unb ber Xiergudjtüirettor es ne» wejen ift, unb baß ber Vanbesfulturrat gu beiden 3nftanien ftets Beziehungen gehabt hat. mag in bieier grage 3ntümer ßeroorgeruien haben. 9lud) barf nicht oerfchwiegen werben, baß ber Xiergucßt» birettor, ber g. 3t. nidjt mehr £>od)jd)uiprofeffor iit, audi fonft in feinetiei Beziehungen gut £>odjid)ule fteht, obwohl er feinen Sßotjnfiß in Dresden hat. wenn alio auf der einen Seite triftige ffirünbe gegen bie totale Xrennung ber Tierärztlichen £>od)» idjule oom ffiefunbheitsamt (2. tlbteilung) foroie oom £anbesfulturrat unb Vanoestierargt n i ch t angeführt werben tonnen, fo laßen fid) anbererfeits fehr oiele ©rünbe für bie 9lnglieoerung bet Xierärgt» liehen £jocßid)ule an bie Unioerßtät £etpgig anführen. 9leben ben Sorteilen, bie nad) 9lnfid)t bes Berfaliers bes obenerwähnten 91rtitels bie Xier» ärztliche £>od)fdjule oon einer Beilegung nad) £eipgig hat. finb bie nicht gu oergeßen, bie bet Vanbwtrt» jdjaft aus ben engen Begießungen gwifdjen ber Xier» ärgtlidjen fjodjidjule unb bem Vanbwirtfdjartlidjen Snftitut ber Unioerfität erwad'fen 3ugegeben, oaß ber £anbwirtd)ait lebet gorifehritt m ber tierargt» ließen JBiiienjdjaft unb Brajis zugute tommt — eine X itfadje, bie gewiß niemand Deutelten wirb —, fo liegt es auf ber §anb, baß bei einer 9ln» glieberung ber Xierä 1 gtlidjen £>od)fdjule an eine Unioerfität mit einem oebeittenocn lanbwut» fdaftbdjen Snftitu» bie Dozenten bet beiden wißenjdjaitlidje ©ebiete in engere Beziehungen treten uno baburd) zu gegenteiliger 9lnreguiig unb gum 9lustaufd) wijfenfdjattlidjer gragen in erhöhtem Mage oeranlußt werben. Die wifferifdjajtiicten Ergebnifje aber, bie fid) aus biefen 9Bed) ( el» begietjungen ergeben, werben bann in erfter Vinte ber Vanbwirtfdjajt gugute tommen unb befonbers auf bem ©ebiete ber Erforidjung oon Xierjeuchen u. ä. Ijotje Bedeutung erlangen. '.Uber aud) bie Stu dierenden fowotjl ber Iierßetilunde als befonbers aud) ber £andwirtid,aft werben oon oiefer 'Unglie- berung ber §od)fdjulc an btc Unioerfität 9lugen haben. Denn ibätjteno bieerfteren fid) am Vanbwirtidjaft» ließen Snftitut bie ißnen jeßtenben Kenntniffe lanbwirt djaftlidjer gragen — ein heute oft oon Vanbwirten betlagter Mangel - erwerben tonnen, wirb ben Studierenden ber Vanbwirt|d)aft ourd) Be» fudj oon Borlefungen fowie Benußung ber 3n|iitute ber Tierärztlichen yjodjjdjule m umiafjenberer 9Bei|e als bas jeßt am Be k erinärin|titut möglidj ift, ©e» legenljeit gur Durdibilbung in gragen ber Xier» tjaltung uno Tierpflege gegeben. 3um Scßluu fei nodj auf ben 9Tußen einer engeren güulung ber Tierärztlich en Jrjochidjule mit ber vanb» wirtjdjaftlidjen Bcrfudjsitation gu Modern bei Veipgig hingewiefen. Durch ein Bufamnienarbeiten mit bieier Station w..rben fidjerltdj gor|djuiinsgebiete ber tier» ärgtlidjen ißißenidjaft, 10 befonbeis bie 9iaßtungs» unb gutiermitteitunbe wie aud) bie Xiergucßt, eine wefemlicße göroerung erfahren. Bei Berüdfid)tigung aller biefer ©rünbe für bie Berlegung ber Iierargtlid)en £>od)jd)ule nad) £eipgig wirb es jedem unbefangenen Beurteiler bureß» uus oerftänblid) fein, baß fid) bieDogenten* fdjaft bet Tierärztlichen §od)|d)ule wie aud) ber Unioerfität ent|d)ieben für bieten totalen 3uiammen» hang ausgeiprod)en hat, es wirb ißm iebod) gang unoerftänblid) erfdjetnen, baß fid) ber Vanbes« tulturrat gegen bie|en 3u|amment)ang er» tlärt haben ,oll. lieber die Vorgänge in Jabern werben immer mehr Einzelheiten betannt, bie bas — jagen wir einmal: überfchneibige 9luftreten bes Militärs in immer fcltiamerem Vicßte eridjeinen läßt Der nach 3dbcrn entlaubte Sonberbericßter» ftatter ber „B. 3-" folgenoe gällc oon K 1 n b e r» oerhaftungen mitguteilen: Das 15i äß rige Mimdjen Müng ging am Sonnabend auf bas Bürgermeifteramt oßne irgend welche böje 9lbßd)t. Sie würbe oon Soldaten auf Bef eßl bes Veutnants 0. gorftner f eft ge nommen unb auf bas Scßlon abaefüßrt. Dort würbe fie fejtgeßalten, bis bie Eltern ben Bfarrer Ußlmann holten, bei bem bas Xtnb ton firmiert worben war. Der Bfaner tarn, machte bem Veutnant Borhaltungen, unb bas Mädchen würbe entlaßen. DerSoßn besEifenßänblersBfunb, ein 3unge oon gehn Bahren, ftano am S >nn» abenb oor ber $iniertür oes elterlichen Sjaujes; als Veutnant Sdjaot mit einer Sdjar Snßaftierter bort oorbeitam, lachte ber 3unge. Der Veut nant gab Befehl, ihn gu oerßaften. Der 3unge fcßloß bie Tür ab unb floh ins 3nnere bes £>au|es. Die Soldaten drangen ins $aus unb juchten nad) bem 3ungen. Er war aber gut Borbertür hinaus entfloßen. Da jagte ber Veut nant. ,,3d) will ißn oormittag auf ber 9Bacßc feßen, fonft —" unb ber Sange (teilte fid) felbit. Straf oerfeßungen? Die neugegrünbete tonieroatioe „Sübbeutfcße 3eitung* m Stuttgart will oon gang beionberer Seite bereits wißen, baß ber bureß die 3aberner Unruhen entftanbene 5t 0 n f I i 11 gwifdjen ben 3ioil - unb Militärbehörden in ben Beidjs» landen gu einem umfaßenden Berfonenwecßfel in den nädjften Monaten führen wirb. Das 3n» fanteriereaiment 9lr. 99 foll oon 3abern oerjeßt werben, Dberft 0. 9i e u t e r ben 91 b j d) t e b erhalten unb Veutnant 0. g 0 r jt n e r bereits in ben nädjften Tagen in eine altbeutfdje ©arnifon oerießt wer ben. 9lls 9'iadjfolger bes Statthalters, ©rafen 9Bebel, wirb an erfter Stelle ber 5tommanbiercnbe ©eneral bes 14. 9irmee!orps, greißerr oon Jpoiningen genannt 5>uene, genannt Staatsjelretär greiejetr 3orn oon Buladj foll bureß einen jüngeren füb» beutfdjen Mintfter erfeßt werden. Dem Komman» bietenden ©eneral bes 15 9lrmeetorps oon Deim ling foll bie güßrung eines anberen, nidjt im 9leid)slanbe liegenben 9lrmeetorps übertragen werben. Die hauptfädjlicßften Betionaioeränderungcn aber follen —fo lügt bas Blatt feßr abgefeßwaeßt ßingu — nießt fofort, lonbern erft in ben naeßften Monaten erfolgen. 9ln Berliner unterrichteten Stellen werben biefe Meldungen ftarf bezweifelt Bermulid) handele es fid) nur um Kombinationen. Dberft oon Meuter unb ©eneral oon Deimling. 9lus Straßburg wirb gemeldet, Dberit o. 91 eu ter handelte imEinoerftänbnis mit ©eneral oon Deimling, fo baß baburd) red)t offenfichtlid) wirb, baß es fid) um einen Konflitt gwifchen 3ioil» unb Militäroerwaltunq handelt. Die englifdie $rcße übet bie Borgänge. S n England oermag man bas 9luftreten ber tärbehörben gar nießt gu oerftehen. Die Kritit ift natürlich aueß bementfpredjenb feßarf. Der fonft im allgemeinen beutjdjfreunblicße „Dai Iß ® r a p ß i c“ feßreibt u. a.: „Der Bteuße lennt nur eine 9lrt oon Erobe rung, die ber © e w a 11“, „unb nur eine gorm ber Slfrtmilierung, unb bas ift 3 ® a n g.“ Die „Times“ urteilt feßr oernünftig; „Es ift bei ber gangen unangenehmen 9lffäre bis jeßt nur em Vicßtpu'itt gu eutdecreii: auf beiden Seiten ber Bogejen wirb ber Slanoal richtig auf» gefaßt, nämlidj als ein S t r e i t r a 11 gwifeßen ben b e u t f d) e n Militär» unb ben b e u t f cß e n 3 i o i l b e ß ö r 0 e n, eine grage, bie abfolut niAts mit dem 9lationalitätenunterfd)ied gu tun hat.“ Sie hoffen, baß bie befonnene 9luifaßung in Berlin wie in Baris aud) weiterhin gewahrt bleibe, befürchtet abe., bag bas Borlommen ähnlicher 3wi|d)enfälle in 3uhinft bas Berhältnis gwijehen Deutlet)» l a n b unb g r a n t r e 1 d) unb bannt bie Sache bes allgemeinen curopäifdjengriebens trüben tön ne. Der /inleißeentwurf in ber franzöfifeben Kammer. Die frangöfifeße Kammer jeßte am Montag oor» mittag bie Beratung über ben 9lnleißeentwuif fort. Der Bräfibent erhärte troß einiger 9Biberfprüd)e ben Schluß ber allgemeinen Debatte, ginangminiitcr Dumont beßtelt fid) oor, alle nötinen Ertlarungen im Vaufe ber Distuftion über bie einzelnen 9lrtitel abguueben. Magniaube (So\-9?abilal) begrünbete ben 9lntrag, bie 9lbftimmung über bie Bfttofltüphen bes 9lnleiheentwurfs hinaus,ufeßieben. um jdjleunigft m bte Distufnon über bie Kapitalfteuer eintreten gu tönnen. 9cebner erinnerte an bie beutfeße Bermögensfteuer unb fragte, ob ber Bntriotis» tnus ber Kammer in finanzieller Begießung meßt auf ber £>ö.,e desjenigen oes Deutfcßen 9leid)es fteße. (Bereingelter Beitall imts.) ginangnunifter Dumont erflärte, bie Beßbroew feien n 1 d) t oorbereitet, eine iolcße Steuer fofort anguwenoen, bie übrigens erft in einiger 3eit bewilligt werben tonnte. Der Minifter fügte ßingu, man müffe einen bejonberen 9lpparat jdjaffen, um f)intergießungen gu oerhindern; denn das bewegliche Bertuögen grantreidjs, in bem eine große 9lngaßl fremder 913erte fid) befänden, fönne nid), ebenjo betrachtet werben wie basjenige Eng» lanbs unb Deutjdjlanbs. Daßer fprad) fid) bet Minifter Dumont geaen ben Bertagungs» a n t r a g aus. Magniaube zog bann feinen Bet« tagungsantrag gurüd. Die Kammer benßloß, gur Erörterung ber 9lnleißeparagraphen übergugeßen unb ftimmte entfpredjenb bem 9Bun|d)e ber Regierung unb ber Kommiißon mit 362 gegen 1ÖÜ Stimmen für 9lbgweigung bes ©egenantrages 'Magniaube, ber eine progreffioeSteuer aui erworbenes Bermögen z u m 3 ® e d e ber nationalen Berteibigung foroert Die Kammer trat fobann in bie Tagesordnung über ben 9lrtitel 1 bes Konimijfionsantrags ein, ber bie Bnleiße auf einen Betrag oon 900 MiUionen grants feftfeßt. Der Deputierte Emanuel Brouffe trat für einen 3ufaßantrag ein, bureß ben ber Betrag ber 9lnleiße au) 1676 M i 11 i 0 n e n grants feftgeießt wirb. Brouffe erhärte, bie 9iusgaben für Ma- rotto feien außerorbentlidje militärifcße Ausgaben unb müßten baßer in bie 9lnleiße mit einbezogen werben. Mehrere 9iebner bemühten fid), einen 3u* famine; hang gwifdjen ber Marohoftage unb bem ©efeß über bie dreijährige Dienftzeit herzuftellen. Brouffe erinnerte an bie SBorte, bie Eaillauj oor brei Saßreu geiptochcn hatte, Marotfo lei ber f d) ö n ft e E b e l ft e i n in ber Krone ber frangöiiicßen Kolonien. Dielen Eöelftein müffe man bezahlen, wie man bie 9lusgaben für M a b a g a 5 t a r unb I 0 n t i n be» zaßlt habe. Brouije beniertte ferner, bie oon Eaillauj uno 9loulens gerühmte Vö|ung zu einer 9lusgabe oon 4U0 'Millionen turgfriftiger Dbligationen gu greifen, lämc der 'Auflegung einer 9lnleiße oon 410 9Jcill. gleid). 3n bem Budget oon 1914 werbe fid) ein Defizit oon SOO Millionen ergeben, wenn man nidjt minbenens 1360 'Millionen auf« nehmen würbe. 9lm Schluß feiner 9lebe forderte Brouffe bie B’ttt'cn auf, im SntereFfe bes Bater» lanbes einig gu (ein. (Beifall in ber Mitte unb auf oerfdjiebenen Banten.) ginar.gminifter Dumont erhärte unter großer 9luimertiamteit ber Kammer, bas oon neuem gu ftubierenbe Brodlern fei eine ginangfrage. Der Miniiter {teilte left, baß tiiemanb bie 910 Millionen als golge bes ©efeßes über bie dreijährige Dienftgeit unb bie übrigen gorberungen für bas Brodlern ber Befdjleuntgung ber Lüftungen anfedjte. Dumont fügte ßingu: Mit biefen 900 Millionen gres. tönnen wir (amtliche 'Ausgaben für bie nationale Berteibigung für 1913 unb 1914 bejtreiten. 3d) bin ba u ermächtigt, im 91 a men bes Kriegsmini ft ers gu ertlären. baß bie 9lus» gaben für bas 'Rüjtungsprogramm für bie folgenben Etats burd) eine Erhöhung bis gu 150 Millionen bei ben Kapiteln bes brüten 9lbfcßnittes bes Kriegsbubgets werben gebeett werben. 9luf eine grage Saures. oc> er nießt eine etwaige 9lus- cabe 0011 500 Millionen für ein neues ©eweßt oorausfeße, erwiderte der gtnang» minifter Dumont: 91 ein (Bewegung). 9liemals pro- Dozieren wir 'Ausgaben, bie aur den Böltern fdjroer laiten würben, niemals werben wir bie andern gu unnüßen unb fcßmerglicßen Vaiten ßerausjotbern. 9Bir werben, wenn man uns dazu zwingt, unfere Bflicßt tun. aber grantreieß wirb nießt ben 9lnfang machen. (Bewegung uno Beifall). Der ginangminifter ftellte weiter feft, baß bas Budget für 1913 und 1914 1850, minbeftens 1650 Millionen gr. betrage. 9lnbre Vefäore erhärte, bie oorgefeßenen 900 Millionen genügen oielleicßt, bie Ausgaben für 1912 unb 1913 gu beitreiten, aber bei ben militärifcßen Ausgaben müffe man unterfeßeiben zwijeßen bem erledigten unb bem oeran« fcßlagten Btogramm. Veföure fügte ßingu: Es finden jeßt Brüfungen eines bejtimmten Materials ftatt, bie in einigen BSocßen beendet fein werben. Der Minifter tann ertlären. baß bas Material, da bie Btüfungen nod) nießt beendet finb, nießt in bas
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite