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Vesper in der Brenrkirliie. Dresden, Sonnabend, den 21. Decbr. 1895, nachm. 2 Uhr. 1. H>astorake für Orgel über das Weihuachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht" von Chr. Robert Pfretzschner. 2. Sechsstimmiges Weilmachtslicd (op. 57) von Heinrich von Herzogenberg. Kommst du, Licht der Heiden? Ja, du kommst und säumest nicht, weil du weißt, was uns gebricht, du starker Trost im Leiden. Jesu, meines Herzens Thür steht dir offen, Jesu, Jesu, komm zu mir. 3. I^aftorale für Odoo ck'smoro und Orgel von Carl Krebs, gespielt von dem Königl. Kammermusikns Herrn Ritter Schmidt. 4. Gemeinde: Gesangbuch Nr. 26, 5. Komm, o mein Heiland, Jesu Christ, mein's Herzens Thür dir offen ist; ach zeuch mit deiner Gnaden ein, dein' Freundlichkeit auch uns erschein'. Dein heil'ger Geist uns führ' und leit' den Weg zur ewigen Seligkeit. Dem Namen dein, o Herr, sei ewig Preis und Ehr'! Vorlesung. 5. Geistliches Wiegenlied für eine Altstimme mit Begleitung von Viola und Orgel von Joh. Brahms. (Das Alt-Solo hat Frl. Dora Köhler, die Viola Herr F. L. Göring, Pens. Königl. Kammermusikus, gefälligst übernommen.) Die ihr schwebet um diese Palmen in Nacht und Wind, ihr beil'aen Engel, stillet die Wipfel, es schlummert mein Kind. Ihr Palmen von Bethlehem in Windesbrausen, wie möcht ihr heute so zornig sausen! O rauscht nicht also, schweiget, neiget euch leis' und lind, stillet die Wipfel, es schlummert mein Kind. Der Himmelsknabe duldet Beschwerde, ach, wie so müd' er ward vom Leid der Erde. Ach, nun im Schlaf', ihm, leise gesänstigt, die Qual zerrinnt; stillet die Wipfel, es schlummert mein Kind. Grimmige Kälte sauset hernieder; womit nur deck' ich des Kindleins Glieder! O all' ihr Engel, die ihr geflügelt wandelt im Wind, stillet die Wipfel, cs schlummert mein Kind. 6. Attböhmische Weihnachisl'icder für Chor und Solostimmen. n) Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Frau'n, kommet, das liebliche Kindlein zu schau'n. Christus, der Herr, ist heute geboren, den Gott euch zum Heiland hat erkoren. Fürchtet euch nicht. Lasset uns sehen in Bethlehems Stall, was uns ver heißen der himmlische Schall; was wir dort finden, lasset uns künden, lasset uns preisen in frommen Weisen. Halleluja! Wahrlich, die Engel verkündigen heut' Bethlehems Hirten volk gar große Freud'! Nun soll es werden Friede auf Erden, den Menschen allen ein Wohlgefallen. Ehre sei Gott! d) Laßt alle Gott uns loben für diesen Freudentag, den er gesandt von oben, deß wohl man jauchzen mag. Wie uns verheißen ward, kam er, ein Kindlein zart. Von dem Bösen uns zu lösen kam er in die Welt; Heiland, du starker Held, kamst zu siegen in die Welt! Ein' holde Jungfrau rein, sollt' deine Mutter sein. Preist aufs Neue Gottes Treue, seine große Huld, preiset, daß gekommen ist der süße Jesus Christ. Sei willkommen, Herr und Heiland, unsrer Herzen Hoffnungsstrahl; der auf Erden Leid und Schmach fand, Elend, Schmerzen, bittre Qual. Schöner Edelstein, wie strahlt dein Licht so sternklar, du süßer Jesu Christ! Zur Nachricht: Dienstag, den 2-t- Dcccmbcr, nachm. 2 Uhr wird unter Mitwirkung von Fräulein Margarethe Knothe und Herrn Arno Reichert in üblicher Weise Vesper mit Orchester stattsinden. Zur Aufführung soll gelangen „Der Stern von Bettüchern," WeihnachtS-Cantate jür Chor, Solo stimmen, Orchester, Harfe und Orgel (9 Nummern) von Joses Rheinberger. Druck von Lievich k Reichardt in Dresden.