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Amts- Md Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Bezugspreisvierteljährl.M.l.80einschließl. des „Illustr. Unterhaltungsblatts" und der Humoristischen Beilage „ Seifenblasen" in der Expedition, beiunserenvotensowiebei allen Ueichspostanstaltcn. Tel.-Kdr.: Knltsblatt. Eibenstock, Larkfelb, hunbshübel, U.UgrUtUtt Neuheibe, Gberftützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, UnterMtzengrün, wildenthal usw. Verantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hanneoohn in Eibenstock. «». Jahrgang. - - Mittwoch, den 14. Juni ^132. Erscheint täglich abend; mit Ausnahme der Sonn-und ZeiertagefiirdenfolgendenTag. Anzeigenpreis: die klemspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichenEeilediegespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr.NV. ISIS. Nachstehende Bekanntmachung wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Stadtrat Kiöenstock, den 13. Juni MO. Auf Grund des 8 2 der Bekanntmachung über das Verfüttern von Kartoffeln vom 10. April 1916 (NeichS-Gesetzbl. S. 284) wird folgendes bestimmt: 8 1- Vom 10. Juni 1916 ab dürfen Kartoffeln nicht mehr verfüttert werden. Der Kommunalverband regelt die Zulassung von Ausnahmen. Ausnahmen dürfen nur be willigt werden für Kartoffeln, die sich nachweislich zur menschlichen Ernährung nicht eignen. 8 2. Viehbesitzer dürfen bis 15. August 1916 an ihr Vieh insgesamt nicht mehr Er zeugnisse der Kartoffeltrocknerei verfüttern, als auf ihren Viehbestand bis zu diesem Tage nach folgenden Sätzen entfällt: An Pferde höchstens zweieinhalb Pfund, an Zugkühe höchstens einundeinviertel Pfund,- an Zugochsen höchstens «inundreiviertel Pfund, an Schweine höchstens «in halbes Pfund täglich. Die Kommunalverbände können das Verfüttern dieser Erzeugnisse weiter beschrän ken oder ganz verbieten. Kartoffelstärke und Kartoffelstärkemehl dürfen nicht verfüttert werden. 8 3. Mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu 10 000 Mark (zehn tausend Mark) wird bestraft, wer den vorstehenden Bestimmungen zuwiderhandelt. Bei vorsätzlicher Zuwiderhandlung gegen 88 1 und 2 ist der Mindestbetrag der Geldstrafe gleich dem zwanzigfachen Werte der verbotswidrig verfütterten Mengen (8 7 der Bekanntmachung über das Verfüttern von Kartoffeln vcm 15. April 1916 — ReichS- Gesetzbl. S. 284). 8 4. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 8. Juni 1916. Der Stellvertreter des Reichskanzlers. Dr. Helfferich. Dem Bezirksverband Schwarzenberg steht eine größere Menge Speck zur Verfügung. Dieser ist in erster Linie für die von den Gemeinden eingerichteten Volksküchen (Kriegs- küchen) bestimmt. Den Ortsbehörden wird anheimgestellt, Bestellungen auf diesen Speck umgehend an den BezirkSverband zu richten. Schwarzenberg, den 11. Juni 1916. Der Bezirksverband der Kgl. Amtshauptmannschast Schwarzenberg. Städtischer Kartoffelverkaus Mittwoch, den 14. Juni 1S16 auf dem oberen Bahnhofe. Kartenansgabe in „Stadt Leipzig". Answeiskarte und Brotmarkentasche mitzubrtngen! Abgefertigt werden die AuSweiSkarteninhaber in folgender Reihenfolge: vorm. von 7—9 Uhr Nr. 1—500, „ „ 9—11 „ „ 501—1000, „ 11—12 „ „ 1001—1300 nachm. „ 1—3 „ „ 1301—1800, , „3 Uhr ab die übrigen Nummern. Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen 3 Pfund Kartoffeln. Wer Kartoffeln noch besitzt, wenn auch nur für wenige Tage, wird dringend er- sucht, vom Verkaufe wegzubleiben. Preis: 20 Pf. für t Pfund. DaS Geld ist abgezählt bereit zu halten. Stadtrat Sivenstock, den >3. Juni M6. Die Erhebung der Ernteffächen (Verordnung des König!. Ministeriums des Innern vom 20. Mai 1916) wird hier durch freiwillige Helfer und städt. Angestellte vvrgenommen. Die Betriebsinhabcr werden unter Hinweis auf die Strafvorschriften aufgefordert, genaueste Angaben über die Ernteflächen zu machen. Die mit der Erhebung Beauftragten sind befugt, zur Ermittelung richtiger Anga ben über die Ernteflächen die Grundstücke der zur Angabe Verpflichteten zu betreten und Messungen vorzunehmen. Stadtrat Kißenkock, den 13. Juni M6. UMM des Kabinetts Satmbra. Rom, 11. Juni. Die Kammer hat dem Mini sterium Salandra mit 197 gegen 158 Stimmen ein Mißtrauensvotum erteilt. Infolgedessen hat das Ministerium Salandra dem König seine Demission ein gereicht. Bern, 12. Juni. Tie italienische Kabinetts krisis, deren Anzeichen bereits seit Tagen in dem fortschreitenden Abbröckeln der Regierungs stimme n zu erkennen waren, kam zu überraschend schneller Entwickelung, da Salandra, offen bar in der Absicht, sich endlich den längst ge wünschten Abgang zu schassen, bei der Stellung dec Vertrauensfrage ausdrücklich die Abstimmung über die Budgetzwöljtel und über das Vertrauen voneinander trennte. Bei der Verquickung beider hätte er vermutlich noch einmal für kurz? Zeit die Entscheidung hinausziehen können. Daß ?r dies nicht tat, wirft ein eigenartiges Licht darauf, wir hach die neueste russisch? Offensive in ita lienischen Regierungskrisen bewertet werden muß. Salandras Beschuldigung gegen die Hee re soberleitung wegen der Verteidigung des Trentino beschleunigte obendrein den Entschluß der Gegner Salandras, mit ihm endgültig abzurechnen und brachte die Krisenftimmung sogleich zur Entla dung. Salandras Gegner aber sind, wie betont wer den muß, nicht jeno des vergangenen Frühjahrs, die ihn, wenn auch nicht unterstützt, so doch in der Folge zeit gehalten haben, um nicht seine unselige Erbschaft zu falscher Stunde antreten zu müssen, sondern seine eigene nationalistische Gefolgschaft, die interventio nistischen Parteien. „Secolo" hebt also mit Recht hervor, daß das neue Ministerium aus den Reihen der Linken kommen müsse. Tie Kammer habe sich bei der Abstimmung fast genau in rechts und links gespalten, so daß, die Giolittaner des rechten Flügels für die Regierung, die des linken Flügels gegen Lie Regierung gestimmt hatten. Tas neue Ministerium werde- ein nationales sein müssen, in Leni vielleicht auch einige Minister des bisherigen Kabinetts sitzen, aus denn aber Salandra und ver mutlich auch Sonnino ausgeschaltet sein würden. Aus den italienischen Pressestimmen ergibt sich, wie aus der parlamentarischen Entwickelung der Krisis nicht anders zu erwarten war, daß die Linke ein Kabinett bilden muß. Man dars also u i ch t a » neh - men, daß Salandras Abgang ? inoAe » Le - rungderPolitikinJtalieninsichs chließt. Sein Rücktritt beweist zunächst weiter nichts, als daß man einsieht, daß die von seinem Kabinett in den Maitagen des vorigen Jahres versprochenen Vorteite dcs Anschlusses an die Entente nicht eingetreten sind, daß er also das Scheitern seines Programms zugibt. Die russische Offensive. Von den deutschen Fronten wurden mährend der Feiertage Gesechtshandlungen von Bedeutung nicht gemeldet. Eine Ausnahme machte nur die Arnie? des Generals Grasen Bothmer, die russische Angriff? erfolgreich abwehrte. Unsere Oberste Heeresleitung berichtete: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 11. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. Beiderseits der Maas heftige Artillc- riekämpfe. — Tie, gestern gemeldet? Beute aus dem Angriff östlich des Flusses hat sich noch um 3 Geschütze und 7 Maschinengewehre erhöht. — Westlich von Markirch machte eine deutsche Patrouille, die in die französischen Gräben ein drang, 1 Offizier und 17 Mann zu Gefangenen. Oestlicher Kriegsschauplatz. Südlich von Krewo stießen deutsche Erkundungsabteilungen in die russischen Stellungen vor- sie zerstört?» die feindli chen Anlagen und brachten über 100 Russen als Gefangene, sowie -in Maschinengewehr zurück. Balkankriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.) (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 12. Juni. Westlicher Kriegsschauplatz. In der Champagne, nördlich von Per- thes, drangen deutsche Erkundungsabteilungen in die französischen Stellungen, macht?» »ach kur- zem Kampf 3 Offiziere und über 100 Mann zu Gefangenen, erb?uteten 4 Maschinengewehre und kehrten planmäßig in die, eig?nen Gräben zurück. — Beiderseits der Maas unverändert leb haftes ArtilIerrefeu? r. Oestlicher Kriegsschauplatz. Teutsche und österreichisch ungarische Truppe» der Armes des Generals Grafen Bothmer warfen russische Abteilungen, die nordwestlich von Butschatsch (an der Strypa) im Vorgehen wa ren, wieder zurück; über 1300 Russen blieben als Gesungene in unserer Hand. Im übrigen hat sich die Lage der deutschen Truppe» nicht geändert. Balkankriegsschauplatz. Keine Ereignisse. Oberste Heeresleitung. (W. T. B.j Tie österreichisch-ungarischeu Heeresberichte melden über die schweren Kämpfe an der Ostfront: Wien, 10. Juni. Amtlich wird verlautbart: Russischer Kriegsschauplatz. Im Gegensatz zum vorgestrigen Lag? sind ge stern wieder an der ganzen Nordost front äußerst erbitterte Kämpf? entbrannt. Zwischen Okna und Tabranoutz wurde» an einer Stelle acht, an einer anderen fünf schwe re Angriffe ab gewiesen, wobei sich unser schlesisches Jägerbataillon Nr. 16 besond'rs her vortat. An der unteren Strypa haben starke russische Kräste nach erbittertem Ringe» unsere Truppen vom Ost- auf das Westuser zurückgedrängt. Nordwestlich Lon Tarnopol schlugen wir zahl reiche russisch« Vorstöße ab. Im Raum? von Luzk wird westlich des Styr gekämpft. Bei Kvlki und nordwestlich von Czartorysk wur den russische Uebergangsvrrsuche vereitelt. Italienischer Kriegsschauplatz. Vorstöße der Italiener gegen mehrere Stel len unserer Front zwischen Etsch und Brenta wurden ab gewiesen. Zu den bisher gezählten Gesangenen im Angriffsraum sind über 1600, dar unter 25 Offiziere, dazugekommen. Vor dem Tolmeiner Brückenkopf zerstörten unsere Truppen nach krästiger Artilleriewirkung die Hin dernisse und Deckungen eines Teiles der feindlich«» Front und kehrten mit 80 Gefangenen, darunter 5 Offizieren, ferner mit einem Maschinengewehr