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Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.04.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384622-188604137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384622-18860413
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384622-18860413
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsischer Landes-Anzeiger
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-04
- Tag 1886-04-13
-
Monat
1886-04
-
Jahr
1886
- Titel
- Sächsischer Landes-Anzeiger : 13.04.1886
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« lten! 8- rff lsvtiikU, ^tsmv, nsina„,trie o»j -I kltr llKN. U. VvfllAlft. lvmnilr:-- «s 19, II. l) verkam«, »k kngros Preist, rbmMküicilll' n mit Oligisü- r'lduymarkt >»- von rrste» «p chemischen S» chlands, M l des Magistntt liegen bei m» machen wirms Ern. Steil" öeingut Baksi erden im K- pbe«, «nd wolle, r obige Fi« >IIu8 Ksdtsrt, KIM klofinp. V.L amlitst. Kuni» kaße L0», ezen, nftoffe sende Schnt« ««st . . Bcolaigrabt»» Brücke. .»? SS. — 6.3MM». AbonnementSpreiS: Der unparteiische — jeden Wochentag Abend (mit dem Datum des folgenden Tages) "zur Versendung gelangende — randeS-Anzeiger mit Beiblättern kostet monatlich 60 Pfg. bei den Ausgabestellen in Chemnitz und den Bororten, sowie bei der Post. (Eingetragen unter Nr. 463s.) Im 4. Quartal erscheint für Abonnenten Zahresbuch (Weihuachtsbeigabe) d. Anzeigers. Sächsischer Berlats: Alexander Wiede, Buchdruckerri, Eheunriy. mit „Chemnitzer Stadt-Anzeiger". Dienstag, IS. April 188«. Jusrrttnnspkts: Raum einer schmalen Korpuszeile 18 Pfg.; — Reklame (Ispaltige Petitzeile) 30 Pfg. — BeiWkederholung großer Annoncen Rabatt. Bei Bestellungen von Auswärts Waste man JnsertioySbetrag (in Briefmarken>beffüae» ÜellSilbin Korpiisschtlft bilden ca. i Zeile). Annoncenannahme: nur bis Vormittag. Expedition und Redaktion: Chemnitz, Thraterstraße Nr. L. Telegramm-Adr.: Wtede'S Anzeiger, Chemnitz, gernsprech stelle Nr. ISS- ßkidläükk! „Tägliches Unterhaltungsdlatt" und hiimrWH Wmt« SoMlaMatt „Lustiges Bilderbuch". Amtliche Bekanntmachungen sächsischer Behörden. Wegen Beschotterung und Abwalzung eines TheileS des DorfwegeS in MederhermerSdorf, und zwar vom Lehngericht ab bis zum Trenkmann'schen Mühlengute, wird dieser Wegetract vom 12. April d. I. an brS aus Weiteres gesperrt und der Verkehr auf di« Zschopauerstraße, sowie auf den nach letzterer führenden Schubart'schen Gutswcg gewiesen. Solches wird andurch zur führenden Schubart'schen Gutswcg gewiesen, dssentlichen Kenntnib gebracht. Chemnitz, den 10. April 1886. Königliches Amtsgericht. Telegraphische Nachrichten. Vom 11. April. Wie». Laut Meldungen aus TemeSvar hatte« di« Arbeiter >-,1 Bergwerkes Oravitza die Arbeit eingestellt «ud die Beamtenhäuser ««gezündet. Nach anderen Berichte» wären sämmtliche Bahngebände zu Oravitza und siebzehn Waggons durch Brand eingeäschert worden, doch wird nicht gesagt, wodurch der Brand entstanden sei. Auch in dem Oravitza nahegelcgene» Flicken Hatzfeld wäre «in großer Feuer auSgebrocheu «nd zwanzig Häuser abgebrannt. Nähere Angaben «nd Bestätigung dcS Streiks zu Oravitza fehlen zur Zeit noch. Bern. Das Militärdepartement wird dem BundeSrath einen Gesetzentwurf über de« Landsturm vorlegen, um demselben «ine kriegS- «chtlich gesicherte Stellung zu verschaffen. Paris. Abgeordneter und Akademiker MäziöreS. politisch übrigens eine minder wichtige Persönlichkeit, vertheidigt im »Temps* die Haltung Griechenlands. So lange, sagt er, Griechenland mit den Türken allein zu thun hotte, habe es auf den Zerfall der Türkei gehofft. Heute drücke das Slaventhum ans Griechenland. Man klage Griechenland ungerecht der Eroberungssucht und Friedensstörung an. Griechenland vertheidige sich und wolle wissen, «h eS die Gebiete, di« ihm der Berliner Congreß versprochen, erhalten werde oder auf st« verzichten müsse. Die slavischen Völker Oesterreichs gegen Salonichi und die Bulgaren gegen Konstautiuopel ziehen zu lasten, hieße das griechische Patrimonium ausgeben. Paris. Deputirtenkammer. Berathung der Interpellation Maillard über die Verhaftung der Redakteure Duequerey und Roche i» Derazeville. De« Justizminister wies di« Gesetzmäßigkeit der Ver haftung «ach. Nach einer längeren Debatte wurde den Erklärungen der Regierung mit 435 gegen 65 Stimmen die Zustimmung «rtheilt. Die Kammer lehnt« eS ab, den Urlaub des Deputaten BaSly, welcher sich bereits seit einem Monat in Derazeville befindet und einer der Hanptauswiegler der Streikenden ist, zu verlängern. Paris. Nach Meldungen vom Senegal ist das Fort Bakel von den Eingeborenen angegriffen «nd hat daselbst ein sehr blutiger Zusammenstoß flattgefnnden, welcher drei Tage dauerte. Mehrere Dörfer und Faktoreien wurden angezündet. Die Lage wird als ernst bezeichnet. Brüssel. I« Lharleroi bleiben di« Behörden in Permanenz vereinigt. Jnfolg« gestriger deS vorwöchigen Streike- wegen geringerer Lohnzahlungen ist auf zahlreichen Kohlenwerken ei« neue« Streik auS- gebrochen. Truppe» find überall hingesandt worden. London. Der „Pall-Mall-Gazette* zufolge macht sich in immer weitere« Kreise« die Ansicht geltend, daß der Widerstand gegen Home-Rule für Irland unüberwindlich ist. Die Gegner des Glad- stone'schen Projekts erwarte», daß die Feindseligkeit gegen dasselbe täglich wachsen wird, bis die Landeinkaussbill eingrbracht ist «nd daun werde de« ganze Plan des Ministeriums durch einen Sturm öffentlicher Mißbilligung fortgeweht werden. Petersburg. Großfürst Tonstautin Nikolajewiisch ist gestern nach Orianda in der Krim abgereist. — Da» „Journal de St. PöterSbourg* dementirt die Meldung des »GauloiS* von einem an geblichen russische» Lirkular bezüglich der Entschließungen Rußlands für den Fall, daß der Fürst von Bulgarien sich weigern sollte, sich dem Arrangement der Mächte zu unterwerfe». Ebenso bezeichnet dar Journal die Nachricht der „Judöpeudance Belg«* von in Peters burg neuerdings pattgehabte« Verhaftungen nihilistischer Agitatoren als unbegründet. Constautinopel. Der bisherige englische Geschäftsträger « ist heut« von hier abgereist. Belgrad. Dem türkischen Delegirte» bei den FriedeuSver- haudlungen in Bukarest, Madjid Pascha, wurde vom König« da» Großkreuz und dem Sekretär Raschid Bey das Commandeurkreuz des Takova-OrdruS verliehen. Politische Rundschau. Chemnitz» de« 12. April. Deutsches Reich. Heute wird nunmehr die Berathung der Kirchenvorlag« im Herrenhanse in Berlin beginnen. Etwas Sicheres läßt sich über den AuSgaug «och immer nicht sagen, auch di« Not« der Cardinal- Jakobini au di« preußische Regierung, welche jetzt veröffentlicht ist, läßt keine« bestimmten Anhalt zn. De« Papst will die dauernde Anzeigepflicht (allerdings in sehr abg,schwächte« Umfange) gewähren, sobald ihm di« preußische Regierung eine weitere Revision de» Malgesetze bestimmt verspricht, falls dieselbe nicht sofort erfolge,, kann; die Kircheuvorlage mit den Anträgen des Bischofs Kopp soll natürlich gleich angenommen werden. Unverkennbar macht sich eine sehr starke Strömung geltend, welche die ganze Kirchrufrage vertagen möchte, bis über die fern« vom Papst gewünschten Aendernugeu der Malgesetze Genaue- bekannt ist, um sich nicht nochmals mit einer Kirchenvorlage beschäftigen z« müssen Ob diese Richtung den Sieg davonträgt, wird wesentlich von dem Austreten der Regierung abhängen. — Di« bekannten Aeußerungeu de- Reichstags abgeordneten von Schalscha haben zu« Folge gehabt, daß auf Veraulaffnng des schweizerischen Jufiiz-Polizei-DepartemeutS seiten» der Behörden de» EantvuS Genf di« eingehendste« Ermittelungen bezüglich der angeblich dort stattsiudenden Nachprägung preußischer Thal« veranstaltet worden siud. Diese Nachforschungen haben ergebe», daß dir betreffenden Gerücht« völlig an- der Lust gegriffen find. Herr von Schalscha hat übrigens im Reichstage am Sonnabend zugepandeu, daß er ine- geführt ist. — Im Diätenproeeß gegen den Abgeordneten Lerche stand am Sonnabend vor dem OberlandeSgericht in Nanmbnrg Termin an. Der Vertreter de» FiSknS erklärt«, er habe da» Zengevprotokoll zn spät erhalten, nud beantragte Vertagung. Der Bertheidiger, Rechts anwalt Tolkirmitt, erblickte hierin keine« rechtsgültigen Grund zur Vertagung und bat, sowohl diese als di« Berufung selbst zu verwerfen. Das Gericht setzte jedoch einen neuen Termin auf den V. Mai au, an welchem auch in Sachen Hasenrlever verhandelt werden soll. Frankreich. Die von der Deputirtenkammer genehmigte neu« Anleihe von 900 Millionen ist bereits an den Senat gegangen und wird auch dort schleunigst angenommeu werden. — Die Annahme des Gesetzes betr. die Weltausstellung in Paris im Jahr« 1889 er scheint gesichert. — Wegen der Verhaftung mehrerer kommunistische» ZeitungSredaetenre, die bekanntlich die streikenden Arbeiter in Decaze- ville ausgehetzt hatten, warben am Sonnabend in der Kammer der Regierung von de» »Rothen* Vorstellungen gemacht. Mit 435 gegen 65 Stimmen billigte die Kammer aber das Vorgehen der Regierung «nd lehnie es ferner ab. den Urlaub de» Abg. BaSly, der schon seit Wochen als Hauptaufwiegler in Decazevill« thätig ist, zu verlängern.— Die Berathung deS Antrages auf strenge Bestrafung von Gewalt- maßregeln bei Streiks soll sofort erfolgen. — Au der belgische« Grenze find mehrere Ballen mit revolutionären Proklamationen, di« für Derazeville bestimmt waren, beschlagnahmt. — Ueder einen blu- tige» Zusammenstoß in Laeombe wird gemeldet: De, Präfect hatte di« Schließung einer ohne Erlaubuiß der Behörde» «öffneten Capelle befohlen. Der Direktor der dortigen Fabrik widersetzte sich aber, weil sich die Capelle in einem Privathanse befinde, das unverletzlich sei. Die Bevölkerung «ud namentlich ein Haufe von Arbeiterinnen suchten die Polizei an der Schließung »er Capelle zu hindern. Es fielen mehrere Revolverschüffe und wurden dadurch eine Fa» getödtet 6 andere Personen, darunter der Fabrikdireetor, verwundet. Italic». Die Entscheidung darüber, ob da» Ministerium geht oder bleibt, ist noch immer nicht gefallen, fest steht nur, daß der Ministerpräsident DepretiS sei« EntlaffnngSgesuch ,imeichte. — In Padna, wo am Donnerstag zwei Infanteristen an der Cholera starben, find jetzt auch einige Civilpersonen der Seuche erlegen. Belgien, lieber die Lage in Belgien wird auS Brüssel g«> meldet: General van der Smiffe« hat kurzen Proceß gemacht. Nach dem er vor zwei Tagen »im Hinblick auf die ernst« Situation* im Hennegau mehrere Verordnungen erlassen, hatte die Regierung deren Beseitigung gefordert/ ihn qiH in der Kammer deSavouirt. Das hat den General so erbittert, daß « seine Sachen packte, das Eommando dem General Wiele» aunS übertrug, die Ordnung für hergestellt, seine Mission für beendet erklärte, jene Verordnungen znrückzog und nach Brüssel heimkehrte. Da» Ministerium war, wie Alle, überrascht, und e» kam z« scharfe» Erklärungen. Hat der General die Gesetze auch in der Erregung, wo um ihn herum Plünderung, Revolte, Brand wüthete, nicht stet» beachtet, so hat er doch energisch Ordnung her gestellt, und da» ist sei« große» Verdienst, für welches ihm wrnig Dank wird. Es xährt noch überall im Lande; immer neue Arbeits einstellungen kommen vor und machen die Absendung von Truppen noihwendig. I England. In dem Proceffe gegen di« kommunistische« Auf wiegler Hyudmaun, Champion, BurnS und William, die bekanntlich durch ihre Rede« den direkten Anlaß zu de« großen PlünderungS- scenen gegeben, hat der Central-CriminalgerichtShof in London bezüg lich all« vier Angeklagten auf Freisprechung erkannt. Rußland. In Russisch-Armenien sind bekanntlich park« Petrolen»lagrr vorhanden. Die Regierung in Petersburg beschäftigt sich mit der Prüfung von Maßnahmen, welche den Petrolenmhandel befördern sollen. Orient. Fürst Alexander von Bulgarien unterbreitet, wie sich vorausseheu ließ, de« Conserenzbeschluß der Großmächte in der ru- melischen Frage einer Nationalversammlung, um somit offen und vor dem ganzen Lande klar zn legen» daß gerade Rußland cS ist, welches von eine« sofortigen definitiven Vereinigung von Bulgarien und Rumelieu nicht» wissen will, daß die gegentheiligen Behauptungen der russischen Agenten in Rumelieu also Lügen find. Ein Telegramm meldet: Ein Dekret deS Fürsten Alexander verfügt die Aufhebung deS Belagerungszustandes in Bulgarien «nd Rumelien. Tin weiteres Dekret ordnet Wahlen der Deputirten Bulgariens für di« National- Versammlung und bestimmt, daß die Wahlen am 23. Mai stattfinden sollen. — Der Bukarest« Telegraf«! sagt, Makedonien wimmle von russische« Agenten, welche die Bulgaren zum Anfstande Hetzen. An dererseits arbeite der russische Cousul in Salonichi offen «nt« den dortigen Serben für den Anschluß AltserbienS an das Königreich Serbien. V«- dem Reichstag. —nii. Berlin, den 11. April. Vor Eintritt in di« Tagesordnung erklärte gestern Abg. v. Schalscha (Centrum), daß seine frühere Behauptung, Berliner Bankier- ließe» in der Schweiz preußische Thaler prägen, unrichtig sei. Sein Gewährsmann in dieser Sache sei getäuscht worden Ver schieden« RechnnngSbericht« werden erledigt. Der Gesetzentwurf betr. die Rechtspflege in den deutschen Schutzgebieten wird «ach kurz« der saffuvgSrechtlich« Debatte gegen die Stimmen der Ceutruwpartei an genommen. ebenso das Gesetz betr. den Anspruch de» Statthalter» von Elsaß-Lothringen auf Pension und Wartegeld, Antrag deS Abg. Graf Mvltk« auf Abänderung des MilitärpenfionSgesetzrs» Antrag de» Abg. AuSseld (freis.) auf Aushebung de» PetroleumfaßzolleS. Zu größerer Debatte kommt eS nirgends. Präsident v. Wedill-Pierdorf theilt mit, daß nach Ostern noch zwei Gesetzentwürfe betr. die Branntweinsteuer und die Zuckersteuer eingeheu würden, ein SesfionSschluß jetzt noch nicht möglich sei. Sächsisches. — Dresden, 9. April. D« Verein „Dresdner Presse* hat in eine« am 7. d. M. abgehaltenen außerordentlichen General- Versammlung einstimmig beschlossen, den als hervorragenden Biblio graphen in de» weitesten Kreisen bekannten Redakteur und BerlagS- bnchhäudler, köuigl. CommissionSrath Heinrich Klemm in Dresden, z« seine» Ehrenmitglied zu ernennen, und zwar „in Anerkennung seiner weithin leuchtenden Verdienste um die deutsche Literatur und ihrer Schriftwerke, namentlich aber im Hinblick auf die bei Ueber- lafsuug sein« einzig dastehenden bibliographische« Sammlungen an den Staat bewiesene hochherzige Gesinnung*. Da« knustvoll au»- gestatten« Diplom wnrde dem Genannten heul« Nachmittag feierlichst überreicht. Herr TommisfionSrath Klemm «ahm die Ehrenmitglied« schast de» Verein» mit herzlichen DankeSworten an. ES ist die» die erste Ehrenmitgliedschaft, Kelche der Verein »Dresdner Presst* biß jetzt verliehe« hat. — Daß sich manch« Mensche« auch in das Roth« wendigste nicht zu finden wissen, belegt recht komisch nachstehende Episode, die sich Anfang vergangen« Woche ln einem im Abbruch begriffenen Hause, zugetrage« hat: Eine in dem betreffenden Hans« ein« kleine Wohnung iunehabeude Partei war trotz all« Aufforder ungen und rechtzeitiger Kündigung und trotz bereit- vor sich gehenden Abbruchs resp. Beseitigung deL obersten Dachstuhl- nicht zu bewegen, das Logis z» verlasse«. In der Abficht, die Handwerk« an de« weiteren Abbrechett zu verhindern, benutzt« die Partei znm Feuer« alle möglichen, viel Ranch «geugenden Materialien und glaubte so die Arbeit« an dem w«it««n Demoliren anfznhalte«. Der den Ab bruch leitende Bauführer benutzt« indeß den erneuten Rauch gerade zu dem entgegengesetzte« Zweck, indem « die Oeffnung der Esse ver mauern ließ, znfolge dessen der erzeugte Ranch «ach seinem Ausgange, de» betreffenden Stube znrückströmle und dt« Bewohn« förmlich anSräucherte. — Die Frau eines Bürgers in Bautzen hatte sich vor einigen Wochen beim Auswinden von Wäsche an einer in derselben au» Ber schen stecken gebliebenen Nadel «inen Fing« der linken Hand verletzt. Um die entstandene Verwundung vor Schmutz zu schützen, zog sie üb« dieselbe den Fing« eine» farbigen GlacöhaudschuheS, wodurch sie sich eine Blutvergiftung znzog. Nach kurz« Zeit mußte die Amputation de» Fingers vorgenommeu werden, trotzdem aber verschlimmerte sich der Zustand der unglücklichen Frau dermaßen, daß der Tod bald darauf eintrat. — Aus der sächsischen Oberlausitz. Lin fünfzigjährige» Nachtwächterjublläum gehört wohl an und für sich zu de« Selten heiten, wenn aber dem Jubilar, wie da» in Großfchönau dem 77jährigeu Nachtwächter Zeidler jetzt widerfahren ist, am Jubeltage eine Botivtafel vom Gemrindevorstand übeneicht und von seinen Freunde«, welche Mitglieder der „Ressource* find, rin MorgeustSudchen gebracht, so verdient dieser Vorgang wohl über da» Weichbild Groß schönaus hinan» verbreitet zu werden. - u — Leipzig, 10. April. Der Zustand de» im Duell ver wundeten Hen« Sthamer ist, entgegen anderen Nachrichten, ein in Anbetracht der Schwere der Verletzung zufriedenstellender. Di« Verletzung besteht in einem Schuß durch da» Kniegelenk «nd in ein« Zerreißung der Arterie koMts», de» HauptgefäßeS für Fuß und Unterschenkel. E» ist deshalb z« bezweifeln, ob «S möglich sein wird Fuß und Unterschenkel zu erhalte«. — Zu der vom 25. bi» 28. b. M.' abznhaltenden Hundeausstellung find üb« 700 Thitte au» alle« Banen angemelhrt. Der Raffe nach werden vertrete» sein circa 260 Vorstehhunde, etwa 100 Dachshunde, über 100 Bernhardiner «nd Dogge», etwa 50 Stück Bulldog», Fox- «nd Bnll-Terrier- «nd über 100 Dameuhnnde der feinste« Raffe». Zur Prämiiruug wurden vom königl. Ministerium 20 silberne «nd 30 drouceue Medaillen zur Verfügung gestellt. Auch existiren 25 Ehrenpreise im Werth« von 50 bis 150 Mk. — Heute Morgen wnrde der Leich nam eine» anscheinend dem Arbeiterstand« angehörende« Manne» im Wasser aufgefuuben und zwar an der Kettenbrücke. Derselbe wurde als ein hiesig« Handarbeiter, der bereit» seit 29. vor. Monats auS seiner Behausung fehlte, anerkannt. Er war 41 Jahr« alt, verhetrathet. Bat« zweier Kinder und scheint auS RahrungSsorgeu seinem Leben freiwillig ein Ende gemacht zu haben. — Mittweida, 10. April. Heut« feierte de« Webermeister Karl Wilhelm Seiler mit sein« 3. Ehegattin da» 50jährige Ehe jubiläum, beide Gatten find, ihren Jahren angemeflen, «och munter. Der Jubelbräutigam ist 87 Jahr nnd die Braut 73 Jahr all. UebrigenS feierte der Jubilar schon im Jahre 1870 sein 50j8hrigeS Dieustjubiläum al» Markthelf«. 1880, bei Gelegenheit seine» 60jährige» Dieustjubiläum», wurde ihm bereits außer ander« AuSzeichunngen die rendige Mittheilung von seinem Prinzipale, daß er bi» an sei« Leben-, ende seinen Gehalt fortbezieheu soll, und seitens der Regierung bekam er die große silberne Medaille für „Treue im Dienst*. — Plauen i. B.» 10. April. Heut« hat sich bei dem in Reusa stationirte« Gendarm ein Handarbeit« ans hiesiger Gegend mit der Bitte um sein« Verhaftung gemeldet. Derselbe gab an, unlängst au» dem G« ängniß entlaffen z« sein, Arbeit «nd Unter kommen nicht gefunden und sich daher bettelnd durchgeholfe« zu haben. Ein Versuch, sich zu erschießen, sei ihm mißlungen — der Mau« führte einen mit fünf abgeschoffenen Patronenhülsen versehenen Revolver in der Tasche. Sei» Wunsch, im Gefäugniß Unterkommen zu finde», konnte ihm gewährt werden, da sich seine Angabe, er habe gebettelt, bestätigte. — Zwickau, 10. April. Die gestrige Generalversammlung der Zwickau« Bank, von 10 Aktionären mit 1819 Aktien besucht, ge nehmigte di« Auszahlung einer Dividend« pro 1885 von 7»/» — M. 21 pro Acii«. — Ein 11 Jahre alter Knabe wurde gestern in einem Fleischerladen festgehalten, weil er ein« Wurst gestohlen. Der Knabe kam öfter dorthin um zu kaufen und immer vermißte man nach seiner Entfernung Wurst nnd dergl. Man paßte nun auf und gestern gelang es, den jugendliche» Dieb bei der Ausführung z« erwischen. — Glauchau. In der Mulde werden ««««ding» Versuch« gemacht, Aale zu züchten; so wurden vor einigen Tagen vor dem Wehre in Remse 2500 Stück junge Aale, die aus Grüningen im Elsaß bezogen sind, in die Mulde eingesetzt. — In Meerane wird in der Zeit vom 22. bi» mit 25. Mai dieses Jahre» eine allgemeine GeflügelanSstellung abgehalte«. Für da» Geflügel nud die sonstigen Gegenstände, welche dort ausgestellt werden und verkauft bez. unverloost bleiben, wird ans den Linien der Sächsischen Staatseisenbahnen unter de» übliche« Bedingungen innerhalb 14 Tagen nach Schluß der Ausstellung frachtfreier Rücktransport gewährt. — Eger. Am 7. April «eignete sich anf der Station Stein mühle der Bayerischen Ostbahn ein bedauerlicher UnglückSfall. Der in dem Basallwerke Steiumühle beschäftigte Arbeiter Schiedlotz an» Mitterteich wollte jedenfalls auf da» Trittbret eine» Personenwagen», welch« sich an dem letzten von hi« nach Wiesau abgehenden Personen zuge befand, springen, nm auf demselben die Heimfahrt umsonst mit« zumachrn, ab« « sprang fehl, fiel zwischen die Wage» nnd wurde sdfort getödtet. Die nachfolgende« Wagen ginge« ihm üb« di« Brust nnd trennten den Körper in zwei Theile.
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