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Weitzeritz-Jeikmg Tageszeitung uns Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U 'S»»«»»«»»«»«,— i »«»»«SprelS: Für elnrnMonat t Goidmark Zotragen, einzeln« Nummern IS Goldpfenntg» i D«meinde-Verban-t-Virokont» Nammei > ; Postscheckkont» Dresden US«. ? Fernsprecher: Amt vippoldlSwal-« Rom»« » 1,-..^ , Aeltest« Zeitung -es Bezirks Kieses Bia» enthiM -ie amiUchek BekanntmachunKe» -er Amishamtimaunichast» -es Amtsgerichts un- -es Sta-trats zu Dippol-iswal-e sRUzelgeMPTelDk Sle er rNltÜMeter -reis« Petltzeil« « Soltpsennig«, Lingesandk «ud DeranlwoE« Redakteur: Selir Sehne. - Druck und Verlag: Sari Sehne in Divvoldlswalde. Nr. 222 Mittwoch am 23. September 1925 91 Jahrgang Morgen Donnerstag ab 12 Uhr I städtischer Odftverlaiif (Arpfei) vor der Schützenhalle (Aue). Dippoldiswalde. den klunsurschu». s > «I, i üllj! >! ! " Oertlichcs und Sächsisches. Dippoldiswalde. In fast 3 Wochen Ferien, die heute be ginnen und dis mit 10, Oktober dauern, ist unsrer Schuljugend Gelegenheit gegeben, sich für das auch an den Körper größere Ansorderungen stellende Winterhalbjahr zu rüsten, sich die Lungen voll frischer Luft zu saugen und zu erholen, daß sie ohne Gefahr diese Zeit übersteht. Es scheint ja, als ob nach der langen Regen zeit sich das Wetter wenigstens etwas bessern wollte, da wird unsre Jugend hinauswandern oder mit helfen auf denFeldern, wo, ach, noch so viel Arbeit zu leisten ist oder wird sich sonstwie tummeln. Die goldene Ferienzeit muß doch ausgenützt werden. — Der heutigen Nummer liegt ein Prospekt -es altbe kannten .Praktischen Wegweisers' bei, den wir unseren Lesern bestens empfehlen können. Dippoldiswalde. Zu einem Lehr- und Versuchs-Kursus, der als Fortsetzung Les vor einem Jahre abgehalkenen Kursus anzu- kehen ist und in der Deutschen Müllerschule abgehalten wird, Hoden sich wieder gegen 1V sächsische Gewerbelehrer von Bäckerel- Fachklassen hier eingefun-en. Geleitet wird er wieder von Ge werbestudienrat Mols. — Mit Wirkung vom 1. Oktober 1025 wird der Satz der allgemeinen Umsatzsteuer von einundeinhalb vom Hundert auf ein vom Hundert und der Satz der Hersteller- und Kleinhandelssteuer von zehn vom Hundert auf siebeneinhalb vom Hundert herabgesetzt. Die auf ein und siebeneinhalb vom Hundert gesenkten Sätze der allgemeinen Umsatzsteuer und der Hersteller- und Kleinhandels- fieuer haben die M-nakszahler erstmals bei den Umsatzsteuer- Vorauszahlungen im November 1925, die Vierteljahrszahler erst mals bei den Umsatzsteuervorauszahlungen im Januar 1920 der Umsatzsteuer zugrunde zu legen. Bei den im August, September und Oktober 1925 zu leistenden Umsatzsteuervorauszahlungen ha ben di« Monats- und die Vierteijahrszahler di« Steuer in Höhe von einundeinhalb vom Hundert und von zehn vom Hundert zu entrichten. — In der Vorstandssihung der Landwirtschafts- Kammer wurde u. a. Berakungsgegenständen die Frage der Verlängerung der Landespachtschutzordnung verhandelt. Nach dem durch, eine Bekanntmachung des Reichsarbeitsministers vom 13. 3üli 1925 di« Pachtschutzordnung des Reiches als Reichs rahmengesetz in neuer Fassung erschienen und bis zum 30. Sep tember 1927 verlängert ist, besteht auch für die sächsische Regie- rung Veranlassung, der Frag« der Verlängerung der Landes pachtschuhordnung näherzutreten. Di« Landwirtschaftskammer hatte sich hierbei zu einer Reihe von Fragen gutachtlich zu Suß«rn, di« sowohl die Verlängerung der Landespachtschutzordnung an sich, als auch die Aenderung von materiellen Bestimmungen dersewen betreffen. Die Landwirtschaftskammer hat sich dafür ausge sprochen, Laß mit Rücksicht auf -ie ungeklärte Lage der Land wirtschaft eine Verlängerung der Landespachtschutzordnung um ein weiteres Jahr eintreten möchte, jedoch mit -er Maßgabe, -aß mit Rücksicht auf die kurze Befristung derselben von irgendwelchen Aenderungen der materiellen Bestimmungen abgesehen werden möchte. , Höckendorf. Kommenden Sonntag wird hier das Erntedank fest »feiert. Altenberg. Seit dem 15. September ist Lehrer Rosenhahn von hier, der angeblich nach Pirna zur Ablegung seiner Wahl- fähigkeitsprüfung fahren wollte, verschwunden. Menberg. Ain Sonntag konnte der Turnverein Altenberg (DT.) bei schönem Herbsiwelter sein SOjähriges Fahnenjudiläum - L'""- oerbunden mit Wettkämpfen für Turner und Turnerinnen. Sawn -er Sonnabend brachte der alten Bergstadt Altenberg eine große Anzahl Turner, Turnerinnen, Jugendturner und sonstig« Gaste, welch« in Bürgerquartieren untergebracht wurden. Abends ftnd im vollbesetzten Saale des Posthotels ein wvhlg«lungener Kommers statt. Di« Begrüßung von selten LeS Turnvereins hakte der frühere Bürgermeister von Altenberg, Direktor Bauern- i feind, übernommek, Bürgermeister Just entbot herzlichen Mill- i kommensgruh im Namen der Stadt un- Gauvertreter Vogel— s Glashütte für den 5. Müglihtalgau. Glückwünsche und Trüße überbrachten noch Bürgermeister und Bürger—Osseg für die Deutsch-Oesterreicher, Bez.-Turnwart Kadner für Bez. Dip poldiswalde, Nickel—Iohnsbach als alter Altenberger u. a. m. Zum Teil hervorragende Leistungen im Geräteturnen, Keulen schwingen und sonstigen' Hebungen zeigten Turnverein Altenberg am Kreuzbarren, di« Durnerinnen-Abtlg. desgl. Keulen, Turn verein Glashütte Hochbarren, Schmiedeberg Hochreck, Tt.-Abt. Bärenstein Stützbarren, Tt.-Abt. Ossegg sowie Olbernhau Keulen- bezw. rythmische Ilobungen. Gruppen-Gesangsvoriräge vom Ge mischten Chor Altenberg, Lieder zur Laute von 2 Damen, Musik einlagen von der Altenberger Kapell« schmückten den Abend mit aus. Alle Vorführungen sanden wohlverdienten Beifall. Sonn tag vorm. nach dem Weckruf wurden die Wettkämpfe der Jugend und der Turnerinnen auf dem Festplatz am Schühenhaus auSge- tragen. GS halten sich im Ganzen über 300 Wetturner gemeldet. Ein stattlicher Festzug mit 2 Musikkapellen und 10 Fahnen brachte das SkLmryen gegen '/»2 Uhr auf di« Bein«. Auch nach Ankunft -es Festzuges aus dem Festplatz begrüßten die Redn«r vom Vorabend in zündenden Worten wieder all« Gäste und meh- > men Dresden. DI« Stadtverordneten beschlossen in geheimer Sitzung den Ankauf des Hausgrundsttlckes Pirnaische Straße 75 zum Preise von 100 000 Mark. Voraussetzung zum Ankäufe ist di« Gewährung einer H^ von 80 000 Mark Lufchden Staatsfiskus. Bei dieser Sachlage wir- der Ankauf desgutge- legenen Grundstücks von Ler Stadtverwaltung als kein O^er angesehen. Das Haus soll an Generalmusikdirektor Busch zu einem Mietzinse vermietet norden, der Lie Kosten der StalT °°ll deckt.- Die Kausangelegenheit hat schon vor -er Beschlußfassung in Dresden viel Staub aufgewirbelt. — Die Vorkommnisse in der Staatlichen Frauenklinik zu Dresden, die Verbrennungen bei Röntgenbestrahlungen, die bereits zu einem größeren Strafprozeß vor dem Gerne ' Schöffengericht geführt und mit ö«r Verurteilung -er ö schuldigten geendet, beschäftigen ab heute Mittwoch -I« vierte Strafkammer des Dresdner Landgerichts als zuständige Be rufungsinstanz. — Der Arbeiter Schnell und der Müller Kirchner hakten beide am 18. Juli am Spiel- und Sportfest -es KaL itzer Ar- beiterturnvereinS teilgenommen, dabei angeblich reichlich ge trunken und dann in später Nachtstunde In Vorstadt Trachau auf die Gleise der dort vorbeiführendeO Eisenbahnlinie Dresden- Meißen zwei eiserne Garkenstühle gestellt und in einer benach barten Straße einen schweren gußeisernen Schleußendeckel aus- gehoben und neben -Ie große Oeffnung gelegt. Die beiden Garkenstühle wurden von einem vorüberfahrenden Zuge zer trümmert, In -le Schleußenöffnung konnten leicht in der Dunkel heit Fußgänger stürzen und so Schaden «kleiden. Das Schöffen- aericht Dresden hatte di« beiden jungen Uebeltäter wegen Ge fährdung des Eisenbahntransportes zu je sechs Wochen Gefäng rere Vertreter von auswärtigen Brudervereinen, als auch die OrksvereinL überbrachten Glückwünsche und Geschenke an den sestgebenden Verein. Gegen 190 Turner und Turnerinnen turn ten hierauf die allgemeinen Freiübungen und anschließend die Knaben- und Mädchen-Abteilung von Altenberg ebenfalls Frei übungen. Die weitere Zeit des Nachmittags füllten -Ie Wett kämpfe der Mitglieder — Ober- und Unterstufe — aus. Gegen '/-7 Uhr begann die Siegerverkündigung. Sehr gute Leistungen wurden erzieht von Mitgliedern Müller-^Schmiedeberg, Weit sprung (außer Konkurrenz) 6,80 Meter, Frl. Dora Schwenke— Iohnsoach (außer Konkurrenz) Schlagballweitwurf 66,20 Meter. — Siegerliste (auszugsweise): Oberstufe (Fünfkampf). 7 Wett kämpfer, 5 Sieger: 1. Kadner, Hans, Schmiedeberg 94 Punkte, 2. Seifert, Max, Schmiedeberg 91 P., 4. Müller, Ernst, Schmiede berg 79 P. Unterstufe (Fünfkampf): 28 Wettkämpfer, 14 Steger: 4. Lehnert, Rudi, Iohnsvoch 79 P. Turnerinnen 17—24 Jahre (Dreikampf): 19 Wettkämpfer, 9 Sieger: 4. Schwenke, Dora, Iohnsbach 42 P. Turnerinnen 15—17 Jahre (Dreikampf): 58 Wettkämpfer, 39 Sieger: 4. Zimmermann, Helene, Iohnsbach 69 Punkte, 6. Nickel, Charlotte, Iohnsbach 64 P., 9. Fuhrmann, Elisabeth, Dippoldiswalde 59 P., 12. Leuschner, Gerta, Iohnsbach 56 P., 14. Andreas, Käthe, Iohnsbach 53 P., 15. Löwe, Elsa, Iohnsbach 51 P. Turner 17—18 Jahre (Dreikampf: 32 Wett kämpfer, 22 Sieger: 3. Kadner, Reinhard, Schmiedeberg 69 P„ 7. Fischer, Bruno, Falkenhain 59 P., 15. Löwe, Walther, IohnS- bach 45 P. Turner 15—17 Jahr« (Dreikampf): 99 Wettkämpfer, 71 Sieger: 4. Thümmel, Kurt, Dippoldiswalde 72 P., 5. Mickisch, Kurt, Verkehrs-Realschule Altenberg 69 P., 5. Böttrich, Erich, Schmiedeberg 69 P., 7. Gäbler, Herbert, Dippoldiswalde 67 P., 8. Vater, Herbert, Iohnsbach 64 P., 9. Knauthe, Max, Dippoldis walde 63 P, 14. Steinigen, Willy, Cunnersdorf 57 P., 15. Mahn. Rudi, Dippoldiswalde 56 P., 15. Richter, Kurt, Cunnersdorf 56 Punkte, 16. Döhler, Fritz, Schmiedeberg 55 P., 19. Langbein, Her bert, Dippoldiswalde 52 P., 20. Helbig, Johannes, Dippoldiswalde 50 P., 21. Mlrtaen, Erich, IohnSbach 49 P., 23. Goltzsch, Willy, Cunnersdorf 47 P., 23. Voigt, Walther, Dippoldiswalde 47 P., 24. Kluge, Kurt, Iohnsbach 46 P., 24. Kluge, Max, Iohnsbach 46 P., 27. Göpfert, Kurt, Iohnsbach 42 P., 28. Hohmüller, Mar tin, Sohnsbach 41 P. Bärenstein (Bez. Dresden). Am Sonnabend vormittag, als der Geschirrführer vom hiesigen Stadtgwt Feldarbeit verrichtete, scheuten die Pferde plötzlich, zerbrachen das Ackerzeug, rannten durch des Nachbars Kleefeld, den Berg hinab und jagten die Dorfstrahe entlang. Frau Paul Mauersberger riß ein kleines Kind, das sehr gefährdet war, von der Straße. Den entgegen kommenden Brotwagen der Schüllermühle rissen di« rasenden Tiere um. Das Gefährt wurde hierbei zertrümmert, und die Brote mußten auf einen Ersahwagen umgeladen werden. Herrn Scharschmidt und einigen anderen Männern gelang es, die auf geregten Tiere zum Stehen zu bringen. Kreischa. Die Firma Moritz Schulze L Söhne hier beab sichtigt, das zu ihrem Wassertriebwerk gehörige, in Flur Kreischa gelegene fest« Wehr im Quohrener Bach abzubrechen und durch ein Schühenwehr mit Betonunterbau zu ersehen und den Wehr teich vom Ende der Straßenüberführung ab bis an den Wehr- schühen um durchschnittlich 0,65 Meter tiefer zu legen. Die hier über eingereichten Zeichnungen und Beschreibungen liegen bei der Amtshauptmannschaft während der üblichen Ausschreibungsfrist zur Einsicht aus. Lockwitz. Seinen Verletzungen erlegen ist der Kaufmann Ackermann, der, wie berichtet, bei einem Autounfall einen Schädelbruch erlitt und ins Johanniter-Krankenhaus gebracht worden war. Bannewitz. Die Mittel zur Beschaffung einer Wagenhalle In Possendorf zur Unterstellung der Kraftwagen der staatlichen Linien Dresden—Poffendorf wurden in -er letzten Gemeindever- ordnetensihung abgelehnt. Die Halle würde dis zur vollständigen Fertigstellung einen ungefähren Aufwand von 8—10000 Mark verursachen, wovon der größte Teil von Bannewitz zu tragen wäre. Eine derartige Last kann eine Gemeinde nicht auf sich nehmen, ohne irgend welche Gegenleistungen in Form von Be teiligung am Reingewinn usw. Es wurde auch jede Zahlung an die Kraftwaaenverwaltung für Unterstellung der Beförderung^ mittel abgelehnt. Da die Kraftwagenverwalkung erklärt hat, die Strecke auch bei Einstellung des Betriebes an ander« Unter- nehmer nicht freigeben zu wollen, darf man auf -Ie Lösung des Konfliktes gespannt sein. > » - Colditz. 2n der Sonntagnacht ereignete sich an der Skraßen- kurve oberhalb des Gasthofes im benachbarten Zschejssch ein ernstes Autounglück. Ms das Personenauto eines Texlilfabri- kanten, das, geführt von besten unverheiratetem Sohn« und be setzt von noch einem jungen Herrn aus Waldheim und einer jungen Dam« aus Grimma, auf der Fahrt von Großbothen nach der hiesiaen Waldschänke begriffen war, die bezeichnete abschüs sige Stelle passierte, soll der rechte Sinkerreifen geplatzt sein. Das Auto fuhr in den Straßengraben und überschlug sich zwei mal, wobei all« drei Insassen schwere Verletzungen erlitten. Chemnitz. Von der Kriminalabteilung wurden vier hier wohn- hatt« Handarbeiter im Mler von 18 bis 21 Jahren festgenommen, die in den letzten 4 Wochen auf dem hiesigen Gükerbahnhof Eisen- bahnwaaen erbrochen un- daraus Lebensmittel, Kleiderstoffe mH dergleichen von erheblichem Werte gestohlen haben. nis wegen groben Unfugs zu Haftstrafen verurteilt. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt, mit der sich jetzt die dritte Strafkammer des DreÄner Landgerichts erneut befassen mußte. Nach erneuter umfangreicher Beweiserhebung wurde das Urteil der Vorinjkanz aufgehoben und beide AWeklagte wegen Gefährdung Les Eisenbahnverkehrs zu je fünf Monaten Gefängnis verurteilt, und die bisher erlittene Untersuchungshaft mit sieben Wochen in Anrechnung gebracht. — KreiSposaunenfest in Köhschenbroüa. Das war eiw Sonntag! Milder Sonnenschein nach langen kalten Regentagen, Ausflugswelter, nein Polaunenwetter, wenigstens in Kötzschen- bro-a. Wars auch nicht Ler Massenchor von 6—700, so warens doch die immerhin stattliche Anzahl von etwa 160 Bläsern aus dem Dresdner Kreis, die ihr Kreisposaunenfest unter Leitung ihres Posaunenmeisters Adolf ^MUer abhielten. Weicher, schmel zender Flügelhornklang, dröhnende Bässe ließen das heilige Lied über die Straßen und Plätze und hinein in die Herzen klingen, zuerb am Sonnabend abend vor -er Kirche. Der Sonntag Mor gen versammelte die Bläser zur Morgenwache in HauS Be thesda, wo sie auch den armen Siechen und Krüppeln dort einen musikalischen Gruß brachten. Dann gings zur Morgenmusik auf den Königsplatz und in die Kirche zum Gottesdienst, wo Pfarrer Köpping—Großenhain über das Evangelium des Sonntags pre digte. Der Gottesdienst schloß, wie alle unsre Feste, mit dem großen Tedeum .Herr Gott, -ich loben wir'. In der Platzmuflk vor dem .Anker' trat mehr das deutsche Volkslied in den Vor dergrund, am Nachmittag in der Festversammlung auf dem Schul hof entboten -ie Vertreter der Stadt und Kirchgemeinde herz liches Willkommen, und was wir mit unsern Liedern wollen, daS kleideten Oberkirchenrat Reimer, Pfarrer Ad. Müller und Zinher in Worte. .Posaunenfeste sind keine Vergnügen, sondern Ar beitsfeste' hieß es mit Recht u. a. Den Abschluß bildete di« Abendmusik, schwach war -ie Straßenbeleuchtung, nur mit Mühe -ie Noten zu erkennen, einige Regentropfen fielen, und doch, was für ein Abschluß! Wer das Äbendlied mit dem herrlichen Solo Adolf Müllers gehört hak, der vergißt es sein Leben lang nicht. Vielleicht hat auch einmal Dippoldiswalde später in seinen Mauern ein solches Kreispofaunenfeft. — Der bekannte Volksdichter Änton Günther in GotteS- aab wurde In Würdigung -er vielen großen Verdienste, die er sich um seine Vaterstadt, wie überhaupt um Heimat und Volk erworben hat, zum Ehrenbürger der freien Stadt GotteSgab er nannt. Die gleiche Ehrung wurde aus denselben Gründen auch' seinem Bruder, dem Direktor Josef Günther, Mell. — In ein Kvlonialwarengeschäft in Äöhrsdorf trat ein Mann in mittleren Jahren und verlangte ein Päkchen Tabak. Er gab an, einen Zehnmarkschein zu Haven, un- ließ sich darauf zurückgeben, jedoch ohne den Zehnmarkschein erst hinzulegen. As ihm die Ladeninhaberin in Scheinen 9 Mark zurückgegeben halte, verlangt« er den Restbetrag in 2 Pfg.-Stücken. Plötzlich ent schuldigte er sich einen Augenblick, um nach seinem Fahrrad vor dem Laden zu sehen. Er ging hinaus (die 9 Mark und die Ware hatte er an sich genommen), setzte sich auf das Rad und raste davon, ohne daß es gelang, ihn auMhalten. Sein« Bri«fkasche hatte er liegen gelassen. Diese enthielt aber nichts als wertlos« Mlliiardenscheine. Arnsdorf, 22. Sept. Vergangene Nacht fuhr ein Auto bei Steudnitz gegen eine geschlossene Schranke, Lie es zertrümmerte. Als der Bahnarbeiter -ie Trümmer Ler Schranke beseitigt«, wurde er von eln«m heranbrausenden Schnellzug erfaßt; er er litt schwer« Verletzungen. Durch di« opferbereit« Pflichterfüllung hat der Bahnwärter di« Insassen des Schnellzuges vor umübe r> sehdarem Unglück bewahrt. Lechzig. Ein tödlicher Unfall ereignete sich am Dienstag vorntiftag im Vorort« Probstheida. Ein 73 jähriger Prokurist rutschte beim Aufsteigen auf eine Straßenbahn ab, fiel nach hin ten un- kam unglücklicherweise zwischen Pferd und Wagen eines in demselben Augenblicke vorübersahrenden Geschirres zu liegen. Dem bedauernswerten Manne ging ein Vorderrad des schweren Fuhrwerks über die Brust, so daß er sofort tot war. Leipzig. Wie aus Altenburg gemeldek wir-, hat sich dort am Montag nachmittag «ine schwere Bluttat zugekragen. Der von seiner Frau getrennt lebende, dem Trunk ergebene 53 irrige Grubenarbeiter Johann Urbansky überfiel seine, der ihrer Pflege mutter in Altenburg sich aufhaltend« Ehefrau In ihrer Wohnung und stürzte sich mit einem großen Fleischermesser bewaffnet auf -ie Frau, der er mehrere Stiche mit dem Vasser versetzte. Mit schweren Stichwunden schleppte sich di« Ueberfall«n« noch auf dl« Straß«, wo st« zusammenbrach und nach kurzer Zeit verstarb. Der Mör-K wurde festgenommen. Er gestand in zynischer Meis« ein, Laß er die Bluttat mit voller Ueberlegung begangen habe. Leipzig. Der Personenzug, der von Döbeln abends 8,18 Uhr nach Leipzig fährt, erhielt in der Nähe deS neuerbauten Kraft werkes Klosterbuch am Montag abend plötzlich «inen starken Stoß, bei dem di« Fahrgäste kräftig durcheinanderaerüttelt wur den. Als der Zug auf dem hohen Bahndamm stillhielt, fanden sich große Steine auf das Gleis gelegt. Glücklicherweise wurden -I« Steine von der Schutzvorrichtung Ler Maschine beiseitege- schoden. Der Lokomotivführer vermochte sofort Len Zug anzu- hälten. Es stellte sich heraus, -aß die Maschine an den mit Len Steinen zusammengestoßenen Teilen erheblich beschädigt war. Nach kurzem Aufenthalt konnte Ler Zug weiterfahren.