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des Auf Fol. 30 des Handelsregisters für den hiesigen Amtsgerichtsbezirk ist nach Ableben des früheren Inhabers der Firma: Carl Tram Avtt Grundmann in Harthau, des Herrn Carl Traugott Heinrich Grundmann daselbst, am heutigen Tage Herr Carl Gottlieb Teich daselbst als alleiniger Inhaber der Firma eingetragen worden. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 2. März 1885. Küchle». Diese Zeitschrift erscheint wöchentlich zwei Mal, Mittwoch» und chmmabeab», und kostet einschliesslich der Sonnabends erscheinenden ^belletristische« Beilage" vierteljährlich 1 Mark 50 Pf. Einzelne Nummer 10 Pf. boten oder gerathen hätte, es zu nehmen, so müßte dadurch natürlich das Vertrauen bei allen Regierungen, deren Interesse durch die englische Annexion Egyptens verletzt wäre, wesentlich er schüttert werden, in erster Linie bei der Pforte, dann aber auch bei Frankreich und. Rußland, selbst bei Oesterreich. Es war demnach für den deutschen Reichskanzler-"geboten, den englischen Veröffentlichungen gegenüber den wahren Sach verhalt klarzustellen, um nachthciligen Folgen vorzubeugen, welche aus der Entstellung hätten entstehen können". Die Wirkung der freimüthigen Rede des Fürsten Bismarck hat auch den ge hegten Erwartungen durchaus entsprochen, da dieselbe in Frankreich den Eindruck einer bedeu tenden Friedenskundgebung machte und in Eng land die Organe der verschiedensten Parteien veranlaßte, von der englischen Regierung die Anbahnung einer Verständigung mit Deutschland dringend zu verlangen. Die Rückwirkung jener Auseinandersetzung über die auswärtige Politik auf die inneren deutschen politischen Verhältnisse war aber fast noch großartiger. Mit Ausnahme der entschiedenen antinationalcn Fraktionen der Polen und Socialdemokraten genehmigten daraufhin alle Parteien des deutschen Reichstages die erst von der Mehrheit bekämpften Rcbicrungsforderungen für die Colonialpolitik und die Führer der Oppo sition betonten dabei lebhaft, daß dem Auslande gegenüber die deutsche § Volksvertretung allen inneren Zwist vergessen. .Ganz so einmüthig ist die Bewilligung der am 15. December v. I. dem Canzler abgeschlagenen Errichtung einer neuen Directorstelle im Auswärtigen Amte nicht erfolgt, aber sie ist immerhin durch Zustimmung von 20 erst widerstrebenden deutsch-freisinnigen Abgeordneten zu Stande gebracht worden, ohne daß Fürst Bis marck nöthig hatte, selbst in die Debatte einzu greifen und seine Autorität in die Waagschale zu werfen. So hat sich denn das Mißtrauensvotum der Auf Folium 104 des Handelsregisters für den Bezirk des hiesigen Amtsgerichts ist nach Ableben des früheren Inhabers der Firma: Carl Ehrichsoh» in Bischofswerda des Herrn Carl Louis Ehrichsohn am heutigen Tage Herr Carl Paal Chrichsohn daselbst als alleiniger Inhaber der Firma eingetragen worden. Bischofswerda, am 2. März 1885. KöniglichesAmtsge richt. Küchle». Sonnabend, den 14. März 1885, 3 Uhr Nachmittags, Versteigerung einer Mähmaschine im Amtsgerichtshofe hier. Königliches Amtsgericht Bischofswerda, am 10. März 1885. Appolt, Ger.-Vollz. ..-MWW Politische Weltschau. „Durch die auswärtige Politik des deut schen Reichskanzlers ist erst dessen innere Po litik möglich geworden", äußerte sich der Abg. Liebknecht am Mittwoch im deutschen Reichstage und stellte damit eine Behauptung auf, welche durch die Erfahrungen der letzten Tage vielfach bestätigt wurd^ Die deutsche Volksvertretung ist selten in der Lage, sich mit Fragen der auswärtigen Politik zu befassen, wenn dies aber geschieht, so haben die Verhandlungen nicht nur stets eine allgemeine bedeutungsvolle Tragweite, sondern üben auch eine mächtige Rückwirkung auf die inneren politischen Verhältnisse. Fürst Bismarck hat die Debatte über den Nachtrags- Etat für Kamerun mit wunderbarem Geschick benutzt, um der von einzelnen englischen Cabinctsmitglicdern Deutschland gegenüber ge übten Politik der Verdächtigungen energisch cnt- gegenzutrctcn. Der deutsche Reichskanzler be leuchtete alle die kläglichen Winkelzüge der eng lischen Staatskunst und „beseitigte", wie ein Berliner Blatt treffend schreibt, „mit gewaltigen Axthieben das ganze Gestrüpp falscher Auf stellungen, mit welchem das Ministerium Glad stone seine Irrwege ocm prüfenden Blick zu ver bergen suchte, als der Tadelsantrag Northcote solche Forschungen veranlaßte". Bei der schon ungslosen Klarlegung der Unwahrheiten Gran villes lag wohl zunächst der Grund vor, die Mißstimmung in Frankreich zu verhüten, welche entstehen mußte, wenn man dort der Behauptung Glauben schenkte, daß der deutsche Canzler Eng land den Rath ertheilt habe, Egypten zu annec- tiren. Die Art wie die Rechtfertigung des deutschen Canzlers ausgefallen ist, war aller- 'dings vernichtend für die Leiter der auswärtigen Angelegenheiten Englands, bezweckte aber sicher nicht, zu dem Sturze des Cabincts Gladstone -eizutragen. Dieser letzteren Annahme vieler ausländischer Blätter tritt das freiwillige Organ -des deutschen Reichskanzlers, die „Norvd. Allg. Ztg.", ausdrücklich entgegen und sagt darüber: ^Das Motiv der von oem Fürsten Bismarck aehaltpien Rede ergiebt sich deutlich als das Hedürfniß, zu verhüten, daß befrcuydete Nachbar- Äegierungvi, mit welchen das gute Einvernehmen zu erhalten die deutsche Politik erfolgreich^ be- ttrüht W«r> durch eine Entstellung der That- fschen. von. englischer Seite in dem Vertrauen " Ut der deutschen Politik irre Venn es wahr wäre, daß der ptep den Engländern ange- Vorkommen. Der deutsche Reichskanzler scheint aber auch in vergangener Woche noch einen andern Erfolg stillerer Art errungen zu haben, da Plötzlich von wohlunterrichteter Seite ver sichert wird, daß die Verhandlungen, welche thatsächlich mit dem Herzog von Cumberland m der letzten Zeit wegen der braunschweigischen Erbfolgcfrage angeknüpst-WNren^ jetzt gänzlich al- abgebrochen zu betrachten sind. Dl? „Nordd. Allg. Ztg." bestreitet übrigens mit großer Ent schiedenheit die Behauptung eines Berliner Blattes, daß von hoher Stelle das Wort ge fallen sei: „Um den Felsen der Ligitimität des Welfenhauses werde man nicht herumkommen." Das Programm der Reise des öster reichischen Kronprinzenpaares mußte infolge eines Unwohlseins des Königs von Griechenland eine Aenderung erfahren. Da der Besuch Athens nun erst nach Bereisung der syrischen Küste er folgen kann, erhielt das österreichische Mittel- mcergeschwader Ordre, von dem griechischen Archrpelagus nach den heimischen Gewässern zurückzukehrcn. — Im österreichischen Abge ordnetenhause hat die langausgesprochene Budget debatte der Opposition mehrfach Gelegenheit ge geben, ihre Beschwerden vorzubringen, aber auch dazu beigetragen, der Rechten die Gefahren einer weiteren Zerklüftung klar zu machen. Besonders fand es die clerikale Partei für nöthig, bei der Berathung des Dispositionsfonds zu erklären, daß sie sich von den nationalen Parteien nicht trennen werde und daß vorübergehende Mißver ständnisse den Gegnern keinen Grund bieten könnten, einen Zerfall der Rcichsrathsmehrheit zu erwarten. In der französischen Hauptstadt ver mehren sich nicht nur die monarchistischen Ex- cesse, sondern auch die Handgreiflichkeiten zwischen den chauvinistischen Patrioten und den Socialisten. Die Letzteren pflanzten bei der Errichtung emeS ..... „ . Denkmals für zwei in Tonkin gefallene Söhne Reichstagsmehrheit in eine Vertrauenskundgebung eines Arbeiters auf dem Kirchhofe von Levallois- umgewandelt durch den geschickten Appell an den Peret eine rothe Fahne auf und trieben die unter Patriotismus der Volksvertretung. Um die Führung des Revanche-DichterS Deroultzde er- gleichzeitig dadurch in' England erzeugte nach- schienenen Mitglieder der Patriotenliga und die aiebiaere Stimmung auSzunützen, ist der Sohn Schulbataillone gewaltsam hinweg. DeroulSde des deutschen Reichskanzlers, Graf Herbett Bis- selbst, welcher dabei Schläge austheilte und noch marck, nach London abgereist und wäre eS das mehr empfing, muß sich nachttäglich den herben Meisterstück diese- jungen, hoffnungsvollen Staats- Spott der radikalen Blätter gefallen lassen. — mannes, wriin es demselben gelänge, in England Es berührt eigenthümlich.daß die frarttösifthe feste Garantien dafür zu.erhalten, daß ähnliche ' r- « Provokationen, wie man. sie sich dem biskriaen deutschen Botschafter in London, dem Grafen g^tattett, ,niemals wiäer Wochenblatt fiir Bischofswerda, Stolpen »nd Umgegend. Amtsblatt der Kgl. Mtshachtmaunschaft, dm Kgl. Schulins-mtim «. des Kgl. Hauptstciicramtcs zu Mutzen, sowie des Kgl. Amtsgerichtes md des Stadttat-ks zu Bischosswmda. . > . ...... ...t ... . . > .. . > --—EWW-MMM--» Bestellungen werden bei allen Postanstalten Inserate, welche in diesem Blatte die weiteste BerbrekWng deutschen Reiches, für Bischofswerda und Umgegend finden, werden bis Dienstag «nd Freitag früh 0 Uhr in der Expedition dieses Blattes angenommen. angenommen u. kostet die dreigespaltene CorpuSzeil« 1V Pf., vr -r 11 ast-Hätz raa« a. unter „Eingesandt" 20Pf. GeringsterJnsera,enbetrag25Pf. sdrn,. itlich httv orgeh t, dt