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Anzeigenpreise: Di» 4« mm breite Millimeterzelle 7 Psg,; di« V3 mm breite Millimeterzeile im Textteil 25 Psg,; Nachlaßstassel L Zisser» und Nachweisgebühr 25 Psg zuzügl. Port« Mopauer G Tageblatt und Anzeiger Da« „gschopauer Tageblatt und Anzeiger, erscheint wcrltäglich.Monatl.Bezugspreis t.70 RM. Zustellgeb. 20 Psg. Bestellungen werden in uns. GeschästSst.,von den Boten, s-wievonallenPostanstalt-nangenomm-n Wochenblatt f A k g s ch 0 P S U U«d AMgegeNd Da« »iicdovauer Taaebiatt und Anzeiger" ist das zur Berössemlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannschast Flöha und deS Stadtrat» zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt A enWdie amtlichen Ukanntmachungen d-S ^inanzamieS Zschopau - B ° nkk ° n t e n: Erzgebirgische H-ndelSb-ni «. G. m. b. H.Zschopau G-me.nd-airokonto: Zschopau Nr. tzostsche-lkonto: Leipzig Nr. 42884^ Zeitung sür die Orte: KrumhermerSdors, Waldkirchen, Börnichen, Hohndors, Wilischthal. Weißbach, DitterSdors, Gornau, DittmannSdors, Witzschdorf, Scharsenstetn, Schlößchen Porschendors rr«. isi 8«. is. 1887 1V8. Iolursans Slhüiiihki im AWM -er Welt-iPlvmtie zur Ausbildung der Klotienmannschaften" Brasilianische Erklärung zur Verpachtung amerikanischer Zerstörer Der brasilianische Minister des Aeußern gab in Nto de Janeiro der Presse gegenüber Erklärungen über die Verpachtungspläne amerikanischer Zerstörer an die brasi lianische Negierung ab. Die Mitteilungen des Ministers hatte den Zweck, in der Angelegenheit nach Möglichkeit eine Beruhigung herbcizuführcn, insofern, als die Schiffe keinesfalls irgendwelchen direkten militärischen Absichten, sondern nur Schulzwecken dienen sollen. » Der Minister erklärte, daß angesichts des gegenwär tigen Mangels an Schiffen der brasilianischen Kriegs marine, deren Material schon seit Jahrzehnten nicht er- nenert worden sei, die Negierung sich veranlaßt gesehen habe, sich mit dem Wiederaufbau der Flotte zu beschäf tigen, um sie mit dem Material zu versehen, das sie keineswegs entbehren könne. Daher hätten seit Monaten Besprechungen mit der Negierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika zur Verpachtung einiger Schiffe stattgefunden, die zur Ausbildung der Flottcnmannschaftcn dienen sollen, da die Erneuerung der brasilianischen Flotte längere Zeit in Anspruch nehme. Nur um den Offizieren die technische Arbeit ohne Verzögerung zu ermöglichen, würden ans Nordamerika einige Zerstörer kommen, die die brasilia nische Regierung provisorisch gepachtet habe. Die amerika nischen Schiffe hätten also keine andere Bestimmung. Der Reichsinnenmimster in Baden Dr. Frick fordert rasch und gewissenhaft arbeitende Verwaltung Neichsinnenminister Dr. Frick traf auf seiner Be sichtigungsreise am Montag in Baden-Baden ein. Bei einer Besprechung über die Neugliederung der Ver waltung betonte der Minister vor allem die Notwendig keit der rasch und gewissenhaft arbeitenden Verwaltung uud ging auf einige besondere Fragen ein, die sieh aus den badischen Verhältnissen ergeben. In der Stadt be sichtigte Dr. Frick am Dienstag die Kur- und Badc- anlagen und begab sich dann in die Grenzstadt K c h l. Er ließ auch hier die Gewißheit zurück, daß die Ncichsregie- ruug die in Aussicht genommenen Pläne zur Förderung der sich aus den Besonderheiten der Grenz läge er gebenden Aufgaben in jeder Beziehung tatkräftig be handeln wird. In der Schwarzwaldhanptstadt Freiburg i. Vr. traf der Minister in Begleitung des Ncichsstatthalters Robert Wagner ein. Oberbürgermeister Dr. Kerber wies bei der Begrüßung darauf hin, daß Dr. Frick der erste nationalsozialistische Reichsminister gewesen sei, der — es war im März 1933 — in Freiburg gesprochen habe. Dr. Frick betonte in seiner Erwiderung, daß die inzwischen vor sich gegangene Entwicklung auch im Grenzland Zu friedenheit ausgelöst haben dürfte. Er nahm daun den Bericht des Oberbürgermeisters über die Lage der Stadt Freiburg entgegen und interessierte sich auch für die Ent würfe zu der Lehr- und Leistungsschau der badischen Gemeinden, die am 1S. Oktober in Karlsruhe fiattfindet. Besorgnis «m In Washington, London und Paris beschäftigt sich die Diplomatie lebhaft mit der Entwicklung der Dinge in Schanghai. Der amerikanische Präsident Roosevelt hatte mit den Führern der Armee und Marine Be sprechungen über die Haltung Amerikas im Chinakonflikt. — In London stehen die Mitglieder der Regierung in dauernder Verbindung mit dem Außcnamt, um sich über die Ereignisse in Schanghai auf dem laufenden zu halten. Der französische Botschafter in Nanking hat im Auftrage feiner Negierung gegen die Bombenabwürfe chinesischer Flugzeuge auf die französische Konzession in Schanghai energisch Protest erhoben. Ministerpräsident Konoye ist vom Mikado emp fangen worden, der sich über die Einberufung des Parla ments und über die einem langen Krieg Rechnung tragenden Kriegsgcsetzc berichten ließ. Moskaus Hand im Spiel? In japanischen Regiernngskreisen finden die sowjetrussischen Truppenbewegungen am Baikalsee größte Beachtung. Man ist in Tokio der Ansicht, daß der sowjetrussische Botschafter in Nanking die chinesische Negierung zum Krieg gegen Japan überredet habe. Die Sowjetunion versuche jetzt, im Fernen Osten den großen Krieg zu entfesseln, der ihr in Spanien bisher noch nicht geglückt sei. Die chinesischen Flugzeuge, die am 14. August in der Internationalen Niederlassung und in der französischen Konzession ein so furchtbares Blutbad angerichtet hatten, seien von sowjetrussischen Piloten, hauptsächlich Burjaten, gesteuert worden. Krauen und Kinder flüchten Unter schwierigsten Verhältnissen fand der Ab transport von 2060 englischen und 312 amerikanischen Frauen und Kindern von Schanghai flußabn»ärts nach Wusung statt. Dort wurden die Flüchtlinge von einem englischen und einem ameri kanischen Dampfer übernommen. Während des Abtrans ports erschienen chinesische und japanische Flugzeuge über dem Fluß und zogen lebhaftes Schrapnellfeuer der Flak geschütze beider Parteien auf sich. Dadurch wurden die Flüchtlingsschisfe in größte Gefahr gebracht. Schließlich stellten die Geschütze das Feuer so lange ein, bis die Schiffe die Gefahrenzone passiert hatten. Die französische Regierung hat durch Funk spruch zwei großen Passagierdampfern in den Ostasien- gewässcrn den Befehl erteilt, sofort auf Schanghai Kurs zu nehmen, um französische Staatsangehörige zu über nehmen. Außerdem liegen vier Kriegsschiffe im Hafen von Schanghai zur Verfügung. Für die Einschiffung der Deutschen in Schanghai wurde der Dampfer „Gneisena u" zur Ver fügung gestellt. Von den Japanern verließen 3000 Frauen und Kinder die internationale Siedlung. Chinesische Fliegerangriffe auf japanische Schiffe Versuchte Torpedierung des Flaggschiffs „Idzu m o" Während am Dienstag früh die Kämpfe in Schanghai die Entwicklung des Chinakonsliktes wegen des schlechten Wetters und der schlechten Sicht vor übergehend ruhten, begann in dem Augenblick, als die Sonne durch die Wolkendecke brach, von neuem eine rege Gefechtstätigkcit. Japanische Artillerie eröffnete heftiges Feuer auf die chinesischen Stellungen, während die Chinesen wieder in der Hauptsache Bombenflugzeuge gegen die Japaner einsetzten. Die chinesischen Flieger nahmen sich wieder das japa nische Flaggschiff „Jdzumo", das am Vortage bereits rin chinesisches Boot zu torpedieren versuchte, zum Ziel. Die japanischen Flakgeschütze hielten aber die chinesischen Flieger fern. In der Stadt ist ein empfindlicher Lebensmittel mangel ausgebrochen. Die Polizei muß die Lebens- miltellädeu und -transpvrte überwachen, da es schon zu Plünderungen gekommen ist. Das japanische Generalkonsulat in Schanghai ist von den chinesischen Fliegern in einen Trümmerhaufen verwandelt worden. In den Kellern sitzen aber noch immer die Konsnlatsbeamten. Der General konsul Okamoto erklärte lächelnd, daß ihm die Chinesen zu seinem Geburtstag zwei Gesck>enke gemacht hätten. Eine Bombe und ein Torpedo. Beide seien seinem A"'""-''äude gegenüber ganz erfolglos explodiert. Englische Ministerbesprechung über siilt Der englische Außenminister Eden unterbrach am Dienstag seinen Urlaub und kehrte nach London zurück, wohin sich gleichfalls auch sein Stellvertreter, Lord Halt- f a x, begeben hat. Dienstag nachmittag fand eine Kabl- nettsministerberatung statt, an der außer den genannten Ministern der Erste Lord der Admiralität und außerdem der Kriegsminister teilnahmen. Ueber das Ergebnis der Beratungen wurde eine amtliche Mitteilung ansgegeben, m der es heißt: Es wurden alle Maßnahmen erörtert, die ergriffen werden könnten, um einen friedlichen Ausgang der Spannung in Schanghai sicherzusteken. Ferner wurde beschlossen, alle erdenklichen Maßnahmen zum Schutze der Sicherheit der britischen Staatsangehörigen in der Inter nationalen Niederlassung und zur Sicherung der bri tischen Interessen in Schanghai zu treffen. Weitere Ministerbesprechnngcn sind nicht vorgesehen. Der Führer zur Hindenburg-Spende Zu dem bevorstehenden SO. Geburtstag Hindenburgs ruft die der Llnterstühung von Kriegs beschädigten und Kriegshinterbliebenen dienende Hindenburg-Spende zu einer neuen Samm lung auf. Ich hoffe, daß viele Volksgenossen sich an ihr beteiligen werden. Berchtesgaden, den 13. August 1937. * Die Geschäftsstelle der Hindenburg Spende macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, daß Beiträge von sämtlichen Banken, Postanstaltcn und Sparkassen und auf das Postscheckkonto der Hindenburg-Spende, Berlin Nr. 738VV, angenommen werden. Im Paulun-Krankenhaus in Schanghai erlag der verwundete deutsche Seemann Heinrich Kock der schweren Verletzung, die er während der Kämpfe in der Inter nationalen Niederlassung erlitten hatte. Kock war von einer Kugel in den Bauch getroffen worden. Der Zustand des ebenfalls verletzten Schriftleiters Ahrens von der deutschen Zeitung „Ostasiatischer Lloyd" Hal sich dagegen so weit gebessert, daß Ahrens ans. dem Krankenhaus ent lassen werden konnte. Der dritte verletzte Deutsche, Jakoby, befindet sich noch im Hospital. Zur Vorbereitung einer 'cycutuellen Räumung der Deutschen Kolonie in der Jnter- ationalen Niederlassung wurde ein Notstandsausschuß einacsctit. Stelle EmMse siir WWien Konferenz bei Stalin - Verhinderung der Anerkennung Francos Den Moskauer Drahtziehern scheint die Entwicklung der Dinge in Spanien nicht sonderlich zu behagen. Sic müssen feststcllcn, daß trotz stärkster Unterstützung der Valencia Bolschewisten die Lage Notspaniens sich von Tag zu Tag verschlechtert. So schnell scheint aber Moskau „seinen Krieg" in Spanien nicht aufgcbcn zu wollen. Bor allen Dingen wollen sic die Anerkennung Francos als kriegführende Macht verhindern. So schickt der Kreml neue Hilfstruppcn nach Rotspanien. — Und das im Zei chen der Nichteinmischung! Nach Berichten des Pariser „Malin" sind zwischen dem Bolschewisten-Ausschuß in Valencia und Moskau neue Vereinbarungen getroffen worden, um Sowjetspauien zu unterstützen. Die wiederholten militärischen Mißerfolge der Valencia-Bolschewisten hätten im Kreml, so meldet „Matin" weiter, starke Enttäuschung ausgelöst. Stalin habe deshalb den Moskauer Valencia-Vertreter zu sich bestellt, um ihm die formelle Verpflichtung Moskaus zu Wiederholen, das rote Spanien tatkräftig zu unterstützen. Der sowjetrussische Diktator habe erklärt, daß die Mos- kauer Diplomaten Anweisung erhalten hätten, unter allen Umständen die Anerkennung Gene ral Francos als kriegführende Partei zu verhin dern und jedes international« Abkommen unmöglich zu machen. daS den Valencia-Bolkchewtsten binderlich lein könne. Als Gegenleistung dafür habe sich der spanische Bolschcwistenhäuptling Negrin verpflichten müssen, die Kontrolle eines neuen s o w j e t r u s s i s ch e n M i l i - tärattachös anzucrkennen, der — unterstützt von einem ganzen Stabe sowjetrussischer Offiziere und Tech niker — sämtliche militärischen Operationen überwache. Valencia scheine diese Bedingungen Stalins angenommen zu haben. Der sowjetrussische Vrigadcgeneral Loguinow soll zusammen mit dem sowjetrussischen Kapitän z. S. Tschernossekow Valencia und Barcelona eine Kricgstaktik aufgezwungen haben, die von einer Abord nung von l5 sowjetrussischen Beobachtern ausgearbeitct worden sei. Um diese Taktik durchzuführen, seien die d r e i sowjetrussischen Frachtdampfer „Ermak", „Terek" und „Nudzuta" mit einer bedeutenden Ladung an Kriegsmaterial von Baku ausgelaufen. Ein ganzer Stab von sowjetrussischen Flieger-, Infanterie- und Artillerieoffizieren befinde sich, teilt der „Matin" weiter hin mit, auf dem Wege nach Sowjetspanien, und neue Agenten seien dem autonomen Büro der GPU. in Barcelona zugeteilt worden. Unter ihnen befänden sich die durch ihr« Wühlereien in Kuba, Chile und Nicaragua belanntgewordenen Bolschewisten.