Volltext Seite (XML)
. 4. JuliyS MH ^ßWMmtfche Nllgemei« Zeitung. rtzM .^'f. «Wahrhei^und Recht, Freiheit und Gesetz!» Theologen aus der CapitelSkasse wurde als unstatthaft und unthunlich abgewiescn. i. ! — Das in Karlsruhe erscheinende „Reich Gottes" fodcrt zur Ein führung von „protestantischen Diakonissinnen" auf, mit nähe rer Bezugnahme auf den Orden der barmherzigen Schwestern. Die evan gelische Oberkirchenbchörde aber hat die von den Geistlichen einer Diöcese nachgesuchte Vermittelung dazu entschieden abgeschlagen. — Die Oberrheinische Zeitung berichtet aus Wolfach unterm 25. Jun.: „Heute sahen wir mit den gemischten Gefühlen des Schmerzes und der Entrüstung Unstrn zweiten Geistlichen, Vicar Nopper, abreisen? Der selbe wurde durch die höhere Kirchenbehörde von allen Amtsvcrrichtungen suSpendirt und erhielt den Befehl, sich augenblicklich vor dem erzbischöf lichen Ordinariat in Freiburg zur Verantwortung gegen gewisse Anschul digungen zu stellen. Aber weder diese Anschuldigungen noch die Namen der Kläger wurden ihm genannt, und wir glauben daher vermuthen zu dürfen, daß Vicar Nopper der Citation wol nicht eher Folge leistet, bis er von diesem Allen gehörig inKcnntniß gesetzt worden. Als Grund dieses Verfahrens kennen wir blos den Inhalt der in Nr..ä29 der Süddeutschen Kirchenzeitung angegriffenen, in Nr. >7ä der Oberrheinischen Zeitung aber vertheidlgten Predigt des Letzter», worin er ungefähr DaS behauptete: «Die Neukatholiken seien jedenfalls Heffer als Heuchler, denn sie wdllen doch nicht scheinen, was sie nicht sind.» Das Ungereimte eines Angriffs auf diese Wahrheit mag die Welt deurtheilen; ein anderer Grund zu der Suspension deS VicarS Nopper ist aber durchaus nicht denkbar, da der selbe immer ein würdiges Benehmen an den Tag legte und seinenAMts- verrichtungen stets gewissenhaft nachkam. Hierüber haben ihm auch die Gemeinderäthe der hiesigen Diöcese ein glanzendes Zeugniß ausgestellt. Dies die Thalsache! Möge nun das Bewußtsein der Unschuld den Ge kränkten trösten, sowie die Urberzeuguna, daß ihn stelS die Achtung und Freundschaft so Vieler begleitet, welche das ihm Widerfahrene aufs tiefste mitfühlen." i ' — Dem Frankfurter Journal wird aus Darmstadt vom 3V. Jun. geschrieben: „Soeben ist der hiesigen deutsch-katholischen Gemeinde durch ein Schreiben des Bürgermeisters eröffnet worden, daß, der Ent scheidung deS großhcrzogl. Ministeriums zufolge, der Benutzung deS gro ßen Rathhausfaals für die Versammlungen der deutsch-katholischen Ge meinde kein Hinderniß im Wege stehe." — Der Allgemeinen Zeitung wird vom Rhein geschrieben: „Während man im Nassauischen wie in den meisten deutschen Staaten den neuen Dissidenten (dieaugsburgerAllgemeine Zeitung meint damit doch die Deutsch-Katholiken?) wenig Spielraum zu lassen geneigt ist, scheint man im Großhcrzogthume Hessen von andern Principien aüSzuaehen und ihnen mehr Freiheit geben zu wollen. Die Katholiken haben sich bisher über das Verfahren der großherzogl. hessischen Regierung der neuen Sekte ge- genübcr um so mehr gewundert, als sie dies vom StaatSrath v. Linde, der bekanntlich in Darmstadt Referent in katholischen Kirchensachen ist, am wenigste» erwartet hätten. Nun erfährt man aber, daßHrn. v. Linde die Angelegenheit der neuen Gemeinde» in Offenbach und Worms nicht zum Referat gegeben worden, ja daß er in dieser Sache gar Nicht zu Rathe gezogen und gar keinen Einfluß darauf auSgeübt hat." * Aus Schleswig-Holstein, 24 Jun. Die Commission zur Reorganisirung der schleswig-holsteinischen Regierunghatte am 10. Jun. und den folgenden Tagen ihre letzte Versammlung auf dem Landsitze des Prinzen-StatthalterS, dem Gute Noer, wo die Schluß revision ihrer Arbeit stattfand. Die Majorität soll dafür gewesen sein, daß an die Spitze des Departements der Schul- und Kirchensachen künftig ein Geistlicher gestellt werde. In unserer Zeit, wo die Wis senschaft und die Kirche in unverkennbarem Kampfe, der zur Entschei dung immer mehr hindrängt, sich befindet, scheint dies unzweckmäßig. Wenn man die Schullehrer aus administrativem Wege entfernt, obwol sie'früher nur aus dem Wege Rechtens abgesetzt werden konnten, und sie auf die symbolischen Bücher verpflichtet, wahrend sich protestantische Geistliche offen von vielen dort ausgestellten Dogmen loSsaaen und Tau sende gebildeter Protestanten nicht Mehr daran glauben, jo ist das eine Sache, die der ernsten Prüfung werth ist. Man dcsignirt zur Präsiden- trnstelle noch immer den Etatsrath Franke, doch auch den Confcrenzrnth Dumreicher, Mitglied der deutschen Kanzlei und, was kaum glaublich, aber doch wahr ist, den bekannten Kammerhcrrn und Amtmann v. Scheel. Würde dieser Beamte, der in diesem Augenblick in Kopenhagen ist, wirk lich Präsident der schleSwig - holsteinischen Regierung werden, so würde der öffentlichen Meinung in den Herzoathümern dadurch Hohn gesprochen werden, und für die Folgen möchten wir nicht einstehen. Nicht unbekannt ist es freilich, daß, weil nur einzelne meistens bekannte Männer m un serm Lande die publicistische Fkdcr führen, und weil auf unfern Volks festen in der Regel nur dieselben Redner gehört werden, man an geeig neten Orten die Ansicht zu verbreiten sucht, als sei die ganze Bewe gung Sache dieser Einzelnen. Doch sind, wie man weiß, d,e Einzelne« MmatfMaad. **-teiplih. Kirchliche Feierlichkeit. -Leipzig. Gustav- Adolf-Stiftung. — M« ^Geistlichkeit des LandcapitelS Hegau. — Die > DiatsNiMne».--^ Bicar Noppek — Die Deutsch-Katholiken in Hessen- " Warnistädt. -Aus Schleswig-Holstein- Die Reorganisation der Re- gierung. Kirchliches — Revolution in NeuKalden. — Deutsch-Katholiken , in Wiesbaden, u- BondeSbeschlüffe. D*«Gen. ViAerlm. Das Ministerium deS Innern. (-«-) Berlin. Die Webern Eivilproceßgeseh. Ultramontane Zeitung. Angeklagte Aerzte. Nj-Litulatur, Die Minister.! Hr. Mundt. Der Hamburger Correspondent. - De. Dronke. Hr-Straß. -Königsberg. Hr, Ronge- Die Deutsch-Ka- tholiken. l>c. Freystadt. * Danzig- Majestätkbeleidigung. Fälschungen. chÄÜS Schlesien. .Theiner.— Der Fürstbischof von Breslau- — Deutsch- Katholiken in Schlesien. — Deutsch - Katholiken zn Elberfeld und Hamm. Klf>ani«fl. Das Rundschreiben. Hr. Martinez de la Rosa- Dit SanFer- ^ nandobank- Die Brieg Manzanares. WpaAvManairn. Die Königin. Parlament. Der König der Belgier. Hr. Somes. Sir Follet. Der Brand in Quebek- Sir Jackson. Wald brände in Neubraunschweig. Schnelle Fahrt. Schiffbruch. Aranrreich. Deputirtenkammer. Oberst KroSnowSkl. Algerien. * - Paris- Die Tjeputirtenkammsk! Neue Journale. Mshweiz. -Zürich. Dit Instructionen- Wallfahrt nach Einsiedeln. — Sieg wart Müller. Luzern- Schwyz- Ehrenzeichen, ^kürkei. - Konstantinopel- Waffenstillstand im Libanon. Albanefische Aus reißer. Russische Beamte. Der Großfürst Konstantin. «ardamerWa. Die Zöle Royal. Hr- Caton. Wlrjieo. Sqnta Annq. Hr- Elliot. Hr- de Saligny. Hr. Shannon. H«a4« ,)Rationalconvent. GWW. Der französische Geschäftsträger. tva Mlata-Staaten. Die Niederlage Rivera's. Wiffenfchaft und Maast. Lustschiffahrt. — DaS RapöleonSmuseum. — Die «Presse». . handel nn^^nduffrie. *^us Sachsen. Die Grenzzölle. -Leipzig. HkaffLadi-aPg*«« - / De«tschLa«-. *^*LtiPstg, 2. Jul. Bor kyrzem waren wir Zeüge einer erhebende» -kirchliche» Feierlichkeit, die i» unserer Nähe in RückmarSdorf began gen wurde. -Dör neue Pastor, welcher dort eingeführt werden sollte, ist «i» ehemaliger Augustinermönch und Priester auS Böhmelt, welcher vor mHrvn Jahren in unsere Kirche ausgenommen worden war und nachher aus unserer Universität die theologischen Studien vollendet hatte, später aber eine Zeit lang als Lehrer arbeitet«, Hr. Hlina. Aus der ganzen Umgegend hatten sich Viel« zu dieser erfreulichen Feierlichkeit versammelt, und gewiß hat die erhebende und so ganz würdige Art der Feier einen segensreichen Eindruck hinterlassen. Unser Superintendent 0r. Großmann vollzog die Ordination uNter Assistenz der Pastoren Reinhard und Gel lert. Seine Rede hatte trotz der unvermeidlichen Bewegung auf Feldern heftigen Streites eine« so gänzlich von aller Streiterei freien, vom wah ren Geist« deS ChristenthumS durchdrungenen Charakter, daß wir wol fra- «en möchten, ob auch andere Kirchen SiegeSlieder dieser Art anstimmen können. Denn wie eia SiegeSlied auf die Herrlichkeit unserer Kirche kam nmS dir Rede vor, indem sie deren feste Begründung auf die ewige und «nüberwindlicht Wahrheit pries gegenüber der römisch-katholischen Kirche sowie der Menge Derer, dit in bedauernswürdiger Verlassenheit und ziel- fehlendem Umherirren sich mit dem Wahne betrügen, über unsere Kirche hinan« zu sein. Unsere Kirche liebt es nicht, prahlend von der Aufnahme von stühern römisch ^katholischen Christen zu reden, obgleich deren bei uns immer viele um diese Aufnahme bitte», und sie thut recht daran; denn nur wer herrschen will, zählt dir Seinen und zählt laut, wer aber seine Schätze der Wahrheit und Erkenntniß dem Nahende» mittheilen will, flieht das Geräusch des Markte«. Aber von Zeit zu Zeit muß doch ein Urbertritt zu unserer Kirche verkündigt werden, um der Unserigen selbst willen, da mit diese nicht durch da« unaufhörliche Rufe» der Gegner auf die Mei nung gebracht werden, die erweckende und anziehende Kraft unserer Kirche habe aufgchört zu wirken. * LeipNg, 2. JA Der Evangelische Verein der Gustav-Adolf- Stiflung wird seine diesjährige Hauptversammlung am 2. und S. Scpti in Stuttgart halten. — Die Geistlichkeit deS LandcapitelS Hegau (Baden) hat sich in ei ner Capitelsversammlung über den Inhalt der erzbischöflichen Hirtenbriefe, „die religiösen Wirren in der gegenwärtigen Zeit" und „die Gründung po» Stipendien für Theologen" betreffend, einstimmig dahin ausgcjpro- chen: daß. das zurHebunader religiösen Wirren unserer Zeit einzig wirk same Mittel nur in der Wiedereinführung der Kirchenversammlungen ge funden werden könne. DaS Anfinnen zur Gründung von Stipendien für