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AZeigeny-^emmg Tageszeitung un- Anzeiger sür Dippolöiswalöe, Schmie-eberg u. U. Bezugspreis: Für einen Monat 2- AM. - mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Apfg. - :: Temeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. <03 ; Postscheckkonto Dresden 128 48 5 Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafl, des StadlralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breit« Millimeterzelle 6 Rpfa.; im Terttr» bis 93 Millimeter breit« MiUImeterzeil« 1t Apfg Anzeigenschluß 10 Uhr vormittags Freitag, am 18. Mai 1934 Nr. 114 100. Jahrgang DertWs M Sächsisches Dippoldiswalde. An der Volksschule wurde heule der Unterricht vor den Pfingstsericn geschlossen.' Nach einer kurzen Ansprache des Schulleiters Hesse und Einholen der Fahne wurden die Kinder in die Ferien entlassen. Sie währen bis mit Sonnabend 26. Mai. — Auch an der Deutschen Müller- schyle begannen heute dis Pfingstserien. Dippoldiswalde. !Im Hinblick auf das Pfingstfest wird die staatl. Kraftwagenlinie Dippoldiswalde—Reichstädt—Lehn mühle bereits am Pfingstsonntag und Pfingstmontag, eben so am 27. Mai befahren werden. Diese Linie ist nur für !Sonntagsverkehr bis mn 2. Sept, vorgesehen. Die Wagen verlassen Dippoldiswalde um Ovo und 15vo treffen an der jLehnmühle um 0" 1525 ?in und fahren um 10" und '18" wieder zurück; an Dippoldiswalde I I?« und 1d?o. — Der heutigen Ausgabe liegt als besondere Beilage der Sommerfahrplan der Eisenbahn- und Kraftwagen- linicn des Bezirks und der Hauptlinien bei. Welche Orden und Ehrenzeichen dürfen getragen wer den? Das vom Neichskabinett beschlossene Ergänzungsgeset zum Gesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen liegt setz im Wortlaut vor. Außer den nach Maßgabe des neuen Gs setzes verliehenen Orden und Ehrenzeichen dürfen danacl nur die nachstehend aufgcführten staatlichen und staatliä anerkannten Orden und Ehrenzeichen getragen werden 1. Orden und Ehrenzeichen, die von einem ehemaliger Landesherrn bis zum 10. August 1919 verliehen sind; 2. Oo den und Ehrenzeichen, die von der Reichsregierung odei der Regierung eines ehemals verbündeten Landes für Ver dienste im Weltkriege verliehen sind, sowie das Schlesisch Bewährungsabzeichen (Schlesischer Adler) und das Balten kreuz; 3. Orden und Ehrenzeichen, die von einem auslün bischen Staatsoberhaupt oder einer ausländischen Regio rung verliehen sind, wenn die Genehmigung zur Annahme erteilt worden ist; 4. Orden und Ehrenzeichen, die vo> einer Landesregierung oder mit deren Genehmigung ver liehen sind; 5. das Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kren zes. Zugelassen sind ferner die vom Reichskanzler bestimm len Ehrenzeichen der nationalsozialistischen Bewegung so wie die von der Reichsregierung genehmigten Sport-Ehren Zeichen; Mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geld strafe oder mit einer dieser Strafen wird bestraft, wer un befugt inländische oder ausländische Amts- oder Dienst bezeichnungen, Titel oder Würden führt. Das gilt auch fm unbefugtes Führen von Amts- oder Dienstbezeichnnngen Titeln oder Würden der Religionsgesellschaften des äffend liehen Rechts. Ebenso wird bestraft, wer unbefugt inlän bische oder ausländische Orden ober Ehrenzeichen trägt, ode- wer Abzeichen, die den zugelassenen Orben und Ehrenzeichei ähneln, trägt, herstellt oder sonst in den Verkehr bringt. Schmiedeberg. Der Posaunenchor spielt am ersten Feier tag früh 4 Uhr bei günstiger Witterung auf dem Eichhörnchen. Schmiedeberg. Vor nunmehr 50 Jahren, zn Anfang des Sommers 1884, wurde hier, nachdem sich auch die Gemeinde Niederpöbel bereit erklärt hatte, mit einem Schulneubau be gonnen. Die alte Schule hinter der Kirche, (heutige Badean stalt) genügte damals schon längst nicht mehr, mußte doch der zu Ostern 1884 erstmalig hier angestellte Hilfslehrer Mäser, seine Unterrichtsstunden in dem Anbau des Hiekmann- schen Gasthoses erteilen. Die Gemeinde Niederpöbel war seit 1830 in Schmiedeberg eingeschult. Sie wollte ursprünglich sich ein eigenes Schulhaus erbauen, was aber von der Auf sichtsbehörde nicht genehmigt wurde. Seifersdorf. Die Arbeitsfront hatte durch Ortswart Pg. K. Bellmann zu einer Mitgliederversammlung in Oppelts Gast haus für Donnerstag abend «ingcladen. Vor Eintritt in.die Tages ordnung gedacht« Pg, Bellmann der Opscr des Buggingcr Un glücks und die Versammlung erhob sich von den Plätzen. Einge gangene Rundschreiben wurden verlesen und erörtert. Pg. Kantor Weber übte den Arbeitskamcraden das Lied der Dcustchen Ar beitsfront ein. Uebcr Rechte und Pflichten der Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront hielt Ortswart Pg. Bellmann ein ausführ liches Referat und sprach über Beiträge und Leistungen, Unler- stützungcn, Beitragsscnkung. „Kraft durch Freude" usw. Am 2. Juni sott ein Wanderabcnd slattsindcn. Seifersdorf. Es wird uns geschrieben: Die NS.-Bolks- wohlfahrt und RS.-Frauenschasl bereitete auch unseren allen ci»- kamen Müttern im Orte zum Muttertag eine kleine Freude, indem sie den Mütterchen einen gemeinsamen fröhlichen Nachmittag ver leben liehen. Für Abwechslung sorgte unsere lustige Kinderschar mit ihren Berschen und Liebern. Außerdem boten einige größere Mädchen reizende Mandolinenvorträge. Rach einem wirklich fröhlich verlebten Beisammensein nahm All und Jung Abschied in der Hoffnung, recht bald wieder solch «inen Tag verleben zu kön nen. Die kranken und schwachen Mütterchen erfreuten unsere Minder mit Blumen und ebenfalls fröhlich vorg«lragenen Liedern. Um die Saarabttimmung Loßmann über die aktuellen Fragen. Genf, 18. Mai. Vor führenden Mitgliedern der Deutschen Front des ! Saargebietes, die sich zur Zeit in Genf befinden, gab das - saarländische Mitglied der Regierungskommission, Coß- i mann, eine Erklärung über seine Stellung zu den wichtig sten Fragen des Saargebiets ab, die jetzt täglich in der ver schiedensten Farm in der Oeffenilichkeit erörtert werden. Er wies darauf hin. daß drei Fragen im Vordergrund der Erörterung stehen. Dis erste Frage sei die Sicherstellung ücr Ruhe und Ordnung für die Zeit der Abstimmung. Er erkenne durchaus an, daß die besonderen Verhältnisse, die mit der Abstimmung Zusammenhängen, auch besondere Maß nahmen bedingen. Er sei jedoch nicht der Ansicht, daß die Zuhilfenahme fremder Polizeikräfte das geeignete Mittel sei. Im Saargebiet selbst sei die Möglichkeit vorhanden, die Ruhe und Ordnung sichcrzustellcn. Der beste Garant in die ser Hinsicht sei ein gutes Zusammenarbeiten zwischen Be hörden und Bevölkerung. Das bisherige Verhalten der Be- völkerung des Saargebiets gebe ihm das unbedingte Ver trauen, daß auch in der schwierigsten Periode saarländischer Geschichte gesundes Verständnis und Verantwortungsgefühl in genügendem Maße aufgebracht werden. Es sei natürlich, daß di« Abstimmungsperiode eine Ver mehrung der vorhandenen Aufgaben für die Kontroll- und Sicherheitsorgane mit sich bringt. Er halt« deshalb eine angemessene Vermehrung der Polizei- und Landjägerkräfte für erforderlich. Zur Rekrutierung derselben sei im Saar gebiet reichlich Gelegenheit vorhanden. Landfremde Polizeitruppen könnten sehr leicht, anstatt der Ruhe und Ordnung zu dienen, zu sonst vermeidlichen Konflikten führen. Die schwerwiegendsten Bedenken habe er gegen die in der Presse mehrfach erörterte Hereinholung nichtdeutscher Truppen, da sie zu den schlimmsten Auswir kungen führen mühte. Die sofortige Ernennung der Abstimmungskommission halte er sür ein sehr geeignetes Mittel, beruhigend auf die öffentliche Ordnung einzuwirken. Auch die baldmöglichsie Festsetzung des Abstimmungstermins werde viel Stoff zur Kritik beseitigen. Er verstehe diese Forderung der Bevölke rung um so mehr, als der Versailler Vertrag diese Frage bereits eindeutig geregelt habe. Die Frage, die mit nm meisten in der Oeffenilichkeit dis kutiert wird, sei die Frage der Schaffung eines Schutzes der abstimmungsberechtigten Personen des Saargebiets in bezug a.uf ihre politische Stellungnahme. Er veriönlich halte einen Glashütte. Sitzung des Bcrufsschulvcrbands-Vorstandcs und -ausschusscs. Zu Begum der Sitzung wird ein Schreiben des Bczirksschulamts verlesen, in dem allen Vorstands- und Ausschuß- Mitgliedern anheiingestcttt wird, weder offizielle Festessen zu veran stalten noch an solchen tcilzunchmen. Nachdem gibt Schulleiter Hause einen ausführlichen Bericht über den Stand der Vcrbands- berufsschule, die bekanntlich von den Gemeinden Glashütte, Cun nersdorf, Dittersdorf »nd Luchau getragen wjrd. Ans ihm geht hervor, daß der Unterricht in der Klasse der Handwcrkcrlchrlingc (Bäcker, Fleischer, Schlosser, Tischlerlchrlina.c usw.) große Anfor derungen an die Lehrkräfte stellt. Bei einigen Schülern ist Unent schlossenheit in Ler Wahl des Berufes, bei anderen Lehrmittelnot scslzuslcllen. öm Bericht über die landwirtschaftliche Knaben- und Mädchcnklasse verurteil! der Schulleiter die vielen wegen dringen der Arbeit hervorgerufcnen Versäumnisse einzelner Schüle», welche bei manchem 25 Proz. des Unterrichts ausmachten. Hier müsse eine Aendcrung eintrctcn, wobei er auf die Hilfe der Ausschußmi!- gliedcr rechne. Zn der hauswirlschaftlichcn Mädchenklaßc wird die Heranbildung der Mädchen zur Hausfrau und Mutter im Unter- richt stark betont. Die Schülcrzahl beträgt gegenwärtig 127 (im Vorjahre 106) und zwar 48 Knaben (40) und 79 Mädchen (66). Glashütte stellt 20 Knaben und 44 Mädchen, Cunnersdorf 11 Kna ben und 8 Mädchen, Dittersdorf 14 Knaben und 16 Mädchen und Luchan 3 Knaben und 11 Mädchen. Lehrkräfte wirken an der Schule ein Oberlehrer hauptamtlich, ein Oberlehrer aus Lauenstein mit 7 Stunden wöchentlich, weiter drei weibliche Lehrkräfte aus Glashütte, Reinhardtsgrimma und Lauenstein mit einigen Stun den. Als letzter Punk! wird der Haushaltplan positionsweise durch- gegangcn, verschiedene Anfragen vom Vorsitzenden, Bürgermeister Gotthardt, aufklürend beantwortet, weiter Anregungen für kom mende Haushalkplanberatungen entgcgengcnommen und von der Aussage Schulleiter Hauf«s Kenntnis genommen, daß ihm höheren ONS bestätigt worden wäre, daß die Schul« immer spar- sam gewirtschaftet hätte. Der Haushaltplan wurde dann mit einer Einnahme von 858 RM. und einer Ausgabe von 2026 RM. ange nommen. Mil einem Sieg H«il schloß der Borsihendc die Sitzung. Lohmen. Am Miliwock) hakte ein Kraftwagenbesitzer aus Dürröhrsdorf seinen Wagen auf der Hohburkersdorfer Straße angehalten und sich auf kurze Zeit entfernt. Plötzlich setzte sich das Anto von selbst in Bewegung. Der Besitzer lief rasch hinzu, um die Bremsen anzuziehen, doch da war der Wagen bereits zu nahe an die Straßenböschung herangekommen, stürzte hinunter und schlug um. Der Besitzer wurde mit hinunterge rissen und kam unter den Wagen zu liegen. Erst nach zwei Stunden wurden voiüberfahrende Radfahrer auf die Hilfe rufe des Verunglückten aufmerksam und befreiten ihn aus seiner gesährlichen Lage. Er hatte glücklicherweise nur einige Prellungen und Quetschungen erlitten. Auch das Auto war nicht nennens wert beschädigt worden. Dresden. Am Donnerstagmittag traten vom Dresdner Houptbahnhvf aus 1000 VDA.-Jungens und -Mädels die Fahrt zur Pfingsttagung des VDA. in Trier an. Der stell vertretende Lcmdessührer des VDA., Hans Christoph Kaergel, gab der Jugend in einer Ansprache vor dem Hauptbahnhof die Parole „Deutsch die Saar immerdar!" mit auf den Weg. In Leipzig schloßen sich den Fahrtteilnehmcrn weitere 1000 sächsische Jungens und Mädels an, so daß Sachsen als der zmcitstärkste Landesverband des ganzen Reiches bei der Pfingst tagung im Saarland austreten wird. Dresden. Am Donnerstagabend geriet in Dresden-Reick ein mit vier Person«» bcsctzltr Kraftmaqrn, dessen Führer betrun ken war, infolge zu starke» Bremsens ins Schleudern und über schlug sich. Ein 68 jähriger mitfahrendcr Privatmann erlitt einen schweren Schädclbruch, an dessen Folg«» er ei»e Stunde nach der Einlieferung ins Krankenhaus verstarb. Leipzig. Am Mittwoch wurde, wie berichtet, im Staats forste Kanitzsch in einem verdeckten Schleusenloch der Leichnam der 17 Jahre alten Arbeiterin Barthold aus Böhlitz-Ehren berg aufgefunden. Die Leichenöffnung hat ergeben, daß dis Bärthold schwer mißhandelt worden ist. Hierdurch ist es zu Rippenbrüchen und einer Lungenzerreißung gekommen. Weiter ist sie gewürgt und vielleicht auch vorübergehend gedrosselt worden. Sie ist noch lebend ins Schleusenloch gesteckt worden und hat hier Schlamm und andere Flüssigkeiten in die Lust- ; mege eingesogen. Der Tod ist herbeigeführt durch Erstickung j in Verbindung mit einer Verblutung in der Brusthöhle. Für die Ergreifung des Täters oder für den Nachweis von Tat sachen, die dazu führen, setzen die Staatsanwaltschaft und das Kriminalamt eine Belohnung von zusammen 1000.— RM. ans, die ausschließlich für das Publikum bestimmt ist. Löbau. Am Dienstagabend kam auf der Staatsstraße nach Zittau der Autoschlosser Vollmer aus Rosenhain schwer zu Fall, da ihm ein Reh ins Motorrad gesprungen war. Der Kraftfahrer stürzte so unglücklich, daß er sich den linken Unterschenkil brach. Zikkau. Das Schöffengericht verurteilte einen 28 Jahre alten Fabrikarbeiter aus Zittau wegen Kindesmißhandlung zu neun Monaten Gefängnis Der Angeklagte, ein ehemaliger Fürsorge- zögling, der bereits neunmal vorbestraft war, hatte seine beiden ein und zwei Jahre alten Kinder in rohester Weise gezüchtigt. Schließlich erstattete seine eigene Frau Anzeige gegen ihn und leitete gleichzeitig die Scheidungsklage ein. Das Fürsorgeamt hatte den Kindern bereits einen Pfleger zugewiesen. Chemnitz. 3m ganzen oberen Erzgebirge und auch im Vogtland ist in der Nacht zum Mittwoch starker Frost auf getreten. Während in der Mittagszeit 30 Grad Wärme zu verzeichnen waren, sank die Temperatur in der Nacht bis 4,5 Grad Celsius unter Null. Auf Feldern und Fluren lag starker Rauhreif. Der Frostschaden macht sich besonders in den Gärten stark bemerkbar. Die Blüte wurde zum Teil vernichtet. Chemnitz. In der Nacht zum Donnerstag verunglückte auf der Leipziger Straße in Geringswalde der 20 Jahre alte Landwirt Rudolf Müller aus Altgeringswalde mit seinem Motorrad tödlich. Wie festgestellt wurde, war der Motorrad fahrer, der von Dittmannsdorf kam, in dem engen Straßen- teil auf die linke Seite geraten, gegen die Bordkante gestoßen und dann über den Fußweg hinweg gegen die Hauswand gefahren. Hierbei hatte er fich eine tödliche Kopfverletzung zngezogen. Deuölsnikk. Als ein Arbeiter auf seinem Fahrrad den steil abfallenden Höhlteichberg hinabsuhr, löste sich plötzlich ein kleines Päckchen, das an seiner Lenkstange befestigt hatte, und fiel unglücklicherweise zwischen die Speichen seines Vorder rades. Er stürzte dadurch in voller Fahrt in den Straßen graben und mußte in bewußllosem Zustand schwerverletzt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Wetter für morgen Bei ansteigenden Temperaturen und östlichen Winden zu nächst wolkig bis heiter und vorwiegend trocken. Später Ueber- gang zu mehr unbeständigem Wetter mit verstärkter Be wölkung und vereinzelten Niederschlägen nicht ausgeschlossen.