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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189108246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910824
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910824
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-08
- Tag 1891-08-24
-
Monat
1891-08
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1891
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr NtLaction und LrprdUiou IohanneSgaff» 8. Sprechkundt« der Krdarlioa vormittag» 10—12 Uhr. Nachmittag» 5— 6 Uhr. »Ir dt« Nüa,»d« eu>,»!»»»>« M»n«jcrw«r m»cht fich dt» «idocN»» »ich« »er»m»l>ch. Annatz«« der für die nächsttalgeud« N«««er dkfttwmtni Insrr«tr an N,chenta»en tt» S Uhr Nachmittag»» an Sann- «n» Fasttagen früh »ts' ,0 Uhr. Za den Filialen für Ins.-^iuiahmr: ctt» Me««'» Sarti». iAlfrc» Hahn)» Uaiversttätsstrah« 1» Laut» Lüsche. 8l>Ihari»e»sir. 14, pari, und Königsplatz 7, nur bi» '/,L Uhr. EM 2Z8. Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschiistsvcrkchr. Morrlatz den 24. August 1891. f NZtUttireuletttAt^eeiv , vierteljährlich 4 st, Mk. in Alt-Leipzig, iacl. Bringeriohn 5 Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Einzelne Nra. 20 Ps. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilagen (in Tageblatt-Format gefalzt) . ohne Postbesörderung 60 Mt, . «it Postbesörderung 70 Pik. » Inserate 6 gespaltene Petitzeile SO Pf. Gröbere Schrillen laut uns. Preisverzeichnis). Tabellarischer u.Zlfferiisatz nach Höhen» Taru. Nrrlamrn unter dem RedactionSstrich die4gespalt Zeile 50Ps., vor den Familiennachrichteir die 6 gespaltene Zeile 40 M. Inserate sind stet» an die Expcditt«« ga senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung praenuinornwic» oder durch Post nachnahme. 85. Jahrgang. L Amtliche Bekanntmachungen. Lekanlltmachuitg. Die Gewerbekainmer zu Leipzig hat beschlossen, zur theilweiscn Deckung ihre» Bcrwaltuiigsauswandes I Millionen socialistischcr Wählern in Deutschland noch nicht Vollmar'S bei dieser Gelegenheit vor die Entscheidung zu stellen, ob sie internatioual im französisch chauvinistischen Sinne sein, oder aufhören wollten, Socialdemokratie zu spielen, so wäre wiederum der eine Mann nicht dafür haft bar zu machen, der zufällig den Namen herziedl! Dann wäre vielmehr zu bedenken, daß den Franzosen so gut wie uns Allen die Thatsache vertraut ist, dass von den anderthalb für da« lausende Jahr aus sehr Mark de« für da« Einkommen in Spalte ä des Einkommensteueo-Uataster- (Einkommen au» Handel und Gewerbe) entfallenden Steuerbetrags einen Zuschlag von L Pfennigen erheben zu lassen. Dieser Zuschlag, welcher mit dem aus den 30. September d. I. fallenden H.betermine der staatlichen Einkommensteuer erhoben werden I H„r von Bollmar weiterhin" von sich hör-n'läßl. um ein Zwenkau und die zur Sgl. AmtShauptmannschaft Leipzig gehörenden I ö""" ebe»lo glcichgiltig ^>ohl aber soll u»S verlangen, bei Landgemeinden), deren bezügliche» Einkommen 600 übersteigt, I Ipateren Wablgclegenbelten die Probe darauf zu erleben, waü 10 Procent derart „bewußte Socialdcmokraten" sind, um den ^ Bestand des Reiches, sich selbst und das Blut von Hundert- lauscnden der Volksgenosse» einer rachcsüchligcn Laune der Franzosen zum Opfer zu bringe». Wie Herr Liebknecht sich schließlich aus diesen Beklemmungen herauSfindet, ist uns so gleichgiltig als nur möglich, und was zu entrichten. Leipzig, den 15. A«gust I8S1. Dir Gewerbekammer. D. A. Oehler, Bors. Herzog, Secr. äteuer-Zuschlatz zur Deckung -es Aufwandes der Handelskammer. Die Handeltkammer hat beschlossen, zur Deckung ihres Vcv waltungs-Aufwandes» einschließlich de» Auswande» der Börse, von denjenigen Sousleutcm und Fabrikanten in Leipzig und im Bezirke der Amtshouptmanmschast Leipzig, welche in Spalte <1 des Ein die deutsche Arbeiterschaft von einer Svcialtemokratic denkt, die sich im Ausland das Ansinnen gefallen läßt, angesichts des Mobilmachungsbesekt» den Gehorsam zu weigern und im Rücken der AuSmarschirenden den heimalhlicken Herd der selben zu zerstören. Leipzig, 24. August * Moltke sagt in seinen „Denkwürdigkeiten" vom l866er Krieg Folgendes: Der Krieg von 1806 ist nicht aus lomm.nsteu.r-«a,aper, (Einkommen au» Handel. Gewerbe u. s. w.) > mit mindestens 19*0 eingeschätzt sind, für das lausende Jahr I auch nicht berrmgenlsett durch die rN^nUlä e ..in einen Stener-Zu/schlag von vier Psrimi« auf je»« Mark des ''""" """ Bottes e« inar e.» .... lsab.ne als 3. Elasscnwagcn, d. b. zu den Sätzen dieser Elasse— nur noch im Nahverkehr Verwendung sinken, in so weil diese jetzt schon geführt wird, um den Marktlcutcn re. das Mil ühren von Traglasten zu erleichtern. Im Fernverkehr sollen dagegen 4. Elassenwagen nicht mehr geführt und Traglasten nicht mehr frei zugelasse» werden. Diese Maßregel ist geeignet, eine sörmliche Revolution im Reiseverkehr ans den preußischen StaatSbahncn herbei Zufuhren, wo inan gewöhnt gewesen ist, die vierte Wagcnclassc als eine nicht gerade scdöne, aber doch nnenlbehrlichc Ein richtung anzuscbcn. Die Folge hiervon wird eine allgemeine Verschiebung des Verkehrs nach oben, oder, was aus dasselbe hinanSkommt, eine Vcrtbeneruiig des Fahrgeldes sein, womit die Reform in einem bedenklichen Lichte erscheint. Nimmt man noch hinzu, daß auch das Freigepäck zur Aushebung kommt, wenn auch nnler Ermäßigung der jetzigen Gepäck- sracht, so könnte man beinahe versucht sein, zu wünschen, daß Alles beim Allen bliebe. Aus die Entwicklung der Dinge kann man somit gespannt sein". * Bisber ist über die Bcrathungen und die Ergebnisse der Handwerker-Eonscrenz, welche vom 15.—17. Iuni in Berlin zwischen Vertretern des RcichöamtS deö Innern, sowie des MinillerS sür Handel und Gewerbe und den Delegieren des HantwerlcrstandeS abgeballen wurde, wenig in die Oeffcnllicbkeit gedrungen. Jetzt gelegcnllich der Abhaltung dcS deulscheu Tischlerlagcs in Kassel gab Herr NingS- Köln, welcher der Eonserenz als Dclcgirter angchörlc, seinen Erliegen in öffentlicher Versammlung einige Auf schlüsse. Herr Rings (welcher nur seine persönlichen Ein drücke schilderte, Weiteres dürfe er nickt mittbeilen, erklärte er) glaubt, daß der BesäbiguugSnackwciS, wie ibn der Reichs tag beschlossen habe, nicht die Zustimmung der Regierung erhalten werde, dock scbeine cs im Werke zu liegen, daß nur Denjeuigeu gestaltet werke, Lrbrtiuge auSzubiltc», welche auch wirklich die Befähigung dazu haben, bcz. Nachweisen können. Ferner werde man etwas zu erwarten haben, wonach man schon lange gestrebt, nämlich eine gesetzliche Vertretung dcS Handwerks in Form von Handwerker-Kammern. Er glaube, daß die Regierung damit umgebe, solche schon in allernächster Zeit zu errichte», bez. die ersorderlichcn Schritte ergreifen werde, um die Sache zu verwirklichen. Dadurch werde man endlich in Zukunft die Bevormundung durch die HaudelSkaminern los sein. Im Weitere» glaubt Herr Rings die begründete Ansicht aussprcchcn zu dürfe», daß das StaatS- ministerium dem Kaiser Vorschläge über euren Gesetzentwurf betreffs Errichtung der obligatorischen Innung machen werde. Diese beiden Neuerungen würden zweifellos in nächster Zeit entstehen und ein großer Fortschritt zur Förderung deö Handwerks sein. Die Eonserenz habe in jeder Beziehung ein bcsricdigcndcö Ergcbniß gebabt und daS Handwerk wisse nun, daß cs volles Vertrauen in die Intentionen der Regie rung setzen könne * Die Richter sche Presse ist in der Getreidezollsrage niit ibrem Latein zu Ende. Statt ihre Gegner sachlich zn widerlegen und zn bclämpfc», denuncirt sie dieselben nach alter Weise wieder als Ossiciöse und dichtet Herrn v. Eaprivi trotz aller seiner gcgenthciligen Erklärungen ein volles Preß bnrcau an. Nebenbei bcmerlt, »ersteigt sich daS Richter'schc Amtsblatt zu der Prophezeiung, für eine Herabsetzung der Getreidezöllc, die nicht aus allen Grenzen gleichmäßig statt- sändc, sei im Reichstage eine Mehrheit nicht vorhanden. Diese Prophezeiung wird sich ebenso wenig erfüllen wie die andere, daß die Regierung schließlich doch noch gezwungen werden würde, den Gclreidezoll vor Abschluß der Handels verträge berabzusctzen. Jeder, der unsere parlamentarischen Verhältnisse genauer kennt, weiß, daß die in den Handels dcrlrägen vorgesehene Herabsetzung der Getreidezölle nur dann im Reichstage ccne zustimmcnde Mcdrbeit finden wird, wenn dieser Herabsetzung entsprechende Gegenleistungen aus andern Gebieten acgcnüberstchen. Die nothwendigc Schluß folzerung ist die, daß die Länder, welche keine solche Gegen lcistungen machen, auch nicht der niedrigern Getreidezöllc thcilhafl werden. Herr Liebknecht nicht^mehr im Stande sein, nachdem er selbst I er dazu Zeit brauche, könne diese nicht abgewartct werden, * Wiederholt ist in jüngster Zeit von einer Verstimmung in Brüssel den westlichen Nachbarn einen programmwidrigen I lo möge man ibm den Abschied ohne Gesuch geben, zwischen Kaiser Wilhelm II. und dem Herzog Ernst Chauvinismus zum Vorwurf gemacht hat. Aber vom Stand-1 Am Abend de» "" punct der Nichtdcutschen und Ehauvinisteu ist die Lieb jenigen Steuersatz S, welcher nach der in 8. 12 des Ecnkomineu sieuec-Äesetzes enthaltene»» Scala aus das in Spalte ck des Ein ko«meusteuer-K>,lasterS eingestellte Einkommen jedes Beitrags pflichtigen «ntsiillen würde, mit dein aus den 30. Leptemder » I. anstehenden Hek-elerniin erheben zu lassen, und es wird dieser Zu schlag hiermit ausgeschrieben. Leipzig, d», 16. Juli 1891. Der Vorsitzen»« der Handelskammer. A. Thieme. vr. Griffel Herr Liebknecht in -er Klemme. * Dce» Geschäft de« AbwirthschastcnS wird in Brüssel von I anßerbalb, der Preußens in nung und die Stimme des Volkes; cs war ein im Eabinet als nothwcndig erkannter, längst beabsichtigter und ruhig vor bereiteter Kampf nicht sür Ländcrcrwcrb, Gebietserweiterung oder materiellen Gewinn, sondern sür ein ideales Gut, für die Machtstellung. Dem besiegten Oesterreich wurde kein suß breit seines Territoriums abgesordert, aber cs mußte auf die Hegemonie i» Deutschland verzichten. Die Rc>chssi>rsten trugen selbst die Schuld, wenn das alte Kaiserthum seit Jahrhunderten schon nicht mehr deutsche, sondern HauSpolikik trieb. Oesterreich erschöpfte, während es die deutschen Westmarken »»beschützt ließ, seine Kräfte in Eroberungen jenseits der Alpen, statt dort, wohin die Donau den Weg zeigte. Sein Schwerpunkt Dcittichl ... w» - - )cntfcklanl>. Preußen fühlte den inO.'ruativnateii revolutionären'Socialdcmokratcn derart I und berufen, die Führung der deutschen oäminc zu mit Eifer betrieben, daß man einigen Erfolg davon Wohl I Ter bedauerlicke, aber unvcrmcidlicke Auöfchluß erwarte» darf. Nach den am Freitag geführten Verhand- derselben aus dem neuen Re.chc konnte nur durch e.n lungen über die Militairfrage sind auch die eben erst pa'eresBnnd.nß a.mabernd ersevi werden. Aber unvcrglc.ch- erwadmten Betrachtungen des Vorwärts über die „Vater- Uch mächtiger stt Deutschland ohne Oesterreich g-wordcil, als landtklosigkeit" der deutschen Socialdcmokratic verständlich ge-1 ^ »uvor mit Ocstcrreick gcwcfcn ist. wortien. Herr Liebknecht wußte in Brüssel natürlich schon seit! * Zur Geschickte deö Rücktritts deS Fürsten Bis einic/en Tagen, was da kommen werde und hielt cs für zweck-1 »>ar ck bringt die Münchener „Allgemeine Zeitung" folgende entbrechend, durch einen nach Berlin geschickten Artikel darauf I Mittheilung: Die „Rational-Zeitnug" begleitet den Abdruck vor.-zubereitcn, daß er und die deutsche Socialdcmokratie in eine l unserer jüngst hinfichtlich des Verhallens deö Grasen Münster abscheuliche Klemme gerathen sind. Der Brüsseler Eongreß gemachten Benierkiingen an der Stelle, wo eS beißt, „daß wÄl dem Begriff „international" eine gar merkwürdige Aus- I Fürst Bismarck sein Abschiedsgesuch erst auf wiederholten lerzung geben. Das Wort soll ungefähr dabin verstanden I kaiserlichen Befehl cingcreicht habe", Mit einem Fragezeichen, werden, daß die gcsammte soclaldemokratischc Welt vor Allem I Somit ist der „National Zeitung" nicht bekannt, daß, »ach- an der Zertrümmerung deö dcutfchen Reiches interessirt sein I dem Fürst BiSmarck cö adgelchnt batte, zu einem Vortrag über ,iiüsse. Franzosen, Holländer und Dänen sind darin einig, I taS von ihm cinzlireickende Abschiedsgesuch am 17. März die Engländer steheu der ganzen Frage mit verschränkten! Nachmittags im königlichen Schlosse zu erscheinen. ihm Armen gegenüber, die deutschen Socialdemokraten aber sind! gegen Abend durch den vom Kaiser entsendeten General in der Zwangslage desjenigen, auf den von rechts und links I von Hahnke persönlich eröffnet wurde, daß Seine bcr aller Augen gerichtet sind, voll Erwartung, was er nun ! Majestät die Einreichung des Abschiedsgesuchs lagen werde. Und Herr Liebknecht schwingt sich zu einem — I erwarte. Fürst BiSmarck cntgegnetc, daß er nicht schwächlich halben Entschluß empor, er glaubt damit durch-! glaube, die Verantwortlichkeit für die Ein schlüpfen zu können, daß er sich für den Fall eines jeden I reichung seine« Abschiedsgesuche« im gegen Krieges Vorbehalt, welche der beiden kriegsührcnden Mächte I wärtigen Augenblicke übernehmen zu können, »n er für die „eigentliche" Anstiftung deS FeuerbrandeS verant-1 Uebrcgen stehe eS ja Sr. Majestät frei, ibm den «bsckied zu wörtlich machen will. I jeder Minute auch ohne Gesuch zu ertheilen. Am folgenden Nun haben wir schon darauf bingewiesen, daß ein solcher I Morgen erschien der Ebef dcS Eivilcabincls, Wirkt. Geb. Vorbehalt unter allen Umständen ein vaterländisches Bewußt-1 Rath v. LucanuS, mit dem gleichen Aufträge, daß sein auöschließt und in gegenwärtiger Zeit seine besondere I der Kaiser der Einsendung deS Abschiedsgesuches im Laufe Frivolität in sich birgt; letzteres zu bestreiten wird heute auch I des Tages entgcgensche. Fürst BiSmarck erwiderte, daß de« «necht'sche Ausflucht eine Halbheit und wesenlos, sie »er-> verhalt, an dessen Richtigkeit wobl kein Zweifel bestekt, reckt langen die ackive Mitwirkung der deutschen Genossen I fertigt die Auffassung, daß die Einreichung des AbschietS- zur Verhinderung deS Krieges, daS will aber in Anbetracht I gesuchcS aus wiederholten kaiserlichen Befehl geschehen sei. der Dinge nichts andere« bedeuten, als einen ,»euch-> E« kann wohl keinem Zweifel unterliegen, daß die vorstehende lingS verübten Angriff auf die VertheidigungSfähigkeit Mittheilung der Münchener „Allgemeinen Zeitung" den That- DrulschlandS in dem Augenblick, da r« von streitsüchtige» I sacke» entfpricht, Thatsache», durch welche eS erklärlich ist, Nachbarn mit Krieg überzogen würde. Wenn je ein grau-1 daß Millionen von reick-lrenen Herzen sich beute noch nicht samer Scherz verdientermaßen unsere vaterlandSlosrn Social-1 von dem Gefühl patriotischer Mißstimmung frei macken können demokraten bis ins Mark getroffen hat, so ist eS dieser. Sie I * Zur Tarifreform wird der „Magdeburger Zeitung' solle« ihre relativ beste Organisation zur Verfügung stellen, I c>»s Berlin geschrieben: „Der Streit über die Reform des um eine Revolution und Meuterei >m Lande anzufachcn, I Berliner BorortSvcrkcbrS bat die weit wichtigere Frage, wie sobald Deutschland gezwungen wäre, daS Schwert aus der I sich der neue Eisenbabnminister zu der allgemeine» Scheide zu ziehe«; sie sollen «S thun zum Beweis ihrer Kraft, I Reform der Personcntarife stellt, einigermaßen in den zur Bewährung ihrer Organisation, zur Erhaltung de« I Hintergrund treten lasse». Ta durch die Veröffentlichung VölkersricdenS, und Herr Liebknecht weiß nur zu gut, daß eS I im „Reichöanzeiger" die Berliner Reform in der Hauptsache in Wahrheit geschehen soll zur Befriedigung eine« Rachedurstes, I ols geregelt angesehen werden kann, wendet sich da- allgcnieine der in Frankreich also auch bkim „Volke" noch seine Kreise I Interesse wieder der wichtigeren Frage zu und man erwartet zieht, zur Vernichtung deS Deutschen Reiches und alle« dessen, I mit Recht, daß nunmehr auch für die übrigen Strecke» bald was unter dem schützenden Dache dcS Reiches groß geworden I etwas geschehen werde. Leider befindet sich die Angelegenheit ist, die deutsche Socialdemokra'.ie nicht ausgenommen. DaS I dem Vernehmen nach noch mitten im Stadium der Er- ist ja nun eure bitterböse Situation, sie ist völlig danach l wägungen und Ermittelungen, so daß die Einsührnng de« angetban, die baüderlichen (Besinnungen in ihr Gegentbeil > neuen Tarifs noch gar nicht abzusehen ist, mindestens für umzukehre», in Deutschland eine nationale Saite dort wieder I das nächste Jahr noch durchaus zweifelhaft sein dürste. Wie laut und hell erklingen zu lassen, wo jahrelang zielbewußt I versichert wird, soll der Minister nicht die Absicht baden, die dahin gearbeitet worden ist, daß sie zerreiße, und Spaltungen I von seinem Vorgänger vorgeschlagenen Kilomctersätze von 6 -s unvermeidlich zn machen. ! in l. Elasse, 4 Z in 2. Elasse und 2 ^ in 3. Elasse noch E< kann nrA)t auSbleiben, daß socialdemokratisch« Stimmen I weiter zu ermäßigen, dagegen bereit sein, die Zu- Herra von Vollmar dasür veranovortlich niachcu, daß so I schläge sür Schnellzüge sür weite Entfernungen nach schroffe franzvsisch-chauvinistische Forderungen gestellt wurden. I einem niedrigeren Satze zu berechnen. Die Rückfahrkarten, Man wird sagen, e« sei überhaupt erst durch da« neuere Auf-1 Sommer- und Rundreisekarten, die Preisermäßigungen Abend de« 18. März erfolgte dann die Einsendung i von Eoburg gesprochen worden. Von Eoburg aus hat a»Ssührlick motivirtcn Abschiedsgesuches. Dieser Sach-I mcm dies unlängst entschieden demcnlirt; jetzt wird jedoch aber jedenfalls verkehrt. Da- Kokettiren der Herren Lieb-1 kehr die so sehr vermißte Einheitlichkeit und Einfachbe-t zu knccht und Genoffen mit Frankreich und den Franzosen ist I geben. Auch die Abschaffung der 4. Wagenclasse soll Schuld daran- e« hat nachgerade so lange gedauert und ist I trotz der von den Bezirk-risrnbabnrätben und Handelskammern so drei^ zn Tage getreten, daß die Franzosen von ihrem I erhobenen Gegenvorstellungen beschlossene Sache sein. (DaS Standpmnct au« nur folgerichtig handelten, wenn sie Herrn I ist doch nock abzuwarten , hoffentlich wird darüber noch Liebknecht auch ans di« franiösische Revanchepolitik v«rpflich>«n I vorher im Abgeordnetendause verhandelt werden. Anm. «»St«. Sollt, r« «trklich di, Absicht gewesen sr», di« I der Redaktion.) Di» 4. Llaff« wird fortan — ;«d«ch mit aller Bestimmtheit, und zwar auö Eoburg selbst gemeldet, daß Herzog Ernst zu den Kaisermanövcrn in Thüringen nicht erscheinen werde. Die Nach richt hat sofort die Frage wieder aufgcfrischt, woher die Verstimmung rühre, uns abermals werben die beiden bekannnten Versionen ausgctischt, deren eine lautet, der Herzog habe den Kaiser seinerzeit zu bewegen ver sucht, von der Entlassung des Fürste» Bismarck abzuscben; während die andere wissen will, der Herzog kabe sich später erboten, eine Aussöhnung zwischen Kaiser und Kanzler berbci- zusübren, mit diesem Beginnen jedoch in Fnedrichsruhe kläglich Schiffbruch gelitten, und den Fehlschlag soll der Kaiser unangenehm empfunden haben. « * « * AuS Paris, wird geschrieben: In diplomatischen Kreisen wird folgende Nachricht beachtet: Der Präsident des Generalraths der unteren Seine citirte gelegentlich eineS ossici- cllen DinerS eine Aeußerung deS russischen Militair-Attachös Fredcricks, welcher bereits 1888, indem er die französische Armee rühmte, gesagt hätte: „Was wartet ihr doch mit solcher Armee? Thut einen Schritt vorwärts und wir öffnen euch die Arme." Es contrastire die« einigermaßen mit der Versickerung der französischen Regierungükreisc, daß ibnc» die überschwenglichen Manifestationen sür die lediglich Fric- denSzwccke verfolgende sranzösisch-russiscke Entente keineswegs genehm seien, wenn eine derartige Aeußerung unter dem Bei- jall einslußrricher und thcilwcise amtlicher Persönlichkeiten gerade jetzt der Vergessenheit entrissen werde. (Wiederholt.) * Der Gras von Paris hat sich nicht damit begnügt, in einem Schreiben dem Papste Vorwürfe zu machen, daß er zur Republik abaeschwenkt ist, sondern er bat seinem Proteste den nvthizen Nachdruck dadurch verliehen, daß er seinen monatlichen Beitrag, den er zur Eaffe de» Papstthum- zu leisten pflegte, gesperrt hat. * „Eapitan Fracaffa" meldet, di« Regierung in Rom habe besondere Maßregeln zur Sicherung der Krieg- Häfen angcordnet. * Au» Portsmouth wird gemeldet: Auf der könig lichen Macht bei der Durchfahrt durch die französische Flott» befanden sich außer der Königin« der Herzog von EonnaughI, der Prinz Georg von Wales, die Prinzessinnen' Luise und Bcatrice. Nachdem die Macht zwischen den Admiral- chissen „Marcngo" und „Eamperdown" verankert war, entbot die Königin den Admiral Gervais und die Ossiciere an Bord und drückte Herrn Gervais wiederum in huldvollen Worten ihre Freude über die Ankunft der französischen Flotte in den englischen Gewässern und das stramme Aussehen der französischen Flotte au«. Die Königin ließ darauf den englischen Schissen ibre Befriedigung über dir Leistungen msignalisire» und wiederholte letzteres mündlich dem OberstbescklSbaber Elanwilliam. Darauf fubr sic nach OSborne j.urück, begleitet von dem fortdauernden Hurrabgcschrei der in den Raen und SchisfSgängen aufgecntcrtcn Mann- chaflcn. Bei dem Fcstbankct im Admiralitäishausc, welches nach der Floilensckau stattsand, präsitirtc Elanwilliam und brachte den Trinksprucb ans die Königin und den Präsidenten Earnot ai:S, welchen Truikspruck Gervais in kurzen Worten beantwortete. Gleichzeitig speisten die niederen Ossiciere in der Marineschule unter Vorsitz dcS Admirals Jones an sechs getrennten Tischen aus« Festlichste, wobei der „Effect" darin bestand, daß bei dem Trmkspruch auf die französischen Gäste plötzlich die elektrischen Lampen ertöschten und auf den Glas platten der Tische die von unten beleuchtete französische Tri kolore erschien. Der Ball aus dem Ratbbause dauerte bis beute früh 6 Uhr. Die Tanzkartc war bübsck aus dem Union Jack und der Tricolore zusammengcdildet. Unter 22 Tänzen befand sich nicht ein einziger deutscher oder österreichischer Tanz. Ich habe mir Herrn Gervais, der so plötzlich berühmt geworden, aus unmittelbarer Nähe lange genau angesehen. Er sicht sür seine 57 Iabre sehr conservirt und fast jung auS und erinnert in Haltung und Kopsschnitt sehr an den General Mena, den früher» mexikanischen Gesandten in London. Er gilt sür einen Weiberfeind, was ihn bei de» Weibern nack alter Erfahrung doppelt interessant macht. Sein Anllitz ist würdevoll und unbeweglich, sodaß hier und da die Bemerkung laut wurde, er babc dce DiclatormaSke und werde vielleicht als der derzeitige Mann vom größten Prestige in Frankreich die Rolle Boulanger'S ansuchmcn. Wadtcnglon erschien neben ihm äußerlich böchst unbedeutend. Im Ganzen machte er einen günstige» Eindruck, obgleich er verschmähte, sich unter das Publicum im Tanzsaat zu mischen, andern vorzog, auf der Estrade zu verbleibe». * DaS russische WegecommunicativnS-Mini« tcrium hat aus Schauten und Plozk in Polen Tele gramme erhalte», daß dort die Bauern sich der Abfertigung von mit Getreide beladenen Güterzügen gewaltsam wcdcr- sctzen. Da nun in den betreffenden Orte» keinerlei Nolh- stanb herrscht, so schien da« turbulente Vorgcbcn der Bauern ganz unerklärlich. Wie nun die cingclcitcte Untersuchung er geben hat, sind die Bauern von Gctreidespcculantcn zur Er regung von Unruhen angcstistet worden. Diese, welche in früherer Zeit sür verhällnißmäßig billigen Preis die Lieferung von Getreide übernommen hatten, das sie jetzt zu weit besseren Preise» verlausen könnten, suchen Unruhen zu er regen, um sich der Verpflichtung, das Getreide zu liefern, mit dem Hinweis auf eine „torco inasoure", die ihnen diese« un möglich mache, zu enlzieben. Durch Gendarmen und Militair ist eS gelungen, der Aufständischen Herr zu werden. * Den letzten Nachrichten auö Meinen zusolge sind seit Beginn deS Aufstandes in Arabien 3600 Soldaten der Rcgicrungstruppcn durch Krankheiten, infolge der Hitze und in den Kämpfen mit den Insurgenten »ingekommcn. Die übrigen 6000 Mann reichen nicht auö zur Unterdrückung de« Aufstandes. Man wartet daher das Eintreten kühlerer Witterung ab, nm weitere 4000 Mann nach Meinen abzu senden mit dem Austrage zu energischem Vorgehen. * Eine „Standard"-Depesche aus Shanghai meldet, daß bezüglich der Gegensätze zwischen den fremden Vertretern und der chinesischen Regierung betreff» der zu be willigenden Eiitschädigliligen für die durch die letzten Unruhen verursachten Verluste eine günstigere Wendung cingetreten ist nnd nun Aussichten zu einer friedlichen Löjung vorhanden sind. Obwohl die Behörden in Peking sich betreffs der Ent schädigungen der Europäer williger zeigen, so zögern sie doch gegen Hünan vorzugchen, wo der Pöbel, wie bekannt, eben cr)t eine Expedition zur Herstellung telegraphischer Ver bindungen verjagt habe. Andererseits scheinen die fremden Gesandlcii geneigt, der Regierung entgegen zu kommen und baden cingewilligt, daß die Entschävigungcn, welche den Europäern sür die bei den weniger bedeutenden Unruhen zu- gesügten Verluste zu leisten sind, von den localen Behörden gezahlt werden. * DaS „Reutcr'sche Bureau" hat von der chilenischen Regierung nachstehende« Telegramm erhalten: Santiago de Chile, 18. August 189t. Am 15. d. M. entstand liier nicht geringe Aufregung in Folge der Nachricht, daß die Rebellen eine» Handstreich gegen die ein wenig nördlich von Valparaiso gelegene» Hasen San Antonio und Qunitero« planten. In der Nacht vom 14. zum tb. August durchschnitten die In surgenten die Telegraphendrahte und sprengten einen Theil der Brücken und des EiiendahngleiieS mit Dynamit in die Lust. Der an- gcrichtctc Schaden wurde jedoch sehr bald von der Regierung wieder auSgebesseri, welche Brücken, Eisenbahnen und Telegraphenlettunge» unter die Bewachung regulärer Truppen stellen lieh. Die Iniurgeiite» sind bisher noch nicht erschienen und der angedrohle Uebersall hat sich, Dank der vom Präsidenten Balmaceda au de» Tag gelegten Energie, al» leerer Schreckschuß erwiesen. Die neutrale» Staaten sind der An sicht, Lah eS unmöglich sein wird, die Regierung zu stürzen, und schon neigen sich viele Mitglieder der revolutionären Partei dieser Ansicht zu. Die Armee ist vorzüglich diSciplinirl und von dem besten (becste erfüllt. — Am 15. d. M. näherte sich da» der Regie rung gehörige Torpedo-Kanonenboot „Almirante Eondell" dem Hasen von Caldera. Sofort machten sich die Jnsurgeutenschlffc „Cochrane" und „O'Higgins" zum Angriff bereit, woraus der „Almtranle CondeU" in westlicher Richtung weiterdampstc. Bald schlossen sich die gleichfalls zur Conarehpartei haltenden Kriegsschiffe „HuaScor" und „Lachapool" der Berjolgung an. Der „Condell" schlug nun einen anderen Cur» ein und steuert» südlich. Er war fast bis nach Larriral gelangt, al- der Longrehkreuzer „Esmeralda" aus dem Hasen lief und ihm den Rückzug abzuichneiden suchte. Ter „Almirante Condell" wandte sich nun, von allen Seiten bedrängt, nach Subwesten, a>S »och aus dem Hasen von HuaSco die beiden Congreh- schisse „Magellanes" und „Amazonas" herausdainpilen, um ihn den Weg zu verlege». Die sieben ieindlichen Kriegsschiffe bildeten einen Kreis um den „Ainttrante Condell" und feuerten 80 Schüsse aus ihn ab, odne ihm jedoch ernstlich »u schaden. Es gelang de« „Condell" vielmehr, glücklich davonzukommen, nachdem er die ganze In- surgentenffolle der Lächerlichkeit prei-gegebea hatte. Der Comman- deur de» „Condell", Capttatu Moraja, ist ein ausgezeichneter See mann von hohem Muth. — Heute, am 18. d. M, erschien der Iniurgenteukreozer „Esmeralda?' vor Valparais» und feuerte, sich sorgsäUig «» de« Bereich der Lnstendatterten h»u»»d, 8 vchvff»
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