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Wochenblatt für für Wilsdruff, Tharandt, Nr. 76. Freitag, den 26. September 1879 Bekanntmachung. Erscheint Wöchentlich S Mal (Dienstag und Freitag) Abonnementsprcis vierteljährlich 1 Mark Eine einzelne Nummer kostet IO Pf. Jnseratenannabme Montags u. Donnerstag- bis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich 2 Mal Dienstag und Freitag). Abonnemcntspreis dierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Dem Tischlergesellen Theodor Ktvolilmvli, zuletzt hier aufhältlich gewesen, ist in einer wider denselben hier anhängigen Untersuchungs ache wegen Uebertretuug eine Strafverfügung zu behändigen. Da der gegenwärtige Aufenthaltsort des p. HtrvIidaeL hier unbekannt ist, wird 8tioli)>nvll öffentlich vorgeladen, längstens am 1A. October 18 i 9 »n hiesiger Amtsstelle sich einzufinden oder seinen Aufenthaltsort anher anzuzeigen. Die Behörden aber und deren Organe werden ersucht, den p. 8tmolibao1r im Betretungsfalle auf diese Vorladung aufmerksam zu machen. Königliches Gerichtsamt Wilsdruff, am 22. September 1879. I>i. Gangloff. Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Amtsblatt iir die König!. Amtshstnptmcmnschast zu Meißen, das König!. Gerichtsnmt und den Stndtrath zu Wilsdruff. Neunun-dreißigster Jahrgang. Den 3V dieses Monats wird der 3. Termin Linlivmlnvnsteuer (50Zuschlag), HUösnnFsrvnt« und Imnäo8vu1tur- rentv und den 1. nächsten Monats der 2. Termin NrunNeu886 sowie das 3. Quartal 8vbuIxvM füllig. Die Ablösungs- und Landesculturrente ist spätestens bis zum 4. nächsten Monats und die Einkommensteuer, Brandcasse und das Schulgeld spätestens bis zum 14. nächsten Monats bei Vermeidung executivischer Beitreibung an die Stadtkämmerei zu entrichten. Wilsdruff, am 23. September 1879. Der SiMgemeinderuth. Ficker, Brgmstr. HslzMnetiVÜ. " „2111° iLHLs" Lu IliLrauä sollen am 29. September t879, von Vormittags 9 Mr an, nachstehende, theils in den Schlägen der Abteilungen 8 und 20, theils im Einzelnen der Abthcilungen 4, 5, 7, 11, 31, 33, 36—38, 45, 46, 49, 51, 54, 61 und 62 aufbereitete Nutz- und Brennhölzer und zwar: Stück weiche Stämme von 16—29 Ctm. Mittenstärke, Rm. wandelbare Nm. partieenweise gegen sofortige Bezahlung und unter den vor der Auction bekannt zu machenden Bedingungen meistbietend ver> birkene Brennküppel, weiche - gute buchene Brennscheit, wandelbare buchene Brennscheite, gute eichene Breunscheite, wandelbare eichene Brennscheite, güte birkene Brennscheite, wandelbare birkene Brennscheite, - weiche Brennscheite, - eichene Brennknüppel, 1 6 2 11 88 4 291 6 10 11 11 1 3 2 1 18 2 Königliche Revierverwaltmig. M. Weitzwange. Der Generalfeldmarschal Freiherr v. Manteuffel wird es verstehen, im einzeln und h. steigert werden. Die betreffenden Hölzer können vorher in Augenschein genommen werden und ertheilt die mitunterzeichnete Rcvierverwaltung auf Ver langen weitere Auskunft. Tharand, am 19. September 1879. Königliches Forstrentamt. - buchene Zacken, hartes Brennreisig (Aeste), weiches desgl., gute buchene Stöcke, - weiche Stöcke, wandelbare weiche Stöcke Namen des Kaisers rücksichtsvoll, aber fest in Straßburg zu regieren, und ist die Art und Weise dieser Regierung mehrfach Gegenstand von Au dienzen gewesen, die der Generalfeldmarschall v. Manteuffel bei dem Kaiser hatte. Gegen Ende des Monats wird sich der Generalfeldmar schall auch bereits auf feinen Statthalterposten begeben. Fürst Bismarck ist am Sonntag Abends 10 Uhr in Wien ein getroffen. Das Publikum war zu vielen Tausenden versammelt und begrüßte ihn mit brausenden Hochrufen. Die Wiener Zeitungen be grüßen ihn mit der Versicherung, er sei der populärste Mann in Oester reich. Graf Andrassy und Prinz Reuß (Botschafter) waren auf dem Bahnhofe zum Empfang, der Kaiser hatte ihm den Hauptmann Steininger und vier Wagen gesandt. Bismarck wohnt mit Frau und Sohn im Hotel Imperial. Die ihm vom Kaiser angebotene Wohnung in Schönbrunn hat er dankend abgelehnt. Die großen Genies wandeln zwar meist, wie die großen Lichter am Himmel, ziemlich einsam ihre eigenen Bahnen, aber sie leuchten doch einander. Schiller und Goethe haben viel von einander gelernt, wie Jedermann weiß, der ihre Briefe gelesen, und der Bildhauer hat sie deshalb Hand in Hand in Weimar dargestellt. Auch Bismarck und Moltke lernen einer von dem andern, so grundverschieden ihr Metier ist und das eine gleichsam da aufhört, wo da andere anfängt. Wie der alte Moltke im Feldzug von 1870 mitten im Marsch seinen weltberühmten Frontwechsel vornahm und die Heere von Paris nach Sedan abschwenken ließ, so nimmt jetzt Bismarck seinen politisch-diplo matischen Frontwechsel vor. Da auf Rußland kein rechter Verlaß mehr ist für bedenkliche Zeiten, so sorgt Bismarck dafür, daß Deutsch land und Oesterreich eine feste Stellung Rücken an Rücken vornehmen, und find es ziemlich breite Rücken. Von den betr. Adlerköpfen ist der eine nach Rußland, der andere nach Frankreich gerichtet; alle anderen Adler, Lämmergeier und das kleine Geflügel begreifen, was das be sagen will. Das ist kurz gesagt die Bedeutung des Bismarck'schen Besuches in Wien. R. v Schroter. Tagesgeschichte. Der Empfang und Aufenthalt des Kaisers Wilhelm in Elsaß-Lothringen entspricht ganz den Erwartungen, die man mit besonderer Vorliebe von der Anwesenheit des Kaisers in den Reichs- ianden gehegt hat. Schon der Empfang des Kaisers in Straßburg <«ar ein außerordentlich herzlicher, und nicht nur die Spitzen der Be hörden waren es, die dem greisen Herrscher ihre Huldigungen dar- vrachten, nein, auch ein großer Theil der Bevölkerung von Straßburg Und Umgebungen betheiligte sich mit auirichtigen Sympathien an dem Empfange des Kaisers. Bei dem prachtvollsten Wetter begaben sich am Freitag Vormittag der Kaiser und die Kaiserin auf das Paradefeld bei Königshofen, wo der Kaiser zu Pferde stieg und begleitet von dem Großherzog von Baden als Generalmspecteur des 15. Armeecorps nnd bein kommandirenden General von Fransecky in augenscheinlicher Kör ber- und Geistesfrische die Parade über das 15. Armeecorps abnahm. Dem Kaiser folgten die Kronprinzen des deutschen Reiches und von Schweden und der Prinz Friedrich Karl, dann die Kaiserin im offenen Wagen und hieraus die übrigen Fürstlichkeiten und Generale. Nach Pcendigu»g der Truppenparade ritt der Kaiser an die ca. 70 Krieger- bereine, die ebenfalls auf dem Paradeplatze Aufstellung genommen hatten, heran und begrüßte auch diese herzlich. Mit einer wahren Be geisterung wnrden die Grüße des Kaisers von den Kriegervereinen und Ebenfalls von der anwesenden Volksmenge begrüßt. Bei dem darauf- lvlgenden Paradediner in Straßburg trank der Kaiser auf das Wohl bes 15. Armeecorps. Der Fremdenzudrang in Straßburg und auf dem Paradeplatze war ein ganz kolossaler. Auch die Galavorstellung im Dheater am Abend des 19. September war stark besucht und wurde basclbst der Kaiser enthusiastisch begrüßt. Am 20. September betheiligte bch der Kaiser an den Manövcrn des 15. Armeecorps bei Wolfsheim. Die Hoffnungen, welche man sowohl in Kreisen der Re gierung als auch in denen der Mehrheit der elsaß-lothringischen Be völkerung ait die neue Verwaltung Elsaß-Lothringens knüpft, sind gute.