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No. 20 L84I srszMMg Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers C. Heinrich. vor pt- ' rm he- -u be- er- nd- lem LU dte: g- der Dieses Wochenblatt kostet vierteljährlich 12z Ngr. oper 10 gGr.' Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen Bestellungen darauf an. Jeden Monat wird eine Lithographie beigegeben. Einzelne Nummern kosten 1 Rgr. 3.Pf.' Etwaige Beiträge werden unter der Adresse: „An die Redaetion d. S. Dorfz. in Dresden," erbeten. > vorstehenden Regentenwahl die Unentbehrlichkeit ES- partero's al- militärischen Oberbefehlshaber, vielleicht auch die Nothwendigkeit, ihm allein die Regentschaft zu übertragen, allgemein fühlbar zu machen. Die Provinzialjunta von Madrid hat eine sehr inergische Denkschrift an die Cortes gerichtet, worin sie sich besonders gegen die vom Papste am 1. März abgehallene Allocution ausspricht und zugleich die hierar chischen Plane des spanischen CleruS in ihr wahre- Licht zu setzen versucht. Am Schluffe dieser Vorstell ung wird die Hoffnung ausgesprochen, daß die Volks vertreter erkennen würden, wie nöthig es sei, um daS, Glück Spaniens zu sichern, festere und zuverlässigere Stützen aufzusuchen, als bisher die maßlosen Ansprüche des römischen HofeS gewährt hätten. — Die Regent schaft hat indessen entschiedene Maßregeln gegen die widerspänstige Geistlichkeit ergriffen; mehre Prälaten, unter anderen der Bischof von Pampluna, müssen ihre Sprengel verlassen, weil sie sich für den Papst gegen die Regierung erklärt haben. Frankreich. Die Feier des Namenstages de- KönigS, und die Taufe des Grafen von Paris sind glücklich und ohne alle Störung vorübergegangen. Der letztere Tag wurde jedoch nicht mit solchem Pomp ge feiert, als man anfangs beabsichtigte; als Ursache da von giebt man an- daß der König am 1 Mai ein anonymes Schreiben erhalten hätte, welches ihn be nachrichtigt habe, daß ihm den folgenden Tag eine große Gefahr drohe; gleiche Warnungen, von der näm lichen Hand geschrieben, wären ihm auch an den Ta gen vor den Attentaten Fiechi'S, Alibaud's und Dar- mös zugekommen; nachdem der Ministerrath von je nem Schreiben Kenntniß erlangt, wäre die Ordonnanz über die Anordnung der bei der Taufe stattfindenden Festlichkeiten gänzlich umgearbeitet worden.. Der Zu tritt in die Kirch* Notre-Dame, wo die kirchliche Hand- - lung stattfand, wurde außer den Gliedern der Königs- . fatnilie und dem Hofstaate nur den höchsten Staats-. beamten, den Mitgliedern der beiden Kammern, dem diplomatischen CorpS, dem Municipalrath von PariS und , zu avn nan S3. Politische Äcltschau. England. Die Schlappe, welche den Mi nistern bei der irischen Wählerregistrationsfrage beige bracht wurde (Nr. 19), sowie der abermalige Verlust eines ParliamentssitzLs für Nottingham, den ein To- rycandidat eingenommen, haben das Ministerium ver anlaßt, seine Politik wesentlich zu ändern und durch Ausführung einiger von einem großen Theile des Volkes langst gewünschten Maßregeln sich abermals im Amte zu befestigen. Bekanntlich arbeitet man schon seit Jah ren darauf hin, die Getreidegesetze, welche lediglich zu Gunsten der reichen Grundbesitzer und zum Schaden der armen Arbeiter da sind, abzuschaffen oder wenigstens zu modificiren; allein alle Anstrengungen waren zeither vergeblich, und die im Parliamente gemachten Anträge blieben erfolglos, selbst die Mehrzahl der Cabinetsmit- glieder sprachen sich unumwunden gegen dir Abschaff ung des Getreidemonopols aus. Jetzt tritt nun auf einmal der Minister Lord I. Ruffel mit der Bemerkung hervor, daß es die Absicht der Regierung sei, nach Pfingsten eine Vorlage zu machen, in welcher eine Modifikation der Getreidegesetze und zugleich mehrfache Verminderungen des Eingangzolls von ausländischen Prvducten (z. B. Schiffbauholz rc.) beantragt werden sollen. Durch diese Maßregel, wenn sie zur Ausführ ung kommt, gewinnt das jetzige Whigministerium wie derum die etwas lau gewordene Masse des Fabrik- und Handelstandes; eine Stütze, die ihm unter den jetzi gen Umständen um so nöthiger ist, als die Macht der ihr Ziel langsam, aber mit Sicherheit verfolgenden To- rypartei bedeutend gewachsen ist und ihm fast nur das in diesem Augenblicke etwas gewagte Mittel einer Auf lösung des ParliamentS^ übrig geblieben wäre, um seine schwankende Stellung zu sichern. Spanien. Nach den ministeriellen Zeitungen sollen mehre ehemalige karlistische Chefs, unter ande ren auch der ftüher so gefürchtete Cabrera, wieder in Spanien eingedrungen sein; man glaubt jedoch nicht daran, sondern bettachtet diese Nachricht mehr als ein von der Regentschaft angewandte- Mittel, bei der be- Dritter Iahrg. II. Cluartat. Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger rmd Landmann.