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Dresdner Nachrichten : 09.08.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-08-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188808096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18880809
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18880809
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-08
- Tag 1888-08-09
-
Monat
1888-08
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.08.1888
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Nacht-Telegramme. «UI II, tMtin Lirile öer Auilaae.I vir««.«, «u«. ««»»rM. N»I„UU„ des dtenrral« «tu»,» nah- V» l30»n Peridnei, the», darunter hreikende «rdardetter. »ellner und ftriienrr. «ui den Pdltzeikonimttsar, «elchei eine rolhe Fabrik niennehme» wollte, umrde el» Nevolverlchul, ad- l,e«kven. »er tedach seht,in,,. Die chendarmrrie tchoiite der Polizei durch eine» »oidenangrii» Luit. Sin «lrered voudnemenge «and vor der i II Arrondliiemenldmotrie itatt, «o- i de, ein »ievolorrichuil obgegcden nnd Nne r>omve nach dem Poli,eidoften dklchleuderl ivurde. die nicht erdio- »irte. Ile 2tabl»ardiiteii arilten l die Meiiae mtt dem blanken Lüvcl >ni Mchrere Personen wurden vcr- 33. Jahrgang. Aufl.4i;.MW Dnk»ro ^nllollcoll-Lxs'nclitioll bslinäot «ick (iisbsll ctsr vroLÜuvr Unnlc unä vw-a-vw üowi -zoläuer Ln^nll. oL Vozzlrr, k>re«6eu. Dresden. 1888. wundet und viele verhaltet. Au» dem Hrtedhose ward „ernten: „<rs lebe dlc tionunune l Ss lebe die litevolutlon t Die Polizei verhin derte die tintiaitunii rothei Bahnen. Am ««rabc «vurüen viele »leben »c halten. Pari«, u. Au». Mwa tXl Per sonen. darunter mehrere »«rnbarine» und rrablliardtiien. wurden ver wundet und 2.', «utrührer verhallet, litochesort warü von einer revolutto s nüren tOruvve ansaevtissen. welche I ries: „»ticder in» »tochclurt! »llcdcr l mit «oulanan!" Diccrdmuig schien ge„en Abend wiederheraeftrUl zu sein. London, 8. Au« Das Unter haus nahm mit 180 „e„en tit Ltim ! men in »rttterLesttnn die Parnell sche »Uulrrsuchunas Luinmitiiou nu. Die Parnclllten pirlieip» den -aal. M Ick leielsi. NI»aw«lk>, I^I»»uvUtd»ttI«n, äis usilvstou I'-tiMu für il,i8 h'nlhjakr, uur si^ons LorstoNuiiiz. Lvliäo HV. ""Ar ui?- 8 VsZ'it/ UZWA «ruv'wiellel'izlieii I» vfeM: t-lei->,I»«her l-l»te, ^L>3 L »LttKe, 8QUlc»Kq!kttra«8e tt. l(K0r!^^50I8Lr(L. deait,iNt. , M Alvar alitt«« I»! Aivu: ^ N Isar,«ri>niüII<;i « N Völltsviio kliiisocksr! A 17 r, o n 1 l, ü lt T l i t: !l für .^liliUuy, -^.orrtu. üuristoi», K.nuflout.0, ltoiriON'lo oto. W K) slio k'ü>!vr)r5jck1.>tt>^ nn ilnr ^'vtlst »inlnnt 8» un^obrnokt, «lnnn »ioll >1in8n1kv ^ iö nuk äz.8 l.oj^ktnblw jlLNkiluUron ILnst. ln 6on mninwn 2»m 7'ntont D nnxolnclüf.t. /» Intdon ixü (iZz-c»^? Uol'enrnrrltoo. D».'oade»r-?,l., W 1knnio in nUnn ^!>")N5oron!)6lir<.ilimltfvrinIjon1lnrl4Inn^on. « iilpiit'KIt /.ur dilli^k-ll unck prulrtjiti;!»!,, iisi^o ue»i nie^r» ul« Enwum cier iicicklitlkoit, 8o!i>Iltüd uiltl llleMli/.. <»r«»lht^t« 2T,i»«^Vd»IhI von »az« k»< vki>»d»»rv:4 «ti. »>»)») ll,uic»?s' Arbciterauöslaild in Frankreich, Priil>dcnlei»vnlil i» Ni'rdainerika. Hv'unchrichicl!. Feilcrwcrli'. ülrngrh. vechiiiidlililnr'». „Die Welt, in der mau sich laiWveilk. zo» er cS zwar alöbaldzurücl: die Wie-ständischen lwdeu sich nder »ichl al'kaltrn lasseil, inuvilcheu davon lyedranch zu macben. Ganz unvelkeulidar ist eA, das; die ^lnarchlslen die 2Irl>eltciun ruhen schille». DaS Beispiel des frühere» Berumanns An-lh. der, weil er »i de» ilordlrauzösiicheli .Üohlenaruveu eine» Auisiand her- varaeru^cu Halle, zuiu Tank da'ür von de» Pari,er Ärbcilcrn in die Deplilirleutaiinucr uelviihlt ivvrde» »>. wutt denn »ar zu ver- fiilireriich aui andere Soziallslen uu Carriäre iiiachen wollen. BaÄ» hat Slreikhebenö eine Slellnua ueschasien, die ihren Manu nährt. Er aenieht alle Borkheilc seines Al>nevrdlietensihes und schlachtet seinen Eiuslrij; aui's Uiivcrnhämteslc ans. Bon den Bernle.,ren bezieht er Ewiüntte, da er „ihre Lache vertritt", »nd von den Personen, denen er krait seine"-Tcpntirteil-üinstusses LIellen verichnksi, läßt er sieb'S bezahlen Einer äeradezn ekelhaiten Änsveutuniz der ärmsten Polkö- llassen bczichtiat man auch den Heizader verstorbenen ..vwueral" der Eommune Endes. Er war bekannr als einer der verruiensten tÄestalten der revnIntivnärcn Par. teien und wurde vo» seincn eigenen Eelinnnna.szcnos'en als ein Lchandfleit seluer Partei bewichuet. Wälsrcnd der Eoinnlune hat er sich schamlos an dem Permoaeu ler von ihiil aeiw'rdeien „Bonraeots" bereichert und von anderen Ldler» seiner Habzler die Vollstreckung deö Todes mit ichlvercin tsielte abkanien lassen. Tie ll! vkrlmtworNtchcr Redaktkur kür PolitlslllkA lir. ^mll Bitrr o >n Dresden. Jeder Arbeiiemussland (Streik) endet mit einem Ausgleich; Tauer und Verlaus sind allerdings verschieden, je nach dem Stande des ArbeitSmnrkls, der Vorbereitung, der Fülle der Streik kasse und der Entschlossenheit der Führer, linderer Ursachen zu geschweige». Auch in Paris würde zwischen Arbeitgebern und Arbeitern aus friedlichem Wege ein Ausgleich wohl zu erzielen sein, doch treten dcm namcutl'ch zwei Umstände bindernd entgegen. Beides Aus- sliisic des revolutionären Geistes, der von ieher in Paris seine» Krater hatte. Ter Pariser Gemcindcrath hat durch sein Liebäugeln mit den Sozialdemokraten die Voraussetzung unauihörlicher Arbeiic» unruhen geschaffen, und nun sind cs die Anarchisten, welche sich der Bewegung bemächtigen und sie anSbenten. Der Pariser Gemenrdc- ralb verdaust jeurc Wahl theils dem radikal gesinnten Kleinbürger- thuiii. thcilö der wzialisliichen Arbeiterichast. Um sich inder Grinsl der lichteren zu erhalten, hat er mehrere Beschlüsse geiaht, deren Folgen er sich selbst nicht klar gemacht hatte und die er jeht gern rückgängig machte, ginge es nur an. Gegen den Beschlich, die alle Getrcidchalle i» eine ArbcitSbärsc umzuwandcln, lässt sich nn Ganzen Nichts sagen. Ten Pariser Gemeiiwerath leitete das an sich durchaus löbliche Streben, einen Mittelpunkt zu schassen, ans welchem Arbeitsuchende Arbeit finde» 'öniiten. Die Arbeiterbörse sollte alv Arbeiksvermitleluiig dienen. Statt dessen lade! sie geradezu zu Arbeitseinstellungen ein. Sie ruft Arbciler-AnSständc hervor und erleichtert ibre Fortsetzung. Sie schasst keine Arbeit, wenn solche nicht vorhanden ist, wohl aber Hilst sie dazu, die Arbeiter von der Arbeit zu vertreiben. Noch lange ist der Umbau der früheren GctreidiHalle in die Arbeiicrbörie nicht vollende! und schon Halle» ihre halbtertige» Säle von den wüthcnde» Reden AuLständischcr oder von Agitatoren wieder, die einen neuen Ausstand veranstalten wollen. Hätte der Pariser Geineinocrath das geringste Verstandnih für Arbeiterfragen, so würde er seine scheinbar arbeitcrireundlichen Maßregeln mit einer Umgestaltung der Stellenvermittelung be gönne» haben. Der Unwille der Arbeiter über die jetzigen Slcllcn- vcrwitielimgS-Bnreaus ist vollständig begründet: hier findet eine wirkliche Ausbeutung der menschlichen ArbeiiSkrast stall: hier herr scht» soziale Mis.stäude abscheulichster Art, nnd eS wäre wohl an- gezci-zt und gar nicht schwer anSiiihrbar, entweder durch die Stadt- getnciiidc selbst unparteiisch »irkende Stcllenbcrmittelii'igSäiiitrr zu beschaffen oder solche durch städtische Beamte unter scharfer Ucber- wiichimg zu hatten. Statt dessen donnerten die Sladtvater gegen die Stellcnve,mittler und machten gleichwohl nicht den geringsten Versuch oder schlugen einen solchen vor, die Arbeitsuchenden gegen die nn- erhöttc Ausbeutung zu schützen. Diese Armen bleiben sich selbst überlasst» und stehe» hilflos den concessionirtcn, von der Polizei in ihieni Geschälte geschützten Vermittlern gegenüber. Ein weiterer unnberlcgtcr Beschluß deö Pariser GemeinderaihcS war der. welcher für die Droschkenkutscher die persönlichen Papiere lFalirscheiri. Lcumundszengniß rc.) abschafft und das gejammle Fuhrwesen der polizeilichen Ueberwachung entzieht. Ler Genieinde- rath hob die jetzige Ordnung des öffentlichen Fuhrwesens einfach aus ohne etwas Anderes an die Stelle zu setzen. Sind die Kut scher sich selbst überlassen, so sind Nachthcile für die Bevölkerung und die Fremden unvermeidlich, und die Kutscher selbst würden dabei nicht besser fahren, denn Jedermann vermeidet dann, soviel er irgend kan», den Gebrauch einer Droschke, wenn die jetzigen Bürgschaften für die Ortskundo, Fahrkunst und Ehrlichkeit der Roff'ctcnker weg'ällt. Tie Pariser Kutscher aber haben sich zunächst den Beschluß des GemeindcrathS nicht zwei Mal sagen lassen, son dern versuchen, durch einen Ausstand den Beschluß des Gemcinde- rathS durchziisctzen. Der ärgste, aus offenbarer Popnlaritötöhaschcre! eiiigegebcnc Beschluß der Genieinderälhe aber war der Preis- und Lohn-Tarif. Sie lassen den an städtischen Arbeiten beschäftigten Erdarbeitern einen den marktgängigen übersteigenden Lohn zahlen und verbieten außerdem noch die Stückarbeit. Was ist da natürlicher, als daß die auf Staats- nnd Privatbauten bcschästigtcn Erdarbeiter, welche weniger Stundenlohn erhalten, die Arbeit einstcllcn, um so viel zu verdienen, wie ihre stadträthlich beschäftigten Genossen? Sie können nicht begreifen, warum der Staat und die Privatbau- meistcr cs nicht ebenso macken sollen wie die Stadt, d h. ihnen Uhäl.nsi^ worden "wäre). Iw s»r weniger Arbeit mehr Lohn zahlen. Die Unternehmer von ^ - Privatbauten haben es — auch Das ist begreiflich — entschiede» abgelebtst, sich mit ihren auSständische» Arbeitern in Verhandlungen einznlasjen. so lange der Gemeindcrath seinen Lohntarif aufrecht erhält. Es versammelten sich zweihundert Bauunternehmer, die sich namentlich mit der Stein- und Asphattpflastcrung der Straßen. Erd- und Damm-Arbeiten beschönigen. Sie wurden darüber einig, nicht mit den Streikenden in Unterhandlung zu treten, überzeugt, daß dieselben allmählich klein belgeben und ihre Arbeiten wieder ausnchmcn werden, eS sei denn, daß sie wirklich, wie Viele glauben, non de» Boulangisten und Anarchisten materielle Unterstützung er balte», in welchem Falle eS ebenfalls unnütz wäre, ihnen entgcgcn- zukommen. Sie wissen, daß ihnen die meisten Bauplätze offen stehen und sie nur guten Willen zu zeigen brauchen, um ihr Brod zu verdienen. Auf dem MarSfeldc werden schon seit acht Tagen Leute beschäftigt, welche niemals zuvor mit Schaufeln und Picken banlirtcn und fetzt schon leidlich eingearbeitet sind. Der PolizeiprL- sekt Lozs hat durch sein berüchtigtes Rundschreiben auch nicht wenig dazu beigetragen, den Arbeitern die Köpfe zu verdrehen. Anfänglich erklärte er e» für erlaubt, die Werkzeug« von solche» Arbeitern, die sich einem AuSsta»de nicht anschließen wollen, zu zerstören. Infolge des Unwillen», den die toll« Erlaubniß des Lolizeipräfette» erregte. Ur. 4 «I«; llebeischwe.u»u.nge.,.Gerlch,S- TlllMerstlIg, Attstttst. gnng. Aui dem Boulevard Voltaire wurden die rothcn Banner entfaltet. Tie Polizei verlangte deren Beseitigung, stieß jedoch aus thätlichcn Widerstand. Plötzlich iallen Schüsse. DaS Militär dringt mit nutgepflanzleni Baionnet in die Menge und wird mit Stewwürien and Revotverschüssen empfangen. Die rolhe» Falmen werden den Trägem entrissen. ES entspinnl sich ein förmlicher .Kamps wolu' cs auf beiden Seiten Verwundete gicbt. Hierauf .'ltiarchnieii, die ähnliche! ging der sstug m den Kirchhos Perclachaiie. General Lanssier soll gc- sich iiäwtich mittelst seines mcsjene Befehle ertheüt haben, bei der ersten Ruhestörung sosort mit Bajonnct oder blmiken Säbeln zu attakiren und keine Philan- tropie wollen zu lossen. Wer nicht gehorche, solle sestgenoinnieii weiden. Die sestgenoiumenen Ausländer werden ausgewiesen. Die Arbeiteilwrse ist geichloffen und militärisch besetzt. Die B c r 11 ii e r B ö r sc eröffnet« fest, aber ziemlich ruhig. Aiwsichtcn ons Alachln!; eines deutsch'iwsiicheil HaiidelsvertrageS jählings, uffötge Berstens erneri wirkten günstig, veionders iür deutiche Bahnen, von denen Ost preußen, Morienbnrgcr und Mecklenburger bei erheblichen Umsätzen stock stiegen, später ober ans Reoltsotionen etwas znrückgingen. An Bergwerten vollzog sich die gleiche Bewegung; ansongS wilden rege Uiwotzc in Lonrahütte uns Dortmunder statt, spater gaben aber »amenltich Dattinnnder in Folge starken Angebotes Prozent weise nach. Von spekulativen Banken waipn.Kommandit-Anlheile und Kicdit-Akne» bevorzugt und hoher, auch, dis zum Schluß ^ Kassavcrkehr ivarcn denlichc Vahncn lebhaft, österreichische still nnd gut behauptet, Banken ruhig und vorwiegend seit. Bergwerke im radikale Ministerinm Floa gernien nnd mit denen eö kokcttirt hatte. UebcigcuS sei ecwäbnl. daß die französische Presse im Allgemeinen keineswegs beunruhigt ist, sondern anniinint. daß die Regierung bei einiger Entschiedenheit die Bewegung meistern wird. Wciin sie sich da nur nichr in wlicher Sicherheit wiegt! Tie Brandstiitilng einer Fabrik in Annens be zeugt die Wiith und die Frechheit der Ausständischen. Amiens liegt in dein Departement Somme, deiiisclben, i» dein Bonlaiiger troy seiner wiederholten Wahlniederlagen iepr kandidirt. Ter Ver dacht liegt nahe, daß Boiilanger in einer Gewi,scnlosigke>I auch mit dem revolutionären Feuer spiel», um sich wtcoer emporzubringen. Man wittert nicht so ganz intt Unrecht einen houlangistischen Blaie- balg hinter der aiigezüiidercn Fabrik van Amiens. Obwohl die Präside Neuwahl in ffkordainerikaerst in ttBconaten. am ti. Rov., stallsi»det, durchbranst die Wahlbcwcgnna die Ver einigten Staate» schon in voller Stärke. ES gereicht dem letzigcn Präsidenten Eteveland zur haben Ebne, daß er eS verschmäht, seine Wiederwahl durch niedia§e Mittel zu betreiben. Im Gegentheil lhnt er nach wie vor Schritte, die. so hohes Lob sie verdienen, ihm doch iiolhwciidig nweije Feinde erwecken müssen. Sv ist soeben aui Etcveland'S a»S> rüciliches und dringendes Verlangen angeord- net wordeii. l aß an Iustttiveien. im Seediensle, im Post-, Tele- gravhcn- nnd Zotlivesen. der Ackerban-Ablhe'i.uig. in allen LtaatS- driicke cicii, sowie im statistischen Amte re. leine Stelle an irgend Jemand verlieben werden >oll, der sich nicht tnirch. eine Piinling tür daS Amt in genügendcr Weise bejahigt und accignet eiwiesen hat. Bisher waren die einträglichsten und wichtigsten Stellen nur zu ott an völkische Parieiktcpver verliehen worden, die zwar bei öffentlichen Wahlen csts wgc»a»nte „Diahtziehcr" oder „Ltimm- si' gcr" lrc'flichc Dienste zu teiiteii wussten, von dem eigentlichen Staats- oder Gcmeindedienstc aber so gut wie gar nichts verstanden, solidem deiiielbc» dilicb ihre weit geringer besoldeten Untcrbeamlcii verichcn lassen mnistc». Em solches Vorgehen geiode in der jetzigen Zeit, wo die Pränd' ntcmrahl immer naher heramückt. muß beson ders anerkannt werden. Elcveland verichnläht eS. durch Stimmen fang z»m zweiten Male zni» Präsidenten oer Union gewählt zu weiden; er beweist Mutk und UeberzcuqnngStreue und will lieber nicht wieder zum ersten Beamten der Republik erwählt werde», ehe er sich selbst untreu wird und der Eorruptwn die»! Die Verwal tung des Herrn Elevclcwd hat Diejenigen vollständig gerechtfertigt, die ihn für sein hohes Amt wählten. Falls er wiedecgcwählt wird, wird er eine solche Machtstellung cinnchmen, wie sie seit dem Bürgerkriege kein anderer Präsident riinegehavt har. Mißachlnng,' in der Endes auch bei seine» Gniosien stand, har! zicmffch gut behauptet. Oeslecreichische Bahne» konnten sich im sieilich nicht gehindert, daß er seine führende S'clle behielt. Alle. Tnrchichiiitt gut behaupten. Fremde Renten still aber fest. Im seine Schäiidlichkeitcii verziehen ihm die Revolutionäre, weit er ihnen an revolittionärcr Krait und Gewalltbätigkeit über war. WaS .. „ bei dcm Begräbnis; dieses „Helden der Revolution" sich eceimie» - Durchschnitt besser, ebenso Jildiistücpaviere, auch Brauereien stei- wird. darüber erwarten wir vom Telegraphen Ausrchlüffc. Das aend. österreichische Prioritäten fest. Silberprioritäten bevorzugt, igiict ist von den Geistern ninnngt. die es Privatdiskont 1-'/« Prozent. Frankfurt». LN., 8. August, (krcdit TIaalsbalin 205-/,. i!om- bardrn 8L.2ä. Äali-iirr I77U,. Eanvlcr 81,8». ivroc. Unaar. oioidreuie 83,8». DiSconlo 217,2». DreOdn. Bk. - . Maklerb. —. Laura —. Arft. w i r n, 8. A»„ust. grriiil 3IL.2». Liaai»daiiu —, Lomtarde» —, Nordwcftb. —. Marknote» —. Nng. Gold 1»1,1ö. Still. Bari,. 8. Aug. >Si»I«st.> «-nie 83,82. AuietHe l»s,r». Italirner !>k,17. SlaatSdalm 322,3». Lombard«! 218,»», do. Priorltälrn —. svanier 73,»». iknvvtrr 128.38. Oltomancu 321,»>>. — Fest. London. 8. August. BormiltagS lt Nbr 1» Mi». Eousol» 9»I,. 1873rr Rustrii »7-/,. gluan« »1-/,. Lombarden 8«/„. «ono. Türken I1-V. tvroc. illndirte Amcrikan-r —. Iproc. Ungar. Golbrenle 82>/,. Ocfterr. iSold- rrnte »I. 'NrrnL. tonioi, I»ö. Eglibrer n'i'N,,. »icar lLgypter I»2-/a. giarant. idgubter I»2>/«. Ottomandank 1»o... Snc,-Aktien 87> .. Svanier 72-/,». 8"/„ »Nixisancr »3. 'Neue Egypt. Nnlciiir —. — Stimmung: Rnliig. — Weiter: Prachtvoll. Pari» <Pr»d u lIrn>, 8. August. iSchluä.) Weizen vcr August 28,3», »er »!o»br. Fc»r. 28.3». fest. Svirituo »er Liiignst 13,3», per Januar-April 1»,73, innig, giüböl per August 82,»», per Januar-April 62,»», ruhig. A IN st k r d a l» . 8. August. Vrovnkteu iSchiusN. Wcizrn per November 212, weichend. Noggr» »e> Oriobcr 113, weichend. London. 8. Auauii. Produtlrui swiutz. cpttglischer Weizen rubigst. srcmdcr unve.ändkri, Kansci znrnch»nl>en». Maizgcrstc ruliig, MgiNgerste, Mai» fester. Hafer lbiiiig. lbrurcr. — Weiler. Prachtvoll. Lokales luiö Lächsisaiesl — Se. Königl. .Hoheit Prinz Georg unternahm vorgestern in Begleitung der Prinzen Johann. Albert »nd Prinzeß Mathilde von Pirna aus einen Ausflug in die sächi. Schweiz, wöbet u. Ll. der Knhslc.ll und Wasserfall besucht wurden. Gegen ti Uhr wurde daS Diner in Sendtg'S Köiiigs-Bllla eiiigeiwiilnien; die Abreise fand Abends 7 Uhr -1i> Minuten vom Bahnhoi Schandau ans stall. — Le. Königl. Hoheit Kronprinz Victor EManuel von Italien, der von München erst hier ciittiin, nachdem er zuvor Regensburg besucht hatte, ist im Victoriahotel unter dem Rainen enieS Grasen von Pvllenzo abgcstiegc». ff» seiner Pegieitnng bcsinden sich: General Mare, Colonel Olsio-Egichiv, Major Bra- neaccia, Eapitaine Iranzivsi und 7 Beamte nnd Diener. Zur Begrüßung des einstigen italienischen Thronerben, der heule im 19. LcbcnSiahr steht, waren von Berlin kommend, in demselben Hotel der italienische Gesandte in der Reichshauptstadl, Grat de Laniiav, nnd der Mililäratlachffc Grat Rvbitant abgcstieacn. Ter Aiiseitthall in Dresden ist aut 8 Tage berechnet »nd füllen von hier mehrere Abstecher nach Meißen, Freiberg. Schandau w. statt. Gestern besuchten die hohen italienischen Gäste die Bildergalerie und Abends die Vorstellung des „Lohengrin" im Altstädtcr Hofthcctter. — Man erwartet am hiesigen königl. Hose in einiger Zeit auch den Besuch des verwandten Königs Dom LouiS vv» Portugal. — Der Briliiiienarzt Tr. Johann Kops in Maricilbad erhielt das Ritterkreuz 1. KI. des Königl. Sachs. AtbrechtSordens. — In den prenßischcii Jahrbüchern verössriitlicht Prof. Tr. Delbrück, der Erzieher des verstorbene» Prinzen Lialdemar von Preußen, persönliche Erinnerungen an Kaiser Friedrich. Wir ent nehmen denlllben folgende Stelle. Nach Dr. Delbrücks Mitthci lungcn wollte König Wilhelm nach dem Siege von 1866 durchaus Sachsen annektiren. Daraus entspann sich ein »charfcr Eonsiict mit BiSmarck, der ans Rücksichten aus die allgemeine po liliscyc Lage dringend davon abricth, am dieser Forderung zu bc harren. Hierbei war eS »nn der damalige Kronprinz Friedrich Wilhelm, welcher hierbei vermittelte und schließlich zu Gnnilen der BlSmarck'schen Ansicht den Ausschlag gab. „Sie wissen," erzählte der Kronprinz dem Proi. Delbrück, „daß mir die Bismärckerci in der Cvnfllcttszcit sehr znwidrr war; min aber, da daS Heil dcS Vaterlandes aui dem Spiele stände ging ich zu Bismarck und vcr sicherte ihm, daß ihm meine Unterstützung nicht fehlen sollte. Als ich in Nikolsburg den steilen Schloßberg hinaus ning, begegnete mir auf der halben Höhe General v. Moltke, der mir sagte: ..Sic finden oben Alles in der 'chlimmsten Bagarrc (Verwirrung), der König und Bismarck sehen sich mcht. Ter Kaiser van Oesterreich hat durch die Vermittelung dcS Kaisers Napoleon Frieden ange boren. aber die Integrität Sachsens als Bedingung gestellt. Das will der König nicht zugeben." Als ich hinaus kam. fand ich cs wirklich so. der König und Bismarck hatten sich cinaeschlosscn und Keiner wollte zmn Ander». Ich machte mni den Vermittler. Es wurde ein KrirgSrath berufen und die Sachen verhandelt. Ta wandte sich der König — das einzige Mal, wo er das gethan hat — an mich und sagte: „Sprich Tu im Namen der Zakumt." — Angenommen, Meü habe sich so verhalten, wie es Di Delbrück erzählt, so kann dies der Verehrung, die wir Sachse» dem An denken des Kaisers Wilhelm jchnldcn, keinen Abbruch ihn». Kaiser Wilhelm hat gar bald erkannt, daß^'es cm politischer Fehler ge wesen wäre, 1866 das Königreich Lachsen zu nnneklircn: er hat, nachdem er sich der von Bismarck und dem Kronprinze,, vertretene» Anschauung gefügt, sich nachher als ein treuer Schützer Sachsens bewährt. Die anjrichtigste nnd innigste Frenndschast hat ihn seit dem mit den Königen Johann u»d Albert verbunden und so sehr war er nach 1866 von der Nvthwcndigkeit der Selbstständigkeit Sachsens überzeugt, daß er stets, sobald Angriffe am dieselbe er folgten, sie stets abznschlagen wußte. Zu lebhaftem Danke aber sind wir in Sachsen dem Fürsten Bismarck verpflichtet, daß er in schwierigen Zeiten für die Erhaltung Sachsens rintrat nnd es Rruefte Telegramme ver „Dresvncr Nackr." »om 8. Aug Berlin. Der sächsische KucgSminister Gras v. Fabriee ist nach Dresden znriickgckchrt. — Der Stattkaller van Elsaß-Lothrin gen, Fürst Hohenlohe, ist in Berlin eingekoffen. — Der Kaiser wird der Einladung Hamburgs zu den Zollanschlußfeierlichkeilen nicht entsprechen, ebensowenig der Einladung Franlnirt's zur Er öffnung des neuen Bahnhof s, da in jene Zeit die Neffe noch den Neichslanden und an die südlichen Höfe fällt. — Tic „Nordd. Mg." verweist gegenüber dem rmsffchen offiziösen „Nord", welcher in der Massanab'Affaire für Frankreich eingelreten war, daraufhin, daß Frankreich nicht daS mindeste eigene Interesse weder an der Sendung eines Konsuls nach Massanah, noch an einem Protest gegen das Vorgehen Italiens hatte, da es so gut wie gar keine HaiidelSintcrcssc» in Massaiiah zu vertreten hat. (Es leben dort nur 2 Franzosen, kleine Leute, für die allein unter gewöhnlichen Verhältnissen sicherlich kein Konsul eniaesetzt worden wäre). In dem Frankreich die in Massanah ansässigen Griechen unter seinen Konsulmsckntz nahm und zmn Protest gegen oie Besteuerung hewog, that es etwas/wofür kein anderer Grund crfindbar ist, als der Wunsch, sich an Italien zu reihen. — An Stelle vo» Äitzcn- dorss's (7. Armeekorps) wurde Graf Albedhll, an Stelle von TrcSkow's (9. Armeekorps) General LeSzerynSki zmn kommandirenden Gene ral ernannt. — Die „Post" erfährt, die deutsche Negiening ließ durch ihren Botschafter beim O-uirinal erklären, daß sie unter den gegenwärtigen Verhältnisien in Massanah Kapitulationen nickt für anwendbar erachtet (Kavitulalionen gewähre» den Angehörigen der christlich-europäischen Staaten Befreiung von der türkischen Ge richtsbarkeit und Sienernewalt). — Für die schlesischen Ncber- schwkinntten bildete sich mffcr Führung des Herzoas von Natibor, des Obcrpräsidenlen von Seydcwitz und des Landyauplmanns ein Hilfskomitee. »! Paris. Die Beerdigung deS Eommune-GencralS Endes bat heute morgen stattgesunden. General Saussier, Krmnnandant von Paris, hatte unbeschränkte Vollmacht erhalten. Der Polizeivräiekt war angewiesen, 899 Polizisten in Eivil in den Leichenzug cintre- ten zu kaffen. Sänniilliche Polizeiaaenten nnd die ganze Stadt wache waren zur Ansrechterhaltiliig der Ordnung bei dcm Zuge oufgeboten: 2460 Schutzleute mit sännntlichcn Offizieren der Schutz- mannlchaft hatten Dienst. Der Lcichcnzug setzte sich unter nngc- heurem Gefolge In Bewegung. Rochesort, Louise Michel, das Rc- volutiottskviiiiiee, darunter rvthc Kränze und rolhe Banner, letztere aiifanas verhüllt, tragende Personen nahmen an dcm Zuge Tbctl. Derselbe setzte sich unter Hochrufen au, die Kommune in Bewe- '3»88ü,iz3z PNU 0P0IIUIP8 3,6 rrSu^L pnn agiioiiziuim^ .i»Äi."l8oSirivi;ii.iiZ^ l.1 WwM ^s§8Zi L
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