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WabenauerAnzeiger MW sm MM Seismdms, Setz, Nmmims, Wm, öMW N Amtsblatt für den Stadttat zu Rabenau. Erscheint Montag, Mittwoch und Freitag nachmittags. Abonnementspreis 1,20 Mark vierteljährlich. — Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 15 Psg-, für auswärtige Inserenten 20 Psg., Reklamen 30 Psg., im amtlichen Teil 35 Psg., tabellarischer Satz entsprechend höher. Jeder Anspruch auf Rabatt erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. — Für Fehler in telephonisch aufgegebenen Inseraten übernehmen wir keine Verantwortung. Redaktion, Druck und Verlag von Hermann Mardeck in Rabenau. Mmm 81. AM, -lA ZmerÄU de« 11. W M8. zi. MWH. Amtlicher Ml. WM M MnsMÄÄK dck. , Die für die Ausgabe der Brot- Milch- und son stigen Lebensmittelkarten jeweilig bekannt gemachten Zeiten werden von verschiedenen Einwohnern oft ohne jeglichen besonderen Grund nicht" eingehakten. Die nach trägliche Ausgabe dieser Karten an Amtsstelle ist beiden: gegenwärtigen Geschäftsgänge aber derart erschwert, daß in Zukunft außer den festgesetzten Ausgabezeiten Lebens mittelkarten nur gegen eine . Gebühr von 25 Psg. für die einzelne Haushaltung verabreicht werden werden. Ebenso wird die für die fAbgabe ; der Brotmarken durch Me. Bäcker angesetzte Zeit (jeden Montag von 12 bis 1 Uhr) verschiedentlich nicht befolgt. Auch hier wer den in Zukunft Ausnahmen keineswegs ( 'mehr gemacht, die Abliefernden vielmehr zurückgewiesen werden, wenn sie außerhalb der bezeichneten Zeit die Marken abgeliefert wissen wollen. Rabenau, am 8. Juli 1918. Der Bürgermeister. Blitzschutzanlagen betr. Die Ablieferungsfrist für Vlitzschutzanlagen ist nach einer Mitteilung der Kriegsrohstoffstelle des König!. stellvertretendenWeneralkommandos bis 1». MMr 1818 verlängert worden. DerLUbernahmepreis von 5,50 Mark für jedes Kilo Kupfer aus Blitzschutzanlagen bleibt unverändert bestehen. Rabenau, am 8. Juli 1918. Der» Bürgermeister.. Bekanntmachung. Gemäß 12 und 14 des Landesgesetzes vom 4. Dezember 1912 liegen das für die hiesige Stadtgemeinde von dem Vorstand der landwirtschaftlichechBerufsgenossen- schaft eingegangene Unternehmeroerzeichnis und die Hebe rolle 2 Wochen lang, und zwar vom 12. bis 25. dieses Monates zur Einsichtnahme der Beteiligten im hiesigen Rats- geschäftszimmer aus. Nach Beschluß der Genossenschaftsversammlung ist auf das Jahr 1917 für jede beitragspflichtige Steuer einheit ein Betrag von 4.65 Pfg. zu erheben. Einsprüche der Beteiligten gegen die Beitragsberech nung sind binnen einer weiteren Frist von 2 Wochen direkt an die Geschäftsstelle'der Genossenschaft, Dresden- Altstadt, Wienerplatz 1, zu richten; der ausgeworfene Betrag ist jedoch trotzdem vom Unternehmer, ungeachtet des Einspruchs, in voller Summe zu zahlen und wird demnächst durch den Schutzmann Rudolph einkassiert werden. Rabenau, am 8. Juli 1918. Der Bürgermeister. Pflichtfeuerwehr. Donnerstag, den 11. Juli, nachmittags 7 Uhr: n .Übung der Pflichtfeuerwehr. Rabenau, am 10. Juli 1918. Ion Leii KnmMMMtzn. (Umtuch.) Großes Hauptquartier, 8. Juli 1918 - festlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Die Artülerletatigkeit lebte am Abend auf. Sie nahm wahrend der Nacht beiderseits der Lys, am La- Bassee-Kanal und zu beiden Seiten der Somme zeit weilig große Stärke an. Rege Erkundungstätigkeit. Stärkere Vorstöße des Hemdes bei Merris und südlich der Lys scheiterten. . ... Heeresgruppe Ditscher Kronprinz Westlich von Chateau-Thierry hielt lebhafter Feuer kampf an. Vorstöße des Feindes gegen den Clignon- Abschnitt und südwestlich von Reims wurden abgewiesen. (Amtlich) Großes Hauptquartier, 9. Juli 1918. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Südlich des La-Bassee-Kanals wurden mehrfach wiederholte Teilangriffe, auf dem Nordufer der Somme starke Vorstöße des Feindes abgewiesen. Der Artillerie kampf blieb in diesen Abschnitten lebhaft und nahm am Abend beiderseits der Somme zeitweilig wieder große Stärke an. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Westlich von Autheuil (südwestlich von' Noyon) haben sich heute früh nach heftigem Feuer örtliche An griffe des Feindes entwickelt. Am Walde von Villers- Cotterets scheiterten Teilangriffe der Franzosen in unserem Kampfgelände. * Gestern wurden 18 feindliche^Flugzeuge abgeschossen. Lokales und Sächsisches. Rabenau, 10. Juli 1918. * Verarbeitung der beschlagnahmten'Gasthauswäsche. Nach einer Mitteilung des Ministeriums soll die beschlag nahmte Gasthauswäsche zu Gebrauchswäsche, Windeln, Hemden usw. verarbeitet werden. Hierfür soll in jedem(Bundesstaat oder in jeder Provinz eine Zentral stelle eingerichtet werden, bei der die beschagnahmte Wäsche gesammelt, zugeschnitten und zur Verarbeitung an die Firmen, die sich an den Nähaufträgen beteiligen wollen, ausgegeben wird. Nach Bedarf sollen den Zen tralstellen Nebenstellen angegliedert stverden.^Die Han delskammer in Dresden erklärte sich damit einverstanden, daß zum Betrieb einer derartigen Zentralstelle für Sachsen eine Firma in Aue in Aussicht genommen wird. Sie ersuchte aber das Ministerium, daß zur Verarbeitung der Gasthauswäsche Much die Wäsche- und Korsettfabriken ihres Bezirkes mit herangezogen werden. Die Errichtung einer besonderen Nebenstelle im Handelskammerbezirk Dresden wurde nicht für notwendig erachtet. * 10000 kriegswirtschaftliche Verordnungen! Die Paragraphenschusterei, die nun schon jahrelang unser ge samtes Wirtschaftsleben dirigiert, wird vortrefflich illu striert durch die Tatsache, daß bisher an die 10000 kriegswirtschaftliche Verordnungen erlassen wurden. Die Zahl der Kriegsgesellschaften ist bis jetzt auf 200 ange wachsen. Ungeheuerlich sind der Beamtenapparat und die Verwaltungskosten, die diesen „Staatssozialismus" auf Kosten des Volkes in Funktion halten. Die Kriegs rohstoffabteilung allein beschäftigt nicht weniger als 15000 Personen. Enorm wird dein Volke durch die Kriegsgesellschaften das Leben verteuert. * Alle Tabakbau treibenden Personen werden zur Vermeidung von Bestrafungen darauf hingewiesen, daß Pflanzungen von Tabak zu Rauchzwecken spätestens bis zum 15. Juli jedes Jahres bei der zuständigen Zollstelle zur Versteuerung angemeldet werden müssen. Bei dieser Amtsstelle sind auch die vorgeschriebenen Tabakflur-An- meldungen zu haben. Die Steuer beträgt bei der Flächensteuer, die in Sachsen hauptsächlich in Frage kommt, für 1 Quadratmeter 7 Pfg-, mindestens jedoch 70 Psg. Steuerfrei sind nach § 3 der Tabaksteuerord nung nur Tabakpflanzen in botanischen und anderen Gärten zu Unterrichtszwecken, wenn der Tabak nicht zum Genüsse verwebet wird, sowie bis zu 50 Tabak- pflanzen^auf einer Besitzung, die nur zu Zierzwecken ge pflanzt werden. Wirdider Tabak zum Rauchen ver wendet, so ist auch die kleinste Pflanzung steuerpflichtig und daher anzumelden. * Vom Schwurgericht Freiberg wurde der Dienst knecht Erich Ernst Hünich in Lübau wegen versuchter Notzucht zu IJahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Dippoldiswalde. Auf >Vereinbarung mit dem Landesausschuß der Vereine vom Roten Kreuz hat Herr Bürgermeister Dr. Hornig die Leitung der hiesigen Orts stelle vom Roten Kreuz übernommen. Unter Mitwirkung des Herrn Oberlehrer i. R. Buckel und Frl. Johanna Jäckel vermittelt die Ortsstelle'gern Auskunft über Ver mißte, Verwundete und Gefangene aus der Amtshaupt mannschaft Dippoldiswalde. Chemnitz. Die vor den Toren unserer Stadt ge legenen Gemeinden.Siegmar, Stelzendorf und Reichen brand tragen sich mit . dem Gedanken seiner Verschmel zung, die bereits so weit gediehen ist, daß sich Stelzen dorf mit Siegmar voraussichtlich am I. Januar 1919 vereinigen (wird, während die Verhandlungen zwischen Siegmar und Reichenbrand noch (nicht (zum Abschluß gelangt sind. Zwickau. I Die hiesige ^Strafkammer verurteilte die Fabrikarbeiterinnen Helene Schürer und Marie verehl. Schubert aus Lauter, die sich längere Zeit hindurch in Verkehr mit Kriegsgefangenen eingelassen hatten, zu 3 bezw. 4 Monaten Gefängnis, unter Aufhebung des schöffengerichtlichen Urteils erster Instanz, welches nur auf je 5 Wochen Gefängnis gelautet hatte. Borna. Ein heftiger Austritt mit Leipziger Ham sterern erregte muf Bahnhof Breitingen allgemeines und peinliches Aufsehen. Eine anscheinend bessere Dame mit ihrer Tochter und zwei Dienstmädchen fiel dem dienst tuenden Polizeibeamten durch den Umfang des mitge- führtcn Gepäcks auf. Er unterzog dasselbe einer nähe ren Durchsicht. Dabei stellte man fest, daß die vier Frauen über 20 junge lebende Gänse mitführten, die in der Umgegend aufgekuuft waren, ferner große Mengen Butter, Schinken usw. Der Gendarm beschlagnahmte dielHamsterwaren. Dadurch wurde die „bessere" Dame so in Aufregung versetzt, daß sie sich tätlich an dem Be amten vergriff. Das Nachspiel dürfte für ; die Frau und ihre Tochter ein sehr unangenehmes sein. Zittau. Wegen unberechtigten); Weiterbezugs der Kriegsunterstützung wurde die geschiedene (Kriegersfrau Bergmann aus Olbersdorf, die in einer Dresdner Muni tionsfabrik beschäftigt ist, zu 6 Wochen Gefängnis ver urteilt. Leipzig. Blechernes Schuhwerk. Eine Genossen schaft hat jetzt beim Patentamt ein Patent auf Schuh werk aus Blech angemeldet. Die Blechschuhe sollen sich in Tragfähigkeit, Billigkeit und Haltbarkeit auszeichnen. Zwickau. Bei einer Reparatur an der elektrischen Leitung entdeckten die Arbeiter in einer hiesigen Villa gegen 50 Schinken, viele Würste und dergl. und erstatte- ten Anzeige über das aufgefundene Hamsterlager. Kleine Nachrichten. Im Sperrgebiet versenkten unsere Unterseeboote wiederum 33 000 Tonnen. Staatssekretär des Auswärtigen v. Kühlmann ist von seinem Posten zurückgetreten. Der Reichstag hat den neuen Kriegskredit von 15 Milliarden dem Hauptausschuß zur Vorberatung über wiesen. Die Verwaltung der preußischen Staatseisenbahnen hat im Frühjahr 1918 etwa 80 Millionen Mark an Diebstahls-Entschädigung zahlen müssen. Deutsche Seeflieger haben vor der Themsemündung zwei englische Unterseeboote .durch Bombentreffer schwer beschädigt. Sämtliche irische Hafenstädte sind als Kriegsgefahr zone erklärt und dem militärischen Befehlhaber unterstellt worden. Portugab hat die diplomatischen Beziehungen zum Heiligen Stuhl wieder ausgenommen. Die japanische Negierung hat auf den Inseln im Süden des Stillen Ozeans eine Zivilverwaltung einge richtet.