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Dresdner Journal : 14.02.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186302141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18630214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18630214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1863
-
Monat
1863-02
- Tag 1863-02-14
-
Monat
1863-02
-
Jahr
1863
- Titel
- Dresdner Journal : 14.02.1863
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M- M. , Sommbeild, den 1ä Februars R» , , , I I,,, .. .1 ' . , . .. , »drti«-t> ü rllr. IP »gr. « l l» »M ittbrl : t ., tv „ „ „ (tritt ^o« nuö o vr—L«; 1b Kgr ( 8<«up»lm» Lioril»« 8>»»i»ari,: 1 8gr. 1 «rllag bturo. Snsrratr»prr,se: kilr <i< Rsuin «iuvr ^e-pLltLa,-!» 2sll«: 1 8gr. 1'uter ,,Liuxer»ll<1t" <liv L^tl«; 2 dlgr. Erschrtur»: ^«xtick, mit ^u»i>»bwe <iar koiui iuxi a.b«»a» kiir 6«o kol^«»U«u 1»^- DrrsdiikiLmirnal. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann. 18V3. " »«skrlttllnnnch« «musrtu: »tpitU: k'». L»^i«»,r»rr»». 6omri>i««ioll<tr äs» 7>re,4o»r ckonro«!,; »beock»«.: 8. NKSl.»«, L. ll.1.01»; N»«darg - »ttoo»' L Voo,.«» >«rU»: O-vrir, ,otx kuck kLüäi., 8«r«u,r»a » I!ur««u; Lr«o«u: 8o«L»rrr: Lr—1»»: Novi» knmk/urt ». » : »ckd Uuckd.; LU»: ^vol.r ÜLvur»; kart«: -. l.ü^r.xrri,» (28, roe <le Koo, «»s»o,^; kraz: t'«. t-)nm.icuttuckli.; Vtaa: Lomptoir«!. k. ^Vicucr/eituux, rtl«sao»pl. 887. qrrausgrdrr: Läoixl. 8r»«äitioo ä«» i>r«i<io«r ckournal«, Vrvaara, slariaaitr»«»« ki». 7. I. Ämtlicher Thril. Dresden, 13. Februar. Ihre Kasserlich Königliche Hoheit die verwittwrte Frau Großherzogin von Toi» cana ist vorige Nacht 12 Uhr von München hier ein getroffen und im Königlichen Restdenzschlofie abgetreten. Nichtamtlicher Theil. Lebrrstcht. Telegraph isch Nachrichten. Zettnn-sschav. (Norddeutsche Allgemeine Leitung. — Lime».) ' Tagobßesihichte. Wien. Eine Weltausstellung geneh migt. Keine Ueberwachung der polnischen Emigration verlangt worden. Bankausweis. — Berlin. Mili tärische Maßregeln an der polnischen Grenze Der Militärgesetzentwurf. Polnische Emissäre verhaftet.— Kattowitz: Die polnischen Insurgenten in? Innere zurückgegangrr. Krakauer Studenten verhaftet. — Breslau: Oberbürgermristrrwahl. --- Frankfurt:» Zur Bunde-besatzung-angelegrnheit. Angelegenheiten des „deutschen Reformverein-". -^- Itzehoe: Ver Handlungen der Ständeversammlung. Adreßentwurs. . — Parts: Ein Kommunique in Sachen der Presse. — Turin: AuS der Deputirtenkamsner. »Graf Use dom. Die Prinzen von Orleans. Vermischtes. — Warschau: Gesetz zur Sicherung der persönlichen Freiheit in Aussicht. Die osficiellrn Berichte über die Vorgänge in den Provinzen. Erlaß bezüglich der Be- ihciligung Minorenner am Aufstande. Nähere- über Gefechte mit Insurgenten. Ernennungen und Versetzungen. Dresdner Nachrichten. Provillzialuachrtchteu (Leipzig. Ehewnitz. Freiberg. AuS der Lausitz. Noffen. Aus dem Plauenschen Grunde. Lingesandtes. Gtattstik und Lolksmirttzschaft. Feuilleton. Inserate. Tageskaleudrr. Börsen- «uchrrchten Trtcgraphische Uachrutstrn. Wie», Krritag, 18. Jedrnar. Die „Wiener Zettnng- rnkhält eine VerorMnusstzeck Ftaa,^ Ministers, welche die Ausfuhr und Durchfuhr vou Waffen, LaffeubeftaudtheUen, Teasru, Munitiou und Mua,tioasodjecten über die Grenze Galiziens gegeu Ra-laad hin verbietet. Lemberg, Donnerstag, 18. Februar. Die Nachrichten von bedeutenden Verlusten, welche die polnischen Jusurgenten unter Lauaiewicz erlitten haben sollen, find übertriebeu Langiemicz soll mit seiner Hauptmacht, S000 Manu stark, im Ge birge bei Krzyz (1) stehen. Es geht das Gerücht, die Insurgenten hätten Wrngroff wirdergenommen. Warschau, Douuerstag, 18. Februar. In dem Gefecht bet Za» choft und Saudomir (an der galizischen Grenz«) wurden 100 Jnsuraeutea aelödtet uud 88 zu Gefangen»» gemacht. Unter Letzter« befindet sich Araurowski (der „Kriegsminister" der unsichtbaren provisorischen Regierung). — Ein Telegramm der „Jud." aus Warschau vom 10. Februar meldet: Der Oberstleutnant Meduikoff, Ebes »iurr aus drei Compagnie» In fanterie »ud 49 Kosaken beftehenden mobilen Co- lonue, hat am 8. Februar, nachdem er die Weichsel bet Lnuapol passtet, Zawichost besetzt und hat sich auf die vo« Gdanowitz und Kraukowski rom- «audirteu Jnsur-entrn geworfen. Er hat diese! ben vollständig geschlagen und ist am 9. iu San domir eia-erückt, von wo die Insurgenten bereits iu der Nacht abgezogen waren. Die Insurgenten habe« mehrere Tobte gehabt und 32 Gefangene Feuilleton. Dresden, 13. Februar. Am gestrigen vierten Pro - duction-abend drS Tonkünstler-Drrein- kam Beethoven'- Trio op. 70, Nr. 2, ein Streichquartett A. Rubinstein'- op. 47, Nr. 3 und ein Concertone von Mozart zu Gehör. An der Ausführung de- L»-äur-TrioS belheiligtrn sich die Herren Körner, F. A. Kummer und Graue, welcher Letztere die Clavierpartie spielte. Es gehört aber gerade zu den bedeutendsten Aufgaben für einen Pianisten, den poetischen und musikalisch liefen Gehalt diese- Werke- geistvoll erfaßt und belebt zu voller Wirkung zu bringen. Herrn Graue'- fleißiger Leistung gelang das durchaus nicht. Daß die Herren Seelmann, Ackermann, Meine! und Schlick sich mit der tüchtigen Wiedergabe des schwierigen Quartett« von Rubinstein so kunstrifng »barbeiteten, ist sehr danken-werth für den Komponisten, und es ist nicht uninteressant, seine allzu rüstige Thätigkeit auch in diesem Genre kenne» zu lernen, obwohl der Genuß dabei gering ist. Allerdings kann nur «in bedeutendes Talent solch' ein Quartett compo nire«, aber es componirt zu Haden, Vkribt brklagrnS- werth mit Hinblick auf eine so begabte, jeder künst lerischen Teilnahme würdige Individualität. Wirr, zer rissen und unorganisch in Ideeugang, Stimmung und musikalisch«,» Ausbau, , kann dies« Musik durch präten- stösen Charakter, bizarre Gristreichigkeit und Spiel mit der Phrase nicht ihr« inner« Grdankenarmuth und Hohl- h«it verhehl«»; einzelne Figurenmotive statt ausdrucks voll« Bedeutung zu grwinnen, Machen sich in grillenhafter Firirung rrmüd«»d breit. In Sthl und Behandlung des Quartettsatze« geigt sich der Lomponist w«ntg heimisch und durchgebildet, aber am unangenehmsten berührt der groß« Mangel an Wohlklang, den er demselben abge wonnen hat. Der gelungenste Satz, pikant und auch verloren r unter Letzter» befindet fich, schwer ver wundet, Leon FrankowSkir 83 gefangen« Nüssen find befreit worden. Tt. Petersburg, Freitag, 13 Februar. Da« heutige „Journal de St. PeterSbourg" enthält ein Telegramm aus Kieff vom -estrigen Tage, welches meldet, daß die Insurgenten, 200V Mann stark, die Stadt Dubieuka besetzt haben. (Dubienka, zum Gouvernement Lublin gehörig, liegt am Bug und ist Grrnzort zwischen dcm Lubliner Distrikte Hrubieszofs und dem Wolhynzschen Distrikte Wladimir. Der Um stand, daß die Meldung über Kieff gegangen, berechtigt zu der Annahme, daß die Telegrapbcnvcrbindung nach dem viel näher gelegenen Warschau hin durch die In surgenten gestört gewesen ist.) Breslau, Freitag, 13. Februar. Das soeben erschienene Mittagsblatt der „Breslauer Zeitung" enthält ein Telegramm aus Gleiwitz von heute Vormittag 9.Uhr, welches meldet. Die hierher ge brachten russischen Truppen rücken eben, vollstän dia bewaffnet, unter Voraatrttt des preußischen Offiziercorps und eine- Mufikchors aus, uw über Lublinitz uach Czeustocha« zu marsckiren. Ulanen- bedeckung geleitet sie. Kassel, Donnerstag, 12. Februar, Nachmttt. Die „Kasseler Zeitung" theilt mit, daß der diplo matische Verkehr nut Prcußeu wirderhergestellt und der Vertreter des Kasseler Hofes in Berlin bereits defigntrt sei. Itzehoe, Donnerstag, 12 Februar Rachmitt. Bei der deutigea AdreAdedattr machten dieAeußeruu- gen des Negierungscommiffars es sehr zweifelhaft, ob der König die Adresse annehmen »erde. Der Präsident hielt die Competeuz der Versammlung, eine Adresse zu erlassen, aufrecht. Säwmtliche Red ver sprachen für eine Adresse und wurden die Be hauptungen des k. Commissars mehrfach energisch zurückgewiesen. Die Lorberathuvg ist geschloffen. (Vgl. unter „Tagesgrschichte".) Triest, Douuerstag, 12. Februar, Vormittag. Nach Berichten aus Kovstautivopel vom 7. d. ist der Handelsvertrag mit dem Zollverein daselbst ratificirt worden. Eyub Pascha wnrde zum Gon- verueur von Belgrad ernannt. Zu Esriichehr iu Anatolien find mehrere Ctzristru grtödtrt und ver Alls Athen wird vom 7. d M. gemeldet, daß Prinz Alfred nach amtlichen Berichten 239,016 Stimmen erhalten hat. Elliot hat die Richtan- nähme des Prinzen der provisorischen Regierung jetzt officikll mitgetheilt. In Erwartung der Ver eiaigung ter jonischen Inseln mit Griechenland baden Kreudrnbemonstratlvuen stattgefundeu. Die Nachrichten auS den Provinzen lauten befriedigend. Paris, Donnerstag, 12. Februar, Abeuds. „Tewps" theilt mit, daß bei Demonstrationen, welche Gtudirende zu Ehreu Polens heute versuchten, mehrere Verhaftungen statt-,funden haben 1S00 Studi- rende wollten vor das Hotel deS Fürsten Czarto- rySki ziehen und wahrscheinlich daselbst Poleu ein Hoch bringen Die Ruhe ist weiter nicht gestört worden Paris, Freitag, 13. Februar. Der heutige „Moniteur" bringt Nachrichten aus Mexico, welche melden, daß General Foren am 9. Januar noch immer iu Orizaba stand. Die Anstrengungen de« Feinde- waren hauptsächlich -egen Tampico gerich tet. Mehrere Gefechte waren geliefert worden, um diese Stadt von den Guerriüas zu befreien, welche sie im December einschloffev. Der Zweck dieser De- movstratiou für Tampico wurde erreicht uud dir Truppen waren nach Veracruz zurückgekehrt. Im Ganzen genommen war kein wichtiges militärisches Errigviß vorgekommen. Die Lage der Armee wird als vortrefflich bezeichnet. — Nach einem Berichte der „France" hätte Gr neral Forey Dispofitiourn getroffen, um Orizaba zwischen dem 25. und 80 Januar z» verlassen Die französischen Vorposten hätten sich Puebla bis auf einige Kilometer genähert. London, Donnerstag, 12 Februar. Der Dampfer „Kangaroo" hat Cork pasfirt und bringt »00,090 Doll, und Nachrichten aus New Aork vo« 31. ». M Die „Richmond Dispatch" wen det sich an die konservativen Demokratea des Nor dens uud fordert sic auf, sich aller Allusionen zu entschlagru; der Süden könne niemals wieder in die Union eiutreten, selbst wenn der Norden ihm dir Redacttou der Verfassung überlassen und alle möglichen Garantien geben wollte. Der Süden würde der Rückkehr iu die Union die englische oder französische Herrschaft vorziehev. Die „New Uork Tribüne" verlangt, baß die Negieruog ernst mit dem Kriege mache: wenn aber der Kampf hoffnungslos fei, so wolle das Volk wissen, ob den» die Regierung nlcht iw Stand« sei, Frieden zu schließe» Der „New-Nork Herald" und die „New-Hork Time« bestehen darauf, daß der Krieg bis zvr Wiederherstellung der Union fortgesetzt werde. Rew-Aork, 28. Januar. Unter dem Offi- ziercorpsBurnffde'S Haden Jnsubordiuatioven statt- atfnudev, und sind infolge dessen 80 Offiziere ihres Dienstes eutlasseu worden Es hieß, die Poto «acarmee solle aufgelöst werdeu. Dieselbe scheint «ine andere Bestimmung, als gegen Richmond zn »periren. erhalten zu haben. Der Oberbefehlsha ber Hoker hat sein Hauptquartier verlegt, nach , de« „Star" in der Absicht, die Operationen zu beginnen. General Grant ließ ein Regiment ent waffnen, weil es den Versuch gemacht, zu den Con- föberirten überzuaeheu. Au General Buller s Stelle hat General Hun ter das Eommaudo in de« Süddepartemrnt nbrr- uommeu. Aus Havana, vom 12. Januar, wird ge meldet, daß Guerrillabaudeu die Commuuicattou der Frauzosen zwischen Veracruz «ud Orizaba ernstlich gestört hätten. «Vgl. oben Paris.) Dresden, 13. Februar. sich heute folgendermaßen weiter au- über eine „bevor stehende preußischeJntervention" in Polen: „Die Frage des „NichtinterventionsprincipS", welche seit dreißig Jahren die Federn der Staatshämorrhoidavier in Be wegung gesetzt hat, wird jetzt, wie wir gestern bereits an gedeutet, praktisch an uns herantreten. Die ganze Frage besteht darin, ob die Intervention für eine Regierung von Vortheil ist, oder nicht, untz ob sie, in diesem letz ten: Falle, eine fremde Intervention verhindern will. Im ersten Falle proclamirt man das Intervention--, im an dern Falle das Nichtinterrentionsprincip, und die Sacke ist in Ordnung, vorausgesetzt, daß man eben die Mackt bat, seine Ansichten durchzusetzen. Diese Frage haben wir uns betreffs der bevorstehenden Intervention in Po len vorzulegen, und glücklicherweise ist die politische Si tuation Europas von der Art, daß wir dieselbe zufrie denstellend beantworten dürfen. Wir waren vor einigen Tagen in der Lage, eine hiesige Zeitung dementiren zu können, welche behauptet hatte, es seien von Paris aus, sowohl bei dem hiesigen Cabinete, als in Wien, Schritte geschehen, um einer etwa nolhwcndig werdenden Inter vention entgegenzutreten. Aber selbst wenn ein solcher Fall cingctreten wäre, oder noch eintrrten würde, so be finden wir uns doch nicht in der Lage, auf die „freund nachbarlichen" Vorschläge großes Gewicht zu legen, möch ten sie nun von der Seine, oder von jenseits deS Ca nal» kommen. Selbst das neuetablirte Großmachtgeschäft am Po würde uns kalt lassen. Denn ist die polnische Frage an und für sich schon dazu geschaffen, stets ein enges Zusammengehen der beiden deutschen Großmächte mit Rußland zu veranlassen, jo würde cies Berhältniß noch viel intimer werden, wenn eine austvärtig« Politik diese Allianz zu durchkreuzen suchen würde. Aber bei den Fragen mannichfacker Art, welche heute die europäische Diplomatie besckäftigen, steht nicht leicht zu erwarten, daß es eine auswärtige Mackt ihrem Interesse angemrffrn finden wirtz, den genannten drei Großmächten die Soli darität ihrer Interessen so nachdrücklich in» Gedächtniß zurückzurufen." Die „Times" bespricht wieder die Nachrichten au» Polen. Der gegenwärtige Aufstandsei einer jener gro ßen Nationalkämpfe, die nicht in Blut erstickt werden sollten. Um des polnischen Friedens und des russischen Fortschritts willen Müsse die Härte der Warschauer Re gierung aufhörcn. England und Frankreich sollten und könnten Rußland die nöthigen Reformen empfehlen, und möglicherweise würden Oesterreich und Preußen solche gute Dienste der Westmächte unterstützen. Bon einer Intervention, wie sie Mr. Pope Henessv verlangt, will dic „Times" Nichts wissen. Das Beispiel des^Kaiser» der Franzosen, der sich weislich hüte, eitle Hoffnungen zu wecken, verdiene alle Nachahmung. Tugesgeschichtr. Wie«, 12. Februar. Die heutige „W. Z." enthält an der Spitze ihres nichtamtlichen TheileS folgende Mittheilung: Sr. Ercellenz der Minister für Handel und Volkswirthschaft hat den Antrag auf eine in Wien abzuhaltende allgemeine Weltausstellung Sr. k. k. apostolischen Majestät allerunterthänigst unterbreitet. Mit allerhöchster Entschließung vom 8. Februar d. I. hat Se. k. k. apostolische Majestät AUerhöchstihren Willen ruszusprechen geruht, daß die beantragte Industrie- und Landwirthschaftsausftellung, welche sich auch auf die Schöpfungen der Künste erstrecken soll, wenn die Durch führung der dazu erforderlichen Vorbereitungen dir- ge stattet, im Jahre 1865 oder wenigstens in einem der nächst darauf folgenden Jahre abgchalten werde. Gleich zeitig wurde Se. Ercellenz der Minister für Handel und Volkswirthschaft angewiesen, nack Ablauf eines JahreS daS von ihm in dieser Angelegenheit Verfügte zur aller höchsten Kenntniß zu bringen. — Die „Gen.-Corresp." schreibt: In mehrern Blät tern ist von einer Circularnote die Rede, Li« da russische Cabinet an seine diplomatischen Agenten ge richtet und worin e» dieselben aufgefordert haben soll, «ine st«»-«« LnkermnchunA dir polnischetr Emi gration von Seiten der betreffenden Regierung« zu bewirken. Wir wissen zwar nicht, ob eine solch« Note wirklich eristirt, find aber in der Lage, auf- Bestimm teste versichern zu können, daß eine Eröffnung im obige» Sinne dem österreichischen Cabinet weder gemacht worden ist, noch der Natur der Sacke gemäß ihr gemacht wer den konnte. — WaS Oesterreich-» Stellung zu den Vor gängen im Königreiche Polen anbelangt, so haben wir bereits Anlaß gehabt, dieselbe zu bezeichnen. Zur Deckung der österreichischen Grenzen find die au-reichenden Maß nahmen getroffen worden. — (Pr.) Der au-gegebene Wochenausweis der Nationalbank zeigt, daß sich der Banknotenumlauf in den elf Tagen seit dcm letztveröffmtlichtrn Monat»« au-weise vom 31. Januar wieder um 4,463,889 Fl. vermindert hat. Herbeigeführt wurde diese Verringerung des Notenumlauf- durch Reduktion de» Wechselporte feuille- um 2,318,631 Fl., des Lombards um 186,100 Fl., ferner durch Ermäßigung der Staatsschuld um 280,000 Fl., durch Rückzahlung von 793,550 Fl. auf da- Eilberdepot des Staates (wofür der gleiche Betrag in Note» an die Bank eingcgangen sein muß), und endlich durch Ver minderung deS Posten» der zu realisirendea Effecten um 1,600,t>00 Fl., so daß also die Bank in den letzte» Tagen diesen Betrag an Effecten realistrt haben muß. Die Baarbedrckung hat keine Veränderung erfahre«, und es stellt sich mithin der Notenumlauf (412A Millionen^ Gulden) zum effektiv vorhandenen Metallschatz (105 Mil lionen Gulden) wie 3,« zu 1 und zum Metallschah nebst ansprechend wirksam, ist der zweite (Scherzo), den Rhyth mik und Form immer mit hilfreicher Gunst unterstützen. Eine willkommene Labung für den Tonsinn bot hiernach Mozart's Concertone. Dies ist eine Jugendarbeit des Meister- auS dcm Jahre 1773; harmlos ergötzliche Musik, kurzgegliedert in Motiven und Struktur, und doch breit und behaglich in formeller Gestaltung, aber voll Wohlklang, Natürlichkeit, fließender Melodik, graziös und künstlerisch fein in Behandlung der obligaten In strumente: eine symphonistische Vorstudie. Die» Stück ist nämlich für zwei Violinen, Oboe und Violoncello obligat geschrieben — von den Herren Hüllweck, Mede- find, Hirbendahl und F. A. Kummer sehr geschmackvoll und delicat auSgcführt — und mit Begleitung von Saiteninstrumenten (mehrfach beseht), Oboe, zwei Hörnern und zwei Trompeten. Die GesammtauSsührung war vor trefflich und höchst erfreulich; nur rin öftere- Beeilen der Tuttistrllen im letzten Satze erschien unmotivirt. C. Banck. In jeder Stadt, in jedem Flecken und Weiler Italiens, soweit dasselbe unter Victor Emanuel'S Regierung ist, bestehen Nationalgardcn, die auf Wache ziehen müssen, in Uniform spazieren gehen dürfen, sich mobilisiren lassen sollen, ihre Offiziere selbst wählen und'für dies Alles das große Vorrecht haben, sich aus ihrer eignen Tasche zu unisormiren, wenn sie auch thrilweise von der Re gierung bewaffnet werden. Die Sache sieht scherzhaft au», hat aber ihre sehr ernsten Seiten; denn ein mobili- sirtes Nationalgarden - Bataillon (und der Verpflichtung, mobil zu werden, kann sich Niemand entziehen, der nicht einen Einsteher stellen kann) muß nöthigenfallS von Mai land in- Neapolitanische oder Eicilien und so vico ver«». Daß die Nationalgarde sehr gern die Uniform trägt, die Offiziere sich gern mit den Epaulrtten schmücken, ist eine Erscheinung, dic wir auch bei uns zur Genüge kennen gelernt haben. Der Ernst des Dienstes, die Wahr scheinlichkeit des Kampfe-, die Möglichkeit des Verwundet oder Getödtetwerdens bringt hier wie dort dieselben Re sultate hervor. Der Manu» der Frau und Kind hat, zeigt sich wohl gern vor seiner Familie in der Löwen haut, d. h. mit Helm, Gewehr und Ledcrwerk, er hat aber auch dre Verpflichtung, für jene zu sorgen und sich ihr zu erhalten; wenn ihm in seinem momentanen Be rufe al» Milizmann Da- widerfahren sollte, was dcm Soldaten „al» Heldentod" erwünscht ist, so muß er dio» al« ein twf«s Unglück befürchten. Wie vorsichtig Skizzen aus Jtalieu (Fortsetzung au» Nr. 29«) IT Di« Nattonalgarden. Zu so vielen Errungenschaften der Neuzeit in Italien gehört -uch diejenige, daß jeder. Bürger in der National garde dienen muß. Diese Rationalgarden find militärisch organisirt und können «obilifirt werden, und tritt dann bei ihnen da- militärische Berhältniß rin; st« beziehen einen täglichen Sold und Mrdrn gegen den Feind ge braucht, ganz fo wie die wgnlärrn Truppen. Die Zeit der Mobilkflrung ist 40 Tage. Liest man die italienischen Blätter, fv -lanbt man wunder wn» für rin aulgezcich- netet Institut dies« Nationalgard« ist; ich hatte Gelegen heit, mich vielfach vom Gegentheilr zu überzeugen. di« Natroualgardrn in dirser Beziehung find, wie gute Familienvätrr, mag folgender Vorfall beweisen. Ich stand im Oktober 1861 in AvigUano, einer Stadt der Provinz Basilicata, auf Räub«r - Kommando und war «ine» Tage» mit einem Zug« Hufarrn zum Patrouilliren au-grrückt... Plötzlich hörte ich in der Ferne festige» Kleingewehrseuer; im Galcp ging eS in der Richtung de« Feuern» vorwärt». Beim VorwärtSgehen in einem Thale sah ich reckt» und links auf den bewaldeten Höhen Adtheilungen, die sich lebhaft beschossen, deren Kugel» aber nicht einmal die Thalsohle erreichten; dir Ent fernung war demnach eine enorme. Ich glaubte, auf Briganti zu stoßen, die mit Nationalgarden im Gefechte wären; da ich bei der großen Entfernung nicht unter scheiden konnte, wo Briganti und wo Nationalgarden seien, faßte ich einen kurzen Entschluß und attakirte die linke Anhöhe. Wie erstaunte ich, als beim Nahrkommen da- Feuer schwieg und man mick mit einem ..Ivvir» Vittorio Lmamaaele" empfing; ich überzeugte mich, daß die von mir Angegriffenen Nationalgarden waren, der Feind mußte un» also gegenübrrstehen. Ich richtete »einen Angriff nun gegen die andere Höhe und erlebte dasselbe Schauspiel, denn auch diese war von Nationalgarden besetzt. Ohne eine Patrouille vorzuschicken, ohne sich irgend zu überzeugen, mit wem sie sich in ein Gefecht eiuließen, hatten sich diese Garden, auf eine freilich sehr unschuldige Entfernung, stundenlang beschossen, und würden es vielleicht noch länger grthan haben, wenn nicht durch mein Dazwischenkommen da» Mißverständniß aufgeklärt worden wäre. Ich führe die» al» Beweis an, wie traurig e- ist, mitunter auch wie lächerlich, wenn Truppen, mögen sie Liniensoldatrn »der Milizen sein, in» Feld geschickt werden, ohne daß deren Führer die Elrmentarregeln der Kriegskunst kennen. Die italienischen Nationalgarden in ihrer gegenwär tigen Verfassung können vielleicht zur Aufrrchthaltung der Ordnung innerhalb der Ortschaften, wo sie Ein wohner find, recht nützlich sein, eine Verwendung außer halb derselben, eine Verwendung al- Feldtruppen wird zur Lächerlichkeit, da ihnen sowohl Führer al» mili tärische Ordnung, Zucht und Di-ciplin gänzlich fehlen. ES ist wohl kaum zu verantworten, daß die italienisch« Regierung r« versuchl, solche Leute zum Kriegsdienst zu
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