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Bekanntmachung. Die Wahl eines Ausschußmitgliedes zum Gemeinderate auf die Zeit von 1893 bi- 1894 aus der 2. Klaffe der AnsLssigen macht sich nötig. Die Wahl findet Montag den 30 Januar in den Stunden von nachmittags 5 bis 8 Uhr im Gasthof zum Anker statt, und werden zur Vornahme dieser Wahl alle stimmberechtigten ansässigen Gemeindemitglieder hiermit geladen. Die aufgestellten Wahllisten liegen von heute an 14 Tage beim Unterzeichneten zur Einsicht aus. Einsprüche dagegen sind innerhalb der im § 42 der revidierten Landge meindeordnung festgesetzten siebentägigen Frist, und zwar bis zum 21. b. M. hier zu erheben. Bretnig, den 14. Januar 1893. Der Gemeinderat durch WienholdGebler, Gemeindevorstand. Deutscher Reichstag. Unteroffiziere, 10 Gemeine und 15 Pferde bracht. Für Sachsen ist die Errichtung ei ¬ nes Kavallerie-Ersatz-Stamm-Kadres mit 3 sozialdemokratische Partei eine Interpellation 6973 Pakelsendungen, 684 Briese mit zu- bers einer Handelsgärtnerei unter den Na- über den Notstand eingebracht; die Debatte Zammen 389,880 Mk. Wertangabe, 208 men A. Wagner zu Leipzig-Connewitz, über Nachnahmepakete, hauptsächlich lebende Hühner traten schuld seien, und zwar die der „Salon- — In dem gleichen Zeiträume gingen mehr Die Fürstlichkeiten, an deren Spitze sich rc. , Preis. lich Jäger auf 632 Mann gebracht werden. Die Kavallerie-Regimenter werden um je 5 Kummer über seine Ausschließung aus Thaliens Hallen als des Prinzips wegen hat der Redakteur die gerichtliche Entscheidung bean- -0 Nilo Korn Weizen Gerste Hafer Heidekorn Hirse Marktpreise in Kamenz am 12. Januar 1893. Oertliches und Sächsisches. Bretnig, den 18. Januar 1893. — Zahlungseinstellung. Konkurs wurde eröffnet über den Nachlaß des Dr. M-. Lud wig Stephan Schmidt in Leipzig. Dresden. Ihre kaiserl. und königl. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August ist am Sonntag abends 10 Uhr 30 Minuten von einem Prinzen glücklich entbunden wor den. Die Taufe des neugeborenen Prinzen fand bereits am Montag nachm. 3 Uhr in der durch Pflanzendekorationen und Draperien prachtvoll geschmückten königlichen Kapelle im Palais am Taschenberg zu Dresden statt. Die hierzu geladenen fürstlichen Personen, sowie die Zutrittsdamen, die aktiven königl. Staatsminister und der Minister des königl. Hauses nebst dem königlichen und prinzlichen Dienst begaben sich hierbei direkt in die Kapelle, woselbst sie von dem das Zeremoniell bei dem Taufakte leitenden Hofmarschall Sr. königl. Hoheit des Prinzen Friedrich August empfangen und auf ihre Plätze geführt wur den. Die heilige Handlung, welche reichlich eine halbe Stunde währte, vollzog Herr Bischof Dr. Wahl. Der Prinz erhielt die Namen Friedrich August Anton Albert Georg höchster niedrigster: Preis. das Königspaar befand, versammelten sich in den Gemächern des Prinzen Friedrich August. Der in der Kapelle versammelte illuftre Kreis gewährte ein wahrhaft prächtiges und farben reiches Bild. — Ein schöner Akt von Kollegialität und Nächstenliebe vollzog sich am Weihnachts morgen in einer Meißner Tischlerei. Einem der Gesellen war am Abend zuvor wegen Ar- Pfennig au neuen Steuern bewilligen. Abg. Möller (uatl.) entgegnete dem Vorredner,! daß eine Luxussteucr wegen der geringeich Zahl' von Steuernträaern unmöglich sei. im verflossenen Jahre 395,091, die Ausgabe 598,970 Mk., mithin war ein Zuschuß von 203,879 Mk. erforderlich, gegen das Vorjahr weniger Zuschuß 9577 Mk. Mitwirkung bei der Arbeiterversicherung: An Unfallent schädigungen wurden ausgezahlt: 1135 Mk., an Invaliden- und Altersbezüge 112 Mk. Der Gesamterlös für verkaufte Versicherungs marken betrug 4403 Mk., gegen das Vorjahr mehr 555 Mk. — Aus den Ansätzen der Militär-Vor lage ist bezüglich der königl. sächsischen Trup penteile Folgendes zu entnehmen: Das 105. Infanterie-Regiment soll per Bataillon auf 660 Mann, die übrigen Bataillone einschließ- Zufuhr. 24 Sack Korn. — 4 Sack Gerste. —12 Sack Hafer. — 2 Sack Hei dekorn. — 2 Sack Hirse. — 5 Sack Erbsen. — 2 Sack Kartoffeln. entwickelte sich aber bald zu einer größeren Diskussion über den Bergarbeiterstreik im Saarrevicr. Minister von Bötticher nannte ihn ungerechtfertigt und frivol, er appellierte an die sozialdemokratische Partei, die Berg arbeiter zum Einlenken zu bewegen. Frhr. von Stumm behauptete, daß an dem Aus stande nur die Wühlereien der Sozialdemo- zum Essenkopf emporgeklettert. Trotz der wiederholten Aufforderung zum Herunterkom men war derselbe nicht zu bewegen. Man mußte nach der Feuerwehr schicken, der es auch gelang, den schwarzweißen Effenkünstler an die Luft zu befördern. Der Meister wollte den Jungen zuerst bei den Ohren nehmen, aber derselbe sah so putzig aus, daß ihm vor Lachen über das Aussehen der Arm versagte. Eine gründliche Douche war die natürliche Folge. ^rende Feldartillerie. Die vorhandenen Bat terien werden um je 10 Mann erhöht. Die Vermehrung des sächsischen Armeekorps beitsmangels die Arbeit gekündigt worden; dies that seinen Mitarbeitern leio, und man beschloß, beim Meister wegen Beibehaltung des zu Entlassenen vorstellig zu werden. Am genannten Morgen trat der Altgeselle im Namen seiner Kollegen an den Meister heran mit der Bitte, seine Kündigung zurückzuneh men. Er, der Altgeselle, und seine Mitar beiter wollten zu gunsten ihres Nebengesellen, da die Arbeit knapp werde, sich in eine Her absetzung der Arbeitszeit gern fügen. Dies ging dem braven Meister zu Herzen und nur schlecht seine innere Erregung verbergend sagte er kurz aber freundlich: „So ists recht, Leute, er bleibt!" — Er blieb, und Alle traten vergnügt die Feiertage an. — Weil er glaubte, daß man in einer Kritik nicht blos zu loben brauchte, ist der Redakteur der „Meißner Zeitung" vom Be suche des dortigen Theaters ausgeschlossen worden. Die Direktion verkauft keine Ein trittskarten mehr an ihn. Weniger aus und 52 Nachnahmebriefe mit zusammen 2652 Mk. — Pf. Nachnahme, 233 Postauf tragsbriefe , 5252 Postanweisungen mit 378.988 Mk. — Eingegangen find: 27,326 ?rwfe, 21,726 Postkarten, 13,546 Druck- jachen und 364 Warenproben, 4827 Pakete m:t und ohne Wertangabe, 594 Briefe mit 303,554 Mk. Wertangabe, 878 Nachnahme- fendungen, darunter 254 Briefe, mit zusam- El 6146 Mk., 305 Postaufträge mit 17,036 Mk., 6490 Postanweisungen mit 591,379 wurden durchschnittlich täglich bestellt: 163,43 Sendungen und 53,37 Zeit ungen und abgeholt: 42,23 Sendungen und 11,51 Zeitungen. — Der Telegrammverkehr hat betragen: 802 Stück, gleich 2,2 täglich. - An Gebühren wurden für aufgelieferte Telegramme vereinnahmt: 255 Mk. — Pf., gegen das Vorjahr mehr 95 Mk. 80 Pf. — den Nachlaß des Hausbesitzers und Bäcker-! Meisters Ernst Moritz Schubert in Ebers- . . bach bei Döbeln, über das des Kaufmanns! ' Vollbrecht Friedrich Leubelt in Pöhla bei — Ein Bäckerlehrling in Leipzig war Schwarzenberg, sowie über das Vermögen am 12. Januar nirgends im Hause zu finden, des Bürstenfabrikanten Otto Oskar Lenk in Dian vermutete, daß er aus Furcht vor Strafe Reichenbach. ! wegen dreimaligen Versäumens der Fortbild ¬ ungsschule sich entfernt habe. Da kam ein Geselle auf den Gedanken, daß der Junge in die deutsche Esse gekrochen sei. Man sah nach und richtig, der Junge war bis ziemlich würde also umfassen 12 Infanterie-Bataillone, ... Breinig. (Verkehrsnachrichten des 1 Kavallerie-Eskadron, 1 Abteilungsstab und Nachdem noch"mehrere Redner ihre Henken hiesigen Kaiserl. Postamts.) Im Kalender-> 3 Feldbatterien, 1 Kompagnie Fuß-Artillerie, geäußert und ihre Zustimmung von der An- j jahr 1892 wurden bei dem hiesigen Postamt, 2 Pionier-Compagnien, 1 Ersenbahn-Kom- nahme der Militärvorlage abhängig machten, dessen Bezirk 4067 Einwohner zählt (darunter, pagnie und 1 Train-Bespannungs-Adteilung. wurde die Vorlage an Ne Militärkommission: 1615 in Hauswalde) aufgeliefert: 31,096 - — Zahlungseinstellungen. Konkurs verwiesen. ! Stück gewöhnliche Briefe, 21,112 Postkarten,! wurde eröffnet über das.Vermögen das Han- Jn der Donnerstags-Sitzung hatte die 11,154 Drucksachen und 564 Warenproben,! delsgärtners Johann Gottlob Wagner, Inha- Deutscher Reichstag. am Frertag fortgesetzt. Daß ein gewisser Bei der am Mittwoch beendeten ersten Notstand vorhanden sei, wurde von »erschie- Lesung der Brausteuer-Novelle sprach der denen Seiten zugegeben; der Abg. Graf Abg. Grillenberger (soz.) über die Verschlech- Kanitz (kons.) schlug vor, die Arbeitslosen auf den mittleren Stand von 700 Mann ge- terung des Bieres in Bayern durch die nach dem platten Lande zurückzubefördern, -- höhere Befteueruna, man hätte es also mit wo sie Arbeit genug fänden. Von freisinniger einer regelrechten Konsumsteuer zu thun. Seite sprach der Abg. Dr. Varth, von; Offizieren, 11 Unteroffizieren, 35 Gemeinen Werde die Milüärvortage bewilligt, so möge > sozialdemokratischer der Abg. Auer. Auch! und 50 Dienstpserden geplant. Die 3 auf inan doch zur Deckung derselben eine Equi- der preußische Handelsminister van Berlepsch! Sachsen entfallenen neuen Feldbatterien er- pagen- und Einjährig-Freiwilligen-Steuer ein- ergriff nochmals das Wort. > halten den mittleren Stand, hierzu kommt führen.. Seine Partei aber werde weder . , noch ein neuer Abteilungsstab für fah- einen Mann an neuen Soldaten noch einen Sozialdemokraten". Er sei der Meinung, daß ein Anschlag mit der Drohung: „Jeder, der nicht in 3 Tagen zur Arbeit antritt, wird dauernd entlassen", genügen würde, um die Ruhe im Lande wieder herzustellen. Man lasse seiner Anschauung nach auf den königl. Gruben im Saarrevier den Arbeitern zuviel Freiheit, so daß die Sozialdemokratie sich bei ihnen einschleichen könne. Man müsse viel mehr Gewalt gegen Gewalt setzen, den Ar beitern verbieten gewisse Schriften zu lesen, „ .. — -- strammeres Regiment einführen u. s. w. Gegen 1891 wurden m 1892 mehr aufge- Das sei die beste Antwort auf die Notstands- liefert: 421 Pakete, -'5 Geldbriefe, 353 Post- Interpellation. Der preußische Handelsmini- anweisungen mit dem Mehr von 34,412 Mk. ster von Berlepsch konnte sich mit diesem — In dem gleichen Zeiträume gingen mehr Standpunkte nicht einverstanden erklären.!ein: 460 Pakete, 48 Briefe mit Wertangabe, Er bedauere die Kritik des Abg. v. Stumm 424 Postanweisungen mit 4703 Mk. mehr und meine, ein solches Auftreten würde die als in 1891. Die Gesamteinnahme betrug Lage nicht bessern. Ebensowenig hätte das Anschlägen jener Drohung irgend welchen Erfolg, überdies würde die Verwaltung dann 25,ooo Arbeiter aut dem Fleck entlassen müssen, jetzt handle es sich um etwa 500 Führer des Ausstandes, die abgelegt werden würden. Die Behauptung der Sozialdemo kraten, dap die Bergleute im Saarrevier „Hungerlohne erhielten, bezeichnete der Minister als eine „ungeheure Lüge" und suchte daraus Punkt für Punkt nachzuweisen, daß die Forderungen der Bergarbeiter unge rechtfertigt seien. Die Debatte über die Notstandsinter- pellauon und den Bergarbeiterstreik wurde m. > Pf. M.pf. m. i°r. ! 6:50 6^44 Heu 50 Kilo 4 50 7 >95 7 36 Stroh 1200 Pfund 24 I- ! 7 14 7 >40 6 >78 7> — ButtcrlKx.N» 2 2 >40 ! 8,- 7 68 Erbsen 50 Kilo 10 25 12 : 50 12 -s Kartoffeln 50 „ 2 — Inserate bitten wir für die Mittwoch-Nummer bis Dienstag vormittag V»11 Uhr, für die Sonnabend-Nummer bis Freitag vormittag »/,11 Uhr einzusenden. Inserate, welche in den oben vermerkten Geschäftsstellen abgegeben werden, werden an gedachten Tagen nur bis vormittags 9 Uhr angenommen. Reösklion, Druck unö Verlsg von N. Schurig, Bretnig. Nr. 5. Mittwoch, de» 18. Januar 1893. 3. Jahrgang. Zeitung für dis (Ortschaften: Bretnig, Kauswalöe, Großröhrsöorf, Expedition: Bretxi- Rr. 1SS Inserate, die 4gespaltene Korpuszeile 10 Pf., sowie Be stellungen auf den Allgemeinen Anzeiger nehmen außer unserer Expeditionin Bretnig dieHerren A. F. Schöne Nr. 61 hier und Oehme in Frankenthal entgegen. — Bei größeren Aufträgen und Wiederholungen Rabatt nach Uebereinkunst. Der Allgemeine Anzeiger er scheint wöchentlich zwei Mal: Mittwoch und Sonnabend. Abwmementspreis incl. des all wöchentlich beigegebenen „Illu strierten Unterhaltungsblattes" merteljährlich ab Schalter 1 Mk. bei freier Zusendung durch Boten ms Haus 1 Mk. 20 Pf., durch die Post 1Mk. exkl. Bestellgeld.