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ß-n ien - Uooop. Bekannten chricht »«p, aber: > Va»op, ht. ein sanfter mnes, de« cherrn und I Leipziger Kunstgewerbeauöstellung. Gruppe V. Graphische Künste und Gewerbe. (Schluß.) Die Photographie, di« jüngste unter den graphischen Künsten, hat sich seit ihrer Erfindung in raschem Fort schritt ein umfangreiches Gebiet erobert, und durch die zahlreichen in neuester Zeit zur Anwendung kommenden Processe sowie durch ihre vielfache Verzweigung für die Wissenschaft, die Kunst, die Industrie, ja für das gesammte moderne Culturleben eine hohe Bedeutung gewonnen. Dieser Bedeutung entsprechend, tritt sie denn auch mit den aus ihr hervorgegangenen Verviel- sältigungsmethoden, der Photolithographie, Photozinko graphie, Photoxylographie, dem Lichtdruck rc. auf der leipziger Ausstellung auf. Unter den leipziger Photo graphen stehen W. Höffert und G. Brokesch in erster Linie, deren Erzeugnisse ebenso viel Geschmack im Arrangement als Geschicklichkeit in der Ausführung bekunden; namentlich finden die von letzterm ausge stellten Gruppenbilder Beifall. Ein anderer leipziger Künstler, Karl Bellach, hat besonders in der Nachbil dung monumentaler Werke Tüchtiges geleistet. Sehr gefällig wirken die Aquarelle von A. Otto in Alten burg und Emil Giessow in Gera; die Kinderbilder von Arno Kersten in Altenburg zeichnen sich durch Schärfe aus, während die Arbeiten von Theodor Hof mann in Dresden und Pirna, bei etwas zu mattem Ton, der correcten Ausführung wegen zu loben sind. Hugo Thiele in Dresden ist mit Erfolg bemüht, die größte Treue in den Porträts Verstorbener zu er reichen; K. Festge in Erfurt leistet Vorzügliches in dex Vergrößerung nach Visitenkartenformat. Wilhelm Zink in Gotha, zeigt wahrhaft künstlerische Feinheit in der Nuancirung. Interessant sind die mikroskopischen und wissenschaftlichen Aufnahmen von Th. Hornikel (pho tographische Anstalt am leipziger Anatomischen Institut). Die wohlgeordnete Uebersicht der verschiedenen Arten photographischer Vervielfältigung, Silberdruck, Kohle druck und Lichtdruck, ist nicht nur für den Fachmann lehrreich. Erwähnenswerth sind die Mikcophotogramme sowie die Schnellpressenlichtdrucke von Wilhelm Hoff mann in Dresden; auch die farbigen Photographien, die von,J. Schuhmacher u. Comp. in Dresden und Sörnewitz auf Holz, Blech, Leder, Porzellan rc. aus geführt werden, verdienen Beachtung. Unter den aus gestellten Arbeiten von Karl Heinrich Hermann Axt mann in Neichenbach ist vor allein eine fast lebens große Kindergruppe bemerkenswerth.' Die meist in großem Format gehaltenen Bilder von A. Naumann in Leipzig zeichnen sich durch Zartheit und Weichheit der Formen aus; von vielseitigem Interesse sind zwei Tablcaux, Lichtdrucke und Photolithographicn; daS letztere Verfahren hat die Firma durch den Betrieb mit Schnellpresse zu staunenswerther ProductivnSfähig- keit entwickelt. Wir finden anatomische und botanische Gegenstände, Landschaften, Copien alter Handschriften, Reproductionen von Gemälden, Zeichnungen und Stichen, Abbildungen von Maschinen rc., bic, mit glänzendem Ueberzug versehen, ganz ähnlich der Photo graphie wirken. Vortreffliche Oelphotographien hat F. O. Krötzsch in Leipzig ausgestellt. Namentlich geben die nach Photographien Verstorbener auSgefllhrten OelporträtS durch Klarheit der Züge wie durch lebens volle Wirkung dem Fleiß und der Sorgfalt des Künst- * Loudon, 24. Oct. Den Daily New» wird au« Rangoon vom 23. Oct. gemeldet, eine Gesandtschaft, an deren Spitze ein höherer Beamer steht, habe Man dalay verlassen, um sich nach Simla zu begeben. Der Vicekönig, Lord Lytton, dürfte eS voraussichtlich ab lehneu, die Gesandtschaft zu empfangen. Die Uebungeu der birmanischen Truppen in Minhliva (?) dauern fort. * London, 24. Oct. Der Dampfer Pajaro del Oceano ist auf der Fahrt von Havana nachNuevitaü im Oldbahamakanal am 18. Oct. verbrannt; 42 Passagiere sind umgekommen, von der Mannschaft wur den 17 gerettet, die bereits in Neuorleans angekommen sind. (Wiederholt.) * Bukarest, 24. Oct. Die Independencia glaubt zu wissen, daß die meisten Mitglieder der mit der Regelung der Arab-Tabiafrage beauftragten tech nischen Commission von ihren respectiven Regierungen Instructionen erhielten, dahin gehend, nicht nur zu prüfen, ob e» möglich sei, bei Ghirlica eine Brücke über die Donau zu bauen, sondern auch, ob eine solche Brücke in dieser Gegend sich nicht in Abhängigkeit von Arab Tabia befände, d. h. ob Rumänien immer über die Straße frei verfügen könnte, welche ihm, falls Arab-Tabia bei Bulgarien verbleiben sollte, den Zutritt in die neue Provinz Dobrudscha verschaffen muß. * Wien, 24. Oct. Der Politischen Correspondenz wird aus Cettinje gemeldet: „Gestern wurden die Montenegriner zwischen Orschanitza und Velika von einem Haufen Albanesen angegriffen; der Zu sammenstoß soll ein sehr blutiger gewesen sein, über den Ausgang ist noch durchaus nichts bekannt. E» heißt, in dem ganzen Arnautengebiete fänden große Rüstungen gegen Montenegro und Serbien statt." "Neuxork, 24. Oct. Aus San-Domingo wird gemeldet, daß in Porto-Plata und in den nörd lichen Provinzen unter Führung de» General» Laperon ein Aufstand gegen den Präsidenten Guillermo aus gebrochen ist. Als Hauptgrund zu der Erhebung wird die Unzufriedenheit mit der Lösung bezeichnet, welche der jüngst erledigten Streitfrage mit Spanien gegeben worden sei. lerS ein rühmendes Zeugniß. K. Schwier in Weimar bringt sehr schöne Arbeiten, unter denen die Nachbil dungen von Friedrich Preller'S Odyssee-Fresken ganz besonders hervorzuheben sind. Die Aufnahmen von C. A. Teich in Dresden haben durch da» naturwahre Hervortreten der Linien man möchte sagen plastische Wirkung und einen ungemein frischen, lebenSwarmen Ton, und zeigen verständnißvolle Verwerthung der ver schiedensten Lichteffecte. In Wahrheit reicht hier die Photographie an die Leistungen der hohen Kunst heran, indem sie Bilder erzeugt, die, gleich ausdrucksvollen Gemälden, der idealen Auffassung des Beschauer« Raum geben, indem sie nicht nur eine körperliche, son dern auch eine geistige Individualität veranschaulichen. M. Scherer und H. Engler in Dresden sind ausge zeichnet in Genregruppen, während Hermann Schwe- gerle in Koburg die Wiedergabe großartiger Interieur« (Säle, Hallen rc.) am besten gelingt. Die Porträt photographie erscheint auf der Ausstellung überall nahezu gleichmäßig entwickelt; al- Specialität sind noch die von Ferdinand Thiele in Leipzig ausgestellten vor trefflichen Photographien auf Buchsbaumplatten für den Holzschnitt zu erwähnen. Die Holzschneidekunst, die in der Renaiffancezeit in Deutschland herrlich blühte und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert» nach einer mehr als hundert jährigen Dauer des Verfall» auch bei uns wieder auf- lebte, hat in der Neuzeit ihr Gebiet zu einem nahezu unbegrenzten erweitert, indem sie nicht nur die Er zeugnisse der hohen Kunst wiederzugeben und nach Originalconiposttionen das Schöne in tausenderlei For men darzustellcn sucht, sondern auch wissenschaftliche Werke nt unnnter« und Stecht) »rse.Mch. >/,U.Nchm.> Augustuspl. euer Bahnh. chcn,Bahnh. Mtihlgaffk. Weststraße. nst. Stein». >nb. Bahnh. Telegraphen- agesdienst.) zeöffnet »o» br. r). Die asiatische Stadt Merw. Die Stadt Merw, deren angebliche Einnahme durch die Russen zwar widerrufen ward, die aber jeden falls das nächste Object der russischen Expedition in Asien ist, erhält ebendadurch eine erhöhte Bedeutung. Die Neue Frankfurter Presse gibt folgende historische und ethnographische Mittheilungen über dieselbe: Ans der Straße, die von Herat im Norden Afghanistan» nach Khiwa und Bokhara führt, liegt die Stadt Merw, die Hauptstadt des gleichnamigen Khanats, das nun abermals ganz so wie im Jahre 1868 durch die Expedition, die Ruß land eben gegen dasselbe ausgerüstet hat, die Aufmerksam keit Europa«, zumal die Englands, auf sich zu lenken wußte. Merw ist eine der ältesten Städte Mittelasiens, und dessen Bewohner behaupten, daß ihre Vaterstadt schon 2460 Jahre Sonntag, 2S. Octtber 1«7». Lnserat« . Pad »» Nie «spetiti»» Ur r»srrtt„«,edltzr ftk dl» >» W, «ü«, »« Pf. vr.851. Leipzig. «Hchttal «iiter Soaata^ Preis »«MljichrNch 7«. »»„. 2«»« «Nu»»», Hten. e r in Plag- ichter. — I mit Frl. ert Ebner aus Eheln- in Leipzig au» Erfurt, i Rittergut >a Saupe, in Schöne au« Zscho- irt Sorge abrück mit :t in Riesa erling in lcke l, geb» 'resden. — eb. Lincke, Hof, geb. osina verw. Schriftsetzer in Böckum D. 59. lisrsz n Leipzig. Telegraphische Depeschen. " Löwenberg, 24. Oct. Bei der hier stattgehabten Neuwahl eine» Reichstagsabgeordneten für den 5. liegnitzer Wahlbezirk ist der bisherige Abgeord nete CultuSminister v. Puttkamer mit 3856 von 5541 Stimmen wiedergewählt worden. Der Gegen- candihat Kaplan vr. Herbig (Centrum) erhielt 1646 Stimmen. "Baden-Laden, 24. Oct. Der russische Domänen- minister Walujew ist mit seiner Gemahlin heute hier angekommen. "Wien, 24. Oct. Hiesige Blätter wollen wissen, daß die Einladung Deutschlands zur Eröffnung der Verhandlungen über den Handelsvertrag be reits hier eingetroffen sei. "Wien, 24. Oct. Der Adressausschuß de» Ab geordnetenhauses beendete die Berathung des Ma joritätsentwurfes und des Minoritätsentwurfes. Beide begrüßen mit Befriedigung die czechischen Abgeord neten und sprechen den Wunsch allgemeiner Versöh nung aus; sie betonen die Wichtigkeit der Lösung der Wehrfrage mit möglichster Schonung der Steuerzahler und die der Steuerreform günstigen commerziellen Be ziehungen namentlich zum Deutschen Reiche. Wäh rend jedoch der Majoritätsentwurf auf die Decentrali- sation der Verwaltung und die gewissenhafte Erfül lung der Staatsgrundgesetze unter Gleichberechtigung aller Volksstämme und die unbehinderte Entfaltung der Wirksamkeit der Landtage Gewicht legt, hebt der MinoritätSeutwurf hervor, daß die allgemeine Ver ständigung keiner weitern staatsrechtlichen Schritte be darf und die Pereinfachung der Verwaltung die ein heitliche Staatsleitung nicht weiter schmälern dürfe. (Wiederholt.) * Wien, 24. Oct. In dem bereits signalisirten Adreßentwurf der Majorität des Ausschusses deS Abgeordnetenhauses heißt es: Wir werden es mit großer Freude begrüßen, wenn die neuerdings eröffnete Aussicht auf eine günstige Regelung der Verkehrs- und HandelSverhälMissr mit dem Deutschen Reich« sich vrrwirktichiM mck dadkichi E »chwKiiß vor einer neuen Schädigung von nuferer Production abgewertdet werden sollte. Mit großer Befriedigung erfüllt uns die Fortdauer der guten Beziehungen Ew. Maj. z« allen an dern Mächten. Möge der friedliche Vollzug de« im Ber liner Vertrage stipulirten Einmarsches in das Sandschak Novibazar eine neue Bürgschaft eines gesicherten und dauern den Friedens sein und so die Möglichkeit eröffnen werden, durch nachhaltige Pflege unserer wirthschaftlichen Beziehungen zum Orient einigen Ersatz für die großen Opfer zu er langen, di« uns die Ereignisse in jenem Theil des Orients auserlegten. Der AdrMentwurf der Minorität sagt wörtlich: Das Abgeordnetenhaus hat Mit ungetheilter ausrichtiger Besriedigung vernommen, daß die guten Beziehungen Oester reichs zu allen Mächten fortdauern, und erblickt insbeson dere in der sorgfältigen Pflege und der weitern Entwicke lung der freundschaftlichen Beziehungen zum Deutschen Reiche eine mächtige Bürgschaft für die zur Wiederbelebung de« Erwerbes und de« Wohlstandes unentbehrliche Erhal- Deutsche Allgemeine Zeitung. «Wahrheit »>d «echt, Freiheit nd Ersetz!» enblicklichei» lten und eia a; SV-60 ben. l M. 56 Pf. l zum Preise Erschienene (1978s ««I«. ttwoch den > 3 Uhr im on Brüchen alrscdrel- i tung de« Frieden«. Da« Abgeordneteuhau« betrachtet die ! Pflege unserer wirthschaftlichen Beziehungen zu den Nachbar- i staaten und die Erzielung guter commerzieller Verbindungen neben der Erhaltung de« Frieden« al« die fruchtbarste Mission der au.wärtigeu Politik, und erblickt daher namentlich in s der Wiedererlangung und fortschreitenden Entwickelung ! unserer ha»del«p»litrschen Stellung in allen Theilen der . Balkanhalbinsel eine der wiwtigsten Aufgaben der Regierung. "Wien, 24. Oct. Abgeordnetenhaus: Der i Antrag auf Erlaß einer Dienstpragmatik für die StaatS- i beamten und der Antrag auf Abschaffung deS Zei- ! tungSstempels wurden Ausschüssen von je 15 Mitglie- dein überwiesen. Der Antrag des Abg. Steudel auf ! Oeffentlichkeit der Sitzungen des WehrauSschuffeS wurde abgelehnt. In Beantwortung einer bezüglichen Inter pellation erklärte der Minister für LandeSvertheidigung, Frhr. v. Horst, um die Mitte deS MonatS November i würden sämmtliche in Bosnien stehende Reservemänner ! in ihre Heimat entlassen werden. Auf eine Anfrage ! in Betreff der Reform des böhmischen Landescultur- i ratheS gab der Ackerbauminister Graf Falkenhayn die ! Erklärung ab, daß die Regierung nur eine Aeußerung i des böhmischen Landesausschusses abwarte, um diese : Frage zu erledigen. Von der Regierung wurden Vor- ! lagen cingebracht betreffend die Herstellung eines Zoll- ' verbände« mit Bosnien und der Herzegowina betref- ! send die Einbeziehung Istriens und Dalmatien» sowie s der Freihäfen von Martinschizza, Buccari, Porto-Re, Zengg und Carlopago in das allgemeine Zollgebiet : betreffend die Aufhebung des Zollausschlusses von ! Brody und betreffend die Einführung einer Verzeh rungssteuer von Branntwein und von der Zuckererzeu gung in Dalmatien utid in den ZollauSschlüffen von Istrien und Brody. Die nächste Sitzuttg findet am 28. Oct. statt. "Budapest, 24. Oct. Unterhaus: Von der Re gierung wurden Gesetzentwürfe analog denjenigen, welche im Abgeordnetenhaus in Wien heute eingebracht wor den sind, vorgelegt; dieselben wurden dem Volkswirth- schaflichen Ausschuss« überwiesen. Der Gesetzentwurf über die Verlängerung des Termins zur Einlösung der Ostbähnactieu wurde mit einem Amendement, durch welche« dieser Termin auf den 15. Oct. 1880 festge- MAiMättgenoMuMT^^ '' ' - ' "Lom, 24. Oct. Der diesseitige Botschafter in Berlin, Graf Lqunäy, welcher sich auf Urlaub in der Schweiz befand, ist auf Ersuchen des' Minister präsidenten Cairoli zu einer Besprechung hier cinge- troffen. "London, 24. Oct. Meldung de« Reuter'schen Bureau auS Simla von heute: „Nach dem Shutar- gardan sind englische Truppen in Marsch gesetzt wor den. Die GhilzaiS haben sich in starker Anzahl ver einigt, man besorgt, daß sich dieselben dem Marsche der Engländer entgegenstellcn könnten. Kabul ist ruhig, aber zwischen Khurd Kabul und Djagdallak sammeln sich viele eingeborne Stämme an, Hayar Darakht (?) ist von ihnen besetzt. General Bright ist in Iellalabad, General Gough in Gundamak angekommen."