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MdnOrLrgeblatt EinZnumm-r ?0 Rps All- P°s,anstatt». P°»b°t°n. unsere Au-'-°°°r u G-sE.-ft^ Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend wng°d«Kür"ung^ Rücksendung -ingesand.-r S»rl«»llcke -r,°lg« nur. wenn Rückv°r.° b-M-g. Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Anzeigenpreise lau« aufttegender Preisliste Nr. 8. — Ziffer-Gebühr: 20 Rps. — Borgeschri«» bene Erscheinungstage und Platzwünsche werden nach Möglichkeit berücksichtigt. — A n z e i g e N-A n n a h m « bis vormittags lv Uhr. Mr die Richtigkeit de« durch ßernrus übermit- Fernsprecher: Amt Wilsdruff 206 tetten Anzeigen überneh. men wir keine Gewähr. > — Bei Konkurs und Zwangsvergleich erlischt seder Anspruch aus Nachlaß. Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters z« Wilsdruff, des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt Wilsdruff-Dresden Dienstag, den 2. Mai 1939 Postscheck: Dresden 2640 Drahtanschrift: „Tageblatt Nr. 100 — 98. Jahrgang Winterzeit. Dieser Winter erscheint uns heute nicht mehr als das, was er einst war. Die Welt von jetzt treibl Sport, in unseren Stadien strahlt das elektrische Licht, die Wohnungen sind durch unsere moderne Wärmetechnik zu Hetzen, mit anderen Wollen: Der Winier zeigt sich uns nicht mehr so, wie ihn unsere Vorfahren wohl durch Tausende von Jahren erlebten. Man mutz sich in diese Zeit zurückdenken, um zu verstehen, was damals der Frühling bedeutete. Und am 1. Mai feierte man den Frühlingsanfang, das große Frühlingsfest des Volkes. Alle Menschen haben an diesem Fest teilgenommen, weil sich dieser Frühling allen gleichmäßig offenbarte — solange, bis ein Parasit in unser Volk eindrang und in ihm vorhan dene und künstlich noch verstärkte Schwächen benutzte, um eine neue Lehre des Hasses und des inneren Kampfes zu kon struieren und ihr den 1. Mai, gerade den Tag des Frühlings und der Freude, als Festlag zu weihen. So wurde das Fest des Frühlings zum Tag des Kampfes, des Klasfenkampfes! Freilich: Auch hier zeigte sich die ganze Unfähigkeit der damaligen Machthaber. Denn obwohl sie die Macht in Deutsch land hatten, konnten sie doch nicht einmal ihren Festtag zum nationalen Feiertag proklamieren. Das haben erst wir Natio nalsozialisten getan. Wir taten cs in der Ueberzeugung, daß dieser Tag wieder zum Festtag des Frühlings werden mutz, eines wirklichen deutschen Frühlings, zum Festtag damit all der Menschen, die durch ihre Arbeit teilnehmen an der Erhaltung und Sicherung des Volkes, znm Festtag der Schaffenden und damit Festtag der deutschen Volksgemeinschaft. Besonders Heuer, meine Volksgenossen, müssen wir das empfinden. Denn wir erleben nicht nur einen Frühlingsanfang in der Natur, wir erleben den Frühlingsanfang in unserem Volke. Es ist schöner. Heller und lichter geworden bei uns, und wenn auch die einen oder die anderen an diesem Licht noch keinen Anteil haben oder vielleicht nicht teilhaben wollen — so werden sie doch diese ausgehende Sonne nicht mehr verdüstern können. Neber Haß und Zwietracht erhebt sich die neue deutsche Volksgemeinschaft! Was uns diesen 1. Mai besonders feiern läßt, ist das Be wußtsein, daß nunmehr seit einem Fahr aufs neue Millionen deutscher Volksgenossen zum Reich zurückgekehrt sind. Was das bedeutet, können die gar nicht ermessen, die immer das Glück halten, in einer großen, national gesicherten Gemeinschaft leben zu dürfen. Das wissen aber die, die in jahrelanger Qual das Ende ihres Volkstums kommen sahen, aber sich diesem Ende mit Fanatismus widersetzten. Es gibt kein schöneres Symbol für dieses Fest als den Baum, den Sie hier in unserer Mitte sehen, diese gewal tige Tanne, die aus dem Sudelenland stammt, von jenen Deutschen geschickt, die diesen 1. Mai zum erstenmal offen und frei mit ihren anderen Volksgenossen feiern dürfen. «Die Mas sen jubeln dem Führer mit brausenden Heil-Rufen zu.) Daß nun das neue Deutschland diesen 1. Mai anders feiert als einst, ist schon wunderbar. Daß ihn Großdeutsch- land feiern kann, muß uns alle glücklich machen. Daß ihn aber die deutsche Volksgemeinschaft heute feiert, ist wohl das Entscheidendste. Denn darin, meine Volksgenossen, liegt eine Revolution, eine gewaltige Revolution! Im gewaltigsten Umbruch aller Zeiten Wer kann noch zweifeln, daß wir uns im gewaltigsten Umbruch aller Zeiten befinden! Welch eine Revolution der Gedanken, daß wir bei uns eine Welt von Auffassungen be seitigten nicht dadurch, daß wir sagen: eine Klasse wird ver nichtet, um eine andere an ihre Stelle zu setzen, sondern da durch, daß wir propagieren: die Klassen werden überhaupt be seitigt, um an ihre Stelle das Volk, die Volksgemeinschaft zu setzen! (Wieder brechen die Hunderttausende in brausenden Beifall aus.) Als ich im Jahre 1933 die Macht übernahm, da zeigte sich unser Deutschland noch als der in einzelne Staaten aufge löste und nur halb zusammengehaltene Stammesstaat. Heute gibt es keine dieser Erscheinungen mehr: ein Volksreich ist an dessen Stelle getreten, einheitlich organisiert, einheitlich ausgerichtet, und das Wort: „Ein Volk, ein Reich uno eine Führung" bedeutet schon wirklich eine Revolution in deutschen Landen. (Aufs neue brandet tosender Beifall zum Führer empor.) Aber auch in der Arbeit selbst haben wir eine Revo lution der Auffassungen herbeigeführt. Wir «haben zu dem Dienst mit der Masse noch einen zweiten Dienst geschaffen, den der nationalen Arbeit: wir haben den Spaten neben das Das Fest der deutschen Volksgemeinschaft Mit beispielloser Einmütigkeit fand sich da« deutsche Volk an seinem Nationalfeiertag, am 1. Mai, zum lest der deutschen Volksgemeinschaft zusammen. Ganz Grohdeutschland stand in festlichem Schmuck. Zwischen Maiengrün und Girlanden grüßte das flammende Rot der Hakenkreuzfahnen von jedem Haus. And weit über unseres Reiches Grenzen hinaus, soweit die deutsche Zunge klingt, fanden sich die Deutschen zu erhebenden Feier stunden zusammen. Den festlichen Auftakt zum Nationalfeiertag des deutschen Volkes bildete in der Reichshaupt stadt, dem Schauplatz der großen Veranstaltungen mit dem Führer, die Jugendkundgebung im Olympiastadion, bei der der Führer zu seiner Jugend über ihre künftigen Aufgaben und Pflichten sprach. Nach der auf der großen Kulturtagung erfolgten Verleihung des nationalen Buch- und Filmpreiies an den Dichter Bruno Brehm und an den Filmregisseur Prof. Carl Froelich durch Reichsminister Dr. Goevbels fand im Lustgarten der traditionelle Staatsakt statt, auf dem der Führer zum ganzen deutschen Volke sprach. Den feierlichen Ausklang des Tages bildete wie alljährlich die Ansprache des Generalfeldmarschalls Ministerpräsident Hermann Göring im Berliner Lust garten und der große Zapfenstreich. Gesang und Tanz und frohe Maifeiern beschlossen allenthalben den 1. Mai, der, einst Tag des Streites und Hasses, vom Dritten Reich zum Tag der Freude und Gemeinschaft, zum Na tionalen Feiertag des deutschen Volkes erhoben wurde. Staatsakt im Lustgarten Oie deutsche Volksgemeinschaft Garant der Einheit Den Höhepunkt der festlichen Veranstaltungen am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes bildete der Staatsakt im Berliner Lustgarten. Gegen 9 Uhr morgens marschierten die Schaffenden der Reichshauptstadt nach der Feststratze, die sich vom Brandenburger Tor bis nach dem Lustgarten erstreckte, unter Gesang und klingendem Spiel. In der gleichen Stunde marschierten auch in den Städten und Dörfern Großdeutschlands die Schassenden der Stirn und der Faust auf, um die SchickfalSgememschaft der deutschen Nation erneut zu bekräftigen. Lustgarten gaben die repräsentativen Bauten des Schlosses, des Domes und des Alten Museums mit den hohen Fahnenwänden hinter den Tribünen an der Dom« und der Spreeseite der Feierstätte einen wuchtigen Rah men. In der Mitte des Platzes ragte der 5 2 Meter hohe, prächtig geschmückte Maibaum empor, den die befreiten sudetendeutschen Gebiete der Hauptstadt des Großdeutschen Reiches als Dank und Gruß gesandt und den Gauleiter Henlein am Sonnabend feierlich der Reichs- Hauptstadt übergeben hatte. In dem gewaltigen Rechteck aber und auf den Tribünen an der Prachtstratze Berlins standen Kopf an Kopf, so wett das Auge reichte, die Werk- tätigen, die in froher Erwartung der Ankunft des Führers harrten. Kampflieder der Bewegung nnd .chmetternde Musik klangen weithin über den Platz. Später wurden die Musikkapellen von den vier Musikkorps der Wehrmacht unter der Stabführung des Obermusikinspizienten des Heeres, Prof. Schmidt, abgelöst. Auf den Tribünen an der Sprecsette sah man die Mitglieder der Reichsregierung und des Parteiführer- korps sowie zahlreiche hohe Offiziere der Wehrmacht. Viel bemerkt wurde auch die Anwesenheit des Gouverneurs von Rom, des Fürsten Colonna, mit seiner Gattin. Auf dem anschließenden Tribünenblock hatten die Mitglie der des diplomatischen Korps und die Militärattaches Platz genommen. Jubel brauste auf, als etwa eine Stunde vor dem Beginn des Staatsaktes die Ehrenabordnungen der deutschen Arbeiterschaft, die ebenso wie die 141 Sieger des Reichsberufswettkamp« fes unter den Ehrengästen der Reichsregierung einen bevorzugten Platz erhielten, im Lustgarten eintrafen. Und immer noch zogen neue Massen heran, um sich einzureihen in die Front der Schaffenden. Besondere Auf- merksamkeit fand eine Abordnung der Siebenbürger Schwaben in den malerischen Trachten ihrer Heimat. Mit erhobener Rechten wurden die 19 Standarten nnd 694 Fahnen und Stander aller Formationen der Par- teigliederungen begrüßt, die feierlich aus dem Schloßhof herangeführt wurden. Die Standarte Horst Westet nahm direkt vor dem Rednerpult Aufstellung. Kurze Zeit später marschierten mit klingendem Spiel die Ehrenkompanien der Wehrmacht, der Leibstandarte Adolf Hitler und der Schutzpolizei auf Herzlichst begrüßt wurden auch die ungarischen Gäste, Ministerpräsident Teleki und Außenminister Graf Csaky, die in Begleitung des Reichs- außenministers von Ribbentrop im Lustgarten eintrafen. Mit dem Gloüenschlag 12 Uhr zusammenklingend in tonierte das Musiklorps der Ehrenkompanie den Präsen tiermarsch. Der Führer ist im Lustgarten eingetroffen. Zunächst schritt der Führer die Front der Ehrenkompanie "b, um dann durch den Mittelweg, von tosenden Heilrufen empfangen, zur Freitreppe des Alten Museums zu gehen. In Begleitung Adolf Hitlers sah man den Stell vertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Hetz, Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, die Reichsminister ^r. Goebbels und Dr. Frick sowie den Neichsführer ff Himmler, den Reichspressechef Dr. Dietrich und die per- wnttchen und militärischen Adjutanten des Führers. D- Nednerpodium geht die Führerstandarte hoch! de* Masten wiederholt und verstärkt sich, als erb > Eütler auf der Freitreppe sichtbar wird. Ruhe tritt ttn, nachdem der Trommler der Bewegung, Reichsminister Or. Goebbels an das Mikrophon getreten ist, um die gewaltige Kund gebung des schaffenden Deutschlands mit folgender An sprache zu eröffnen: „Mein Führer! Zum Nationalfeiertag des Jahres 1939 hat sich Ihr deutsches Volk um Sie versammelt; in Stadt und Land ist es millionenfach aufmarschicrt, um aus Ihrem Munde die politische Parole zu empfangen. Dieser Tag, der der Feiertag unseres Volkes ,st, ist zugleich auch ein Huldi- gungstag für Sie, denn an diesem Tage will die Nation Ihnen ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. Im vergangenen Jahr haben Sie wiederum das Volk größer und das Reich mächtiger gemacht. Wenn eine feindliche und neidische Welt Ihnen und uns Schwierigkeiten entgegen setzt, so könne« Sie, mein Führer", erklärte Dr. Goebbels unter begeistertem Beifall der Massen, „sich blind darauf verlosten, daß dieses Volk, Ihre Ration, gehorsam und gläubig hinter Ihnen steht! Niemals wieder wird es auf Sirenenklängc, oie aus dem Ausland an sein Ohr dringen, hereinfallcn. Einen 9. November 1918 hat es nur einmal in der deutschen Ge schichte gegeben! Das will Ihnen das deutsche Volk durch seine riesigen Treuekundgebungen zum Ausdruck bringen, und zum Zeichen besten begrüßen wir Sie an unserem Nationalfeiertag mit unse- rem alten Kampfruf: Adolf Hitler — Sieg Heil!" Sobald das jubelnde Bekenntnis der Massen zum Führer verklungen ist. nimmt Reichsorganisaiionsleiter Or. Ley das Wort. Nach einem kurzen Rückblick auf die in den sechs Jahren vollzogene restlose Ueberwindung des inneren Haders wendet er sich an die Schassenden: „Man sagi in der Welt, ihr Arbeiter würdet unterdrückt, man hätte euch die Freiheit ge nommen, Despoten regierten über euch Sie kennen uns nicht und nicht das Volk, aber eines sollte ihnen die Klugheit sagen: Ein Volk, das unterdrückt ist, wie sie es glauben, könnte niemals solche Leistungen vollbringen, vcnn mit Bajonetten kann man keinen Westwall, keine gigantischen Fabriken und keine Wirtschaft neu aufbauen, sondern dazu muß man sreiwillige Menschen haben." Langanhaltender Beifall beweist, daß Dr. Ley den Masten aus dem Herzen gesprochen hat. Und begeisterten Widerhall findet auch das von dem Leiter der Arbeitsfront im Namen aller Deutschen dem Führer abgelegte Gelöbnis zum Einsatz aller Kräfte für Volk und Reich. Zum Orkan aber steigert sich der Jubel, als dann der Führer das Wort nimmt Der Führer an die deutschen Arbeiter Deutsche Volksgenossen und -Genossinnen! Meine deutschen Arbeiter! Der 1. Mai war seit jeher ein Fest und ein Feiertag unseres Volkes Es hing dies zusammen mit unserer lanaen Die Festsitzung der ReichSlulturlammer. Blick auf die Führer-Loge während der Festsitzung der Relchskutturkammer Außer dem Führer sieht man die Reichsminister Dr. Goebbels und Funk. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley und Staatssekre tär Hanke. (Scherl-Wogenborg-M.)