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MKdrMLMatt Wilsdruff-Dresden Nr. 304 — 97. Jahrgang Drahtanschrift: ^Taaeblatt" Freitag, den 30. Dezember 1938 amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meißen und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Wilsdruff, Do» „WilSdruNer Tageblatt' erlchelnl wcrriag« nachm «Uhr Bezuglpr. monart LRM Ire! Han«, bei Poftdestelung t.8v RM zuzügl Bestellgeld Einzelnummer lv Rv< Alle Postanktalten. Postboten, unsere NuslrLger u GeschastLttelle M?sd7r.rG!w°u°d« Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend -e» besteht kein Änsvrucb — - aul Lieserunq de, Zet- wng oder Kürzung de« Be,u»«vr-ls-« Rücksendung etngesaudter Dchrtltstücke erlalg« nur. wenn Rückporto be.liegt Dos „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der und des Stadtrats zu Wilsdruff behördlicherseits bestimmte Blatt des Finanzamts Nossen sowie des Forstrentamts Tharandt. ^"relgenpretse laM -uflteoend-r Preisliste Nr. «. — Zlfser-Gebühr: M Rpfg — Poraeschri» ^wünsch« werden nach Möglich,etl berück,-lchagt. - A n z e i g e n . An nahm« LL L-.-nsp--ch-r: AMI »itsdrun s« iswang«vergletch erlischt seder Anspruch «ck Nachiah. Postscheck: Dresden 2640 WÜSSWIWWWWbAWW deutschlands kulturelles Werden Ein Rückblick auf das Jahr 19"" Der Vorwurf der Kulturfeindlichkeit und der Kunst barbarei wird gegen das neue Deutschland von gewissen Stellen im Ausland, die durch Emigranten- und Juden- rliquen beeinflußt oder einfach unbelehrbar sind, noch Zimmer erhoben; er findet aber längst nicht mehr den Widerhall, den er noch vor zwei, drei, vier Jahren ge funden hat. Klare Tatsachen sind eben stärker als bös willige Argumente, und was das nationalsozialistische Deutschland auf kulturellem Gebiet in den letzten fünf Jahren geleistet hat, spricht letzten Endes doch so ein dringlich für sich selbst, daß jeder, der nur einigermaßen guten Willens ist, es hören und verstehen muß. Das Jahr 1938 hat aufs neue gezeigt, bis zu welchen Ausmaßen nicht nur das politische und wirtschaftliche, son dern auch das kulturelle Wollen des Nationalsozialismus feine Verwirklichung gefunden hat. Zu den Aufgaben, die izu lösen der Führer nach der Machtübernahme dem Natio- inalsorialismus gestellt hatte, gehörte auch der Neuaufbau kauf kulturellem Gebiet in Deutschland. Wer nach einer Erklärung für das Zustandekommen so großer Leistungen lauf kulturellem Gebiet sucht, wie sie das Jahr 1938 wieder gebracht hat und wie sie in so kurzer Frist von fünf Jahren im ganzen gebracht werden konnten, muß sich zu allererst darüber im klaren sein, daß nicht durch den Einsatz Ungeheurer materieller Mittel diese Leistungen sozusagen provoziert worden sind — es waren zunächst ja gar keine Mittel da! —, vielmehr stand am Anfang aller Taten der schöpferische Wille des Führers, der seine eigene geniale Eingebung auch aus seine Mitarbeiter zu übertragen wußte, der in der nationalsozialistischen Weltanschauung einen neuen Geist schuf, der seiner kämpferischen Natur gemäß zu neuen Ansdrucksformen auf allen Gebieten der Kultur gelangte, und der durch die Kraft des Geistes und des Willens alle Hindernisse überwand. Nehmen wir an, in den Jahren nach der Machtüber nahme Wären die schöpferischen Kräfte der Nation nicht in fo überreichem Matze zur Entfaltung gekommen, wie es doch tatsächlich der Fall ist, dann müßte allein schon die Tatsache, daß Volk und Kunst, Ration und Kultur wieder eine Einheit geworden sind, jeden Unvoreingenommenen mit größter Ächtung erfüllen und ihm Anerkennung ab ringen. Ein „Leben ohne Kunst ist nicht lebenswert", so hat Reichsminister Dr. Goebbels bei der 260-Jahr-Feier der Hamburgischen Oper seine Meinung ausgesprochen, und es ist Wirklichkeit geworden, daß ein Leben ohne Kunst in Dentschland undenkbar geworden ist. Die Kunst fst wieder eine echte Ausdrucksform unseres Volkes ge worden. Aus dem Volke schöpft sie die Kraft für ihre Arbeit. Der Künstler ist wieder zum Sprecher der tiefsten Sehnsucht und der heiligsten Ahnungen des Volkes ge worden, und das Volk dankt dem Künstler, indem es teilnimmt an seinem Schaffen. Immer höher werden die Besucher der Kunstausstellungen und Museen; die Theater und Konzertsäle sind gefüllt; der Film ist von einer bloßen Unterhaltung zu einem Kunstwerk geworden; die Bücher der Dichter und Schriftsteller werden wieder gelesen, und ihre Worte klingen fort im Herzen des Volkes. Der Boden ist geebnet, auf dem einst ein Genie zu unsterblichen Schöpfungen gelangen kann. Kunst und Kultur haben neues Leben und neuen Inhalt im Raume des deutschen Volkes gefunden. Wie groß der Erfolg war, den die Förderung aller kulturschopferischen Kräfte innerhalb des deutschen Volkes gehabt hat, davon haben wir uns in den letzten Jahren überzeugen können. Die vor wenigen Wochen in München, der Hauptstadt der Bewegung und der Stadt der deutschen Kunst, eröffnete Zweite Deutsche Architcktnrausstellung, auf der der Führer die Worte sprach: „Wir bauen für die Ewigkeit", ließ aufs neue so recht die Kräfte erkennen, hie so lange verschüttet lagen, und die sich nun wieder rühren können. Das Jahr 1938 hat uns eine große An zahl kultureller Höhepunkte gebracht. Es ist hier nicht der Raum, auf viele Einzelheiten einzugehen. Wir wollen Hin weisen auf den Tag der Deutschen Kunst in München, der uns die Ideale der neuen künstlerischen Ausdruckskraft vermittelte. Die Zweite Deutsche Architekturausstellung in München ist bereits erwähnt worden. Zu einem bedeu tungsvollen Ereignis gestaltete sich die Proklamierung der Reichsthcatcr-Akademie in Wien, wobei Dr. Goebbels Deutschland als das Mutterland des Welttheaters bezeich nete. Bei dieser Gelegenheit mutz ein Ereignis des Jahres >1938 erwähnt werden, das nicht nur politische und wirt schaftliche Folgen für die Gesamtnation haben wird, son dern auch weitreichende kulturelle Nachwirkungen: Die Rückkehr der Ostmark zum Vaterland. Die deutsche Ost mark, die Lande an der Donau ebenso wie die in Böhmen haben von alters her einen wesentlichen Beitrag zur geistig-kulturellen Entwicklung des gesamtdeutschen Volkes geliefert, und der Bogen, der sich von dem unbekannten Dichter des Nibelungenliedes bis zu Adalbert Stifter und der jüngsten Generation der Kulturschaffenden im deut schen Osten schwingt, ist nur ein Teil des Fundaments, auf dem sich herrlich der Dom des deutschen Geistes erhebt. Wir wollen weiter Hinweisen auf die Einweihung der neuen T^-a^-r 'n „ud ^»Kau. deren beson ¬ dere kulturelle Bedeutung durch die Teilnahme des Füh rers unterstrichen wurde. Die Verkündung des nationalen Lilm- und Buckvreises und des neugestifteten nationalen NS.-ReWund sör LeibeMlingen Von der NSDAP, betreute Organisation Der Führer und Reichskanzler hat am 21. Dezember 1938 folgendes verfügt: Dem Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen obliegt die Leibeserziehung des deutschen Volkes, soweit diese nicht durch den Staat oder durch die Partei, ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbände durchgeführt wird. Der NSRL. ist eine von der NSDAP, betreute Organisation. An feiner Spitze steht der Neichssportführer. Deutsche Gemein schaften, die zur Pflege der Leibesübungen oder zur Durch führung sportlicher Wettkämpfe gebildet werden, gehören dem NSRL. an. Die Durchführung des internatio nalen Sportverkehrs obliegt ausschließlich dem NSRL. Der vorstehende Erlaß gilt nicht für den Wehr sport, den Krastfahrsport, den Luftsport und den Pferde sport. Der Stellvertreter des Führers, Reichs minister Hetz, und der Reichsminister des Innern, Dr. Frick, geben hierzu folgendes bekannt: Die vom Reichssportführer geschaffene Einheitsorganisation der Deutschen Leibesübungen, der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen, hat die Aufgabe, das deutsche Volk zu einem „Volk in Leibesübungen" zu machen. Diese wichtige politische Zielsetzung, die besonders bei dem Deutschen Turn- und Sportfest Breslau 1938 in Erscheinung trat, läßt es geboten erscheinen, dem Reichsbund Führung und Schutz der NSDAP, zuteil werden zu lassen. Der Führer und Reichskanzler hat daher dem Reichsbund die Bezeich nung „Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibes übungen (NSRL.) verliehen und ihn zu einer von der NSDAP. betreuten Organisation erklärt. Damit ist zum Ausdruck gebracht, daß der Einsatz der Millionen deutscher Turner und Sportler im NSRL. und die Arbeit der Organe dieses Bundes politisches Wirken im Sinne und im Rahmen der NSDAP, ist. Obliegt der Partei nunmehr die politische Führung des NSRL., so ist es wie bisher Aufgabe des Staates und seiner Organe, die äußeren Voraussetzungen und Hilfsmittel für eine voll wirksame und reibungslose Tätigkeit des Bundes zu schaf fen und die zweckmäßigste Auswertung dieser Förderungs- Maßnahmen zu sichern. Leitendes Organ für die Durch führung der politischen Führungs- und der staatlichen Förderungsaufgabe ist der Reichssportführer, den der Führer und Reichskanzler beauftragt hat, die er ¬ forderlichen Durchführungsbestimmungen zu erlassen. Der Reichssportführer ist dadurch nunmehr gleichermaßen im Rahmen der Bewegung und im staatlichen Bereich vcr- ankert und hat damit die erforderlichen Vollmachten zur Ausführung des ihm erteilten umfassenden Auftrages. ü- Das neue Gporffahr Der Reichssportführer veröffentlicht eine« Artikel zum neuen Jahr, in dem er u. a. sagt: Das kom mende Jahr wird für uns nichts grundlegend Neues, son dern das Fortschreiten auf den schonbishererprob- ten Wegen bringen. Das große kampfsportliche Ziel sind die Olympischen Spiele, die 1940 in Helsinki und St. Moritz stattfinden werden. Deutschland muß auf fremdem Boden den ersten Platz im Weltklassement der Länder verteidigen! Es muß schon in St. Moritz be weisen, daß es nach der Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes das erste Wintersportland der Welt ist, und es muß sich einige Monate später den Amerikanern auch auf neutralem Boden gewachsen zeigen. Es ist für jeden Nationalsozialisten klar, daß in der Menfchenerziehung im Dritten Reich nur die Partei eine „totale" Aufgabe haben kann. Ihre Gliederungen und überhaupt alle Organisationen, Bünde und Per- bände haben bestimmte Sonderausgaben. Sie sind all« zur Mitarbeit an jenem Ziel berufen, mit möglichst ge ringen Ausnahmen das ganze deutsche Volk zu einer -...-1'.... r „ - i b e s ü b n n a zu veranlassen. Der ausgesprochene Leistungswettkampf, die Höherentwicklung zur Bestleistung, zur internationa len Klasse, ja genau genommen überhaupt die Austra gung offizieller deutscher Meisterschaften, muß Aufgabe des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen bleiben, und ich bin entschlossen, dieser Tatsache durch die nötigen Maßnahmen Rechnung zu tragen. Die Höchstleistung, die die deutschen Leibesübungen nicht nur auf dem Gebiet der körperlichen und charakter lichen Erziehung des gesamten Volkes, sondern auch auf dem der Auslese und Höherentwicklung bis zur Reprä- sentationssähigkeit der Welt gegenüber zu zeigen haben, mutz in diesem Bereich der Sonderauftrag des Reichs bundes sein, der bei ihrer Erfüllung niemals die gro ßen Erkenntnisse der nationalsozialistischen Leibesübungen außer acht lassen wird. MW MemMn lmiwmeil Englische Presse beruhigt sich „Krieg zwischen Italien und Frankreich unwahrscheinlich" Die Tatsache, daß diefranzösischcRegierung weitere Sicherungsmaßnahmen für Französisch Somnli- land getroffen hat, während auf italienischer Seite von Truppenzusammenzichungen keine Rede sein kann, wird von der Londoner Presse groß verzeichnet. Weiter sindet Beachtung, daß Chamberlain wahrscheinlich in Rom nicht offiziell vermitteln wird. Die Blätter schenken auch den deutschen Kommentaren große Beachtung, daß es sich um eine Angelegenheit handele, in die Deutschland nicht verwickelt werden könnte, und daß ein Krieg zwischen Italien und Frankreich unwahrscheinlich sei. Der diplomatische Korrespondent der „Times" schreibt, in London sei man im großen und ganzen zu der Schlußfolgerung gekommen, daß die übertriebenen Be richte, die verbreite, worden seien, jeder Grundlage ent behrten. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Musikpreises lassen die Förderung erkennen, die das Dritte Reich künstlerischen Höchstleistungen auf den verschiedensten Gebieten des kulturellen Schaffens zuteil werden läßt, und der Reichstheatertag der Hitler-Jugend in Hamburg be weist, wie sehr sich gerade die junge Generation auch mit den kulturellen Fragen unseres völkischen Daseins befaßt. Wenn Dentschland die Bilanz des kulturellen Werdens im Jahre 1938 zieht, so kann es mit Recht feststellen, daß die Habenseite reich gefüllt ist mit positivem Gut. Und immer wieder muß als wesentliches Ergebnis der Entwicklung festgestellt werden, daß Volk und Kunst, Nation und Kultur eine Einheit geworden sind, und daß Volks genossen und Künstler das Bewußtsein verbindet, Mit träger und Mitgestalter einer großen Zeit zu sein. Die Worte des Führers auf der Kulturtagung des zehnten Reichsparteitages sind Wahrheit geworden: „Unser Volk hütet in stolzer Ehrfurcht die Werke, die wir heute ein fügen in den ewiaen Schatz der deutschen Kunst." Herald" ist der Ansicht, daß der Gedanke einer britischen Vermittlung im französisch-italienischen Streit jetzt auf. gegeben worden sei. „D a i l y E x p r e tz" schreibt in einem Leitartikel, daß die französisch-italienischen Meinungsver schiedenheiten nicht zum Kriege führen würden. Es handele sich hier um Fragen, die auf dem Verhandlungswege und nicht durch Krieg bereinigt werden sollten. Ter diplo matische Korrespondent des „D a i l y H e r a l d" glaubt zu wissen, daß die französische Regierung dem Wunsch Aus druck gegeben habe, daß sie keinen Beistand in den Ver handlungen mit Italien haben wolle. Dem britischen Bot schafter in Paris, Philipps, sei mitgeteilt worden, daß jede britische Intervention unwillkommen sei. Nom gegen die dunklen Kräfte Die italienische Presse wendet sich mit Ent» rüstung gegen den von gewissen internationalen Hetz blättern in unerhörtester Weise entfesselten Lügenfeldzug, der nichts anderes zum Ziele Hai als immer neue Unruhe zu schaffen und eine gegen die sogenannten Diktaturen gerichtete Psychose zu erzeugen, um auf diese Weise offene Verwicklungen heraufzubeschwören. Die „Stamp a" schreibt, die dunklen Kräfte seien an der Arbeit. Der Hauptanlatz für das Wiederaufleben dieses Treibens seien der bevorstehende Besuch Chamberlains in Rom und die Siege Francos in Katalonien. Zur Mittel- meerfräge stellt das Turiner Blatt fest, dah nicht Italien, sondern Frankreich den Grundsatz des 8tatus guo im Mittelmeer abzuändern suche. Das Regime von Tunis sei ein durch Abmachungen klar umrissenes Protektorat und die Stellung der Italiener im Gebiet des Bey sei darin unzweideutig fcstgelegi. Wenn die Franzosen aber, wie dies in den letzten Wochen geschehen sei, die Garantien für die italienischen Kolonisten offen verletzten, dann begingen sie einen Mißbrauch der Machtmittel, der zu dem Stata8 qnc» in offenem Widerspruch stehe.